No need to apologize.





I forgot to update - I am sorry (T . T)


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Kᴀᴘɪᴛᴇʟ ₂₁ ﹕ Nᴏ ɴᴇᴇᴅ ᴛᴏ ᴀᴘᴏʟᴏɢɪᴢᴇ

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In wusste in diesem Moment nicht, wie viel ich noch aushalten sollte. Wie viele Schmerzen müsste ich noch ertragen? Denn mir vorstellen zu müssen, meinen besten Freund gleich in der Schule zu sehen, würde mir wahrscheinlich erneut das Herz brechen. Es würde mich ein weiteres Mal zerstören und ich wusste nicht, ob ich es auch dieses Mal noch verkraften könnte.

Schnell zog ich meinen Rucksack von meinen Schultern, riss den Reißverschluss hastig auf und zog die Flasche Alkohol hervor, die die ganze Nacht über mein Begleiter gewesen war und auch jetzt noch dafür herhalten musste, dass ich es überhaupt zur Schule schaffte und nicht gleich völlig fertig zusammenbrach. Ob das aber nicht trotzdem passieren würde, konnte ich kaum sagen, denn mein Körper fühlte sich wirklich bescheiden an. Meine Beine sackten andauernd schwach zusammen, meine Augen konnte ich aufgrund des Schlafmangels kaum offen halten und meine Sinne wurden durch den Alkohol in meinem Blut verschleiert. Aber ich hätte mir es niemals erlauben können, nicht zur Schule zu gehen... nicht noch einen Tag. Meine Eltern hätten mich sonst sofort zur psychiatrischen Ambulanz gefahren und auch, wenn es vielleicht sogar das Beste gewesen wäre – ich wollte unter keinen Umständen schon wieder eingewiesen werden.

Deshalb musste ich mich nun also völlig betrunken zur Schule schleppen und den grässlichen Alltag über mich ergehen lassen. Und noch viel schlimmer... sehr wahrscheinlich meinen besten Freund sehen. Den Jungen, den ich so verdammt hart von mir gestoßen hatte. Ohne eine Erklärung und ohne einen richtigen Abschied. Ich hatte einfach beschlossen, was für ihn das Beste sein würde, ohne mit ihm darüber zu sprechen. Allerdings wusste ich, dass er sowieso an meiner Seite bleiben wollen würde, egal wie schlecht das auch für ihn wäre. Ich wusste, dass er mich niemals im Stich lassen würde. Aber das würde ihn zerstören... und genau deshalb hatte ich Jimin auch nicht nach seiner Meinung gefragt, sondern über seinen Kopf hinweg entschieden.

Hastig nahm ich mehrere Schlucke aus der Flasche in meiner Hand, ehe ich sie zurück in meinem Rucksack verstaute und mir diesen wieder über die Schulter warf. Dann zog ich mir meine Kapuze über den Kopf und tief in mein Gesicht, während ich durch das Schultor lief und den Schulhof betrat. Ich wollte niemanden anschauen und vor allem wollte ich nicht in ihre Augen schauen... ihre anklagenden oder mitleidigen Augen. Ich würde ihre Blicke nicht ertragen. Nicht jetzt.

„Jungkook!", hörte ich mit einem Mal aber eine mir nur allzu bekannte Stimme und gefror augenblicklich in meinen Bewegungen. Keine Sekunde später konnte ich die schnellen Schritte vernehmen, die sich mir näherten. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich auf den grauen Asphalt, schloss meine Hände zu Fäusten und versuchte die Tränen zu unterdrücken, die sich allein bei dem Klang der Stimme aus meinen Augen quetschen wollten. Ich konnte das nicht. Ich wusste, dass ich zu schwach war. Warum sonst hatte ich wohl die ganze Nacht mit meinen Lippen an der Flasche mit der bitteren Spirituose gehangen?

Doch plötzlich nahm mein Herz um einiges an Fahrt auf und in meinem Kopf legte sich ein Schalter um. Augenblicklich erwachte ich aus meiner Starre und hatte nichts anderes mehr im Sinn, als zu flüchten. Dass es dafür aber schon viel zu spät war, bemerkte ich erst, als sich eine kleine Hand in dem Ärmel meines Hoodies vergriff und mich ruckartig zu sich herumzog.

Völlig überrumpelt riss ich meinen Kopf in die Höhe und starrte geradewegs in zwei hellblaue Augen. Augen, die mich noch nie belogen hatten... in denen so viel Wahrheit steckte und denen ich blind vertrauen konnte. Und ohne es kontrollieren zu können, überkam mich eine Welle der Gefühle, die ich verzweifelt versucht hatte in dem Alkohol zu ertränken. Wie ein gewaltiger Tsunami brachen sie über mich herein, verschlungen meine Vorsätze und die guten Absichten hinter meinem Verhalten und ließen nichts als Schmerz, Verlust und Trauer zurück.

„J-jimin i-ich-", erzitterte meine Stimme, die nicht viel mehr als ein leises Flüstern war und löste damit die ersten Tränen aus meinem Augenwinkel. Für einen kurzen Moment legte sich eine bedrückende Stille über unsere Köpfe, während unsere Blicke aufeinander lagen und so viel mehr ausdrückten als tausend Worte. Niemand von uns traute sich das Schweigen zu brechen und schließlich war es mein herzzerreißendes Schluchzen, was die Stille brach und auch Jimin aus seiner Starre riss. Keine Sekunde später warf der Kleinere sich gegen meinen Körper, schlang seine Arme verzweifelt um meinen Nacken, als würde unser beider Leben davon abhängen – als müsste er mich davor bewahren zu fallen. Und genau das war es, was ich verhindern wollte.

Er könnte mich nicht retten.

Und dennoch ließ ich es willentlich geschehen, dass mein bester Freund mich noch näher an sich drückte, sein Gesicht an meiner Schulter vergrub und wir einfach für einige Sekunden so verweilten. Alles um uns herum war mit einem Mal völlig unwichtig; nur wir beide zählten. Immer mehr verlor ich mich in den Armen des Blondschopfs, zog seinen vertrauten Geruch in meine Nase und nahm für einen Moment sogar die Schmerzen in meinem Inneren nicht mehr wahr.

Schließlich war es jedoch Jimin, der sich von mir löste, mich an meinen Schultern von sich drückte und plötzlich mehr als anklagend musterte. „Sag mal, bist du betrunken?", vorwurfsvoll lagen seine Seelenspiegel auf mir, durchbohrten mich und brachten mich letztendlich dazu, stumm zu nicken. „Jimin e-es t-tut mir-", wollte ich mich kleinlaut entschuldigen, wurde jedoch augenblicklich von meinem besten Freund unterbrochen. „Du musst dich nicht entschuldigen, Kooks", seufzte er fahrig auf, ließ danach von meinen Schultern ab, nur um mein Handgelenk zu umgreifen und mich mit einem Ruck hinter sich herzuziehen. Überrascht und immer noch nicht Herr über meine Beine, stolperte ich ihm hinterher.

„Ich bringe dich jetzt zu mir", bestimmte Jimin dann einfach und bei der Entschlossenheit in seinen Worten hätte ich nicht den Hauch einer Chance gehabt, ihm zu widersprechen, „und dann werden wir reden."

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