Kapitel 83

Eine Stunde später fuhren wir mit den Jeeps, die in der Garage standen, los. Natürlich hätten wir auch den Gleiter nehmen können, um zum Hauptquartier zu gelangen, aber erstens war das zu auffällig und zweitens hätten wir alle gar nicht rein gepasst. Insofern erschien uns dies die  bessere Variante zu sein.

Die Fahrt dauerte fast zwei Stunden, da wir um den Wald herumfahren mussten. Niemand hatte Lust von Pflanzen gefressen zu werden oder im schlimmsten Fall von den Soldaten entdeckt zu werden. Als wir dann endlich die Stadt erreichten, fuhren wir direkt zum Gebäude. Drum herum standen natürlich Dutzende von Soldaten. Daher machten wir am Beginn der Straße halt und Seb und Lars Männer sprangen aus den Jeeps. ,,Wir übernehmen das hier."

,,Nehmt den Hintereingang, da sollte ein Eindringen leichter sein", sprach Paul bevor er den Motor startete und mit mir weiterbrauste. ,,Wie weit ist es bis zur Area 51."

,,Es liegt mitten in Nevada, also werden wir ein paar Stunden brauchen. Bis dahin sollten Seb und die anderen alles unter Kontrolle haben."

.....

SEB

Wir schlugen uns bis zum Grenzzaun durch, doch dann ging es nicht weiter. Der fast 5 Meter hohe Zaun mit anschließendem Stacheldraht machte uns schnell klar, dass wir so nicht weiterkamen. ,,Wir brauchen einen Plan ansonsten gibt es keinen Weg ins Gebäude rein zu kommen."

Lars bester Freund Cameron hatte eine Idee. Er hatte ein Mittel dabei, das einen solchen Zaun so verätzte, dass er an der Stelle außeinander fiel. ,,Na hoffentlich funktioniert das", brummte ich. Kaum zehn Minuten später hörte ich die Schritte von mehreren Soldaten. ,,Jetzt geht s weiter im Plan", meinte Cameron grinsend. Er und die anderen bauten sich angriffsbereit auf und kam, dass die Soldaten um die Ecke kamen, wurden sie von allen Seiten angegriffen. Sofort zogen einige ihre MPs, aber Lars hatte uns versichert die Monition gegen Knallpatronen, die es an Fasching früher gab, auszutauschen. So standen die Soldaten da und aus den MPs kam nur ein lauter Knall raus... Aber keine Kugel...

,,Warum zur Hölle geht das nicht", fluchte der Kommandant.

Ich richtete meine Waffe auf ihn. ,,Meine Herren bitte geben Sie mir Ihre Waffen." Comeron sammelte alle Waffen ein, dann schlugen sie die Männer bewusstlos. ,,Musste das sein?", fragte ich knurrend. ,,Wir brauchen eine Verkleidung, in der wir nicht auffallen. Also ja", sprach Cameron achselnzuckend. ,,Los zieht den Soldaten ihre Uniformen aus."

***

Eine halbe Stunde später maschierten wir als Einheit durch den Zaun und in das Gebäude hinein. Dank meinem hohen Rang konnte ich uns einlassen und wir gelangten ohne großes Aufsehen in den Saal, indem es von hohen Politikern, reichen Geschäftsmännern, den Organisationsmitgliedern und deren Führungsebene nur so wimmelte. An der Tür stießen wir auf Lars, der reglos am Eingang stand und das ganze Treiben mit Adleraugen verfolgte. Als wir neben ihm standen, machte er keine Regung. Stattdessen blieb er an der Tür stehen und rührte sich nicht. ,,Sie sind alle da", sprach er kalt. Ich nickte. ,,Dann bin ich jetzt dran und ihr übernehmt den Rest."

Cameron nickte. ,,In zwei Minuten wird die Organisation nur noch Geschichte sein."

Seb nickte nachdenklich. ,,Dann ist es wohl Zeit für unseren Auftritt." Mit diesen Worten lief er schnurstracks nach oben auf die Bühne.
,,Ich brauch ein Mikrophon", sagte ich zu dem Techniker und er reichte es mir. ,,Was haben Sie vor?? Die Rede des Präsidenten beginnt gleich!!"

Die Organisationsmitglieder starrten alle zu mir. Ihre Aufmerksamkeit war auf ich gerichtet und leises Geflüster begann. Es verschwand in dem Moment, in dem ich mit meiner Rede begann.

,,Meine Damen und Herren, was ich ihnen heute zu erzählen habe, könnte ihr Leben verändern. Wir wissen alle wer die Organisation ist und was sie für uns getan hat.  Doch heute zeige ich Ihnen eine andere Seite und diese ist schwarz. Alles begann damit als ich auf einen jungen Mann names Jordan traf. Das war vor 3 Wochen in einem Gefängnis. Einem Gefängnis, das uns als Laborraten zur Organisation schickte, in der wir an einem Projekt teilnehmen sollten. Das Projekt hieß ,,Project ARG". Alternative Rettung der Gefangenen. In Wirklichkeit war es eine Testreihe, in dem unsere Überlebensfähigkeiten getestet wurden. Wir wurden in ein leeres Gefängnis mit Überwachungskameras und ein Dutzend genetisch veränderte Monstern gesteckt. Es war ein Überlebenskampf und nur Jordan, Paul, Walker und ich konnten am Leben bleiben.

Das ist der Grund warum man uns durch das ganze Land jagt. Niemand sollte davon erfahren oder von den Labors, die sich unter der Organisation befinden und wahre Todeszellen für Menschen sind.

Das ist die wahre Seite von der Organisation. Alles andere ist nur Fassade, denn sie wollten uns nie helfen. Stattdessen machten sie sich die Situation zu Nutzen. Die Politik ignorierte das und bewahrte gegen Schmiergeld das Geheimnis.

Seit dem sind viele Menschen gestorben und wurden als Versuchsobjekte benutzt. Sie mussten dabei mit ihrem Leben bezahlen.

Heute sind sie dran mit bezahlen.."

Ein Aufschrei ging durch die Menschenmenge und Soldaten kamen auf die Bühne gerannt und zogen mich hinunter.

Ich nickte zu Cameron und dieser zog die Pistole und drückte ab. Ich fiel zu Boden und dann im nächsten Moment spürte ich wie der Boden um mich herum in die Luft flog.

,,Heute bezahlen sie."

....

ICH

Noch immer fuhren Paul und ich in dem Jeep zu Area 51. Die Hälfte der Strecke hatten wir hinter uns, doch je weiter wir fuhren, desto unruhiger wurde ich. Vor einigen Tagen als wir das Ganze begonnen hatten zu planen, hatte mich Paul vor die Tür gesetzt. Seit dem rätselte ich, was sie da drin geplant hatten und als diese Unruhe mich befiel, da konnte ich nicht anders als endlich mit den Worten herauszukommen.

,,Was habt ihr geplant, als ihr mich raus geworfen habt."

Paul blickte ernst nach vorne. Erst jetzt bemerkte ich seine zitternden Hände und die Furcht in seinen Augen.

Er blickte zur Uhr und zog scharf die Luft an. Der Wagen bremste und blieb mitten auf der Straße stehen."

,,Was ist los??", fragte ich und sprang aus dem Wagen.

Paul war leichenblass um die Nase. ,,Sie haben es zu Ende gebracht..
Es gibt keine Organisation mehr. Seb, Lars und seine Männer haben die Bombe platziert."

Ihm liefen die Tränen über die Wangen. ,,Sie sind alle tot Jordan. Es ist vorbei."

Schockiert sah ich ihn an. ,,Wo ist Walker?", fragte ich leise.

,,Er hat die Bombe gezündet", sprach Paul emotionslos. ,,Wir brauchen nicht in die Vergangenheit reisen, wenn man auch die Zukunft in die Hand nehmen kann. All diese Gefangenen werden in den nächsten Tagen frei sein und wir werden eine neue Regierung bekommen."

,,Woher willst du das wissen??"

,,Weil ich der Sohn des regierenden Präsidenten war", gab Paul tonlos zurück. ,,Mein eigener Vater hat mich in dieses Gefängnis gesteckt, um die Macht weiterhin zu haben."

Ich sackte zu Boden, weil mir diese Worte förmlich den Boden unter den Füßen weg zogen.

,,War es das wert??"

,,Ich hatte keine Wahl, um das zu beenden", meinte Paul tonlos. ,,Es gab nur diesen Weg Jordan."

,,Warum hast du mich dann nicht auch in dem Hauptgebäude umgebracht?", fragte ich ihn mit einem leeren Blick. ,,So viele Menschen sind heute gestorben."

,,Das weiß ich und es war auch das letzte Mal, das so etwas geschieht. Ab morgen wird unser Land frei sein und die Menschen können wieder hoffen."

,,Und du bist dann der neue Präsident oder was?", lachte ich finster. Paul schüttelte den Kopf. ,,Ich bin für diesen Beruf nicht geeignet. Die Zeit im Gefängnis hat mich kalt werden lassen. Nein Jordan. Die Menschen brauchen jemanden auf den sie sich verlassen können und das bist du."

Geschockt sah ich ihn an. ,,Wie meinst du das??"

Genau wie ich es gesagt hatte, denn schließlich hab ich dich nicht umsonst aus dem Gefängnis geholt."

Eine Frau kam mit einem goldenen Chevrolet angefahren. Ich erkannte sie sofort wieder. ,,Ich kenne sie. Wegen ihr bin ich damals bei der Organisation gelandet."

,,Das ist meine Mom."

,,Richtig und nun steigt ein Jungs. Wir haben heute noch viel zu tun. Schließlich haben wir einen neuen Präsidenten."

....
SEB

Als die Trümmer um mich flogen, lächelte ich. Auch wenn das unter den Schmerzen kaum ging. Ein Bein und ein Arm waren mir abgerissen worden und ich bettelte förmlich um den Tod. Ich schloss die Augen. Bald. Bald....Ich sah auf meine Uhr.

16: 21

Mit einem letzten Schlag wanderte der Zeiger der Uhr auf der 12.
16:22.

Es war soweit...

Und im nächsten Moment ging die letzte Bombe hoch und alles um mich herum verschwand....

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Das Gebäude flog in einer großen Explosion in die Luft. Nichts davon blieb übrig....

Die Organisation war Geschichte...

Und Jordan hatte überlebt und war am Anfang eines neuen Lebensabschnittes. Einem, in dem er alle Fehler der Organisation wieder gut machen musste. Einem, in dem er zum Helden wurde und von nun an die Hoffnungen seines ganzes Volkes in sich trug...

Würde er seiner Aufgabe gerecht werden??

ENDE

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