Kapitel 10
McGonagalls Sicht:
Es war mitten in der Nacht, da weckte mich ein wirklich furchtbarer Schrei. Das war kein Erwachsener, sondern ein Schüler. Der Schrei brach ab und begann dann erneut. Das konnte ich einfach nicht auf sich belassen! Ich stand zittrig auf und lief zur Lärmquelle.
"Um Gottes Willen, Mr Lestrange! Was tun Sie da?", kreischte ich.
"Cruc- Was?" Logan sah mich nicht an.
"Hören Sie sofort auf! Weshalb...?"
"Er ist mir gefolgt und wollte sie verraten!"
"Wen verraten?"
Dann sah er mir endlich in die Augen. Ich stolperte zurück. Dieser kalte Hass und Sadismus... Wie Bellatrix! So war Logan doch nicht!
Auf einmal taumelte er und hielt sich den Kopf. Er schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, war er wieder der Alte.
"Ihnen ist hoffentlich klar, dass ich Sie von der Schule werfen müsste?", sagte ich vorwurfsvoll, während ich dem nahezu bewusstlosen Schüler aufhalf.
"Weshalb?" Er klang verwirrt. Dann fiel sein Blick erst auf den verletzten Viertklässler, dann auf den erhobenen Zauberstab in seiner Hand. Entsetzen breitete sich auf seinen Zügen aus. Dann drehte er sich um und rannte weg.
Ich starrte ihm fassungslos hinterher. "Ich muss dringend mal mit Lara reden..."
***
Laras Sicht:
Logan war an diesem Morgen todmüde, McGonagall schlecht gelaunt und ich hatte keine Ahnung, weshalb.
Die Eulen kamen, Narzissas Brief war ungewöhnlich kurz. Aber McGonagall hatte einen längeren erhalten. Sie wurde kreideweiß und an ihren Lippen las ich ein verzweifeltes: "Nein...!"
Sie sah auf und winkte mich zu sich.
"Was ist, Professor?", wollte ich misstrauisch wissen.
"Sag' deinem Bruder, ihr habt eine Anhörung. Der Sohn von Dean Thomas hat seinem Vater alles geschrieben. Das Ganze findet in drei Tagen statt!"
Mir stockte der Atem, fassungslos und ebenso blass wie McGonagall, drehte ich mich um und ging ziemlich steif zu meinem Platz. Ich ließ mich auf die lange Bank fallen und schob mein Essen weg. Der Appetit war mich gründlich vergangen.
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