I can't.







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Kᴀᴘɪᴛᴇʟ ₇ ﹕ I ᴄᴀɴ'ᴛ

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Stumm setzte ich einen Fuß vor den anderen, darauf bedacht nicht über eine der vielen Wurzeln zu stolpern, die sich auf dem erdigen Boden befanden. Meinen Blick hielt ich dabei stets gesenkt, wobei mir dennoch die schwachen Strahlen der lauen Herbstsonne ins Gesicht fielen. In meinen Ohren raschelte das Laub der Bäume und echoten die gleichmäßigen Schritte Taehyungs, der nur einige Meter vor mir lief. Ich traute mich nicht ihn anzusehen, am liebsten würde ich einfach wieder umkehren, doch irgendetwas hielt mich hier – genau hier.

Ein paar Minuten später lichtete sich der Wald um mich herum und die ersten grünen Grashalme umsäumten meine Schuhe. Sofort nahm ich den bekannten Geruch einer feuchten Wiese wahr, der in meiner Nase kribbelte und mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Flüchtig sah ich auf, traf mit meinen Augen auf den blauen Haarschopf vor mir, wanderte seinen kräftigen Rücken hinab und landete schließlich auf seinen zielstrebigen Schritten, die sich immer weiter auf die kleine Lichtung vorschoben.

Und da traf es mich plötzlich wie einen Schlag.

„Halt, stop!", stolperten mir die Worte über die Lippen und keine Sekunde später drehte Taehyung sich auch schon zu mir herum und musterte mich mit überraschtem Blick. „Was ist denn los, Kookie?", fragte er mich mit einer hochgezogenen Augenbraue, während er kaum merklich den Abstand zwischen uns verkürzte und mir ein Stückchen näherkam. „I-ich kann das n-nicht", presste ich angespannt hervor und ballte meine Hände zu Fäusten, während mir vor Überforderung die ersten Tränen in die Augen stiegen.

„Aber was ist denn los? Warum kannst du nicht einfach mitkommen, Kookie?", fragte mich mein Gegenüber ein weiteres Mal, wobei ich verzweifelt auflachen musste und mir gleichzeitig die erste Träne über die Wange lief. Wut staute sich in mir auf. Wut darauf, dass dieser Junge vor mir das alles hier für selbstverständlich hielt, mich einfach hierhin schleppte und erwartete, dass ich das auch wollte. Denn das wollte ich nicht. Ich konnte es nicht.

„Was erwartest du denn, Tae? Was denkst du dir dabei, mich hierhin zu bringen? Was, huh?", meine Stimme schnitt wie ein Messer durch die Herbstluft, wobei sich der pochende Muskel in meiner Brust immer stärker zusammenzog. Plötzlich wurde mir unglaublich kalt und ich musste meine Arme schützend um mich schlingen. „Jungkook...", verließ mein Name sanft seine Lippen und bei dem liebevollen und gleichzeitig so mitleidigen Blick, konnte ich es nicht verhindern einmal aufzuschluchzen. Dennoch schaffte ich es nicht den Ärger zu unterdrücken, der sich immer mehr wie ein gewaltiger Orkan in mir aufbaute.

„Ich werde gehen!", bestimmte ich deshalb und war schon dabei mich umzudrehen, spürte mit einem Mal aber wieder dieses warme Kribbeln an meinem Handgelenk. Ruckartig drehte ich mich herum, riss meine Augen weit auf und starrte den Blauhaarigen für einen Moment völlig entgeistert an. Für den Bruchteil einer Sekunde verlor ich mich in seinen tiefbraunen Augen – diesen Augen, die sowohl mein Anfang, als auch mein Ende bedeuteten. Dann räusperte ich mich jedoch, presste meine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen und entzog mich seinem Griff.

„Lass mich in Ruhe, Tae", meine Stimme war nicht mehr als ein schwaches Flüstern und erneut konnte ich die salzigen Perlen über meine Wange kullern spüren, „bitte verschwinde einfach." „Aber das kann ich nicht", entwich es den Lippen des Jungen, während er erneut versuchte mir ein Stück näherzukommen. Diesmal stolperte ich aber sofort einige Schritte nach hinten, begann zu wimmern und unkontrolliert zu atmen. „Geh! Verschwinde einfach! Ich will dich nicht mehr sehen!", schrie ich Taehyung nun vollkommen verzweifelt entgegen, während mein Herz drohte in hunderttausend Splitter zu zerbersten. „Verschwinde...", der Wind trug meine leise und so trostlose Stimme stumm hinfort.

„Du magst das zwar sagen, Jungkook", vernahm ich schließlich wieder die ruhige Stimme meines Gegenübers, „aber du meinst das nicht so." Kurz kehrte eine alles einnehmende Stille zwischen uns ein, die sich wie ein grauer Schleier über unsere Köpfe legte. „Ich werde erst gehen, wenn du es auch wirklich willst, Jungkook. Ich verschwinde, wenn du es dir von ganzem Herzen wünschst", fuhr der Blauhaarige dann jedoch fort und ließ mich bitter aufschluchzen. Immer wieder liefen mir die Tränen über die Wangen, während ich dem Blick des Jungen vor mir auswich. Meine Haut fühlte sich an, als würde sie in Flammen stehen und mein Herz verkrampfte sich immer weiter.

„D-das kann i-ich nicht... d-das...Tae...", meine Worte wurden von meinem unregelmäßigen Wimmern unterbrochen. Ich hielt es nicht mehr aus. Ohne Taehyung einen letzten Blick zuzuwerfen, drehte ich mich schließlich um und rannte mit verschleierter Sicht aus dem Wald heraus; und vor allem weg von ihm.

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