1
Als ich am Morgen von meinem nervtötenden Wecker aus dem Schlaf gerissen wurde entfloh mir ein leises seufzen.
Langsam schwang ich meine Beine über die Bettkante und verschwand müde trottend ins Badezimmer um duschen zu gehen.
Schnell entledigte ich mich meiner Kleidung und stieg in die Dusche.
Das kühle Wasser half mir endlich wach zu werden.
Normalerweise würde ich niemals freiwillig kalt duschen aber morgens war es der beste Weg für mich um wach zu werden, da ich Kaffee absolut nicht mochte.
Nach der Dusche nahm ich mir eine einfache blaue Jeans und einen schwarzen Oversize Hoodie und zog mich schnell an damit ich nicht schon wieder zu spät zur Uni kam.
Nachdem ich mir meine Tasche mit meinen Unterlagen schnappte, ging ich noch kurz in der Küche vorbei und griff nach einem Apfel den ich unterwegs essen würde, da mir morgens immer die Zeit zum frühstücken fehlte.
Früher aufstehen wollte ich allerdings auch nicht, weshalb ich gerne auf mein Frühstück verzichtete.
Ich verließ meine kleine 1-Zimmer Wohnung und machte mich mit Kopfhörern in den Ohren auf den Weg zur U-Bahn.
Zum Glück schaffte ich es noch rechtzeitig in die U-Bahn, die Richtung Uni fuhr.
Als ich in der Uni ankam nahm ich bedauernd meine Kopfhörer aus den Ohren und machte mich auf den Weg in meine erste Vorlesung.
Musik war alles für mich, weshalb ich auch genau das studierte.
Mein größter Traum war es als Sänger zu arbeiten, weshalb ich auch jeden Freitag und Samstag in dem Café meines Onkels meine eigenen Songs oder Cover sang.
Das positive Feedback der Gäste machte mir Mut, an meinen Traum zu glauben und bestärkte mich, niemals mit dem was ich so sehr liebte aufzuhören.
Heute war Freitag und ich freute mich schon jetzt auf den Auftritt heute Abend.
Das Café meines Onkels war nicht das größte aber es war immer gut besucht und das ich dort auftrat war mitlerweile auch bekannt geworden, weshalb manche Gäste sogar extra nur kamen um mich singen zu hören.
Das freute mich immer sehr und mein Onkel hatte natürlich auch nichts dagegen, dass ich so gut bei den Gästen ankam.
In der Uni hatte ich bisher noch nicht wirklich Freunde gefunden, was wahrscheinlich daran lag das ich relativ schüchtern war und nicht so gerne auf fremde Menschen zuging.
Wenn ich mit meiner besten Freundin Claire zusammen war, sah das ganze allerdings komplett anders aus.
Ihr gegenüber war ich die offenste Person der Welt, sie wusste alles über mich und ich konnte mit ihr über alles, was uns in den Kopf kam reden egal wie banal die Sache war, wir hatten immer Spaß zusammen.
Wir kannten uns schon seit der Grundschulzeit, in der sie mit ihrer Familie von Amerika nach Südkorea ausgewandert war, weil ihre Eltern hier einen besseren Job bekamen.
Seit dem waren wir unzertrennlich.
Wir taten uns damals zusammen weil wir beide meist von den anderen ausgeschlossen wurden.
Sie weil sie mit ihren strahlend blonden Haaren und ihren blauen Augen total herausstach und ich weil ich nie viel redete.
Im Laufe der Jahre glaubten viele, dass etwas zwischen uns laufen würde und wir in Wahrheit ein Paar waren.
Claire und ich lachten immer nur über diese Gerüchte, denn niemand außer Claire und meinen Eltern wusste, dass ich in Wahrheit schwul war und daher nicht das geringste Interesse an einer Beziehung mit einem Mädchen hatte.
Mittags machte ich mich auf den Weg in die Uni-Mensa denn dort traf ich mich immer mit Claire um gemeinsam mit ihr zu essen.
Sie studierte Mediendesign und ich war so unglaublich froh, dass wir trotzdem auf die selbe Uni gehen konnten.
„Hey" begrüßte ich meine beste Freundin und nahm sie kurz in den Arm als wir bei einander ankamen.
„Hey Kookie" antwortete sie mir und ich musste mal wieder über den Spitznamen grinsen den sie mir schon vor Jahren gab.
Gemeinsam stellten wir uns in die Schlange um an unser Essen zu kommen.
„Kommst du heute Abend wieder ins Café?" fragte ich sie.
„Tut mir leid Kookie, ich kann heute leider nicht kommen...meine Mum will das ich zuhause bleibe und auf Amber aufpasse.
Sie und Dad sind heute früh zu einer spontanen Geschäftsreise aufgebrochen die bis Sonntag geht und in der Zeit muss ich meine ganze Aufmerksamkeit meiner kleinen Schwester schenken. Also kann ich morgen leider auch nicht kommen..." sagte sie mit einem entschuldigenden Blick in den Augen.
„Schon okay mach dir keinen Kopf, ich bekomm den Auftritt auch schon ohne dich hin auch wenn es komisch sein wird dich nicht im Publikum sitzen zu sehen." antwortete ich ihr mit einem leichten Lächeln.
Sie nickte und erwiderte mein Lächeln.
Endlich kamen wir vorne an der Essensausgabe an und holten uns unser Essen.
Während dem Essen redeten wir noch über unwichtige Dinge und kurze Zeit später mussten wir uns dann auch schon wieder trennen um in den nächsten Hörsaal zu gelangen.
Ich hatte zum Glück nurnoch eine Vorlesung vor mir und dann war endlich Wochenende.
Als ich auch die letzte Vorlesung hinter mir hatte machte ich mich auf den Weg nachhause.
Zuhause angekommen schaute ich auf mein Handy, welches mir 16:00 Uhr anzeigte.
Okay gut noch 4 Stunden bis zu meinem Auftritt die ich noch zum proben nutzen konnte.
Ich hatte vor kurzem einen neuen Song geschrieben und diesen wollte ich heute unbedingt zum ersten Mal vor Publikum singen.
Hoffentlich gefiel er den Leuten und war nicht ein totaler Flop.
Aber ich war eigentlich sehr zufrieden mit diesem Lied weshalb ich versuchte mir nicht mehr all zu viele Gedanken zu den möglichen Meinungen der Gäste zu machen.
Um 19 Uhr beschloss ich, dass ich nun genug geübt hatte und zog mich für den Auftritt noch einmal um und stylte meine braunen Haare ein wenig, damit sie nicht nur schlaff auf meinem Kopf herum lagen.
Ich entschied mich für eine helle Jeans mit Löchern und für ein schlichtes weißes T-Shirt und beige Boots.
Kurz darauf machte ich mich dann so langsam auf dem Weg zu dem Café damit ich rechtzeitig da war und vorher noch kurz meinen Onkel begrüßen konnte.
Hallo und willkommen zu meiner ersten Geschichte. Ich hoffe euch hat das erste Kapitel gefallen. Ich weiß noch nicht genau wie regelmäßig die Updates sein werden aber ich gebe mir Mühe das nicht viel Zeit dazwischen vergeht. :)
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top