Kapitel 1
Salem Barrymore saß in seinem Sessel und blickte auf den Umschlag, den er in seinen zitternden Händen hielt. Night Academy stand in feiner Handschrift darauf geschrieben.
Er schluckte schwer, hatte er sich doch seit vielen Jahren schon vor diesen Moment gefürchtet. Was er gerade in Händen hielt war eine Einladung. Nicht für ihn, sondern für seine drei Töchtern. Sie wurden dazu Auserwählt die Schule für Dämonen zu besuchen, einen Ort wo die Bestien lernten ihre Gaben und Kräfte richtig zu Nutzen. So sehr hatte er gehofft das man seine Töchter nicht erwählen würde. Doch genau wie in ihm, floss auch in ihnen das Dämonische Blut seiner Ahnen.
„wie soll ich ihnen das nur erklären?" seufzte er. Seine Töchter wussten nicht was sie sind. Glaubten sie wären ganz normale Menschen. Wie sollte er ihnen beibringen das er, ein Dämonenfürst war, ein aus der Hölle verbannter, weil er sich in eine Menschenfrau verliebt hatte. Salem wusste keinen Rat und blickte zu seiner Frau. Etlana Barrymore stand neben ihrem Mann, eine Hand auf seiner Schulter und blickte den Brief mit der gleichen Furcht an. „was sollen wir nun tun?" fragte sie.
"wird man zur Night Academy eingeladen, ist es Pflicht diese Einladung anzunehmen. Wir können nichts dagegen tun, bald schon werden die Dämonen kommen um unsere Töchter zu holen. Wir haben keine andere Wahl als ihnen die bittere Wahrheit zu sagen." meinte Salem und hoffte das seine Töchter den Schock würden verdauen können.
„aber es gibt Dämonen die nach deinem Leben trachten. Wenn unsere Töchter zur Academy gehen, würden wir sie den Wölfen zum Fraß vorwerfen" keuchte Etlana erschrocken. Salem knirschte mit den Zähnen, den seine Frau sprach die Wahrheit. Der einzige Grund das er bisher unbehelligt das Leben leben konnte, das er sich erwählt hatte, war weil er sich und seine Familie mit einem Zauber vor anderen Dämonen verborgen hielt. Es war ihm ein Rätsel wie der Leiter von Night Academy seinen Standort herausgefunden hatte. Aber Donovan gehörte zu den Mächtigsten der alten Dämonen und kannte Zauber, von denen Salem nicht einmal zu Träumen wagte. Das einzige Positive an der ganzen Sache war, das Donovan kein Feind war und in Night Academy konnte man nicht Sterben. Die Schule war mit einem Zauber belegt, die das Sterben unmöglich machte. Eines der Grandiosen Zauber die Donovan beherrschte. Dennoch ahnte Salem das der Schulbesuch für seine Töchter der reinste Horror werden würde. Das konnte und wollte er ihnen nicht antun. Doch wer eine Einladung zur Schule ignorierte, würde vom Pech und der Qual verfolgt sein und am Ende würde alles nur noch schlimmer werden. Salem hatte keine andere Wahl und er überlegte bereits Fieberhaft, wie er seinen Töchtern die Wahrheit offenbaren sollte und auch musste er einen Weg finden sie zu Schützen. „Also gut, wir werden ihnen noch Heute alles erklären" sagte er schließlich und Etlana schluckte schwer.
„ich werde jemanden, der ein Auge auf unsere Töchter haben wird, in Night Academy einschleusen. Ich wüsste da auch schon wen"meinte Salem und Etlana war etwas beruhigter, nun wo sie wusste das ihr Mann ihre Kinder nicht völlig Schutzlos ziehen lassen würde.
„vielleicht sollten wir von hier fortgehen" sagte sie dennoch zweifelnd.
„Donovan würde uns erneut aufspüren und du weißt was geschieht wenn man Night Academy ignoriert, der Fluch würde unsere gesamte Familie in das Verderben stürzen" meinte Salem und Etlana seufzte schwer.
„die anderen haben dich Verbannt weil du mich liebst. Wie werden die Dämonen auf drei Halbdämonen reagieren die auch noch Halbmensch sind? Unsere Töchter werden es nicht Leicht haben, so viel ist sicher" meinte sie und Salem nickte.
„Aber wir können sie nicht ewig vor der Wahrheit beschützen. Bisher haben sich keine Dämonischen Kräfte bei ihnen gezeigt, doch sie könnten jederzeit erwachen. Vielleicht ist es ganz gut das sie nach Night Academy gehen werden, den dort wird man ihnen alles Lehren was sie wissen müssen. Donovan weiß um ihre Abstammung und dennoch gibt er ihnen einen Platz an seiner Schule. In allen dreien muss eine besondere Gabe stecken, Donovan spürt so etwas und ansonsten hätte er sie nicht eingeladen" meinte Salem. Etlana nahm ihren Mann den Brief aus den Händen und legte ihn auf dem Tisch ab, ehe sie sich auf dem Schoss ihres Mannes setzte. Salem nahm seine Frau sofort in die Arme und seufzte schwer.
„wir wussten beide das dieser Tag wohl mal kommen würde, das schaffen wir schon" murmelte er und Etlana nickte.
„die Mädchen werden bald Heim kommen, zum ersten mal werde ich mich davor fürchten, das sie die Tür herein kommen" meinte sie.
Seufzend lehnte Desideria gegen der kühlen Wand des Fahrstuhls und blickte hinauf zur Neonröhre, deren Licht gefährlich flackerte. Der Boden unter ihren Füßen vibrierte leicht, als der Fahrstuhl immer höher fuhr. Desideria blickte zu dem kleinen Display, das ihr das Stockwerk anzeigte. Unruhe ergriff sie, als sie sich ihrem Ziel näherte. Dann endlich blieb der Fahrstuhl mit einem Ruck stehen und mit einem leisen piepsenden Ton öffneten sich die Türen. Lächelnd rannte Desideria hinaus und erreichte dasTreppenhaus, eilte die letzten Stufen empor und stieß eine schwere Tür auf. Der Wind peitschte ihr sofort um die Ohren und ihre Haare wehten wild. Mehrmals sog sie scharf die Luft ein und blickte sich dann auf dem Dach des Hochhauses um. Sie war alleine. Vorsichtig näherte sie sich dem Rand des Daches und ließ ihren Blick über Amarid schweifen. Desideria hasste diese Stadt. Amarid war eine der größten Städte der Menschheit. Gewaltige Hochhäuser standen dicht an dicht, vereinzelnd kleinere Häuser. Schienen, von Zügen befahren, schlängelten sich durch die Lüfte und umschlangen die Hochhäuser wie Efeu. Amarid bot seinen Bewohnern absolute Sicherheit, doch für Desideria und ihre Schwestern war dieser Ort eher ein Gefängnis. Desideria blickte Sehnsüchtig in die ferne. Hinter den gewaltigen Mauern die Amarid schützten, sah sie das grün der Wälder. Amarid war aus kaltem Stahl und grauen Stein erbaut und Pflanzen wuchsen hier schon lange keine mehr.
„wo bleiben denn die beiden?" nuschelte sie, wandte Amarid den Rücken zu und blickte auf ihre Armbanduhr hinab. Desideria war hier, weil sie sich mit ihren beiden Schwestern hatte treffen wollen. Aaliyah und Hanare fühlten und dachten genau wie Desideria und die drei Schwestern verbrachten oft viel Zeit auf diesem Dach, da man von hier die fernen Wälder erblicken konnte.
„wie immer kommen sie zu Spät" meinte Desideria zu sich selbst und spähte zur Tür, durch die sie kurz zuvor auch gekommen war. Nur wenige Sekunden verstrichen, ehe die Tür im hohen Bogen aufflog und Aaliyah und Hanare das Dach betraten. Beide waren ganz rot im Gesicht und schienen sich beeilt zu haben.
„ich hasse diese von Menschen überfüllten Straßen, ständig muss man sich seinen Weg erkämpfen" schimpfte Aaliyah und umarmte Desideria, ehe sie sich auf eines der Rohre setzte, die sich über das Dach zogen.
„ein Wunder das wir uns nicht verloren haben. Amarid ist eindeutig überfüllt" meinte Hanare und umarmte Desideria ebenfalls, ehe sie sich neben Aaliyah setzte.
„das müsstet ihr doch schon gewohnt sein" meinte Desideria, konnte ihre Schwestern aber sehr gut Verstehen.
„das schon, aber die Bevölkerung wächst und wächst, immer mehr kommen hierher und das Obwohl Amarid schon aus allen Nähten platzt" erklärte Aaliyah.
„Das stimmt, warum nur wollen die alle hier Leben? Es gibt so viele schöne Orte auf der Welt, aber alle zieht es hierher" meinte Hanare.
„Mama und Papa warnen uns doch immer, das es Außerhalb von Amarid sehr gefährlich ist. Papa meint Außerdem das Amarid die Sicherste Stadt weit und breit ist. Kein Wunder das alle hier Leben wollen." meinte Desideria.
„ich halte das hier bald nicht mehr aus."knurrte Aaliyah.
„ich auch nicht" seufzte Hanare.
„glaubt ihr, wenn das so weiter geht das wir Umziehen werden?" fragte Desideria, und sie hoffte genau wie ihre Schwestern das dies der Fall sein würde.
„Vater hat sich einen hohen Rang unter den Bewohnern erarbeitet und sein Einfluss ist enorm. Ich denke nicht das wir Amarid jemals verlassen werden" meinte Hanare.
„manchmal habe ich das Gefühl das Vater und Mutter uns etwas Verschweigen" meinte Desideria Nachdenklich.
„das Gefühl habe ich auch" meinte Aaliyah sofort.
„ich will es Lieber gar nicht wissen. Obwohl ich finde das ihr Recht habt. Vater wirkt manchmal gehetzt, so als wäre er darauf gefasst das man jeden Moment unser Haus überfallen könnte"sagte Hanare, und hasste Geheimnisse, denn diese waren meist nie gut und brachten Unheil über die Wissenden.
„Manchmal wünschte ich mir, das ich mich Teleportieren könnte" meinte Hanare dann plötzlich und streckte ihre Arme in die Luft.
„das wäre vielleicht mal Cool, wir könnten überall hin und wieder zurück und das in Sekunden" rief Aaliyah begeistert.
„Teleportieren? Spinnst du? Wie kommst du denn jetzt darauf" meinte Desideria verblüfft.
„ich träume oft davon, wäre doch schon was Cooles wenn so etwas möglich wäre" sagte Hanare.
„wenn so etwas Möglich wäre, dann würde ich gerne einmal an das Meer" schwärmte Aaliyah und kramte ihr verpacktes Knoblauchbrot aus ihrer Umhängetasche.
„Wenn dasTeleportieren die Macht von Hanare wäre, dann wärst du die Besitzerin des Todesatem, du stinkst nämlich" spottete Desideria und blickte das Sandwich angewidert an. „das ist nur der Knoblauch"meinte Aaliyah und nachdem sie das Sandwich ausgepackt hatte, biss sie Herzhaft hinein.
„das stinkt aber Wirklich, du und Mama seid die einzigen die Knoblauch vergöttern" meinte Hanare und rückte etwas von Aaliyah fort.
„Ach nun übertreibt doch nicht so"brummte Aaliyah mit vollem Mund.
„wenn wir schon von Übernatürlichen Kräften sprechen, dann würde ich gerne Telekinese können. Dann könnte ich nämlich dein verdammtes Sandwich fortschleudern ohne es anzufassen" witzelte Desideria. Aaliyah schluckte ihren Happen hinunter und hauchte Desideria an.
„Ah nein Hilfe" krächzte Desideria und tat, als würde sie Ersticken. Hanare lachte, rannte dann aber davon als Aaliyah auch sie anhauchen wollte.
„Oh Aaliyah, deine Zahnbürste schreit nach dir" meinte Hanare lachend, als sie eine Stunde später mit ihren Schwester nach Hause kam.
„sehr Witzig" knurrte Aaliyah und warf Desideria einen bösen Blick zu, die sich Luft zu wedelte und so tat als würde Aaliyah fürchterlich Stinken.
„oh das gibt Ärger" meinte Hanare, als sie ihre Eltern entdeckte, die in der Wohnstube auf der Couch saßen. Scheinbar hatten Mutter und Vater ihre Töchter bereits erwartet.
„setzt euch" meinte Salem und die Töchter gehorchten, spürten sie doch das ihr Vater mehr als nur Nervös war.
„Wir müssen dringend mit euch Reden" meinte Salem und blickte seine Töchter der Reihe nach an.
„ist etwas passiert?"fragte Desideria besorgt.
„ihr werdet bald eine Schule besuchen, die ein besonderes Lernprogramm für euch bietet" meinte Salem.
„Wir sollen eine Schule besuchen? Soll das ein Witz sein?" rief Aaliyah.
„wir haben erst vor einem Jahr unseren Abschluss gemacht und sind froh die Schule hinter uns zu haben" rief Desideria.
„was für eine Schule ist das denn?" fragte Hanare, die nicht zu Vorschnell urteilen wollte.
„Die Schule nennt sich Night Academy und liegt weit Außerhalb" erklärte Salem.
„Eine Schule außerhalb von Amarid? Gut ich werde gehen" rief Aaliyah sofort die ihre Empörung vergessen hatte. Auch Desideria strahlte, die Aussicht darauf Amarid verlassen zu können, war der Himmel auf Erden.
„Es ist nur so, es gibt einen kleinen Haken an Night Academy" meinte Salem dem die Begeisterung seiner Töchter nicht entging.
„was für einen Haken denn?" fragte Hanare. Salem warf seiner Frau einen verzweifelten Blick zu, diese nickte ihm zu und hielt seine Hand.
„Night Academy ist keine normale Schule, dort werden Dämonen ausgebildet." platzte es aus der Mutter hinaus. Die Töchter blickten die Mutter mit großen Augen an, ehe sie in lautes Gelächter ausbrachen.
„der Witz war gut" kreischte Aaliyah.
„das ist kein Witz. Es wird Zeit das ihr die Wahrheit erfahrt. Euer Vater ist ein Dämon. Ein Dämon der aus der Hölle verbannt wurde, weil er sich in einen Menschen verliebte, in mich. Da ihr unsere Kinder seit, fließt auch in euch Dämonisches Blut, daher wurdet ihr eingeladen die Night Academy zu besuchen. Verweigern kann man sich nicht, den wer es wagt diese Ehre zu Ignorieren wird mit einem bösen Fluch belegt. Wir hatten gehofft mit der Wahrheit noch warten zu können, doch als wir eure Einladung erhielten, wussten wir das es Zeit wird" meinte Etlana ernst. Kurz folgte eisernes Schweigen auf ihren Worten, ehe die Schwestern wieder zu Lachen begannen.
„oh Mama, deine Witze werden immer Besser" rief Hanare. Den Schwestern tränten schon die Augen vom vielen Lachen.
„das war kein Witz" meinte die Mutter erschrocken, hatte so eine ähnliche Reaktion aber erwartet. Es war ihr und auch Salem natürlich bewusst gewesen, das die Schwestern dies nicht so einfach glauben würden.
„dann muss ich ihnen eben die bittere Wahrheit zeigen" dachte sich Salem und erhob sich.
„Hört sofort auf zu Lachen" brüllte er und schlug mit seiner Faust auf den Tisch. Es gab einen lauten Knall und der Tisch brach in zwei Teile. Kreidebleich waren die Schwestern geworden und blickten ihren Vater erschrocken an.
„sehen ich oder eure Mutter so aus als würden wir Witze machen?" schrie er.
„das was ich eben sagte war mein voller Ernst" meinte Etlana und wich etwas zurück, da sie ahnte das ihr Mann gleich sein wahres Wesen offenbaren würde.
„bitte lasst diesen Unsinn. Dämonen? So etwas gibt es doch gar nicht"meinte Aaliyah. Salem knurrte Gefährlich.
„ich werde es euch beweisen. Schaut genau her, das ist die wahre Gestalt von mir, eurem Vater" brüllte er und den Schwestern stockte der Atem. Etwas düsteres, ein Schatten schien den Vater zu umgeben und langsam begann sich sein Körper zu verändern. Seine Kleidung riss, den sie hielten dem plötzlichen wuchs von Leib und Muskeln nicht mehr stand. Der Vater war nicht mehr zu erkennen, nur noch ein schattiges Etwas das sich bedrohlich vor den Schwestern aufbaute. Dann lösten sich zwei riesige Schwingen aus den Schatten, zerschmetterten eine Vase, die vom Beistelltisch flog. Dann folgte eine unerträgliche Hitze, die Luft begann zu flirren. „Schatz nicht in voller Größe und lass bitte die Flammen sein, ich möchte das Haus nicht verlieren"rief Etlana erschrocken. Der Schatten begann nun etwas zu Schrumpfen und auch die Hitze ebbte ab. Der Schatten begann sich Aufzulösen und die Schwestern starrten auf einen geflügelten Dämon, mit kalten, mörderischen Augen und langen spitzen Zähnen.
„haltet ihr es nun immer noch für einen Witz?" ertönte die Stimme von Salem, aus dem Maul des Monstrums.
„eigentlich bin ich auch noch aus Flammen, doch eure Mutter hat recht, wir wollen ja unser Haus nicht Verlieren"sagte er, als seine Töchter schwiegen und ihn fassungslos anblinzelten. „und was sagt ihr?" fragte Etlana. Gleichzeitig holten die Schwestern tief Luft und begannen dann wie am Spieß zu schreien.
„das ist ein Riesenschock, lass sie solange Schreien wie es nötig ist" meinte Etlana und schmiegte sich an ihren Mann heran, den sie auch in seiner Dämonischen Gestalt liebte. Fünf Minuten verstrichen und die Schwestern schrien noch immer, Salem verwandelte sich in ein Mensch zurück, hoffte das dies die Schreie zum verstummen bringen würde. Von seiner Kleidung war nichts mehr übrig, die Mutter warf ihm rasch eine Decke zu, die er sich um sein Leib wickelte. Schließlich verstummten die Schwestern, wimmerten, gaben merkwürdige Geräusche von sich und sackten dann Ohnmächtig zusammen.
„ich habe es mir schlimmer vorgestellt" meinte Salem und blickte auf seine bewusstlosen Töchter hinab.
„Hoffentlich haben sie den Schock verdaut wenn sie aufwachen" seufzte Etlana und blickte mitleidig auf ihre Zerstörte Vase hinab.
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