Kapitel 11
Logans Sicht:
Lara hatte mir alles erzählt. McGonagall hatte uns unglücklicherweise nicht verschwiegen, was uns bei sträflichem Befund drohte: Askaban. Beim Gedanken daran wurde mir regelmäßig schlecht. Uns blieben drei Tage. Nur drei Tage, um alles für den Notfall vorzubereiten. Schließlich war ich ja nicht gerade unschuldig...
Ich stand bei meinen Freunden im Slytherin-Gemeinschaftsraum. Sie redeten, ich nickte zwischendurch brav, war aber mit den Gedanken ganz woanders. Ich überlegte fieberhaft, was ich tun könnte, um mich und Lara vor Askaban zu bewahren. War es überhaupt erlaubt, Schüler dorthin zu schicken?
***
Laras Sicht:
McGonagall schien den ganzen Tag etwas bedrückt. Schließlich wollte ich wissen, was los war. Das hätte ich lieber nicht getan, denn sie berichtete mir: "Dein Bruder, ich habe ihn gestern Nacht dabei erwischt, dass er den Cruciatus-Fluch an jemandem ausprobiert hat."
Mir wurde eiskalt. "Müssten Sie ihn dann nicht eigentlich von der Schule werfen und nach Askaban stecken? - Oh." Ich schlug mir auf den Mund.
"Das sollte ich wohl, ja. Aber Logan war da nicht er selbst, irgendwie... sah er eurer Mutter ziemlich ähnlich."
Ich bemerkte nervös: "Ja, wir sind verwandt."
"Das meine ich nicht, Lara. Seine Augen, er... wie Bellatrix... Ach, du weißt schon, was ich meine!"
"Naja... egal..."
"Gibt es da etwas, das du mir mitteilen solltest?" Sie sah mich scharf an.
"N-nein." Ich wurde rot.
"Wie du willst." Als sie das sagte, klang sie ehrlich enttäuscht. Enttäuscht, dass ich sie mal wieder anlog. Sorry, aber das ließ sich nun mal nicht so leicht vermeiden, außer ich wollte Ärger mit Bellatrix riskieren.
***
Roses Sicht:
Diese Lestrange-Zwillinge mussten ja ganz schön übel sein, wenn sie eine Anhörung im Ministerium hatten! Obwohl Harry bemerkt hatte, dass das gar nichts zu bedeuten habe; er hatte auch schonmal eine gehabt. Aber als ich erwähnt hatte, dass sie Lestrange hießen, hatte er seine Meinung schlagartig geändert. Woran das wohl lag?
Ich ging den menschenleeren Gang entlang; es war ein regnerischer Herbsttag und irgendwie hatte anscheinend kein Schüler außer mir Lust darauf, in den kalten Steingängen herumzuspazieren. Obwohl... war da nicht irgendwo ein leises Geräusch gewesen?
Ich sah um die Ecke.
Ein Mädchen saß auf einer Fensterbank an einem kaputten Fenster und weinte. Ich sah nur schwarze Locken, das Gesicht verbarg sie mit den Armen.
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