Kapitel 6. Elias
Wie versteinert stand ich an ihrer Tür. Nachdem ich alles weggeräumt und den Wein ausgetrunken hatte, der die Flasche noch zu einem Viertel füllte, war ich ebenfalls nach oben gegangen und hatte auf dem Weg zu meinem Zimmer an dem von Miss Dickson vorbeigehen müssen. Aber als ich sie plötzlich stöhnen hörte, war ich wie erstarrt. Und ....
›Elias.‹
Mein gestöhnter Name hallte in meinem Kopf wider, und ich starrte von der Tür auf mich herab. Mein Schwanz drückte gegen meine Anzughose und in meinem Schritt zeichnete sich eine beachtliche Wölbung ab.
Hatte mich das erregt?!
Schwer schluckend fuhr ich mir durch die Haare und sah wieder zur Tür.
Dass sie anscheinend von ihrem Chef fantasierte, war ... Ja, was war das? Sollte ich das als Kritik oder als Kompliment auffassen?
Ich machte einen Schritt auf die Tür zu, meine Hand schwebte über der Klinke. Sollte ich sie gleich darauf ansprechen?
Mein Blick fiel wieder auf meinen zuckenden Schwanz und ich verdrehte die Augen über mich selbst. Sie würde wohl kaum zum Reden kommen, so schnell, wie ich mich jetzt auf sie stürzen würde.
Seufzend trat ich zurück und ging in mein Zimmer. Ich würde es dabei belassen und sie nicht ansprechen.
Mit diesem Entschluss beendete ich den Tag und ging mit einer Erektion ins Bett.
Ich war kein Fan davon, mich selbst zu befriedigen, denn ich brauchte die Energie für meine Arbeit und mein Training.
Und so hatte ich es auch nicht gemacht, obwohl ich es wirklich gebraucht hätte.
***
Ich stöhnte genervt, als ich die Stange mit den 60 Kilo Gewichten auf jeder Seite hochdrückte. Mein Trainer und guter Freund Liam stand über meinem Ko,pf und sorgte dafür, dass ich auch bei den letzten Sätzen noch die nötige Kraft aufbrachte. Aber ich hatte keine Lust mehr. Ich legte die Stange auf den Ständer und setzte mich auf.
»Fuck you«, schimpfte ich und nahm meine Trinkflasche.
Liam zog eine Augenbraue hoch, kam um das Gerät herum und blieb vor mir stehen. »Was ist los? Sonst gibst du auf der Brustpresse richtig Gas?«, fragte er neugierig. Ich schaute genervt aus dem Fenster neben mir. Die Sonne stand gerade ganz oben und sagte mir damit, dass ich noch nicht so lange hier war, wie ich eigentlich sein wollte.
»Ich wohne jetzt mit einer Frau im Haus meiner Großmutter«, erklärte ich vage und wusste selbst nicht, warum ich das erzählte.
»Und du willst ihr deinen Schwanz reinstecken?«, fragte Liam unbeeindruckt, grinste mich aber böse an.
»Scheiße nein, sie arbeitet für mich«, antwortete ich etwas zu schnell.
Verärgert fuhr ich mir über mein schweißnasses Gesicht.
»Elias, mein Schatz«, begann er wieder zu scherzen. »Du weißt, dass ich als dein Trainer, dir nur raten kann, Mädels flachzulegen, anstatt selbst Hand anzulegen. Denn guter Sex ist wie gutes Training« erklärte er sein Motto.
Genau deshalb bin ich so genervt, weil ich meine Historikerin beim Masturbieren gehört habe und es jetzt in meinem Kopf herumspukt, aber ich kann den Druck nicht abbauen. Meine Männlichkeit reagiert leicht, als ihr Stöhnen wieder durch meinen Kopf geht.
Ich sollte aufhören! Sie hat einen Freund, auch wenn mir das scheißegal ist.
»Ich gehe nach Hause«, sagte ich plötzlich und stand auf.
»Gut, aber das nächste Mal dauert es doppelt so lange und wenn du die Kleine bis dahin flachgelegt hast, erzähl mir, wie es war und wie viele kcal du verbrannt hast.«
Ich verzog nur das Gesicht, antwortete nicht und fuhr mit meinen Sportsachen nach Hause. Erst mal duschen, dachte ich und hoffte, dass mir das einen kühlen Kopf verschaffen würde.
Ja, als ich mit einem Handtuch um die Hüften aus der Dusche kam. Es klopfte an meiner Tür und ich öffnete sie dummerweise, als die vorherige Hitze zurückkehrte. »Celest«, brachte ich nur hervor und war froh, dass ich ein Handtuch trug, das meine Reaktion gut bedeckte. Das Wasser tropfte von meinen dunklen Haaren, die mir ins Gesicht hingen, auf meine straffe Brust und lief über meinen Sixpack.
Erschrocken trat sie einen Schritt zurück, doch ihr Blick glitt langsam über meinen Körper. Sie folgte den Wassertropfen mit ihren Augen und ...
Sie zupfte an ihrem dünnen Sommerpullover, der etwas Haut über den hochgeschnittenen Hotpants zeigte, und senkte den Blick.
»Tut mir leid, ich ... komme später wieder.«
Meine Augen glitten langsam und genüsslich über ihren Körper. Als ich sah, wie sich ihre Brustwarzen leicht durch den Stoff ihres dünnen Sommerpullovers abzeichneten, leckte ich mir über die Lippen. »Stimmt etwas nicht?«, fragte ich und sah gezwungenermaßen wieder in ihre Augen.
Ihr Hals krampfte sich zusammen, sie wurde rot und seufzte. »Ich ... könnte deine Hilfe bei etwas gebrauchen«, begann sie und sah zu mir auf. »Aber das kann warten.«
Unkontrolliert machte ich einen Schritt nach dem anderen auf sie zu, bis sie mit dem Rücken an der Flurwand stand. Ich stützte einen Arm über ihren Kopf und beugte mich vor. Sie war so klein und zart. »Und wofür brauchst du meine Hilfe, du hast mich neugierig gemacht« murmelte ich.
Celest hielt den Atem an und starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. Als sie wieder zu atmen begann, fiel ihr ein Wassertropfen von meinen nassen Strähnen auf die Wange. Sie zuckte zusammen. »Ich bin ... zu klein«, stammelte sie undeutlich und drückte sich an die Wand.
Oh Gott.
Was war nur mit mir los?
»Das sehe ich«, sagte ich nur düster und nahm eine ihrer hellbraunen Haarsträhnen zwischen die Finger, als ich sie entlangfuhr, bis zur Spitze, berührte meine raue Hand ihr Dekolleté. »Sag mir...«, begann ich und starrte auf ihre Lippen. »- hast du gut geschlafen?«
Oh ja, ich spielte auf gestern an, denn genau deshalb waren wir jetzt in dieser Situation.
Ihre Lippen öffneten sich leicht und sie starrte mich an. »Mr. Gelbero«, begann sie atemlos und schaute mir auf die Lippen. »Darf ich Sie daran erinnern, dass sie ...« Ihre Beine begannen leicht zu zittern, und ein Schauer überlief sie. »Das ist unangebracht.«
Ein leises Lachen entfuhr mir. Oh, denkst du, ich weiß das nicht?!
Ich ließ meine Hand nach oben wandern und umfasste ihren Hals. Mein Daumen strich über ihre Wange. Sie hatte so weiche Haut. Angenehm, dachte ich und rückte noch näher an sie heran. Ich blieb mit dem Gesicht nur Millimeter über ihren Lippen stehen und unser Atem vermischten sich. »Das habe ich gestern auch gedacht, Miss Dickson«, flüsterte ich und fuck, am liebsten hätte ich sie auf die Knie gedrückt und meinen harten Schwanz zwischen ihren Schamlippen verschwinden lassen.
Aber ...
Wie das Leben so spielt und ausgerechnet die Person, die ich am wenigsten sehen wollte, sich mir in den Weg stellte. Es klingelte an der Tür und als ich ihren Schrei hörte, stieß ich einen ärgerlichen Laut aus.
»Elias! Du verdammter Mistkerl! Mach die Tür auf!«, schrie Aylin und schlug gegen die Holztür unten im Flur. Ich starrte wieder Celest an und mein Kopf war wie leer gefegt, als ich mich wegdrückte und sagte: »Das ist meine Frau, würden Sie sie bitte reinlassen? Danke.« Ich gab ihr keine Antwort, drehte mich um und ging mit einem lauten Knall in mein Zimmer. Schwer atmend fuhr ich mir durch die Haare und schüttelte den Kopf. Das war knapp, dachte ich und zog mir eine schwarze Jeans, einen Gürtel und ein schwarzes Hemd an. Dann verließ ich mein Zimmer und ging nach unten. Da sah ich schon meine Frau Celest, die die Tür geöffnet hatte. »Wer sind Sie denn?«
»Meine Historikerin. Aylin. Was machst du hier?«, fragte ich und meine Laune war noch schlechter als sonst.
Sie drehte sich zu mir um, ihr perfekt frisiertes blondes Haar wippte mit. Ihr enges Kleid, das ihren Schwangerschaftsbauch viel zu sehr betonte, ihre teure Handtasche und ihre High Heels, auf denen sie in ihrem Zustand noch laufen konnte.
»Du lebst mit einer Frau im Haus deiner Großmutter? Ich glaube, du spinnst! Schmeiß sie raus!«, forderte sie, was mir ein gehässiges Lachen entlockte. »Die Einzige, die ich rausschmeiße, bist du.«
Aylin verzog das Gesicht und sah dann wieder Celest an. »Denk bloß nicht an meinen Mann, verstanden?«, fuhr sie sie an.
»Ex-Mann, Aylin. Wir sind mitten in der Scheidung«, knurrte ich und blieb auf der Treppe stehen.
Meine Historikerin starrte auf den runden Bauch der Frau und dann auf mich. Sie schien nicht zu wissen, was sie sagen sollte, also verschränkte sie unsicher die Arme vor der Brust und trat ein Stück zurück. »Ihr Mann hat mich beauftragt, das Gebäude wie die Gegenstände und Möbel wie das Grundstück an sich zu schätzen, Frau Gelbero. Das ist alles ... was ich tue.«
Aylin verzog das Gesicht, und dann begann die Show, die sie immer abzog. Übertrieben legte sie sich den Handrücken auf die Stirn und tat so, als würde sie gleich ohnmächtig werden. »Mir wird ganz schwarz vor Augen. Elias, ich glaube, der ganze Stress mit dieser Frau und unserer Scheidung macht mir zu schaffen«, flüsterte sie perfekt in ihrer Opferrolle.
Ich verdrehte die Augen und wusste, dass ich wie ein Arschloch rüberkam, aber ich hatte nichts mehr für dieses Miststück übrig. »Dann hau doch ab. Du nervst!«
Celests Mund öffnete sich und sie sah mich schockiert an. Dann setzte sie sich in Bewegung und lief auf meine Ex-Frau zu. Vorsichtig griff sie nach ihrem Arm und fragte: »Brauchen Sie etwas? Ein Glas Wasser? Wollen Sie sich setzen?«
Ich fuhr mir übers Gesicht. Oh Gott! Diese verdammte Frau!
Aylin nickte und tat dankbar. »Ja, ein Glas Wasser bitte. Es ist so schwer, wenn man mit allem allein ist« log sie und spielte ihre Rolle wieder perfekt. Aber nicht mit mir! Ich packte meine Frau, schob Celest etwas unsanft beiseite und stieß Aylin zur Tür, die ich öffnete. »Verpiss dich! Unser Termin ist erst morgen, also lass dich hier nie wieder blicken!« fuhr sie sie an.
Doch Celest stellte sich zwischen uns. »Deine Frau, ich meine ... deine Exfrau ist schwanger, um Himmels willen. Lass sie wenigstens ein bisschen ausruhen.«
Überrascht starrte ich Celest an.
Was?!
Ich wollte nachgeben, ihretwegen, weil ... sie etwas mit mir vorhatte, aber ... als ich aus dem Augenwinkel Aylins schmutziges Grinsen sah, von dem Celest natürlich nichts mitbekam, erwiderte ich barsch: »Halten Sie sich da raus! Sie sind nur Historikerin und nicht meine Eheberaterin.«
Celest sah mich an und nickte. Trotzdem lief sie in die Küche und füllte ein Glas mit Wasser. Sie kam zurück, gab es wortlos meiner Exfrau und ging dann, ohne mich noch einmal anzusehen, rechts den Flur entlang und verschwand.
Aylin nahm einen Schluck Wasser, verzog das Gesicht und schüttete es mir ins Gesicht. »Woher kommt diese Frau? Wie kann sie es wagen, mir Leitungswasser zu geben? Ekelhaft. Will sie unser Kind vergiften«, stieß sie aus und stellte das nun leere Glas auf eine der Holzkommoden.
Meine grauen Augen funkelten wütend, als ich mir über das nasse Gesicht fuhr. »Unser Kind? Du bist krank! Und jetzt hau ab, bevor ich die Geduld verliere und dich höchstpersönlich in mein Auto werfe«, drohte ich ihr, als ich ihren pinkfarbenen Porsche, den ich ihr einmal zum Hochzeitstag geschenkt hatte, vor der Tür stehen sah.
Sie verzog das Gesicht. »Hör mir gut zu, Elias«, begann sie und kam näher. Mit ihren hohen Schuhen reichte sie mir bis zur Schulter. »Ich werde gewinnen und am Ende wirst du mich zurückhaben wollen. Ich gebe niemals auf. Wir gehören zusammen«, sie bohrte ihren schlanken Finger in meine Brust, bevor sie sich abwandte und schließlich ging.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten.
Verrückte Schlampe.
Als die Tür ins Schloss fiel, drehte ich mich um. Sollte ich mit ihr reden? Aber warum sollte ich? Es konnte mir doch egal sein, was sie von mir hielt. In zwei Monaten wäre sie sowieso aus meinem Leben verschwunden. Was kümmerte mich das?!
»Scheiße!«, stieß ich aus und folgte Celest, um mit ihr zu reden.
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