Kapitel 7: Professionelles Einbrechen


Kapitel 7:
Professionelles Einbrechen
~*~

Was auch immer Malfoy dazu gebracht hatte, all die Dinge mit ihr zu tun, die sie nun schon seit geraumer Zeit – genauer gesagt knapp einer Woche – taten, brachten Hermine um den Verstand. Nicht, dass es keine schönen Ausflüge waren. Nein, sie verstand einfach nicht, warum er das alles mit ihr machte. Die ganze Woche über hatte er ihr praktisch alle Sehenswürdigkeiten dieser wunderbaren Stadt gezeigt, die man nicht als typische Touristenattraktionen bezeichnen konnte. Er führte sie nicht zum Empire State Building oder zur Brooklyn Bridge. Stattdessen zog er sie in die charmantesten Cafés der Stadt, zeigte ihr versteckte Orte, die kaum jemand kannte, und verriet ihr, wo es die besten Cronuts der Stadt gab. Das alles war etwas Besonderes, bester als all dieser Touristenquatsch, den Leute ansahen, die nunmal neu in der Stadt waren.

Dabei sprach Malfoy auf seine eigene, anmutige Art und Weise über die Entdeckung dieser Orte und erzählte ihr Geschichten, während sie ihm einfach zuhörte. Es fühlte sich fast so an, als wären sie soetwas wie Freunde.

Doch das war völliger Quatsch. Sie waren keine Freunde. Sie waren so weit davon entfernt, Freunde zu sein, wie man nur sein konnte.

Sie hatten nie darüber gesprochen, was genau zwischen ihnen lief. Hermine hätte es gerne getan, aber er nannte es nur Freundlichkeit. Sie hingegen glaubte, dass mehr dahintersteckte. Das musste einfach so sein.

Malfoy tat nichts ohne Grund.

Das war das Einzige, was sie mit Sicherheit über ihn sagen konnte. Er war nicht einfach nur nett, auch jetzt nicht. Natürlich konnte sich ein Mensch ändern, daran glaubte Hermine. Aber sie glaubte nicht, dass jemand vollständig neu geboren werden konnte.

Malfoy war immer berechnend gewesen. Das wusste Hermine, seit sie ihn kannte. Deshalb konnte sie es nicht glauben, dass er diese Woche aus reiner Großzügigkeit mit ihr verbrachte. Doch jedes Mal, wenn sie versuchte, das Thema anzusprechen, lenkte er geschickt ab oder tat so, als sei nichts Außergewöhnliches daran.

Dennoch konnte die Gryffindor nicht anders, als sich in seiner Gesellschaft wohlzufühlen. Er war charmant, aufmerksam und irgendwie anders als der Malfoy, den sie aus Hogwarts kannte. Dieser Malfoy konnte sie zum Lachen bringen, und in seiner Gegenwart fühlte sie sich auf seltsame Weise lebendig. Sie hasste es, das zuzugeben, aber sie freute sich auf ihre gemeinsamen Erkundungstouren.

Trotzdem blieb ein nagender Zweifel. Malfoy war nie jemand gewesen, der sich einfach aus Freundlichkeit mit jemandem anfreundete. Da musste mehr dahinterstecken. Vielleicht wollte er etwas von ihr, oder vielleicht spielte er ein Spiel, dessen Regeln sie noch nicht verstanden hatte. Die Ungewissheit machte sie nervös, doch gleichzeitig konnte sie sich der Anziehungskraft, die diese neue Seite von ihm auf sie ausübte, nicht entziehen.

Jedes Mal, wenn sie sich verabschiedeten, verspürte sie den Drang, ihn zur Rede zu stellen. Doch dann erinnerte sie sich daran, wie kompliziert er sein konnte, und ließ es bleiben. Stattdessen nahm sie sich vor, wachsam zu bleiben und zu versuchen, die Wahrheit hinter seinem Verhalten herauszufinden. Was auch immer Malfoy plante, Hermine würde es herausfinden.

~*~

„Kommst du jetzt mit oder nicht Granger?" Malfoy riss sie aus ihren Gedanken und deutete auf den Weg der vor ihnen lag.
Hermine sammelte sich einen kurzen Augenblick, bevor sie zur Antwort ansetzte: „Du hast mir noch immer nicht gesagt, was genau wir machen. Denkst du nicht es reicht für heute? Ich meine...wir waren heute schon praktisch überall und es ist spät. Sehr spät."

„Eine letze Sache, ich verspreche es wird sich lohnen."

„Also schön, aber wehe du verschwendest meine Zeit Malfoy", entgegnete sie.

„Ttss hab ich das denn in den letzen Tagen getan? Ich meine, wenn du das so siehst, dann können wir das ganze gerne abblasen..."
„Nein! Es war keine Zeitverschwendung. Ich würde es nur wirklich zu schätzen wissen, wenn du mir endlich verrätst wo wir hingehen", antwortete sie, als sie schon ein Stück durch die Straßen gelaufen waren.

„Und ich...würde es wirklich zu schätzen wissen, wenn du jetzt die Klappe hältst Granger."

Hermine zog die Augenbrauen zusammen, ihre Lippen schmal. „Du bist unmöglich...aber na gut, ich werde meine Neugier zügeln. Aber wenn das hier eine Schnitzeljagd ohne Ziel ist, wirst du es bereuen."

„Das wäre mir neu", erwiderte Malfoy, ein schwaches Lächeln auf den Lippen. „Komm einfach mit. Wir sind fast da."

Hermine seufzte, ließ sich jedoch nicht entmutigen. „Immerhin bin ich neugierig genug, um dir zu folgen. Also, wohin genau führt uns dieser mysteriöse Weg?"

Malfoy warf ihr einen bedeutungsvollen Blick zu, als sie weitergingen. „Warte einfach ab, Granger. Manchmal muss man Dinge selbst erleben, um sie wirklich zu verstehen."

~*~

Sie liefen neben einer Hauptstraße, die sehr leer für New Yorker Verhältnisse war. Nur vereinzelt kam ihnen ein Fußgänger oder ein Auto entgegen, während sie an großen Häusern vorbeiliefen, die sehr sehr große Wänden und Eingangstüren besaßen, welche denen aus Hogwarts nahe kamen.

Sie liefen immer weiter durch die leeren Straßen, bis Malfoy vor einer weiteren  imposanten Mauer stehen blieb, die den Weg abgrenzte. Diese war hoch und aus schmiedeeisernem Material, das in der Dunkelheit glänzte. Auf der anderen Seite waren die Konturen eines großen Anwesens zu erkennen, das sich in den Schatten der Nacht verlor. Bei genauerem hinsehen jedoch, erschien die Mauer gar nicht so gigantisch.

„Was soll das hier werden, Malfoy?", fragte Hermine, während sie die hohen Zäune und das Gelände dahinter betrachtete. „Wir stehen hier vor einer verschlossenen Mauer."

„Geduld, Granger", sagte Malfoy und ging direkt auf die Mauer zu, bevor er sich hinkniete und eine Hand ausreckte.

„Komm, wir müssen einfach rüberklettern, steig auf meine Hand, ich werde dir helfen."

„Willst du mich verarschen Malfoy...das ist dein grandioser Plan. Du willst über eine Mauer klettern und dann WAS? Unbemerkt auf das Grundstück gelangen? Einbrechen? Mach von mir aus was du willst, aber ich bin raus."

„Komm schon Granger. Du willst doch nicht etwa aufgeben, bevor wir überhaupt angefangen haben?" fragte Malfoy mit einem herausfordernden Blick. „Es ist nur eine Mauer. Ich helfe dir, also komm schon."

Hermine schüttelte den Kopf, aber sie konnte die Entschlossenheit in seinen Augen sehen. „Ich glaube, das ist echt keine gute Idee. Was, wenn wir erwischt werden?"

„Wir werden nicht erwischt", erwiderte Malfoy geduldig. „Vertrau mir einfach und steig auf meine Hand. Wenn du jetzt nicht mitmachst, sind wir den ganzen Weg umsonst gegangen ."

„Das ist mir so egal. Ich breche da nicht ein. Was denkst du eigentlich?"

„Wenn du das jetzt nicht tust Granger, wirst du es bereuen."

„Falsch. Du bereust das, wenn du im Knast landest."
Malfoys Mundwinkel zuckten, bevor er ein kehliges Lachen ausstieß.

„Was ist so lustig du Freak."

„Keine Ahnung Granger. Ich schätze die ganze Situation. Ich liebe es wenn du mich so herausforderst."

„Okay, Malfoy. Ich gehe jetzt... leb wohl, du Idiot", erwiderte Hermine, bereit, sich abzuwenden. Doch gerade als sie sich umdrehen wollte, packte er sie leicht am Handgelenk und zog sie zurück.

Hermine fühlte eine Hitzewelle durch ihren Körper strömen, bevor sie sich von ihm losriss und in seine stahlgrauen Augen blickte.

„Granger", sagte Malfoy mit einer ruhigen Stimme, die eine Gänsehaut auf ihrem ganzen Körper auslöste. „Ich weiß, dass es verrückt aussieht, aber ich brauche dich hier. Du und ich... wir müssen das gemeinsam durchziehen."

„Nein Malfoy, alles was du braucht, ist eine Therapie so wie's aussieht."
„Ich werde nicht einfach mitkommen, nur weil du das willst", fügte sie an.

„Vertrau mir einfach. Was...was kann ich tun, sodass du mitkommst."

„Gar nichts", erwiderte sie mit Überzeugung.

„Okay, schön. Was wenn ich die sage, dass dich den Besitzer kenne", versuchte er es.
„Das macht es kein Stück besser", behaarte Hermine.

„Du versuchst immer noch, mich zu überzeugen, mit dir in ein fremdes Haus einzubrechen, und das ist einfach nicht akzeptabel."

Malfoy schloss einen Moment lang die Augen, als würde er über seine nächsten Worte nachdenken. „Ich verstehe deine Bedenken, wirklich. Aber du musst wissen, dass es hier um etwas Wichtigeres geht. Etwas, das du bereuen wirst, nicht getan zu haben."

Hermine schüttelte den Kopf. „Und du denkst wirklich, dass das ausreicht, um mich zu überzeugen?"

Malfoy sah sie eindringlich an. „Ja, ich tue es. Weil ich glaube, dass es sich lohnen wird.„

Hermine zögerte. „Was, wenn ich es mir anders überlege? Was, wenn ich einfach gehe?"

„Dann verlieren wir vielleicht die einzige Chance, die wir haben", sagte Malfoy. „Ich will nur, dass du mir vertraust und es zulässt."

Sie dachte einen Moment nach, sah ihn eindringlich an. „Du kennst die Person dieses Grundstücks persönlich?"

„Ja", bestätigte er.

„Und es lohnt sich?"
„Absolut?"

„Der Besitzer weiß davon?", fragte die Gryffindor weiter.

„Äh...was das angeht...Normalerweise gibt er mir den Schlüssel, aber diese Aktion war recht spontan also..."

„Weiß er es nicht" , beendete sie seinen Satz.

„Es stört ihn nicht. Wirklich, ein alter Bekannter."

Hermine runzelte die Stirn. „Das klingt nicht besonders beruhigend, Malfoy."

„Ich versichere dir, dass es keine ernsthaften Probleme geben wird. Wir sind hier nicht aus böswilligen Gründen."

Hermine seufzte und warf einen letzten skeptischen Blick auf den Slytherin. „Na gut.. Wenn das hier schiefgeht, gibt es kein Zurück. Du nimmst die volle Schuld auf dich, verstanden?"

Malfoy lächelte erleichtert. „Danke, Granger. Ich verspreche dir, dass du es nicht bereuen wirst."

Die Brünette nickte nur leicht, und dachte nach. Merlin was zum Teufel tat sie hier? Seit wann brach sie in fremde Grundstücke ein? Mit Malfoy!!

~*~

Malfoy ging direkt auf die hohe Mauer zu und kniete sich wieder davor nieder. „Komm schon, Granger. Steig auf meine Hand, ich werde dir helfen."

Hermine sah ihn skeptisch an, schüttelte dann aber den Kopf und trat vorsichtig auf seine ausgestreckte Hand. Malfoy drückte sie behutsam nach oben, sodass ihr Fuß sicher auf etwas Festem war. Mit seiner Unterstützung gelang es ihr, den anderen Fuß ebenfalls dorthin zu setzen. Sie befand sich nun auf einer Art metalligem Vorsprung, der an der Wand befestigt schien. Vielleicht war es eine Art Kühler mit Propellern. Sie hörte nur Geräusche.

„Gut so", sagte Malfoy und half ihr, sich auf der Metallbox zu stabilisieren. „Jetzt steig ganz hinauf und finde einen sicheren Stand."

Hermine richtete sich auf und griff nach dem oberen Rand der Mauer, um ihr Gleichgewicht zu halten. Die Mauer war kühl und rau unter ihren Händen. Sie konnte den Garten auf der anderen Seite erkennen, während sie sich behutsam hochzog, bedacht nicht nach unten zu sehen.

„Du bist fast da", sagte Malfoy ermutigend. „Halte dich fest, ich komme jetzt nach."

Er beugte sich vor, stützte sich auf die Mauer und begann, mit einem geschickten Bewegungsablauf nach oben zu klettern. Hermine hielt sich fest, während Malfoy sich sicher neben ihr positionierte. Schließlich erreichte er die oberste Kante, griff nach ihrem Arm und zog sich mit einer geschickten Bewegung neben sie auf die Mauer.

„Jetzt bin ich hier", sagte Malfoy, als er sich auf die Mauer setzte. „Gib mir deine Hand, und ich helfe dir runter."

Hermine reichte ihm ihre Hand, und Malfoy zog sie sanft über den Rand der Mauer. Sie ließ sich langsam hinuntergleiten, bis sie sicher auf etwas weichem landete. Das weiche Etwas dämpfte ihren Fall, und Hermine fand sich liegend darauf wieder.

Malfoy folgte schnell, indem er sich ebenfalls über die Mauer schwang und elegant landete. „Gut", sagte er und klopfte ihr leicht auf die Schulter. „Wir sind jetzt auf dem Grundstück."

Hermine schnaubte und sah sich um, immer noch skeptisch. „Das war alles andere als elegant, aber danke für die Hilfe."

Als sie sich aufrichtete, spürte sie ein federndes Gefühl unter ihren Füßen. Verwundert blickte sie nach unten und stellte fest, dass sie auf einem großen Trampolin gelandet waren. Die elastische Oberfläche war deutlich zu erkennen, und ohne das übliche Netz um das Trampolin herum wirkte es fast wie ein überdimensioniertes Polster im Boden eingelassen.

„Malfoy, schau dir das an!", rief sie und deutete auf das Trampolin. „Wir sind auf einem Trampolin gelandet."

Malfoy blickte überrascht nach unten. „Ich weiß Granger, denkst du, ich lasse uns auf den harten Boden fallen?"

„Du...warte. Du warst hier schon einmal, oder", schlussfolgerte sie.
Malfoy nickte.
„Ich sagte dir doch, dass ich den Besitzer kenne, nächstes Mal gehen wir durch's Tor ich versprech's. Jetzt komm und vertrau mir einfach."

Warte...Hatte er gerade nächstes Mal gesagte? Merlin sie würde ihn umbringen, wenn sie hier draußen waren!

Hermine schüttelte den Kopf, als sie sich von der seltsamen Landung erholte. Beide standen nun auf und Hermine begann, ihre Umgebung zu erkunden, während Malfoy ihr folgte.

~*~

Der Garten war weitläufig und in verschiedene Bereiche unterteilt. Der Rasen war gepflegt und leuchtete im schwachen Mondlicht, während prächtige Blumenbeete in kräftigen Farben und stilvollen Mustern blühten. Überall standen große, kunstvoll geschnitzte Steinbänke und zierliche Wegweiser aus Marmor.

Zwischen den Beeten führte ein gepflasterter Weg durch den Garten, gesäumt von niedrigen, flackernden Laternen, die eine beruhigende Atmosphäre schufen. Die Bäume entlang des Weges waren alt und majestätisch, ihre knorrigen Äste bildeten ein schützendes Dach über dem Garten. Einige von ihnen trugen kleine Lichter, die sanft leuchteten und Schatten auf den Boden warfen.

Als Hermine weiterging, entdeckte sie einen kleinen Teich, in dem Seerosen sanft auf der Oberfläche trieben. Die ruhige Wasserfläche reflektierte das Licht der Laternen und verlieh dem Garten eine friedliche Note. In der Ferne konnte sie den Umriss eines Pavillons erkennen, dessen Holzbalken sich elegant gegen den Nachthimmel abzeichneten.

Plötzlich, als Malfoy sie um eine Ecke führte, fiel ihr Blick auf einen großen Swimmingpool, der hinter der Villa  versteckt war. Der Pool war von eleganten Steinplatten umgeben und schimmerte im Mondlicht. Das Wasser war klar und ruhig, mit nur wenigen sanften Wellen, die sich auf der Oberfläche bildeten. Um den Pool herum standen luxuriöse Liegen und eine kleine Bar, die auf eine einladende Atmosphäre hinwiesen.

„Oh mein Gott", flüsterte sie leise vor sich hin.

„Ich weiß", antworte Malfoy anerkennend.

~*~

Während Hermine fasziniert von der Schönheit des Pools war und vor Staunen fast umkam , beobachtete Malfoy sie mit einem schelmischen Grinsen. „Gut, kommen wir nun zu dem, weshalb wir hier sind", sagte er schließlich und begann, sich zu entkleiden.

Hermine schüttelte den Kopf, als sie sah, wie Malfoy sein Jackett ablegte und es ordentlich neben die Liegen am Pool legte. Darunter trug er ein elegantes, weißes Hemd, das er ebenfalls ausziehen wollte. Sie beobachtete, wie er das Hemd mit schnellen Bewegungen aufknöpfte und es auf dem Jackett ablegte.

Hermine konnte kaum fassen, was sie sah. Ihr Herz schlug schneller vor Aufregung und Verwirrung. „Was soll das werden, Malfoy?", fragte sie, peinlich berührt und fassungslos darüber, dass er sich schamlos vor ihr auszog.

Er entledigte sich  auch seiner Schuhe und stellte sie sorgsam nebeneinander auf den Boden. Der Pool lag ruhig und verführerisch vor ihnen, sein Wasser schimmerte im sanften Mondlicht.

Malfoy antwortete nicht. Stattdessen schaute er auf das klare Wasser des Pools, als ob er einen tiefen Atemzug nahm, bevor er mit einer geschmeidigen Bewegung in das kühle Wasser eintauchte. Der Splash war minimal, aber deutlich genug, um Hermine aus ihrer Starre zu reißen.

„Malfoy! Was machst du da?", rief sie entsetzt, als sie ihm zusah, wie er sich im Wasser umdrehte und ihr fröhlich zuwinkte.

„Komm schon, Granger", rief er über die Wellen hinweg. „Das Wasser ist herrlich! Du solltest unbedingt reinkommen."

„Bist du verrückt?", schrie Hermine, während sie sich immer noch nicht von der Überraschung erholt hatte. „Es ist wohl kaum der richtige Ort dafür, und ich habe keinen Badesachen dabei!"

Und sie befanden, sich auf einem fremden Grundstück, dachte sie bei sich. Auch wenn er behauptete, den Besitzer zu kennen.

„Das ist doch der ganze Spaß", entgegnete Malfoy lachend. „Komm schon, du wirst es nicht bereuen."

Hermine stand am Rand des Pools und schaute zwischen Malfoy und dem Wasser hin und her. Die Vorstellung, sich ebenfalls auszuziehen und in den Pool zu springen, war für sie vollkommen absurd. Merlin es war grotesk. Er war verrückt, wenn er glaubte sie würde das tun. Gleichzeitig konnte sie die verführerische Kühle des Wassers und die entspannende Atmosphäre nicht leugnen.

„Kannst du vergessen", sagte sie bestimmt, während sie noch immer an Ort und Stelle stand. „Das ist total verrückt. Wie sollten gehen! War das deine große Überraschung? Merlin ich fasse es nicht, dass ich mit dir über diese Mauer gestiegen bin."

Malfoy tauchte vollständig unter und kam dann wieder an die Oberfläche, seine Haare klebten nass an seiner Stirn. Er lachte und erwiderte locker : „Komm schon, Granger! Manchmal muss man einfach mutig sein und den Moment genießen. Du bist viel zu ernst."

„Ernst?", fragte sie wütend. „Ich werde nicht mir dir in diesem Pool schwimmen."

„Dafür sind wir hergekommen, außerdem gehört das Anwesen Theo. Du kennst ihn doch bestimmt noch. 1 Meter 79, groß, dunkle Haare, grüne Au....".

„Jaja ich kenne ihn noch, er wohnt also hier..Ich dachte, dass ihr Mitbewohner seid."

„Na ja, wir wohnen zusammen in meinem Panthouse, allerdings schläft er manchmal hier. An dem Abend, als du in meiner Wohnung warst, da war er glücklicherweise nicht anwesend."

„Ich...Ich hatte mich schon gefragt, wieso er nicht auch da war. Okay dann ist das sein Haus. Aber wieso lebt er dann bei dir."

Malfoy grinste: „Der Idiot, liebt es mich zu nerven... deswegen. Ach ja und er hasst die Einsamkeit."

„Nett. Wieso war er an dem Abend nicht in der Wohnung", traute sie sich zu fragen.

Malfoy schwamm an den Beckenrand und lächelte: „Willst du nicht wissen Granger. Glaub mir."

„Tja Pech, nach dieser Aktion schuldest du mir die Wahrheit. Außerdem bin ich neugierig."

„Frauenbesuch Granger", antwortete er schlicht.

„Oh äh..gut. Ich...weißt du was Malfoy ...ich denke könnte eine Abkühlung vertragen", beschloss sie dann.

Hermine schritt näher zum Pool und konnte nicht umhin, Malfoy anzusehen, der im Wasser schwamm und sie mit nassen Haaren und einem verführerischen Grinsen anschaute. Seine Augen weiteten sich leicht, als sie sich langsam an den Beckenrand setzte, ihre schwarzen Pumps sorgfältig ablegend und auf den Boden neben dem Pool stellend. Der klare Wasserspiegel reflektierte das sanfte Mondlicht, und der Pool sah noch verlockender aus.

Das Kleid was sie trug ermöglichte dies, ohne das sie irgendetwas hochkrempeln musste, da es ihr bis zu den Knien reichte. Ohne sich viel Mühe zu geben, zog sie ihre Füße vorsichtig ins Wasser und ließ ihre Beine bis zu den Knöcheln eintauchen. Das kühle Wasser umschmeichelte diese und ließ eine angenehme Kühle durch ihren Körper strömen.

Malfoy beobachtete sie, ein leicht enttäuschter Ausdruck huschte über sein Gesicht, als sie ihre Füße ins Wasser tauchte, aber seine Mundwinkel hoben sich schlagartig. Sein Lächeln wurde breiter, als er sah, wie Hermine sich sichtlich entspannte und die Entscheidung, ins Wasser zu gehen, in Erwägung zog.

„Sieht so aus, als ob du doch eine gute Entscheidung getroffen hast", sagte Malfoy, während er sich im Wasser umdrehte, um sie besser sehen zu können.

„Tja, da hast du dich wohl geirrt", erwiderte Hermine mit einem Lächeln, als sie ihre Füße tiefer ins Wasser tauchte und die Kühle genoss. „Ich habe nicht vor, ganz einzutauchen. Das reicht mir vorerst."

Malfoy seufzte fast enttäuscht, während er im Wasser schwamm, und schüttelte dann den Kopf. „Das ist wirklich sehr Schade Granger.Ich dachte, du würdest dich noch mehr entspannen und vielleicht auch ein bisschen Spaß haben."

Hermine lachte leise und schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass ich so weit gehen werde.

„Natürlich", antwortete Malfoy, der sich wieder auftauchte und die nassen Haare aus dem Gesicht strich. „Das ist genau der Punkt. Manchmal muss man einfach die Kontrolle verliehen und im Augenblick leben.

„Ich werde das im Hinterkopf behalten", sagte Hermine und lächelte ihm zu. „Aber heute Abend genieße ich lieber den Anblick des Pools und deine Gesellschaft von hier aus."
Malfoy nickte zustimmend, schien sich mit der Situation abgefunden zu haben, und bewegte sich anmutig im kühlen Nass.

~*~

Malfoy lächelte Hermine an, sein Grinsen wurde breiter und strahlender, als er ihre entspannte Haltung bemerkte. Die Wasseroberfläche um ihn herum glitzerte im sanften Licht der Außenbeleuchtung und unterstrich sein schelmisches Lächeln.

„Na schön, wie du willst", sagte er und seine Augen funkelten vor Vorfreude. „Aber ich werde es nicht aufgeben, dich zu überzeugen."

Mit einem schnellen, geschickten Zug kam Malfoy näher an den Beckenrand und streckte die Hand aus, um sie sanft zu fassen. Sein Grinsen wurde noch verschmitzter, als er sah, wie sich Hermine leicht zurücklehnte, um seinen Zug zu spüren.

„Malfoy, was hast du vor?", fragte Hermine alarmiert, als sie merkte, was er beabsichtigte. Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, aber Malfoy war schneller.

Mit einem entschlossenen Ruck zog er sie sanft, aber bestimmt in die Nähe des Pools. „Komm schon, Granger. Ein bisschen Wasser schadet nie."

Bevor sie reagieren konnte, ließ Malfoy sie mit einem letzten, versierten Schwung in den Pool fallen.

Sie stürzte ins Wasser, ein kurzer, überraschender Schrei entfloh ihren Lippen, bevor sie vollständig eintauchte. Sie kam fröstelnd, aber auch lachend wieder an die Oberfläche und schüttelte das Wasser aus den Haaren.

„Du bist unmöglich, Malfoy!", rief sie, während sie den Kopf aus dem Wasser streckte und ihn feixend ansah.

Malfoy tauchte ebenfalls auf und grinste sie an, sichtlich erfreut darüber, dass er es geschafft hatte, sie ins Wasser zu ziehen. „Komm schon, Granger. Jetzt, wo du hier bist, genieße es einfach."

Hermine konnte nicht anders, als mit ihm zu lachen, während sie sich langsam im Pool umdrehte. Das kühle Wasser umschmeichelte ihren Körper und half, die anfängliche Überraschung zu mildern. Sie ließ sich von der lockeren Atmosphäre mitreißen und entschloss sich, den Moment einfach zu genießen.

Das Wasser sorgte ebenfalls dafür, dass sich ihr Kleid transparent und ein wenig schwer anfühlte. Hermine spürte, wie der Stoff an ihrer Haut haftete, und sie versuchte, sich zu entspannen, während sie langsam durch das Wasser glitt. Der Stoff zog sich praktisch an ihren Körper und machte jede Bewegung deutlicher, was das Gefühl von Unbehagen und gleichzeitig auch eine gewisse Freiheit verstärkte.

Malfoy beobachtete sie mit einem amüsierten Lächeln, während sie sich bemühte, sich an die veränderte Passform ihres Kleides zu gewöhnen. „Nun, das ist mal ein Anblick", bemerkte er schelmisch, als er die Art, wie das Wasser ihre Kleidung formte, sah.

Hermine schnaubte und versuchte, sich elegant durch das Wasser zu bewegen, auch wenn ihr Kleid an jeder Bewegung klebte. „Ich hoffe, du bist zufrieden mit dir selbst", erwiderte  sie schnippisch, während sie versuchte, das Kleid mit einer Hand von ihrem Körper zu halten.

„Absolut", antwortete Malfoy, der sich jetzt etwas näher auf sie zu bewegte, um sie besser sehen zu können. „Es ist genau die Art von Überraschung, die ich mir vorgestellt habe."

tbc...

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