Kapitel 2
Zwei Stunden später hatten die Schwestern ihren Schock halbwegs Überwunden und nun war es die Neugier, die sie beherrschte. Die Eltern führten ein langes und ausführliches Gespräch mit ihnen.
„ich habe den Coolsten Vater der Welt" schwärmte Aaliyah nachdem sie die gesamte Wahrheit wusste.
„das ist wirklich so Cool, aber der Gedanke an noch weitere Dämonen da draußen gefällt mir nicht" meinte Desideria. Hanare war so beeindruckt das sie ihren Vater ganz genau unter die Lupe nahm. Sie schaute in sein Ohr, in die Nasenlöcher und zog an seinen Wangen.
„einfach Unglaublich" schwärmte sie. Salem lächelte, freute sich das seine Töchter ihn nicht fürchteten.
„haben auch wir eine solche Gestalt wie du?" fragte Aaliyah.
„das weiß ich nicht, doch in der Night Academy wird man dies herausfinden und euch Lehren" meinte Salem.
„Aber wenn du unter den Dämonen verhasst bist und einige dir sogar nach deinem Leben trachten, wäre es da nicht klüger diese Schule nicht zu besuchen?" fragte Desideria.
„wie gesagt ablehnen können wir nicht, ein Fluch würde dies zur Folge haben" seufzte Etlana. „irgendwie fürchte ich mich vor dieser Schule" murmelte Hanare.
„das ist auch Richtig, ihr solltet es nicht auf die leichte Schulter nehmen. Glaubt mir, wenn ich könnte würde ich euch davor bewahren, doch da dies nicht geht werde ich andere Mittel und Wege ergreifen um euch im Auge zu behalten. Wie schwer es auch sein wird, ihr seid nicht alleine"meinte Salem und diese Worte ermutigten die Schwestern.
„auch wenn es mich gruselt so bin ich auch Neugierig auf diese neue Welt."meinte Aaliyah.
„ich bin also eine Dämonin, Cool habe immer gewusst das ich etwas besonderes bin" sagte Desideria und Kicherte.
„fürchtet ihr mich denn gar nicht?" fragte Salem.
„Nö, du bist und bleibst unser Papa. Bei deiner anderen Gestalt könnte ich mir zwar ehrlich gesagt in die Hosen scheißen, aber ich liebe dich, auch wenn du ein Krokodil wärst" meinte Aaliyah grinsend.
„nun ein wenig Ähnlichkeit mit einem Krokodil wäre da" kicherte Hanare. Der Vater knurrte, doch die Schwestern lachten nur und Umarmten ihn.
„irgendwie haben wir es wohl geahnt das etwas mit unserer Familie nicht stimmt. Ich muss sagen ich komme damit ganz gut Zurecht" meinte Desideria.
„wartet nur ab bis ihr Night Academy seht" sagte Salem.
„irgendwie erinnert mich das an Harry Potter"stellte Desideria fest als sie versuchte sich die Schule vorzustellen.
„im Grunde ist es auch fast das gleiche, in Night Academy werdet ihr verschiedene Fächer haben die euch Lehren die Welt der Dämonen zu verstehen und eure Kräfte, wenn ihr denn welche habt, zu Trainieren. Wir Dämonen werden zwar mit unseren Kräften geboren, doch sie nicht richtig zu Beherrschen kann in einer Katastrophe enden, daher hatte Donovan vor vielen Jahren die Night Academy gegründet um solche Katastrophen zu verhindern. In der Academy kann man nicht Sterben. Egal was euch geschieht, ihr werdet nur kurz Schlafen und dann wieder Erwachen. Doch die Schmerzen werdet ihr spüren, doch beten wir das ihr es nicht müsst. So wie ich allerdings die Prüfungen kenne, werdet ihr nicht drumherum kommen. Jedes Schuljahr wird auch ein Turnier abgehalten, das zu bestehen viele begehren, den als Preis besteht man die Abschlussprüfungen ohne daran Teilnehmen zu müssen. Und die Prüfung der Night Academy zu bestehen, bringt einem sehr viel Ruhm unter den Dämonen ein"erklärte Salem und die Schwestern hörten ihm Aufmerksam zu.
„Habt keine Furcht, wir werden jederzeit durch Gajus miteinander in Kontakt sein können. Er wird über euch Wachen. Ihr müsst nur seinen Namen sagen und er wird erscheinen" meinte Salem.
„wer ist Gajus?"fragte Hanare und blickte sich um, um zu sehen ob jemand erschien. Nichts geschah.
„er wird erst auf seinen Namen hören wenn ihr in der Night Academy seid" meinte Salem. „Gajus ist der einzige unter den Dämonen der eurem Vater treu blieb. Ihr werdet ihn schon bald Kennenlernen" meinte Etlana und die Schwestern nickten.
„wann werden wir gehen?" fragte Aaliyah.
„in drei Tagen werden sie kommen um euch Abzuholen" meinte Salem.
„Sie?" fragte Desideria.
„Sollten sich die Sitten nicht geändert haben, dann wird ein Roc erscheinen um euch zur Night Academy zu bringen"meinte Salem.
„ein Roc? Was ist das denn?" fragte Hanare.
„das werdet ihr dann schon sehen" sagte Salem und grinste.
„ihr werdet Dinge sehen die euch Angst machen, aber auch Dinge die euch begeistern werden" sagte Etlana und die Schwestern versuchten sich eine Schule vorzustellen, die voll von unheimlichen Kreaturen war.
Drei Tage später war es dann soweit, mit gepackten Koffern warteten die Schwestern auf den Roc. Ihre Köpfe rauchten von den vielen Information die der Vater in den vergangenen Tagen an ihnen weitergegeben hatte.
„Viele der Dämonen leben in einer Menschlichen Hülle, so wie ich. Unsere wahre Gestalt raubt uns in der Menschenwelt viel Kraft und kann nur für eine bestimmte Zeit aufrecht erhalten werden. Wundert euch also nicht, lasst euch nicht Täuschen" ermahnte Salem seine Töchter. „Haben wir auch nichts Vergessen? Habt ihr genug Unterwäsche eingepackt?"fragte Etlana und kam mit einem Korb zu ihnen, der überladen war mit Spitzenhöschen und knappen Tangas. „nehmt ein paar davon mit, lieber zu viele als zu wenige. Die Dämonen kennen das Wäsche waschen nicht" meinte sie. Die Schwestern blickten erschrocken auf die Unterwäsche.
„also so etwas werde ich sicherlich nicht tragen"meinte Desideria. Salem winkte ab.
„die Mädchen kommen schon zurecht. Gajus kann ihnen jederzeit neue Kleidung bringen" meinte er und Etlana stellte den Korb ab.
„du hast ja Recht, ich bin nur so Nervös" meinte sie.
„Gut, es wird Zeit. Lasst uns alle auf das Dach gehen" meinte Salem und lief voraus.
„Auf das Dach? Warum denn dorthin?" fragte Desideria verwirrt.
„das werdet ihr gleich sehen" meinte Salem.
„Da kommt er auch schon" sagte er, nachdem sie das Dach betreten hatten und die Schwestern etwas verwirrt waren.
„Wo denn?" riefen die Schwestern. Salem zeigte in den Himmel empor.
„ein Vogel?" stellte Aaliyah fest.
„ein Roc"sagte Salem. Der Vogel kam schnell näher und mit jedem Flügelschlag, mit jedem Meter näher, wurde er größer und größer.
„Ein Riesenvogel" schrie Hanare.
„er wird euch nichts tun, er bringt euch zur Night Academy" meinte Salem. Der Roc war größer wie ein Elefant und seine weiten Flügel, verursachten einen starken Wind, als er über ihren Köpfen in der Luft verharrte. Die Schwestern und auch die Mutter, mussten sich einander festhalten, da der starke Wind sie wegzuwehen drohte. Nur Salem stand an Ort und Stelle, als wäre er mit dem Boden verwachsen. Der Roc hatte in seinen klauen schwere Ketten, an dessen Ende ein großer Korb hing. Der Korb war groß genug um die Schwestern und deren Gepäck aufzunehmen.
„da sollen wir rein? Wir fliegen zur Night Academy?" rief Aaliyah und war ganz aus dem Häuschen.
„schaut euch diesen Schnabel an und diese Klauen, wie gewaltig" keuchte Desideria. Die Augen des Rocs leuchteten golden, er sah aus wie ein Adler, ein riesiger, Monströser Adler. Salem nahm das Gepäck seiner Töchter und verstaute dies in dem gewaltigen Korb, ehe er sich zu seinen Töchtern wandte, die schon von der Mutter zum Abschied herzlichst geknuddelt wurden.
„Kommt her meine Kleinen" rief er und die Mädchen rannten in seine Arme.
„Passt gut auf euch auf, wenn ihr Hilfe braucht dann ruft Gajus und er wird mich Informieren. Ihr seid nicht alleine und eure Eltern sind jederzeit bereit euch daraus zu holen, selbst dann wenn dies ein Fluch herauf beschwören sollte" sagte er und die Schwestern nickten. Nach weiteren Worten des Abschieds und hunderten von kleinen Küssen, stiegen die Schwestern schließlich in den Korb. Die Eltern weinten, winkten ihren Kindern zum Abschied als der Roc sich mit den Mädchen entfernte und sie in eine ungewisse Zukunft trug.
„wie lange sind wir jetzt schon Unterwegs?" fragte Hanare, die sich auf den Boden des Korbes gekauert hatte und es nicht wagte in die tiefen zu Blicken. Aaliyah und Desideria, die sich kaum Satt sehen konnten, zuckten nur mit ihren Schultern.
„zwei Stunden schätze ich"meinte Desideria und blickte zum Roc empor. Schnell hatten die Mädchen ihre Furcht vor dem riesigen Adler verloren und bewunderten ihn nun. Jedoch wollte keine von ihnen ihm zu Nahe kommen.
„komm Hanare das musst du gesehen haben" rief Aaliyah und zog ihre Schwester neben sich. Hanare der es von der Höhe schwindelte, konnte nicht umhin, den Ausblick dennoch zu bewundern. Unter ihnen erstreckte sich weites Land. Felder, Gräser und Wälder, soweit das Auge reichte. In weiter ferne, konnten sie einen See erblicken der in der Sonne glänzte. „wirklich beeindruckend" gab Hanare zu.
„schaut nur die Berge dahinten" rief Aaliyah und war ganz aus dem Häuschen. Manchmal flogen sie auch über kleinere Dörfer hinweg. Der Roc jedoch flog so hoch oben das kein Mensch ihn bemerken würde, und wenn doch, dann sah es aus der ferne aus als wäre es ein ganz normaler Adler.
Es wurde Abend und bald schon konnten sie das Land unter ihnen nicht mehr Erkennen. „Ich muss mal aufs Klo" jammerte Aaliyah.
„Ich auch, kann es bald nicht mehr Einhalten" seufzte Desideria.
„haltet noch ein wenig ein, ich glaube wir sind da" rief Hanare, die sich an die Höhe gewöhnt hatte.
„du hast recht, wir beginnen zu Sinken" meinte Desideria und alle drei blickten hinab. Voller Staunen erblickten sie ein gewaltiges Schloss. Aus den Fenstern drang Licht und um das Schloss herum standen zahlreiche Fackeln, die es einem erleichterten Schloss und Umgebung zu erkennen.
„ich glaube wir sind wirklich in einem Harry Potter streifen gelandet, nur das die Zauberer mit Dämonen ausgetauscht wurden" stellte Aaliyah fest, als sie das Schloss betrachtete. Plötzlich flogen andere Rocs an ihnen vorbei, jeder von ihnen trug einen Korb. Die Rocs setzten die Körbe der reihe nach auf dem großen Gelände vor dem Schloss ab, ehe sie wieder davonflogen. Die Schwestern versuchten zu erkennen, wie die Dämonen aussahen die aus den Körben stiegen, doch ihr eigener Roc ging immer schneller in den Sinkflug und der Korb schaukelte so stark, das sie sich Ängstlich auf den Boden kauerten. Unsanft wurden sie kurz darauf abgeladen und sahen wie ihr Roc davonflog. Zitternd hielten sie sich in den Armen.
„wer schaut zuerst hinaus?" fragte Hanare. „immer der wo fragt" erwiderte Desideria und fluchend spähte Hanare über den Rand des Korbes hinweg.
„um Himmelswillen"keuchte sie.
„was siehst du?" fragte Desideria.
„sehen die Dämonen so schrecklich aus?" fragte Aaliyah.
„ich sehe ein Paradies an geilen Männern" sabbelte Hanare.
„Was?" riefen Aaliyah und Desideria im Chor und spähten genau wie Hanare hinaus.
„Ach du heilige Scheiße" keuchte Aaliyah. Aus den Körben stiegen keine hässlichen Dämonen sondern Männer, stark und gutaussehend. Hier und dort waren auch Frauen, die vor Schönheit nur so strahlten.
„Wo sind wir hier gelandet? In der Schule für besonders gut aussehende Menschen?" fragte Desideria fassungslos.
„Denkt daran was Papa gesagt hat, nicht vom Aussehen täuschen lassen, hinter diesen Fassaden verstecken sich Dämonen" meinte Aaliyah.
„Alle zu mir" ertönte eine laute und schallende Stimme. Die Schwestern entdeckten eine Frau in den Vierzigern. Sie stand vor dem Schloss und die Dämonen gesellten sich zu ihr. Die Frau sah sehr Streng aus, gehörte vermutlich zum Lehrpersonal.
„Ich sagte Alle"rief die Frau und blickte zu den Schwestern.
„seht nur ihre Augen"keuchte Aaliyah, den sie wurden von Blutrot schimmernden Augen betrachtet. Auch die anderen Dämonen wandten sich herum um zu Erspähen wer die Nachzügler waren.
„wir haben wohl keine andere Wahl als uns ihnen zu Stellen" meinte Desideria und erschauderte. Zitternd und Hand in Hand, stiegen die Schwestern aus den Korb und gesellten sich zu den Dämonen. Die Dämonen wichen zurück, als die Schwestern zu ihnen kamen. Von allen Seiten wurden sie angeblickt, als hätten sie die Pest am Hals. Die Dämonen tuschelten und zeigten angewidert auf die Schwestern.
„scheint als wüsste man schon wer wir sind" flüsterte Desideria.
„das kann ja heiter werden"seufzte Aaliyah. Hanare versuchte den finsteren Blicken standzuhalten, doch als sie dem Blick eines besonders gut aussehenden Dämons begegnete und aus seinem Mund eine Zunge schnellte, die genauso Aussah wie die einer Schlange, senkte sie ihren Blick erschrocken zu Boden.
„Das Fest ist bereits im vollen Gange.Genießt es. Später werdet ihr eure Zimmer zugewiesen bekommen"sagte die Frau, wandte sich herum und lief in das Schloss. Die Dämonen folgten ihr, nur die Schwestern zögerten, ehe sie als letztes in der Gruppe folgten.
In der großen und gewaltigen Halle die nicht Pompöser sein könnte, hingen hunderte von Gemälden. Die Schwestern erschauderten, als sie erkannten das darauf zu sehen war, wie Menschen brutal gefoltert wurden.
„ich will wieder nach Hause" wimmerte Aaliyah und die Schwestern nahmen sich an die Händen. Die Frau, deren Name Alanka war, wie die Schwestern belauschen konnten, führte die Gruppe auf eine große Tür zu, die sich wie aus Geisterhand öffnete. Dahinter befand sich eine noch größere Halle, die vollbeladen mit Tischen war, worauf viele Köstlichkeiten verteilt waren. Den Schwestern knurrte sofort der Magen und sie waren Heilfroh das die Dämonen normales Essen servierten. Alanka lief voraus, auf den großen langen Tisch zu, wo mehrere ältere saßen. Allesamt wohl das Lehrpersonal. Die Dämonen verteilten sich, suchten sich freie Plätze und versuchten mit den Dämonen aus dem Vorjahr in ein Gespräch zu kommen. Die Schwestern fühlten sich völlig fehl am Platz, fanden aber zu ihrem Glück einen runden Tisch, wo sie unter sich waren.
„Schaut nur die Decke"meinte Hanare und zeigte nach oben. Käfige, in denen Skelette lagen, hingen von der Decke herab.
„und wieder erinnert es mich an Harry Potter, nur wäre es mir lieber wenn wir wirklich in Hogwarts wären, als hier" grummelte Desideria. Ein Mann, mit grauem Haar und einer schwarzen Strähne darin, erhob sich von dem Lehrertisch. Schlagartig kehrte ruhe in der Halle ein. Die Schwestern bemerkten die fette Narbe, die sich quer über das Gesicht des Mannes zog. Seine Augen leuchteten, genau wie die von Alanka, blutrot, als er seinen Blick über die Menge schweifen ließ. Die Schwestern hatten das Gefühl, als würde sein Blick länger auf ihnen verweilen, als bei allen anderen. Doch sie redeten sich ein, das sie sich nur täuschten.
„Willkommen in der Night Academy" rief er und seine Stimme dröhnte von den Wänden wieder. Die Schwestern schluckten, fühlten wie ihnen das Atmen schwerer wurde. Vor ihnen lag keine gute Zeit, da waren sie sich sicher.
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