Kapitel 27: An den Rand des Wahnsinns
Kapitel 27:
An den Rand des Wahnsinns
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Hermine saß auf der Bettkante und versuchte, sich auf ihren Atem zu konzentrieren, doch die Nähe zwischen ihr und Draco war fast greifbar. Die Luft schien sich in den Raum zu verdichten, als sie immer noch die Erinnerung an seine Bewegung, das lässige Abstreifen seines Hemdes, in ihren Gedanken spürte.
Sie sah ihn jetzt aus einem neuen Winkel – nicht mehr der schlaue Slytherin, der sie oft neckte, und auch nicht der Verbündete im Kampf gegen die Dunklen Künste. Es war fast, als stünden sie in einem völlig neuen Raum. Alles, was sie kannte, schien für einen Moment zu verschwimmen. Die junge Hexe atmete hörbar aus, als sie aufstand um ihren Mantel abzustreifen.
Nun stand Malfoy vom Bett auf und trat einen Schritt zu ihr, sein Blick noch immer schmunzelnd, aber auch ein wenig schärfer. Die Gryffindor fühlte ein Prickeln in ihrer Haut, als er sich ihr näherte. Die Spannung, die zwischen ihnen herrschte, war unerträglich, aber sie wollte nicht, dass er sie bemerkte – zumindest nicht sofort.
„Immer so unschuldig Granger...."
Seine Stimme war rauer als sonst, als ob der Moment selbst sie herausforderte, etwas mehr zu wagen. Sie hielt inne, als sie versuchte, die Worte zu formulieren. Sie war nicht sicher, ob sie darauf antworten sollte, ob sie sich auch diesem Moment hingeben sollte, oder ob sie sich weiterhin in die Sicherheit ihrer bisherigen Haltung zurückziehen wollte.
Doch das Lächeln auf seinem Gesicht, das Spiel in seinen Augen, ließ ihr keine Wahl. Ein Funken, der lange verborgen gewesen war, schien plötzlich zu entflammen. Sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden, und sie zwang sich, ihre Gedanken zu ordnen.
„Und du bist immer noch so Slytherin like, dass es fast wehtut", erwiderte sie mit einem leichten Grinsen, das versuchte, ihre Nervosität zu verbergen.
Draco lachte leise, trat noch einen Schritt näher und blieb nun vor ihr stehen. Der Abstand zwischen ihnen war kaum noch vorhanden. „Tja, das weiß ich, Granger." Seine Augen funkelten, und er legte einen Arm locker um ihre Schultern. Sie spürte die Wärme seines Körpers, die in den Raum strömte, und konnte nicht anders, als zu bemerken, wie gut er sich anfühlte – so nah.
Die Brünette wagte es zurückzusehen, ihre Hand bewegte sich unwillkürlich zu seiner, die Finger strichen sanft über seine Brust. Ein Hauch von Zärtlichkeit, die sie nie in ihren kühnsten Träumen erwartet hatte.
Es war, als würde die Zeit für einen Moment stillstehen. Die Stille im Raum war schwer und drückend, jeder Atemzug schien lauter als der letzte. Das Zittern ihrer Hände war kaum sichtbar, doch sie spürte, wie sich die Luft zwischen ihnen verdichtete, je länger sie in die Intensität seiner Präsenz versank.
Der Slytherin beobachtete sie mit einem fast amüsierten Lächeln, seine Augen glitzerten wie immer, doch diesmal lag eine subtile, fast unverkennbare Spannung darin. Hermine konnte es nicht leugnen – er war nah, viel zu nah. Und dennoch schien sie, von einer unsichtbaren Kraft, zu ihm hingezogen zu werden.
Ihre Blicke trafen sich erneut, und diesmal war es anders. Es war, als ob sie sich mit einem einzigen Blick einander noch näherkamen. Es war keine Rede, kein verkrampftes Lachen, nur ein stilles Einverständnis. Sie konnte nicht genau sagen, wann der Moment gekommen war, in dem sich alles verändert hatte. Die Luft war dicker, heißer, als sie sich langsam zu ihm drehte, als hätte sie die Entscheidung, die sie bereits in sich getragen hatte, nun endlich getroffen.
Ihre Hand zitterte kaum merklich, als sie auch noch die letzten Zentimeter, die zwischen ihnen lagen, überbrückte, ihren Atem an seinem Gesicht spürend. Sie konnte seinen Duft riechen, eine Mischung aus Kräutern und etwas, das sie nicht genau benennen konnte – einfach er. Sie sah die markanten Züge seines Gesichts, die definierten Linien seiner Wangenknochen und das scharfe Kinn, das sie noch nie so auffällig wahrgenommen hatte. Doch es waren nicht diese Details, die sie in den Bann zogen, sondern der Ausdruck in seinen Augen, der die Grenze zwischen Nähe und Distanz auflöste.
„Hermine..." sagte er, fast flüsternd, als ob er die Luft, die zwischen ihnen lag, genauso wie sie spürte. Sein Blick wanderte kurz zu ihren Lippen, dann wieder zurück in ihre Augen. Es war, als ob er fragte, ob sie bereit war – bereit für diesen einen Schritt, der alles verändern konnte.
Und in diesem Augenblick wusste sie es. Ohne ein weiteres Wort beugte sie sich vor, und die letzten paar Milimeter zwischen ihren Gesichtern verschmolzen, als sie seine Lippen endlich erreichte. Es war ein Kuss, der nicht sofort fordernd war, sondern vorsichtig, als würden sie beide die Grenzen der eigenen Gefühle gerade erst entdecken. Sie spürte die Wärme seiner Lippen, die sich sanft auf ihre legten, und eine Welle von Nervosität, aber auch Verlangen, die ihren Körper durchzog. Ihre Hände fanden Halt an seiner Brust, während er sie mit einer unbestreitbaren Sanftheit an sich zog.
Der Kuss vertiefte sich, als er die Kontrolle übernahm, als ob er sie aus der Unsicherheit befreien wollte, die noch in ihren Bewegungen lag. Sie spürte, wie er sie näher an sich zog, als ob er ihr zeigen wollte, dass es keinen Grund gab, sich zurückzuhalten. Es war, als würde der Rest der Welt aus dem Raum verschwinden, als gäbe es nur noch sie, nur noch diesen einen Moment.
Als sie sich voneinander lösten, ihre Stirnen sich kurz berührten, blieb sie mit einem flatternden Herzen zurück. Ihre Gedanken wirbelten, verwirrt und zugleich erfüllt. Sie hatte keine Antwort auf das, was gerade geschehen war – aber sie wusste, dass sich etwas verändert hatte. Und das ließ sie mit einem seltsamen Gefühl der Zufriedenheit zurück, während ihre Augen wieder zu seinen wanderten, die Intensität des Moments noch immer in der Luft zwischen ihnen.
Die Luft im Raum schien nach dem Kuss noch schwerer, fast greifbar. Hermine wich ein Stück zurück, ihre Hände glitten von Dracos Brust, wo sie Halt gefunden hatten, und sie setzte sich wieder auf die Bettkante. Ihre Gedanken rasten. Was war gerade passiert? Und warum fühlte es sich... so verbannt richtig an? Sie war sich sicher, dass sie ihn ansehen sollte, womöglich sogar etwas sagen sollte, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken.
Der Slytherin stand noch immer makellos vor ihr, sein Blick auf sie gerichtet, aber diesmal ohne das übliche schalkhafte Glitzern. Es war, als suchte er etwas in ihrem Gesicht – vielleicht eine Bestätigung, vielleicht einen Hinweis, dass sie, das, was gerade passiert war, nicht bereute. Schließlich durchbrach er die Stille, seine Stimme ruhig, aber leise:
„Ich hätte nicht gedacht, dass wir es schaffen."
Die Brünette atmete tief durch, die Worte klangen so banal, aber sie wussten beide, dass sie mehr Gewicht trugen, als sie zugeben wollten. Sie nickte, blickte auf ihre Hände, die nervös ineinander verschlungen waren. „Ich auch nicht. Es war so knapp... zu knapp."
Ihr Blick wanderte wieder zu ihm, und diesmal sah sie ihn direkt an. Es war eine Mischung aus Erleichterung und Nachdenklichkeit in seinen Augen. Er setzte sich neben sie, nicht zu nah, aber auch nicht weit genug weg, um die Spannung zu mindern, die noch immer zwischen ihnen schwebte.
„Die großen Vier sind gestoppt, aber der Preis... war hoch." Hermines Stimme brach fast am Ende.
„Wir haben überlebt, Granger." Draco lehnte sich zurück, die Hände hinter sich abgestützt. „Das allein ist schon mehr, als ich erwartet habe", Erleichterung machte auch in seinen fast aristokratischen Zügen bemerkbar.
Sie sah ihn mit hochgezogenen Brauen an. „Mehr, als du erwartet hast? Das klingt ja fast, als hättest du nicht an uns geglaubt."
Ein trockenes Lächeln zuckte über seine Lippen. „Ich glaub immer an mich, Granger. Aber an ein chaotisches Trio, das sich von einem Krieg direkt in eine Undercover-Mission stürzt?" Er machte eine Pause und sah sie mit schiefem Grinsen an. „Das war eine Herausforderung – selbst für mich."
Die Brünette schnaubte leise, aber sie konnte das leichte Lächeln auf ihren Lippen nicht verbergen. „Und doch haben wir es geschafft."
Der Zauberer lehnte sich leicht vor, sein Blick wurde ernster. „Weißt du, ich... ich hätte nicht gedacht, dass es mir jemals wichtig sein könnte, ob jemand außer mir überlebt."
Hermines Lächeln verblasste, und sie sah ihn überrascht an. Seine Worte klangen ehrlich, fast verletzlich, und das war eine Seite, die sie von ihm nicht gewohnt war.
„Aber du bist mir wichtig geworden, Hermine", gab er zu, die Worte beinahe zögerlich, als wäre es das erste Mal, dass er so etwas laut aussprach. „Und das macht alles nur komplizierter."
Sie schluckte, spürte, wie ihr Herz einen Schlag aussetzte. „Du bist mir auch wichtig, Draco." Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, doch es genügte, um seine Augen wieder zum Funkeln zu bringen. „Ich hätte das nie für möglich gehalten. Wenn mir das jemand vor ein paar Jahren gesagt hätte, hätte ich ihn für verrückt erklärt."
Er lachte leise, und diesmal war es ein echtes Lachen, eines, das von Erleichterung und vielleicht sogar von einem Hauch von Glück zeugte. „Ich auch nicht. Aber hier sind wir. Und ich muss sagen...", Er lehnte sich näher zu ihr, sein Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt, „es fühlt sich verdammt gut an."
Hermine lachte leise, ein warmes, fast erleichtertes Geräusch. „Das tut es", gab sie zu und spürte, wie ein Teil der Anspannung von ihr abfiel.
Die Stille kehrte zurück, doch diesmal war sie nicht schwer oder unangenehm. Sie war warm und ruhig, wie ein sanfter Atemzug nach einem langen Sturm. Hermine lehnte sich zurück, sah ihn an und wusste, dass sie diesen Moment nicht bereuen würde.
„Wie...wie geht es deiner Hand".
„Bestens, mach dir keine Sorgen", beschwichtigte er sie.
Sie zog eine Augenbraue hoch und musterte ihn mit verschränkten Armen.
„Draco!" Hermines Tonfall war vorwurfsvoll, ihre Augen fixierten ihn mit dieser Mischung aus Besorgnis und Entschlossenheit, die Draco fast einschüchterte – fast.
Er hob beide Hände zur Verteidigung, obwohl er bei der verletzten Hand kurz das Gesicht verzog. „Ich schwöre, Granger, es ist nichts, was ich nicht aushalten kann.„
Die Hexe ließ ihre Arme sinken und trat einen Schritt näher, ihr Blick wanderte zu seiner Hand. „Das sieht nicht nach etwas Harmlosem aus, Malfoy."
Er zog die Augenbrauen hoch und ließ sich zurück auf das Bett sinken, die verletzte Hand auf seinem Oberschenkel abgelegt. „Was soll ich sagen? Ich habe eben einen Heldenkomplex."
„Einen Heldenkomplex?" Die Hexe verschränkte erneut die Arme vor der Brust, aber diesmal war da ein Hauch von Belustigung in ihrem Blick. „Das ist wohl kaum der richtige Begriff für jemanden, der sich selbst für unverwundbar hält."
Der Malfoy legte den Kopf schief und musterte sie mit einem schiefen Grinsen. „Wenn ich mich recht erinnere, Granger, warst du es, die die grandiose Idee hatte, mich in all das hier hineinzuziehen."
„Weil ich dachte, dass du mir mit dem Ring helfen könntest. Merlin ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass es uns hierher bringen würde. Und ja ja weil ich dachte, dass du mehr bist, als du vorgibst zu sein." Ihre Stimme wurde leiser, und sie hielt seinem Blick stand.
Sein Grinsen verblasste, und für einen Moment herrschte eine seltsame Stille zwischen ihnen. Es war nicht unangenehm, aber sie war schwer, gefüllt mit unausgesprochenen Worten, die sie beide nicht auszusprechen wagten.
„Und?" fragte Draco schließlich, seine Stimme sanft, fast vorsichtig.
Die Brünette zuckte mit den Schultern und setzte sich neben ihn auf das Bett, die Matratze gab unter ihrem Gewicht nach. „Ich hatte recht."
Ein Lächeln zuckte über seine Lippen, diesmal weniger selbstsicher und mehr... echt. „Natürlich hattest du das. Du hast immer recht."
Sie verdrehte die Augen, konnte sich aber ein kleines Lächeln nicht verkneifen. „Das könnte ich jetzt gegen dich verwenden."
„Das tust du doch sowieso schon, Granger."
Ein leises Lachen entfloh ihr, und sie schüttelte den Kopf. Dann wurde sie wieder ernster und sah zu seiner Hand. „Du solltest die Anweisungen der Heilerin ernst nehmen, Draco."
Er seufzte, als hätte er das Gespräch schon erwartet, und hielt ihr schließlich seine Hand hin. „Also gut, Heilerin Granger. Schau dir den Schaden an und verpass mir deinen berüchtigten Vortrag."
Die Gryffindor schüttelte lächelnd den Kopf und nahm seine Hand in ihre. Ihre Finger strichen vorsichtig über die Verbände, ihre Berührung sanft, aber bestimmt. „Du bist unmöglich, weißt du das?"
„Und du bist stur", erwiderte er, sein Ton leicht spöttisch, aber da war etwas Weiches in seinem Blick, als er sie beobachtete.
„Vielleicht, aber wenigstens sorge ich dafür, dass du nicht mit einer entzündeten Wunde endest."
Malfoy beobachtete sie, wie sie die Verbände prüfte, und für einen Moment war er still. „Du sorgst dich wirklich um mich, hm?"
Hermine hielt inne, ihre Augen huschten kurz zu seinem Gesicht, bevor sie wieder auf seine Hand schauten. „Natürlich tue ich das."
„Das war nicht immer so." Seine Stimme war leise, und seine Worte hingen in der Luft, während er sie ansah.
„Die Zeiten haben sich geändert", murmelte sie, ihre Finger verharrten auf seiner Hand.
Er neigte den Kopf und lächelte leicht. „Ja, das haben sie. Und ich glaube, ich mag die Veränderung."
Die junge Hexe spürte, wie ihre Wangen warm wurden, aber sie zwang sich, nicht wegzuschauen. „Ich auch."
Ein Lächeln zog sich über Dracos Gesicht, und er lehnte sich zurück, seine verletzte Hand noch immer in ihrer. „Weißt du, Granger, ich bin mir nicht sicher, ob ich dich mehr für deine Sturheit oder für deinen unerschütterlichen Glauben an mich bewundere."
„Vielleicht für beides."
„Vielleicht." Draco grinste, und diesmal war es eines dieser seltenen, echten Grinsen, das sie dazu brachte, kurz zu vergessen, dass sie je anders über ihn gedacht hatte.
„Und jetzt musst du sicherstellen, dass ich keine weiteren Verletzungen davongetragen habe...so als meine Freundin", machte er mit einem lasziven Grinsen, dass seine Mundwinkel umspielte, deutlich.
Die junge Hexe spürte, wie ihre Wangen sich röteten und ihr Herz begann, schneller zu schlagen, als sie versuchte seine Bemerkung zu ignorieren. Doch dann, als sie den Blick in seinen Augen bemerkte – das unverschämte, herausfordernde Funkeln – konnte sie nicht anders, als ein Stück weit auf sein Spiel einzugehen.
Sie ließ ihre Hand sanft über seine verletzte Hand gleiten, wobei sie die Bewegung betont langsam und vorsichtig ausführen musste, als wolle sie keine Unachtsamkeit zeigen, aber auch nicht zu viel Bedeutung hineinlegen. Ihre Finger strichen über den Verband, prüften die Wunde, als wollte sie sicherstellen, dass er sich wirklich keine weiteren Verletzungen zugezogen hatte. Doch mit jedem Zentimeter, den sie entlang seines Arms streifte, schien es, als würde der Raum zwischen ihnen immer enger werden.
Hermine konnte den leichten Hauch von Wärme spüren, der von seinem Körper ausging, und das subtile, fast unmerkliche Anheben seiner Augenbrauen verriet, dass er ihre Zögerlichkeit bemerkte. Dennoch ließ sie nicht nach. Ihre Hand glitt weiters seine Arme hinauf, bis sie an seiner Brust angekommen war, Kurz ruhte sie dann, strich dann darüber, und die sanfte Berührung die sie dann ausführte- von seinem Oberarm bis zu seinem Schlüsselbein, ließ sie für einen Moment die Anspannung vergessen.
„Granger", fragte Draco, seine Stimme ein noch tieferer Hauch, ein flüsterndes Lächeln auf seinen Lippen, als sie über den Stoff seines Hemdes strich.
Langsam zog sie ihre Hand zurück, doch anstatt sie ganz von ihm zu lösen, ließ sie ihre Fingerspitzen erneut über seinen Oberkörper gleiten. Sie spürte den leichten Druck, den seine Muskeln ausübten, als er sich leicht anspannte. Etwas in ihr wollte nicht loslassen, nicht sofort zurückweichen.
„Fühl dich zu nichts verpflichtet, du...", fing er an, jedoch nicht sehr entschlossen.
„Nein ich...ich möchte es."
Der Malfoy atmete hörbar ein, nickte, das Grinsen immer noch auf seinen Lippen, aber seine Augen hatten einen anderen, fast zärtlichen Ausdruck. „Ich gehöre ganz dir, Granger."
Die Brünette hatte nie geglaubt, dass dieser Moment kommen würde, und doch stand sie jetzt hier und wusste, dass alles, was sie in der Vergangenheit über ihn geglaubt hatte, nicht länger zählte. Sie spürte, wie sich etwas in ihr veränderte, als sie mit ihm auf dieser zarten Linie zwischen Nähe und Distanz balancierte.
Der Slytherin beobachtete sie aufmerksam, seine Augen funkelten in einem Spiel aus Verlangen und Neugier. Die Luft zwischen ihnen war geladen, und jeder Atemzug schien intensiver, als hätte der Raum selbst den Atem angehalten.
„Du bist erstaunlich, Granger", flüsterte er, und für einen Moment klang seine Stimme sanft, fast ehrfürchtig. Er bewegte sich ein Stück näher, seine Hand legte sich leicht auf ihren Arm, berührte die zarten Linien ihrer Haut, als wolle er sicherstellen, dass sie nicht einfach nur aus einem Moment heraushandelte.
Sie spürte die Wärme seiner Hand, die über ihren Arm wanderte, als er sich langsam, fast unmerklich, in ihre Nähe bewegte. Das sanfte Drücken seiner Hand an ihrem Oberarm ließ sie innehalten, doch sie tat nichts, was den Moment in Frage stellte. Sie hatte das Gefühl, als ob sie und er an einem Punkt angekommen waren, an dem es kein Zurück mehr gab.
„Merlin", murmelte sie ihre Stimme flüsternd.
Draco seufzte leise und zog sie ganz behutsam näher zu sich.
Ihre Blicke trafen sich, und für einen Moment stand die Welt still. Alles, was sie je zwischen sich gehabt hatten – all das Misstrauen, all die Konflikte aus der Vergangenheit– schien sich aufzulösen, als sie ihm in die Augen sah. Es war nicht nur Zärtlichkeit, die in seinem Blick lag, sondern auch etwas Tieferes, eine Anerkennung dessen, was sie füreinander waren.
Langsam und mit einer Vorsicht, die von einem ungesagten Einverständnis zeugte, beugte er sich vor. Die Gryffindor spürte den Druck seiner Hand an ihrem Rücken, der sie leicht in seine Nähe zog, als er sich ihr näherte. Sie konnte seine Atmung fühlen, schneller werdend, genauso wie ihre eigene.
„Bist du sicher, dass du das willst?" fragte er, seine Stimme ein Hauch, der sanft an ihrem Ohr zerrte. Doch er stellte die Frage nicht, um Zweifel zu säen, sondern um sicherzustellen, dass sie es aus freien Stücken tat.
„Ja", sagte sie einfach, ohne einen Moment zu zögern. Und in diesem einen Wort lag mehr als nur Zustimmung – es war ein Versprechen. Ein Versprechen, dass sie sich ihm, diesem Moment und allem, was daraus entstehen könnte, hingeben würde.
~*~
Der Moment schien stillzustehen, als ihr Pullover, das bis dato noch den letzten Rest einer Grenze zwischen ihnen markiert hatte, schließlich fast automatisch zu Boden fiel. Als hätte er nur auf diese eine Wort von ihr gewartet. Die Hexe konnte kaum glauben, wie schnell sich alles verändert hatte. Ein einziges, unbedachtes Zucken, ein zufälliger, doch sicherer Griff, und schon lag der Stoff in einem leisen Haufen zu ihren Füßen.
Draco saß nun vor ihr, die Muskeln seines Oberkörpers leicht angespannt, doch mit einem Blick, der weit mehr als nur das Oberflächliche verriet. Die Verletzung an seiner Hand war nicht mehr der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit; sie fühlte sich jetzt wie ein weit entfernter Gedanke an, der langsam in den Hintergrund trat. Stattdessen war es das Spiel von Nähe und Distanz, von Zärtlichkeit und Herausforderung, das die Luft zwischen ihnen füllte.
Sie spürte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte, als ihr Blick unwillkürlich über seinen Oberkörper wanderte. Die Haut, die sie nun vor sich sah, war makellos Es war nicht die eines arroganten Slytherins, den sie immer nur als den Rivalen gesehen hatte, sondern die eines Menschen, der nun genauso verletzlich war wie sie selbst.
Ihre Augen trafen sich, und in Dracos Blick lag eine Mischung aus Neugier und einer stillen Frage. „Wie gefällt dir, was du siehst, Granger?", fragte er, seine Stimme rauer als zuvor, als er einen Schritt nähertrat. Der leise, verspielte Ton in seinen Worten ließ die Spannung zwischen ihnen weiter ansteigen, doch diesmal war es kein Spott, der seine Stimme begleitete, sondern etwas anderes – etwas, das Hermine so noch nie in ihm wahrgenommen hatte.
Sie saß für einen Moment nur da, die Worte nicht sofort findend, die Gedanken wirr und gleichzeitig klar. Was hatte sie je wirklich über ihn gewusst? Was wusste sie nun, das sie nicht vorher gesehen hatte?
„Du bist...", sagte sie schließlich, als ihre Hand vorsichtig, beinahe zögerlich, wieder den Rand seines Oberkörpers berührte, die Konturen seiner Muskeln nachzeichnend. Ihre Finger strichen über seine Haut, als ob sie sich vergewissern wollte, dass er wirklich hier war – dass er wirklich vor ihr stand.
„Du auch", antwortete Draco ohne zu wissen, was sie hatte sagen wollen. Obwohl er die Worte mit einem leichten Grinsen auf den Lippen ausprach, war da eine Tiefe, die Hermine bisher nie bemerkt hatte. Es war, als ob all die Jahre der Rivalität und das Spiel von Macht und Kontrolle nun nicht mehr zählten, als ob sie beide auf einer neuen Ebene miteinander kommunizierten, die weit über das hinausging, was sie jemals erwartet hatten.
Mit einem letzten Blick in ihre Augen beugte er sich leicht vor, und ohne ein weiteres Wort zog er sie in seine Nähe. Die Berührung zwischen ihnen war wie ein Feuer, das langsam zu brennen begann, das Verlangen, das noch nie so klar ausgesprochen worden war, spürbar und unübersehbar. Die Welt um sie herum schien zu verblassen, als sie sich wieder fanden – nicht nur körperlich, sondern auch auf einer Ebene, die sie beide überrollte, aber gleichzeitig zu etwas führte, das in diesem Moment nur für sie beide von Bedeutung war.
Dracos Hand legte sich an ihren Nacken, zog sie zärtlich, aber bestimmt zu ihm. Ihre Lippen trafen sich – zuerst vorsichtig, dann intensiver, als ob all die jahrelange Zurückhaltung in einem einzigen, langen Kuss explodieren würde. Alles, was sie dachten, was sie fühlten, alles, was sie früher gewesen waren, schien in diesem Moment zu verfliegen, und es gab nur noch sie beide.
Langsam und mit einer Entschlossenheit, die Hermine nicht ganz verstehen konnte, ließ sie sich weiter von ihm führen, ließ sich in eine Nähe ziehen, die sie nie für möglich gehalten hätte. Doch in seinem Kuss, in seiner Berührung, fand sie etwas anderes – etwas Vertrautes, etwas, das sie zu lange ignoriert hatte. Etwas, das sie nun nicht mehr loslassen wollte.
„Verdammt", entfuhr es ihm, als sie ihr Top über den Kopf zog.
Draco starrte sie einen Moment lang an, als sie sich aus ihrem Kleidungsstück befreit hatte. Ein Hauch von Überraschung, aber auch von ungeduldigem Verlangen spiegelte sich in seinem Blick, wahrend er die Veränderung in ihr sah - die Verwandlung von der zögerlichen, unsicheren Hermine Granger zu einer Frau, die er nun auf eine Weise wahrnahm, die er sich nie hätte vorstellen können.
„Salazar..." Draco stockte, als seine Hande für einen Moment zögerten, als wollten sie sicherstellen, dass es ihr nicht zu schnell ging. Aber Hermine spürte, dass er langst nicht mehr nach Antworten ihrerseits suchte. Stattdessen suchte er nach Nähe, nach einem Gefühl, das er zuvor noch nie so gefühlt hatte.
Ihre Hand fuhr langsam über seine Brust, ließ die Warme und die Härte seiner Haut unter ihren Fingern prickeln. Die Spannung zwischen ihnen war greifbar, fast schmerzhaft, aber auf eine Art, die sie nicht zurückweichen ließ.
Draco legte seine Hände an ihre Hüften, zog sie noch näher an sich, als ihre Lippen sich in einem verzweifelten, leidenschaftlichen Austausch trafen, diesmal intensiver, als würde er all das, was sie sich in den Jahren vorher nie gesagt hatten, in diesem Moment zum Ausdruck bringen wollen. Kein Wort wurde mehr gesprochen, keine Frage gestellt, nur das Teilen eines Moments, der alles andere überschattete.
Hermine spürte, wie ihre Hände nach seinem Hals griffen, als wollte sie die Verbindung zwischen ihnen verstärken, festhalten.
Und danach ging alles ganz schnell.
Er entledigte sich seiner Hose, sie stand auf um sich ebenfalls zu entkleiden.
Der Slytherin ließ sich mit einem leichten Zug hinten auf das Bett fallen, zog Hermine mit sich, bis sie beide dort lagen.
Sein Blick war intensiv, und als sie ihre Hände auf seine Schultern legte, schien die Welt um sie herum stillzustehen. Einen Moment lang zögerte sie, doch als seine Hände sanft über ihre Taille strichen, verflog jede Unsicherheit.
Er zog sie erneut nach oben, bis sie auf seinem Schoß saß, ihre Beine seitlich über seine geschlungen. Sein Atem streifte ihre Haut, als er sie naher an sich zog.
„Du bist wunderschön", murmelte er leise, fast ehrfürchtig, bevor er ihre Lippen wieder mit seinen suchte.
Hermine spürte, wie ihre Hände wie von selbst über seinen Körper wanderten. Ihre Finger zitterten leicht, doch die Wärme seines Körpers unter dem Stoff gab ihr den Mut weiterzumachen. Als sie das Hemd schließlich öffnete, ließ sie ihre Hände vorsichtig über die nackte Haut seiner Brust gleiten, die fest und warm unter ihrer Berührung war. Ihre Bewegungen waren zögerlich, aber Draco sah sie an, als wollte er ihr zeigen, dass er ihr vollends vertraute.
„Du musst nichts tun, was du nicht willst", betonte er nochmals leise, seine Stimme rau, aber sanft.
„Ich weiß", flüsterte sie zurück, und in diesem Moment wusste sie, dass sie es unbedingt wollte.
Seine Hände strichen über ihren Rücken, dann tiefer, fanden den Verschluss ihrer Hose, zog sie ihr von den Beinen. Er hielt inne, sein Blick wanderte über sie, voller Bewunderung, und Hermine spürte, wie ihre Wangen vor Wärme prickelten. Sie sah ihn an, ihre Augen trafen sich, und sie wusste, dass alles, was jetzt passierte bedeutungsvoll war.
Seine Berührungen waren zärtlich, doch in ihnen lag ein unausgesprochenes Verlangen, das sich in jedem Blick und jeder Bewegung zeigte. Hermine spürte, wie ihre Herzen im selben Takt schlugen, wie die Luft zwischen ihnen immer schwerer wurde.
Langsam führte eine Berührung zur nächsten. Ihre Hände erkundeten einander vorsichtig, als würde jeder Moment das Band zwischen ihnen weiter festigen. Stück für Stück lösten sich die Grenzen zwischen ihnen auf, ihre Kleidung fiel leise zu Boden, bis nichts mehr zwischen ihnen stand.
Malfoy hielt inne, sein Blick suchte den ihren, um sicherzugehen, dass sie bereit war. Die Brünette nickte leicht, ihre Lippen zitterten, aber ihre Augen funkelten vor Entschlossenheit, ehe er einen leisen Zauber murmelte. Er küsste sie erneut, sanft, aber mit einer Intensität, die alle Zweifel endgültig auslöschte.
Als sie sich schließlich völlig in diesem Moment vereinten, schien die Welt um sie herum zu verschwinden. Es war keine Eile, keine Unsicherheit - nur die Verbindung zwischen ihnen, die alles andere in den Schatten stellte. Jeder Atemzug, jede Bewegung war ein unausgesprochenes Versprechen, dass sie diesen Moment nicht vergessen würden...
„Merlin", entfuhr es ihr, als er sie an den Rand der Erlösung brachte.
Ihre Finger klammerten sich in das Laken unter ihr, als ob sie Halt suchte, während sie spürte, wie Draco jede Grenze, jede Hemmung Stück für Stück von ihr nahm.
Der Zauberer hob den Kopf, ein selbstbewusstes Lächeln auf seinen Lippen, das jedoch von etwas Sanftem durchzogen war. „Das war erst der Anfang, Granger", murmelte er, seine Stimme tief und rau, während er mit seinen Lippen immer tiefer glitt.
Hermine konnte nur tief einatmen, während sie sich ihm erneut hingab. Sie hatte nicht gewusst, dass so viel Intensität und Zärtlichkeit in einem einzigen Moment existieren konnten. Alles an ihm - jede Bewegung, jeder Blick - schien darauf ausgelegt zu sein, sie an ihre Grenzen zu bringen und sie dann wieder aufzufangen.
Ihre Körper waren eine einzige Symphonie aus Verlangen und Entdeckung, in der sie die verborgenen Winkel der Lust erkundeten und den Moment so einzigartig machten, wie er nie wieder sein würde...
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Als er schließlich einige Zeit später, wieder zu ihr aufblickte, seine grauen Augen hell und voller Wärme, zog er sie sanft in seine Arme. Sie lag nun dicht an seiner Seite, ihre Körper immer noch eng aneinander geschmiegt, ihren Kopf an seiner Brust, und lauschte seinem Herzschlag, der sie langsam beruhigte.
„Salazar Granger, du bringst mich um den Verstand...".
Der Malfoy drehte leicht den Kopf, sodass sein Blick den ihren fand. Ein schelmisches Lächeln umspielte seine Lippen, doch in seinen Augen lag etwas Tieferes, etwas Echtes.
Die Brünette lachte leise, die Anspannung des Moments langsam abklingend, während sie sich enger an ihn schmiegte. „Und ich dachte immer, du wärst derjenige, der mich in den Wahnsinn treibt."
Seine Hand fuhr sanft über ihren Arm, und er beobachtete, wie sie leicht erschauderte.
Einen Moment lang war nur das leise Knistern des Kamins zu hören, der einzige Zeuge ihres Moments. Dann atmete Hermine tief ein, als wolle sie ihre Gedanken ordnen. „Draco..." Sie hielt kurz inne, bevor sie weitersprach. „Das hier... das zwischen uns... ich weiß, dass es sich richtig anfühlt."
Er nickte langsam, sein Gesichtsausdruck ungewohnt ernst. „Und ich weiß, dass ich dich will." Seine Stimme war ruhig, aber entschieden, als ob er sich in diesem Moment zu etwas bekannte, das er zuvor nicht zugelassen hatte.
Ihr Lächeln wurde weicher, fast schüchtern, und sie legte ihre Hand auf seine. „Ich meine es ernst, Draco. Das hier verändert alles."
Er wurde wieder still und betrachtete sie lange, bevor er antwortete. „Ja, das tut es. Aber vielleicht ist es an der Zeit, dass sich etwas verändert."
Hermine spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Ihre Finger verschränkten sich mit seinen, und sie nickte langsam. „Vielleicht ist es das."
„Jedenfalls hätte ich nichts gegen eine Wiederholung", lächelte er süffisant.
Sie lachte laut und verbrachten den Rest der Nacht dicht aneinander geschmiegt, als die Nacht über ihnen hereinzog. Es gab keine klaren Antworten, keine Versprechen, nur das Wissen, dass dieser Moment, so unsicher er auch war, etwas Echtes und Neues war. Und vielleicht, dachte Hermine, reichte das für den Anfang.
tbc...
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