Kapitel 26: Nichts als die Wahrheit
Kapitel 26:
Nichts als die Wahrheit
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Der Slytherin schnaubte leise, ein bitteres Lächeln auf seinen Lippen, das weder Freude noch Spott zeigte, sondern nur die tiefe Enttäuschung, die ihn durchdrang. „Weißt du, Potter", begann er, seine Stimme ruhig, aber voller Schärfe, „es überrascht mich kein bisschen, dass du so denkst. Für dich werde ich wohl immer der arrogante Slytherin sein, der auf der falschen Seite stand. Egal, was ich tue, oder?"
Harrys Blick verengte sich, aber er schwieg, die Flasche mit dem Veritaserum in der Hand.
Malfoy sah ihn mit einer Kälte an, die nicht gespielt war. „Du willst einen Beweis? Fein. Ich hätte ja gedacht, dass es reicht, mein eigenes Leben zu riskieren, um eure Sache zu unterstützen. Aber wenn du so wenig Vertrauen in mich hast, Potter, dann gib her."
Die Brünette wollte etwas erwidern, trat einen Schritt nach vorne, doch Draco hielt die Hand hoch, ohne sie anzusehen. „Lass es, Hermine. Es ist schon in Ordnung. Ich werde das tun – aber nicht für ihn." Sein Blick wanderte zu ihr, und für einen Moment war da etwas Weiches in seinen Augen. „Ich mache das für dich. Weil du die Einzige bist, die jemals daran geglaubt hat, dass ich besser sein kann, als ich damals war."
Er drehte sich wieder zu Harry, sein Gesicht jetzt wieder verschlossen. „Also los, Potter. Hol das Zeug her und lass uns das erledigen. Drei Tropfen, oder? Und wenn ich dann immer noch in deinem kleinen Kopf der Verräter bin, dann ist das dein Problem, nicht meins."
Harrys Kiefer mahlten, aber er reichte Draco schließlich das Serum. „Drei Tropfen. Das reicht."
Der Slytherin nahm die Flasche, öffnete sie ohne zu zögern und ließ die klare Flüssigkeit auf seine Zunge tropfen. Sein Blick bohrte sich in Harrys, während er sie hinunterschluckte. „Na dann", sagte er leise, „frag mich, was du wissen willst."
Draco spürte das vertraute Kribbeln, das ihn durchlief, als das Veritaserum zu wirken begann. Es war ein seltsames Gefühl, wie ein sanfter Nebel, der sich über seinen Verstand legte und ihn daran hinderte, etwas anderes zu sagen als die Wahrheit. Er verschränkte die Arme vor der Brust und wartete, seinen Blick fest auf Harry gerichtet, der ihn noch immer mit einer Mischung aus Misstrauen und Zweifel ansah.
„Los, Potter", forderte Draco ihn auf, seine Stimme schneidend, aber ruhig. „Stell deine Fragen. Oder willst du einfach weiter da stehen und mich anstarren, bis uns die Zeit davonläuft?"
Der Braunhaarige zögerte, seine Lippen fest zusammengepresst. Schließlich atmete er tief durch und sprach, seine Stimme klar, aber leise. „Hast du irgendetwas, was wir über die Todesser wissen sollten, absichtlich verschwiegen?"
„Nein", antwortete Draco sofort, ohne zu zögern. Seine Stimme war fest, und selbst unter der Wirkung des Veritaserums lag eine gewisse Schärfe in seinen Worten. „Ich habe euch alles gesagt, was ich weiß."
Die Augen des Gryffindors verengten sich, und er trat einen Schritt näher. „Hast du in irgendeiner Weise Informationen an sie weitergegeben? Irgendetwas, das unsere Pläne gefährdet hat?"
Der Malfoy lachte leise, ein hartes, bitteres Geräusch. „Nein, Potter. Ich habe ihnen nichts gegeben. Weder absichtlich noch aus Versehen. Glaubst du, ich hätte dir die Papiere gegeben, um alles auf's Spiel zu setzen."
Harrys Stirn legte sich in Falten, als er nach der nächsten Frage suchte. „Hast du..." Er zögerte, sein Blick flackerte kurz zu Hermine, die angespannt neben Draco stand. „Hast du uns jemals angelogen, seit du auf unserer Seite bist?"
Malfoy hob eine Augenbraue, als würde ihn die Frage amüsieren. „Nein, Potter. Ich habe euch nicht angelogen. Nicht, seit ich mich entschieden habe, diesen Albtraum zu beenden – und das war vor Jahren, falls du dich erinnerst."
Potter schien noch nicht zufrieden zu sein. Er ballte die Fäuste, als würde er die Worte, die er aussprechen wollte, zurückhalten müssen. Schließlich presste er die Frage hervor, die ihm offensichtlich auf der Seele brannte. „Bist du immer noch einer von ihnen? Im Herzen, Malfoy?"
Ein Schatten huschte über Dracos Gesicht. Sein Kiefer spannte sich an, und seine Augen verdunkelten sich, doch als er antwortete, war seine Stimme ruhig. „Nein. Verdammt. Ich bin nicht einer von ihnen. Nicht mehr. Nicht, seit ich begriffen habe, was das alles bedeutet. Was ich getan habe." Er hielt inne, seine Augen kurz auf den Boden gerichtet, bevor er wieder aufblickte. „Ich werde für den Rest meines Lebens mit meinen Entscheidungen leben müssen. Aber ich bin nicht mehr einer von ihnen."
Die Worte hallten in der Stille des Raumes wider, und für einen Moment sagte keiner der Anwesenden etwas. Hermine sah zwischen den beiden Männern hin und her, ihre Hände fest vor ihrem Bauch verschränkt, als wollte sie sich selbst davon abhalten, etwas zu sagen.
Der Gryffindor nickte schließlich, langsam, aber ohne ein Wort zu sagen. Doch in seinem Gesicht lag immer noch diese Unsicherheit, diese Zurückhaltung, die Draco dazu brachte, die Arme vor der Brust zu verschränken und den Kopf leicht zu neigen.
„War's das?", fragte Draco schneidend. „Oder willst du noch wissen, was ich zum Frühstück hatte?"
Harry schüttelte leicht den Kopf, seine Hände zuckten unruhig an den Seiten. „Das war's... fürs Erste." Doch sein Tonfall machte deutlich, dass das Thema für ihn noch lange nicht abgeschlossen war.
Der Zauberer ließ ein kurzes, abfälliges Lachen hören. „Gut. Dann können wir vielleicht wieder zur eigentlichen Bedrohung zurückkehren, statt hier Zeit mit deiner Misstrauensparade zu verschwenden." Er drehte sich zu Hermine, seine Stimme wurde weicher, als er sagte: „Ich hoffe, du hast einen besseren Plan, als der von diesem Mistkerl hier."
Hermine ignorierte den Seitenhieb und trat vor, um zwischen die beiden zu gehen. „Genug jetzt, beide. Wir haben keine Zeit für das hier. Draco hat uns bewiesen, dass er auf unserer Seite steht. Und Harry..." Ihre Stimme zögerte einen Moment, bevor sie ihn eindringlich ansah. „Ich weiß, dass du Angst hast, aber wir müssen uns vertrauen. Sonst verlieren wir alles."
Ihr bester Freund sah sie an, seine Augen voller innerem Konflikt, bevor er schließlich nickte. „Okay. Aber wenn irgendetwas schiefläuft..."
„Es wird nicht", unterbrach Hermine ihn mit fester Stimme. „Wir werden alles tun, um sie aufzuhalten. Gemeinsam."
Der Malfoy schnaubte leise, doch er sagte nichts mehr. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte, Harry weiter zu provozieren – auch wenn ihm das Misstrauen noch immer schwer im Magen lag.
Ein Klopfen an der Tür ließ sie alle zusammenzucken. Harrys Hand schnellte instinktiv zu seinem Zauberstab, während Hermine mit einem scharfen Blick zu Draco eilte. „Bleib ruhig."
Sie öffnete die Tür nur einen Spalt breit, doch ihre Anspannung löste sich ein wenig, als sie Kingsley Shacklebolt vor der Tür stehen sah. Der Minister für Zauberei wirkte wie immer gelassen, doch seine ernste Miene ließ keinen Zweifel daran, dass er keine Zeit für Höflichkeiten hatte.
„Ich hoffe, ich störe nicht", sagte er, während sein Blick an Hermine hängen blieb, die die Tür öffnete. „Aber wir haben ein Problem. Ein großes."
Hermine zog die Tür weiter auf, und Kingsley trat ein, seine Präsenz füllte den Raum. Er sah Harry und Draco kurz an, bevor er Hermine direkt ansprach. „Unsere Informationen über das Treffen in der Nokturngasse – sie wurden bestätigt. Aber es gibt ein Problem."
„Was für ein Problem?" Harrys Stimme klang scharf, und er trat näher heran, seine Anspannung kehrte mit voller Wucht zurück.
Der Zaubereiminister schloss die Tür hinter sich und sprach leise, seine ernste Miene ließ keinen Raum für Ablenkungen.
Er zögerte, bevor er weitersprach. „Es scheint, als hätten wir einen Verräter in unseren Reihen."
Harrys Gesichtsausdruck verhärtete sich augenblicklich. „Was?"
„Die Informationen, die wir in den letzten Wochen gesammelt haben – irgendjemand gibt Teile davon weiter", erklärte Kingsley mit einem tiefen Seufzer. „Bis jetzt war es nie genug, um unsere Pläne komplett zu gefährden, aber wenn es so weitergeht..."
Draco verschränkte die Arme und warf Kingsley einen kalten Blick zu. „Und ich nehme an, ich bin euer Hauptverdächtiger, ja?"
Kingsley begegnete seinem Blick mit kühler Ruhe. „Nein natürlich nicht Mr Malfoy. Vor allem nicht nachdem sie das gerade bewiesen haben."
Die Lippen des Slytherins verzogen sich zu einem gefährlichen Lächeln. „Wie beruhigend."
Hermine hob eine Hand, um die aufkommende Spannung zu unterbrechen. „Wissen wir, wer es sein könnte? Irgendeine Spur?"
Der Minister nickte langsam. „Ein Name tauchte auf – jemand, der Zugang zu den Plänen hatte. Es ist möglich, dass Pansy Parkinson ins Spiel verwickelt ist."
Draco Malfoy schnaubte abfällig. „Pansy? Ihr habt doch den Verstand verloren. Sie ist eine opportunistische Schlange, aber sie würde nie etwas tun, das ihr selbst schadet. Sie hat keine Verbindung zu den Todessern mehr."
„Das wissen wir nicht sicher", erwiderte Kingsley, seine Stimme fest. „Unsere Quelle hat sie in den letzten Wochen mehrfach in der Nähe der Nokturngasse gesehen."
Harry ballte die Hände zu Fäusten. „Wenn sie wirklich Informationen weitergibt, könnte sie alles gefährden. Wir müssen sie finden."
Die brünette Hexe presste die Lippen zusammen und dachte nach. „Wenn Parkinson wirklich involviert ist, dann müssen wir vorsichtig sein. Wir können es uns nicht leisten, voreilige Schlüsse zu ziehen. Vielleicht können wir sie dazu bringen, sich selbst zu verraten."
Der Malfoy trat einen Schritt nach vorn, seine Stimme war kühl und schneidend. „Ich kümmere mich darum."
„Nein", sagte Harry sofort, sein Ton unmissverständlich. „Das ist zu riskant. Ihr wart in Hogwarts befreundet."
„Ich werde sie zum Reden bringen, Potter", entgegnete Draco scharf. „Ich kenne sie besser, als ihr alle zusammen. Ihr werdet nichts aus ihr herausbekommen, außer endlosem Gejammer und Ausreden."
Kingsley hob eine Hand. „Das ist keine Entscheidung, die wir hier und jetzt treffen können. Unser Fokus bleibt auf dem Treffen heute Abend. Aber das Thema wird nicht unter den Tisch gekehrt."
Die Gryffindor nickte, ihre Gedanken rasten. „Gut. Aber wir sollten jemanden im Auge behalten, der sicherstellt, dass keine Informationen mehr herausgehen, während wir uns um die Nokturngasse kümmern."
„Ich werde das übernehmen", bot Kingsley an. „Ihr konzentriert euch darauf, die Anführer zu erwischen. Das ist unser bester Schritt, um diesen Wahnsinn endlich zu beenden."
Harry nickte, wenn auch widerwillig. „In Ordnung. Aber wir müssen vorbereitet sein – wenn auch nur ein Funke in dieser Sache schiefgeht, verlieren wir mehr, als wir uns leisten können."
Der platinblonde Zauberer warf ihm einen Seitenblick zu, seine Stimme leise, aber mit einem Hauch von Spott. „Schon wieder Schwarzmalerei, Potter? Beruhig dich. Wir schaffen das."
Die Hexe schloss für einen Moment die Augen, versuchte ihre Nerven zu beruhigen. „Dann wissen wir, was zu tun ist. Wir treffen uns in einer Stunde vor der Nokturngasse. Kein Wort an irgendjemanden. Und Harry..."
Sie legte eine Hand auf seine Schulter und hielt seinen Blick fest. „Vertrau mir."
Harry zögerte, aber schließlich nickte er. „Okay.„
Draco warf seiner Freundin einen vielsagenden Blick zu, bevor er an Kingsley vorbeiging und die Tür öffnete. „Dann lasst uns das endlich erledigen."
~*~
Die Nokturngasse lag in unheimlicher Dunkelheit, die Straßenlaternen warfen nur ein schwaches, flackerndes Licht auf das unebene Kopfsteinpflaster. Der beißende Geruch von Moder und Rauch lag in der Luft, während die Schatten in den engen Gassen zu leben schienen. Hermine zog ihren Umhang fester um sich, ihre Augen wanderten unruhig von einer dunklen Ecke zur nächsten.
Draco ging direkt neben ihr, seine Hand an seinem Zauberstab, den er unter seinem Umhang griffbereit hielt. Harry führte die Gruppe, sein Blick hart und entschlossen, während Kingsley direkt hinter ihnen lief, schweigend, aber wachsam.
„Da vorne", flüsterte der Gryffindor plötzlich und deutete auf ein heruntergekommenes Gebäude mit einem knarrenden Schild: Borgin & Burkes. Die Buchstaben des Namens waren verblasst, und die Fenster waren mit einer dicken Schicht Staub und Schmutz bedeckt. Der Laden wirkte verlassen, doch sie alle wussten, dass darunter etwas Dunkles lauerte.
„Sind wir bereit?", fragte Kingsley leise, sein Blick ruhte auf jedem Einzelnen.
Hermine nickte, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. „Bereit."
Der Slytherin musterte die Fassade des Ladens und schnaubte leise. „Burgin & Burkes, war ja klar"
Der Gryffindor ignorierte den Kommentar und ging voran, öffnete die schwere, knarrende Holztür mit einem leisen Knall. Der Laden war genauso düster, wie es von außen den Anschein hatte. Regale voller verstaubter, bedrohlich wirkender Artefakte säumten die Wände, und der Boden knarrte unter jedem Schritt.
„Der Keller ist hinter der Theke", flüsterte Kingsley und deutete mit dem Kopf in die Richtung. „Es gibt eine versteckte Tür. Dahinter führt eine Treppe nach unten."
„Gut, seid vorsichtig", murmelte Harry und bewegte sich geschmeidig durch den Raum.
Hermine folgte ihm, ihr Zauberstab erhoben, während sie jeden Schatten und jedes Geräusch im Auge behielt. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Als Draco an der Theke ankam, schob er eine lose Holzplatte zur Seite und entblößte eine kleine Tür. Mit einem kurzen Nicken öffnete er sie, und eine steile, dunkle Treppe kam zum Vorschein.
„Nach unten", befahl Kingsley, seine Stimme ruhig, aber angespannt.
Die Gruppe schlich die Treppe hinab, jeder Schritt hallte in der stickigen Stille wider. Unten angekommen, fanden sie sich in einem großen, feucht riechenden Raum wieder, dessen Wände aus groben Steinen bestanden. Fackeln warfen flackerndes Licht auf eine Gruppe von Menschen in schwarzen Umhängen, die sich in einem Kreis versammelt hatten.
„Das sind sie", flüsterte die Hexe. Ihr Herz hämmerte, als sie die vier Anführer der Todesser erkannte, die in der Mitte des Raumes standen. Es war offensichtlich, dass sie mitten in einer Besprechung waren.
„Jetzt oder nie", murmelte Harry und hob seinen Zauberstab.
Petrificus Totalus!" Seine Stimme schnitt durch die Stille wie ein Dolch, und der erste Todesser fiel stocksteif zu Boden. Chaos brach aus.
„Ihr wagt es, uns hier zu stören? Avada Kedavra!" Der grüne Lichtstrahl schoss durch den Raum, und Hermine konnte ihn gerade noch mit einem Ausweichmanöver vermeiden. Sie spürte den Hauch des Todes, als der Fluch an ihrer Schulter vorbeizischte und einen Teil der Wand hinter ihr pulverisierte.
Flüche flogen immer wieder durch die Luft, grün und rot leuchtende Strahlen erhellten den Kellerraum. Hermine duckte sich hinter einen alten Tisch, als ein Fluch dicht an ihrem Kopf vorbeizischte. „Expelliarmus!" Sie entwaffnete einen Todesser und wehrte einen weiteren Angriff mit einem Schildzauber ab.
Malfoy bewegte sich mit einer erschreckenden Präzision, sein Zauberstab schickte lautlose Flüche, die ihre Ziele mit gnadenloser Effizienz trafen. „Stupor!" Ein Todesser krachte gegen die Wand und blieb bewusstlos liegen.
Harry kämpfte wie ein Besessener, seine Angriffe waren schnell und erbarmungslos. „Incarcerous!" Magische Seile wickelten sich um die Beine eines Todessers, der daraufhin zu Boden stürzte.
„Expulso!" rief die Hexe, und ihr Fluch traf einen der maskierten Männer. Der Aufprall warf ihn gegen die, aber noch bevor sie Luft holen konnte, rappelte sich ein anderer erneut auf und schleuderte einen Fluch auf sie.
„Crucio!" Der Schmerz war unbeschreiblich, als der Fluch sie für einen Augenblick traf, doch Draco reagierte blitzschnell. „Protego!" rief er und blockte den Fluch ab, bevor er den Angreifer mit „Petrificus Totalus!" lähmte.
„Bleib bei mir, Granger!" zischte Draco, während er sie hinter einer zerbrochenen Kiste in Deckung zog.
„Ich bin okay!" keuchte Hermine, ihre Hand fest um ihren Zauberstab geklammert. Sie richtete sich auf und schoss einen „Reducto!"-Fluch auf einen Todesser, der Kingsley bedrängte.
Der Kampf war chaotisch. Flüche flogen wie tödliche Pfeile durch den Raum, und der Boden bebte unter der Wucht der Explosionen. Ein weiterer „Avada Kedavra" zischte knapp an Harry vorbei, und er konterte mit einem „Expelliarmus", der jedoch nur den Zauberstab eines der jüngeren Todesser aus der Hand schlug.
„Sie sind zu stark!" schrie Hermine über das Chaos hinweg, während sie einen weiteren Fluch abwehrte.
„Dann halten wir sie auf, bis Verstärkung kommt!" brüllte Kingsley zurück, seine Stimme voller Autorität, auch wenn er selbst kaum dem Fluch eines Anführers auswich.
Die Todesser kämpften mit der Wut von Tieren in die Enge getrieben. Einer versuchte, die Gruppe zu flankieren, doch Draco war schneller. „Levicorpus!" Der Todesser wurde kopfüber in die Luft gerissen, sein Zauberstab fiel scheppernd zu Boden.
Doch die Anführer waren nicht so leicht zu überwältigen. „Sectumsempra!" Der dunkle Fluch von einem der Maskierten zischte auf Harry zu, und obwohl er sich abduckte, traf ihn der Zauber an der Schulter. Blut spritzte, und Harry stöhnte vor Schmerz.
„Harry!" schrie Hermine panisch, aber er schüttelte den Kopf. „Ich bin okay! Konzentriert euch!" Er hob seinen Zauberstab und feuerte einen „Impedimenta"-Fluch ab, der einen Todesser verlangsamte, sodass Kingsley ihn überwältigen konnte.
Sie versuchen, über den Hinterausgang zu entkommen!", rief Kingsley, während er zwei Todesser gleichzeitig mit einem mächtigen „Confringo!" außer Gefecht setzte.
Die Brünette wirbelte herum und sah zwei der Anführer, die durch eine schmale Tür am anderen Ende des Raumes flohen. „Nicht so schnell!" Mit einem gezielten „Impedimenta!" stoppte sie einen von ihnen, doch der andere entkam durch die Tür.
„Nach ihnen!", rief Harry, und sie stürmten hinterher.
Der schmale Gang hinter der Tür war dunkel und labyrinthisch, aber sie ließen sich nicht aufhalten. „Stupor!" rief Hermine, und ein weiterer Todesser ging zu Boden.
„Du kommst hier nicht raus", zischte der platinblonde Zauberer, seine grauen Augen funkelten vor Zorn.
Im Hauptraum tobte der Kampf weiter. Einer der verbliebenen Todesser, ein muskulöser Mann mit tiefem, bedrohlichem Lachen, richtete seinen Zauberstab auf Hermine. „Avada Kedavra!"
Sie hechtete zur Seite, das grüne Licht blitzte nur Zentimeter an ihrem Kopf vorbei. Sie warf sich hinter eine zerbrochene Säule und erwiderte den Angriff. „Pertrificus Totalus". Der Fluch explodierte zwischen ihnen und ließ den Todesser und nun reglos liegen blieb.
Der Gryffindor kämpfte sich durch den Raum, sein Arm blutend, doch seine Entschlossenheit ungebrochen. Mit einem letzten „Expulso!" fegte er den Zauberstab eines der Anführer weg und ließ ihn wehrlos zurück.
Nach Minuten, die sich wie Stunden anfühlten, war der Raum still. Die Todesser lagen gefesselt und bewusstlos, das Licht der Fackeln flackerte über die Verwüstung.
Die Brünette ließ ihren Zauberstab sinken, ihre Brust hob und senkte sich schwer. „Sind... sind das alle?"
Kingsley nickte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ja. Aber das war verdammt knapp."
Potter lehnte sich gegen eine Wand, Blut tropfte von seiner Schulter, doch er sah zu Hermine und Draco. „Wir haben sie. Die großen Vier... das war's."
Doch in Hermines Innerem blieb ein nagendes Gefühl. Es war zu knapp gewesen...
Doch für's erste konnten sie aufatmen.
Der Staub begann sich langsam zu setzen, und der Raum war erfüllt von einem unheimlichen Schweigen, das nur von ihrem eigenen schweren Atem und dem leisen Knarren der alten Holzbalken unterbrochen wurde. Hermine presste eine Hand an ihre Seite, wo ein Fluch sie gestreift hatte, und blickte sich um.
Draco stand ein Stück entfernt, den Zauberstab noch immer in der Hand, seine Augen fixierten die reglosen Körper der gefesselten Todesser. Seine Schultern hoben und senkten sich in tiefem Atem, doch sein Gesicht blieb ausdruckslos.
Sie sah zu ihm, der noch immer in angespannter Wachsamkeit verharrte. „Wir sollten die Auroren benachrichtigen", sagte sie schließlich. „Die große Vier... wenn wir sie wirklich alle haben, ist das ein Wendepunkt."
„Und wenn nicht?" fragte Malfoy, seine Stimme kühl. Er drehte sich zu ihr um, und für einen Moment war da wieder dieser Ausdruck in seinen Augen – eine Mischung aus Misstrauen und Schutzinstinkt.
Die Hexe öffnete den Mund, um zu antworten, doch Kingsley unterbrach sie. „Wir wissen es erst, wenn sie verhört werden. Ich werde dafür sorgen, dass das Ministerium vorbereitet ist." Er warf Draco einen warnenden Blick zu. „Bleibt hier, bis die Verstärkung eintrifft."
Doch bevor jemand antworten konnte, erklang ein schwaches, fast unmerkliches Geräusch aus der Richtung des Hinterausgangs. Hermines Herz setzte einen Schlag aus, und sie hob sofort ihren Zauberstab. „Da ist noch jemand."
Draco reagierte blitzschnell, sein Zauberstab war schon auf die Tür gerichtet, als sie sich langsam öffnete. Ein Schatten bewegte sich dahinter, schwer atmend und schwankend.
„Lumos!" flüsterte Hermine, und das Licht ihres Zauberstabs erhellte den Raum. Es war einer der gefesselten Todesser, der es irgendwie geschafft hatte, sich loszureißen. Seine Augen waren weit vor Panik, und bevor sie reagieren konnte, murmelte er eine Beschwörung.
„Diffindo!" Der Fluch zischte durch die Luft, doch Draco sprang dazwischen, riss Hermine zur Seite und blockte den Zauber mit einem mächtigen „Protego!" ab.
„Salazar", zischte der Malfoy und schickte mit einem „Stupor!" den Mann endgültig zu Boden.
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Dee Zaubereiminister zog seinen Zauberstab, um eine Patronusnachricht zu schicken. Ein silberner Luchs schoss aus der Spitze seines Stabs, schimmerte hell im dämmrigen Raum und verschwand durch die Kellerdecke. „Verstärkung ist unterwegs. Die Auroren werden den Rest übernehmen."
Harry nickte und warf einen letzten Blick auf die gefesselten Todesser. „Ich gehe mit ins Ministerium. Wir müssen sicherstellen, dass diese Bastarde sicher eingesperrt werden."
Der platinblonde Zauberer ließ den Zauberstab sinken und sah an sich herab. Seine Hand war übel zugerichtet, Blut tropfte von einer tiefen Wunde, die sich über den Handrücken zog. Kingsley musterte ihn kritisch und trat näher. „Malfoy, du solltest ins St. Mungo's gehen. Diese Verletzung sieht nicht gut aus."
Doch Draco winkte ab und schüttelte den Kopf, als wäre es nichts. „Das ist nur ein Kratzer. Eher sollte Potter gehen, er wurde vom Sectum Sempra getroffen."
Hermine sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Draco, das ist kein Kratzer. Wenn du das nicht behandeln lässt, könntest du bleibende Schäden davontragen."
„Ich sagte, es ist nichts", erwiderte er schroff, aber als er ihren Blick bemerkte – voller Sorge und Frustration –, ließ er ein leises Seufzen hören. „In Ordnung. Ich gehe später."
Kingsley schnaubte, doch er sagte nichts weiter. Stattdessen wandte er sich an Harry. „Du kommst mit mir, Potter. Wir müssen sofort mit den Verhören beginnen. Und Malfoy – stell sicher, dass du dich behandeln lässt, bevor du zusammenbrichst."
Harry sah zu Draco und Hermine, seine Schultern noch immer angespannt. „Wir sehen uns später", sagte er leise, bevor er Kingsley zum Ausgang folgte.
Hermine ließ ihren Blick zu ihrem besten Freund schweifen, nach doch gerade als sie Harry raten wollte, sich ebenfalls im Mungos zu untersuchen, war dieser bereits durch die Tür. Die Gryffindor trat einen Schritt näher an Draco heran, ihre Stimme sanft, aber bestimmt. „Draco, du bist kein Held, wenn du dich selbst ignorierst. Komm mit mir ins St. Mungo's. Bitte."
Der Slytherin sah sie an, und für einen Moment lag eine eigenartige Weichheit in seinen grauen Augen. Doch dann zuckte er die Schultern und wandte sich ab. „Ich habe schon Schlimmeres überlebt."
„Das macht es nicht besser", murmelte sie, aber sie ließ es vorerst dabei. Sie wusste, dass er stur war – und dass er irgendwann nachgeben würde.
„Du kommst jetzt mit mir ins Mungos, das war keine Bitte."
~*~
Wenig später lag Draco in einem der Krankenbetten von St. Mungo's, in einem Fachwerkraum, der mit magischen Heilgeräten und flimmernden Lichtern ausgestattet war. Die Krankenschwester, eine resolute Frau mit scharfem Blick und einer weißen Haube, trat an das Bett und betrachtete ihn mit einer Mischung aus Missbilligung und Professionalität.
„Was haben Sie sich dabei gedacht, Malfoy?" Sie zückte ihren Zauberstab und begann, die Wunde zu untersuchen. „Das ist kein Kratzer, das ist eine tiefe Schnittwunde, die dringend versorgt werden muss. Also hören sie auf hier so ein Theater zu machen."
Der Malfoy Erbe lehnte sich auf das Kissen, sein Gesicht ein Bild der Ungeduld.
Die Krankenschwester beugte sich über Draco, die Wunde an seiner Hand noch einmal prüfend. Ihre Miene war streng, als sie den Verband anlegte und mit einem Zauber die Wunde heilte. Draco saß aufrecht im Bett, die Zähne zusammengebissen, um den Schmerz zu ertragen, doch ein spöttisches Grinsen huschte über sein Gesicht.
„Lassen Sie das", sagte er mit einer Bewegung, die versuchte, sich von ihr zu befreien. „Ich kann das auch selbst."
Die Krankenschwester warf ihm einen skeptischen Blick zu und ignorierte seine versuchte Abwehr. „Oh, Sie können es selbst? In welchem Jahrhundert leben Sie, Malfoy? Was glauben Sie, was dieser Zauber hier ist? Keine Sorge, wir haben das schon oft genug gesehen."
Draco rollte mit den Augen, noch immer mit dem Versuch, sich etwas aus der Behandlung zu befreien, auch wenn er wusste, dass er sich damit nur mehr Schmerzen antat. „Ich meinte nur, es ist nicht nötig, ich überlebe das auch ohne Ihre Hilfe."
„Und doch sind Sie hier, nicht wahr?", erwiderte die Krankenschwester mit einem unterdrückten Lächeln. „Sonst würden Sie wohl kaum mit einer Hand ins St. Mungo's spazieren, um sich behandeln zu lassen."
Er kniff die Augen zusammen, sah aber ein, dass er in diesem Moment nicht weiterwidersprechen konnte. Er sah die Krankenschwester prüfend an, aber wusste auch, dass sie nicht nachgaben würde. Ihre Hände waren schnell und professionell, als sie Zauber sprach und sanft über seine Wunde fuhr.
„Das geht schon.", murmelte er noch, obwohl er wusste, dass sie ihm nicht zuhören würde.
„Und trotzdem", antwortete sie bestimmt, „ist es etwas mehr als ein Kratzer, wie Sie selbst wissen. Ich kann Ihre Hand nicht einfach so lassen. Die Wunde muss richtig versorgt werden, oder sie wird sich entzünden. Also keine Widerrede."
Draco sah sie kurz an, seufzte dann und lehnte sich zurück. „Ja, ja. Machen Sie nur."
Mit einem letzten prüfenden Blick auf die Hand arbeitete die Krankenschwester weiter, bis sie die Verletzung gründlich versorgt hatte. „Gut, jetzt kann ich Sie alleine lassen. Aber seien Sie vorsichtig, Malfoy. Diesmal ist es nur eine Wunde an der Hand. Beim nächsten Mal könnte es schlimmer sein."
Der Zauberer blieb schweigend, nickte schließlich und ließ sich in die Kissen sinken. „Nun wenn das alles war", murmelte er, seine Stimme jetzt weicher, doch er wollte nicht weiter nachgeben.
„Ja sie könne nun gehen...und schonen sie die Hand."
„Okay", erwiderte der Malfoy noch, ehe er zu Hermine in den Gang nach draußen tat.
„Und was hat die Heilerin gesagt", fragte Hermine augenblicklich.
„Ist nicht weiter schlimm...ich soll die Hand schonen...Du hast gewartet", stellte Malfoy fest.
„Natürlich hab ich das, Merlin."
Der Malfoy Erbe schlang amüsierte einen Arm um die Gryffindor.
„Lass uns ins Manor zurücklegen".
Die Hexe nickte.
„Also ich weiß nicht wie es dir geht...aber ich hab genug Action für heute", äußerte der Malfoy.
Als sie den Flur entlanggingen, fühlte sie die Schwere ihrer Gedanken auf sich lasten. All die Unsicherheiten, die ständige Bedrohung und die unerbittliche Realität, dass sie nie wirklich sicher sein würden. Sie wusste, dass sie keine Antworten hatten. Noch nicht. Aber sie konnte nicht anders, als das Gefühl zu haben, dass sie irgendwo einen Ausweg finden mussten- die Todesserbewegung vollends auslöschen. Und womöglich war dieser Ausweg nicht mehr allzu weit entfernt.
„Weißt du", begann er kurzer Zeit später, und seine Stimme war ungewohnt sanft, „nach all der ganzen Scheiße... Ich will einfach nur Zeit mit meiner Freundin verbringen.
Die Hexe blieb kurz stehen, der Ausdruck in ihren Augen schien für einen Moment von der Schockstarre erfasst. Freundin. Die Worte hingen in der Luft, als ob sie sich im Raum verfangen hätten, bevor sie vollständig in ihrem Geist ankamen. Draco Malfoy hatte sie wirklich gerade „meine Freundin" genannt.
MERLIN!
Sie konnte kaum fassen, dass diese Worte aus seinem Mund kamen. Sie war nicht sicher, warum es sie so überraschte, schließlich waren sie schon lange zusammen, aber der Moment, in dem er es aussprach, war... anders. Es fühlte sich nicht nur wie eine einfache Feststellung an, sondern wie eine Entdeckung, eine Anerkennung.
Die Brünette öffnete den Mund, um zu antworten, doch kein Ton kam heraus. Stattdessen zog sie die Schultern zurück und atmete tief durch. „Du bist... du bist wirklich ungewöhnlich, weißt du das?" sagte sie schließlich, mit einem kleinen, fast unmerklichen Lächeln, das sich auf ihren Lippen ausbreitete.
Der Slytherin sah sie aus den Augenwinkeln an, und ein schiefes, selbstzufriedenes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Das weiß ich", antwortete er, doch seine Stimme war weicher als sonst. Er ging einen Schritt auf sie zu, die Nähe zwischen ihnen fühlte sich nicht mehr wie das Ergebnis von Erschöpfung oder Pflicht an, sondern wie ein Moment, in dem sie einfach zusammen sein konnten, ohne den ganzen Wahnsinn der Welt um sie herum.
„Hermine", sagte er, als er die Hand ausstreckte und sie sanft berührte. „Ich will nur noch ins Manor. Der Tag war lang und die Welt kann uns mal."
Sie nickte, als würde sie die Stille um sie herum genießen, die nach den letzten Wochen, den ständigen Kämpfen und der ständigen Gefahr, beinahe befreiend war. Doch in ihrem Inneren wusste sie, dass es noch viel zu tun gab, dass die wirkliche Ruhe niemals so einfach zu erreichen war. Aber trotzdem war da dieser Moment, dieser Augenblick, in dem sie sich einfach fallen lassen konnte, ohne alles durchzudenken.
„Ja", sagte sie, „lass uns gehen."
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Sie erreichten das Manor, und es fühlte sich endlich wie ein kleiner Rückzugsort an, wenn auch nur für eine Weile. Der lange, anstrengende Tag und die ständigen Kämpfe hinterließen ihre Spuren auf beiden. Als sie die Tür hinter sich schlossen, war es ruhig, fast zu ruhig. Narzissa empfing sie herzlich, mit einer Mischung aus Sorge und Freude in ihren Augen. Es war eine seltsame Kombination aus familiärer Nähe und dem ständigen Wissen, dass sie immer noch in einer gefährlichen Zeit lebten.
„Erzählt mir alles", sagte Narzissa, als sie zusammen im Wohnzimmer saßen und die Geschichte der Ereignisse des Tages in aller Ruhe erzählten. Hermine hatte das Gefühl, als würde sie alles noch einmal durchleben, doch es fühlte sich irgendwie auch erleichternd an, es endlich zu teilen. Draco, der neben ihr saß, war ungewöhnlich ruhig, aber sie spürte, wie auch er in diesem Moment eine gewisse Erleichterung fand.
Als sie schließlich aufstanden, um sich zu verabschieden, murmelte jeder in gewohnter Manier die höflichen Floskeln. „Danke für alles, Narzissa", sagte die Gryffindor mit einem müden Lächeln, und Hermine nickte zustimmend. „Wir sehen uns morgen."
Dann machten sie sich auf den Weg in den Westflügel, der für sie beide mittlerweile so vertraut war. Hermine konnte die Anspannung des Tages in ihren Muskeln spüren, als sie den Flur entlanggingen, ihre Schritte hallten in der Stille des Hauses.
Kaum hatten sie das Schlafzimmer erreicht, warf Draco sich mit einem leisen Stöhnen auf das Bett. „Endlich", murmelte er, und bevor Hermine überhaupt reagieren konnte, zog er einfach sein Hemd aus.
Er streifte es mit einer fließenden Bewegung ab, als wäre es nichts weiter als ein störendes Stück Stoff, das ihn an seiner Entspannung hinderte. Hermine konnte förmlich die Selbstverständlichkeit spüren, mit der er sich in seiner eigenen Haut wohlfühlte.
Ihre Augen wanderten unwillkürlich zu seinem Oberkörper. Die straffen Bauchmuskeln, die sich unter seiner Haut spannten, die klare Linie seiner Rippen – es war, als hätte der Tag all seine Härte und Anspannung in diesen Moment gepresst. Für einen Augenblick blieb sie regungslos stehen, die Szene vor sich in vager Unkenntnis betrachtend. Sie war so in die Details seines Körpers vertieft, dass sie für eine Sekunde vergaß, zu atmen.
Ihr Herz schlug schneller, als sie sich dabei ertappte, wie sie ihn ansah – nicht wie einen Freund oder einenBekannten, sondern irgendwie... anders. Ihre Gedanken flogen, als sie versuchte, sich zu fassen, doch ihre Blicke verweilten immer wieder an den Konturen seiner Muskeln.
Draco bemerkte die Stille und drehte sich zu ihr, als er mit einem kaum merklichen Lächeln auf den Lippen sagte: „Du bist wirklich süß, Granger. Weißt du das?"
tbc...
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