Prolog.




––––•(-••-)•––––

––––•(-••-)•––––

!Trigger-Warnung!
Suizidgedanken und -handlungen

––––•(-••-)•––––

Ich fühle mich leer. Meine Haut ist nicht viel mehr als eine kalte Hülle, die das Nichts in meinem Inneren umschließt. Die winterliche Brise legt sich zusätzlich von außen auf meinen Körper - ein Gefühl, als ob tausend Eiszapfen in meine Haut stechen. Ich laufe durch die Straßen, in denen sich die Menschen wie Ameisen tummeln und die warmen Lichter der Laternen die Kälte vertreiben. Doch das reiht sich nur zu einem verschwommenen Bild vor meinen tränenden Augen auf. Doch je länger ich laufe, desto weniger nehme ich das rege Treiben und die beißende Kälte überhaupt noch wahr. Ich fühle nichts, gar nichts. Und ich weiß auch nicht, ob ich jemals wieder bereit dazu bin etwas zu fühlen.

Meine Beine tragen mich weiter voran, trotz der verschwommenen Sicht vor meinen Augen. Hin und wieder stoße ich mit einem Fremden zusammen und werde böse von der Seite angefahren. Doch ich bemerke es kaum - und selbst wenn, dann würde es mich nicht interessieren. Ich taumle einfach nur immer weiter durch die Gassen, aus der Stadt heraus. Ich glaube, dass in ein paar Tagen Weihnachten sein muss - aber sicher bin ich mir da auch nicht mehr.

Weihnachten – das Fest der Liebe. Ein Stich zieht durch das Ding in meiner Brust, von dem ich viel lieber hätte, dass es ein verdammter Stein wäre. Ein kalter Stein, ohne Gefühle, Hoffnungen, Träume und Pläne. Denn ohne all das gäbe es auch keine Schmerzen.

Mittlerweile spüre ich diese aber schon gar nicht mehr. Mein nichtiger Körper kommt mir mit einem Mal noch so viel kleiner vor - unter diesem endlosen Himmelszelt und zwischen all den Menschen auf den Straßen. Ich fühle mich unwichtig... so wie schon immer. Ein Nichts. Und als ein Nichts habe ich hier wohl auch nichts mehr zu suchen.

Ich habe alles verloren, alles. Ich besitze nichts, ich fühle nichts, ich bin ein nichts. Es wird Zeit für mich, endlich für immer zu verschwinden. Inzwischen weiß ich nicht einmal mehr, wo ich überhaupt bin. Es ist dunkel hier, genauso dunkel wie in mir drin.

Vollkommen erschöpft, stehe ich auf einer Brücke. Das Geländer vor mir ist das Einzige, was mich und den tiefen Abgrund noch voneinander trennt. Mit aller letzter Kraft klettere ich über die frostigen, mit einem Film Raufreif bedeckten Eisenstangen und als ich schließlich am Rand stehe, zieht mich der heulende Wind bereits wie einen Sog in die tiefschwarze Dunkelheit. Vereinzelte Schneeflocken legen sich auf meine Haut. Eigentlich gefällt mir diese eisige Luft sogar - es tut gut. Es tut gut zu merken, dass der Schleier bereits auf mich herabfällt. Ich bin bereit. Ich bin genau jetzt bereit zu gehen.

Für immer.

––––•(-••-)•––––

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top