#17 Cliquenzuwachs
Die nächsten Tage versuchte mich Adam anzurufen und mir zu schreiben. Ich reagierte nicht darauf und blockierte seine Nummer. Sogar zu meiner Wohnung kam er. Doch ich öffnete ihm nicht. Es würde alles nur noch schwerer machen. Ich hatte am Montag mit Manu meiner Chefin gesprochen und würde am Freitag auf Geschäftsreise nach Bayern gehen.
Ich würde mindestens ein Monat weg bleiben. Wahrscheinlicher waren zwei. Denn die Mitarbeiterin die vor Ort war wurde operiert und konnte die nächsten Wochen nur stundenweise arbeiten. Es war wie ein Zeichen, dass ich gehen sollte. Und ich brauchte diese Pause.
Ich packte meine Sachen zusammen und gab Emma einen Schlüssel, um nach dem Rechten zu sehen. Vor Ort hatte ich ein kleines Appartement für die nächste Zeit bekommen. Ich würde fast dort wohnen wo ich arbeitete. Das war nicht ideal, aber es war nur für die nächste Zeit und ich wollte mich eh auf die Arbeit stürzen.
Und das tat ich auch. Nach Feierabend ging ich laufen oder sah mir die Stadt oder irgendetwas anderes an. Ich musste mich beschäftigen. Noch nie war ich innerlich so unruhig. Ich freundete mich schnell mit den anderen Mitarbeitern an. Es lief wirklich gut, aber ich konnte Adam einfach nicht vergessen. Zu keinem Zeitpunkt. Meine Freunde die mir alle schrieben oder mich anriefen, vermisste ich auch. Ich war nicht glücklich hier.
Doch ich wusste, dass es dauern würde. Immerhim wurde mir innerhalb kürzerster Zeit zweimal das Herz gebrochen. Sowas brauchte Zeit. Wobei es sich bereits jetzt anfühlte, als gäbe es keine Besserung.
Ich war in meinem Appartement als mein Handy klingelte und ich nahm ab.
Tessa
Hey Süße.
Ava
Hi Tessa.
Tessa
Wie geht es dir?
Ava
Unverändert und dir?
Tessa
Mir geht es nicht gut.
Ava
Wieso nicht? Was ist los?
Tessa
Du fehlst mir.
Ava
Du mir auch.
Tessa
Wann kommst du wieder? Ein Monat ist bereits vorbei...
Ava
Ich werde noch einen weiteren bleiben.
Tessa
Wieso hast du nichts gesagt?
Ava
Das ergab sich erst heute. Ich bin quasi erst zur Tür rein.
Tessa
Ava... du musst zurück kommen. Dein Leben ist hier. Adam...
Ava
Stop! Ich will nichts von ihm hören. Ihr habt es versprochen.
Tessa
Aber...
Ava
Nein!
Tessa
Ava, aber wenn du nur zuhören würdest, dann...
Ich legte auf. Sowas tat ich sonst nie. Doch ich konnte nicht riskieren etwas über Adam zu hören. Ich sank zusammen und mein Handy klingelte wieder. Doch ich würde nicht rangehen. Ich erhielt eine Nachricht von Tessa und las sie.
Tessa
Es tut mir leid. Ich werde nichts mehr über ihn sagen. Ich hab dich doch lieb und will nur dass es dir gut geht. Ruf mich bitte zurück.
Ich rief zurück. Tessa würde Wort halten, dass wusste ich.
Tessa
Es tut mir leid.
Ava
Ist schon gut. Ich will nur einfach nichts hören. Bitte!
Tessa
Okay. Also bist du wirklich noch ein Monat weg?
Ava
Vielleicht nicht ganz. Aber auf jeden Fall bleibe ich noch hier. Und ich brauche diese Zeit dringend.
Tessa
Ich wollte dir aber eigentlich etwas sagen.
Ava
Das kannst du doch auch.
Tessa
Ich wollte es dir persönlich sagen.
Ava
Wir könnten doch einen Videoanruf machen?
Tessa
Das ist nicht das gleiche.
Ava
Ja...
Tessa
Okay... ich rufe dich gleich an.
Ava
Gut. Bis gleich.
Ich nahm den Videoanruf wenig später entgegen.
Tessa
Ava... Komm nach Hause. Du siehst noch viel schlimmer aus als bevor du nach Bayern bist. Diese Stadt tut dir nicht gut!
Ava
Ich kann nicht Tessa. So oder so ich muss hier erstmal bleiben. Außerdem ist es nicht die Stadt.
Sag mal Tessa...
Tessa
Ja?
Ava
Du siehst auffällig strahlend aus...
Tessa
Findest du?
Ava
Und wie ich das finde. Du warst gerade traurig und dennoch strahlst du. Was ist los?
Tessa
Du kennst mich echt zu gut.
Ava
Spann mich nicht auf die Folter. Ein Antrag!?
Tessa
Ava ich bin schwanger. Du darfst es aber noch keinem sagen.
Ava
Oh mein Gott Tessa... Herzlichen Glückwunsch. Das sind wundervolle Nachrichten.
Mir kamen die Tränen. Ich freute mich so sehr und hätte sie so gerne umarmt.
Tessa
Danke. Wir freuen uns so sehr.
Ava
Das kann ich mir vorstellen. Ich wünschte wirklich, ich könnte dich drücken...
Tessa
Dann komm her.
Ava
Erzähl mir alles! Wie fühlst du dich?
Das war das erste Mal, dass ich nicht an ihn denken musste. Zumindest nicht ständig...
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