Prolog


Prolog
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Mit einer deutlich besseren Stimmung, als gestern schaute sie aus dem Fenster des gelben Taxis und versuchte vergeblich, die unzähligen Wolkenkratzer und Coffeeshops zu zählen, die an ihr vorbeizogen. Doch es waren einfach zu viele – zu viele Geschäfte, Wohnungen und vor allem Menschen, die in dieser überfüllten Stadt ihren Alltag meisterten.

„Es wird dir guttun", hatten sie gesagt.
„Es wird besser für dich sein."
„Es wird dir viele Chancen ermöglichen."

Sie hatte das Jobangebot angenommen, trotz der Aussicht auf noch mehr Trubel als in London. Sie hatte das noch größere Verkehrsgewühl und die überfüllten Straßen akzeptiert. Und wofür? Für einen Job? Eine Zukunft? Um zu vergessen? Denn das war der wahre Grund, warum sie es vorgezogen hatte, allein am anderen Ende der Welt zu leben, anstatt mit ihren Freunden im Fuchsbau zu sein.

Es war der Grund, warum sie alles hinter sich gelassen hatte. Um zu vergessen. Um alles zu vergessen, was damals geschehen war. Nach dem zweiten Zaubererkrieg, als Harry, Lord Voldemort ein für alle Mal besiegt hatte und die Freude nachgelassen hatte, begann eine Zeit voller Kummer. Ron hatte sich von ihr getrennt – der Mann, den sie zu lieben glaubte und mit dem sie eine Zukunft gewollt hatte.

Der Schmerz nagte weiterhin an ihr, auch wenn sie mehr als 5,570 km von zuhause entfernt war. Jeder Blick auf die vorbeiziehenden Gebäude und die flüchtigen Gesichter der Passanten erinnerten sie an das, was sie verloren hatte.

Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als würde jemand ein Stück ihres Herzens herausreißen und sie zurücklassen, um mit einer schmerzhaften Leere zu kämpfen. Es war, als ob die Welt plötzlich stillstand und alles um sie herum in Dunkelheit gehüllt war, während sie mit dem Gefühl kämpfte, dass ein Teil von ihr fehlte.

Jeder Atemzug war eine Qual, jeder Gedanke an ihn ließ das Loch in ihrer Brust noch tiefer erscheinen.

Als ob die Zeit stillstand und ihr Leben in einer endlosen Schleife aus Trauer gefangen war. Denn Ron war nicht nur ein Verlust – er war ein Teil von ihr, den sie nie zurückbekommen würde. Und dieser Schmerz würde immer bei ihr bleiben, wie ein dunkler Schatten, der sie begleitete, egal wohin sie ging.

~*~

Die hohen Wolkenkratzer ragten, wie stumme Zeugen vergangener Träume in den Himmel, während das Gewimmel der Menschen auf den Bürgersteigen ein ständiges Pulsieren des Lebens verriet. Die Straßen waren ein Kaleidoskop aus Eindrücken – der Duft von frisch gebrühtem Kaffee aus den kleinen Straßencafés, das leise Summen der vorbeifahrenden Autos, das Lachen spielender Kinder in den nahegelegenen Parks.

Jeder Schritt, den sie tat, schien sie weiter von ihrer Vergangenheit zu entfernen und gleichzeitig näher an eine ungewisse Zukunft heranzuführen. Sie fragte sich, ob sie jemals wieder so glücklich sein würde, wie früher, ob sie jemals wieder diese Leichtigkeit des Seins spüren könnte, die sie einst mit Ron geteilt hatte.

Inmitten all dieser Gedanken und Gefühle spürte sie einen kleinen Funken Hoffnung - so klein er auch sein mochte -, die Hoffnung auf einen Neuanfang und die Möglichkeit, in dieser fremden Stadt ein neues Leben zu beginnen. Und so beschloss sie, sich nicht von ihrem Schmerz lähmen zu lassen, sondern ihn als Ansporn zu nutzen, um nach vorne zu blicken und die Chancen zu ergreifen, die das Leben ihr bot.

Und vielleicht, nur vielleicht lag in dieser Stadt, die wie ein offenes Buch vor ihr lag, die Chance auf Heilung und Wiedererwachen ihrer Lebensfreude. Womöglich verbargen sich hinter den glitzernden Fassaden und den hektischen Straßen neue Begegnungen, die ihr Leben bereichern und ihr Herz heilen würden.

Ihr Ziel leuchtete vor ihr in großen Lettern geschrieben, als sie aus dem Taxi stieg und die New Yorker Stadtluft einatmete - ein Gemisch aus Hektik, Geräuschen und dem verlockenden Aroma von Kaffee aus den Straßencafés, das ihr noch so fremd vorkam.

Ja die Zukunft mochte ungewiss sein, aber sie war fest entschlossen, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und das Beste aus diesem Neuanfang zu machen.

Was immer das auch sein mochte.

tbc...

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