Kapitel 9...Italienischer Abend auf Stanwyck Manor
Mirren und ihr Eduardo waren an diesem Morgen in die Flitterwochen gestartet. Lara hatte ihren Spion, sprich Harvey, in die Villa von ihrer Großmutter ausgesendet, um auf Nummer wirklich sicher zu gehen, das sie auch gefahren waren. Heute Abend wollte Lara mit Tyler das Restaurant aufsuchen und italienische Kost probieren.
Sie stand vor ihrem Spiegel im Schlafzimmer und versuchte krampfhaft an den Reißverschluss auf dem Rücken heran zu kommen. "Herrgott! So schwer kann das doch nicht sein einen Reißverschluss zuzumachen!", schimpfte Lara vor sich hin und verrenkte sich halbwegs mit ihren Armen und Händen auf ihrem Rücken. "UUUUH Scheiße!...Ich kriege hier noch eine Krise!"
Kurz darauf kam ihre Rettung...Tyler. Er stand an der offenen Tür, mit verschränkten Armen vor seiner Brust und mit der linken Schulter am Türrahmen angelehnt. Er versuchte sich ein Lachen zu verkneifen. Es machte ihm Spaß ihr beim Wettern zuzuhören, denn dieses Mal bekam er es nicht ab, sondern ihre Garderobe...ein Abendkleid...ein Stück Stoff in Schwarz mit dünnen Trägern, bis zum Fußboden und links und rechts offen...vom Boden bis zum Becken. Er fand, es war viel zu lang. Wollte sie damit etwa Staub auf dem Boden wischen?
Er ging langsam auf sie zu. Seine Augen fixierten sie durch den Spiegel. Sie hörte auf herum zu zappeln und erwiderte ebenfalls durch ihr Spiegelbild seinen Blick. Sie wartete auf ihn, bis er seine Arme um sie legte. Er küsste sie am Hals entlang und fragte leise: "Kann ich dir irgendwie helfen, Liebes? Du siehst so verloren aus in diesem sexy Kleid!", und er umfasste ihre Arme und strich sanft daran rauf und runter. "Willst du es an - oder ausziehen?", hauchte er ihr fragend ins linke Ohr und drehte sie zu sich herum, um ihr in die Augen zu sehen. Sie lehnte sich an seinen Oberkörper und er legte seine Finger an den Reißverschluss und zog ihn langsam in Zeitlupe aufwärts.
"Ich würde es gern sofort ausziehen, aber ich habe einen Tisch im italienischen Restaurant bestellt. Wir wollen doch nicht zu spät zum Essen erscheinen, Mister Castello!"
Tyler sah Lara ernst an. Ihm war gerade das Lachen vergangen. "Du...bestellst...einen...Tisch...bei deiner Großmutter...?"
"...Ja!...Die nicht auf ihrem Anwesen weilt. Sie ist in die Flitterwochen geflogen und wird so schnell nicht wiederkommen. Also beruhige dich mal ganz schnell wieder und komm auf den Boden der Tatsachen zurück, ja? Das heißt nicht: Nur weil die Dame des Hauses nicht da ist, müssen wir noch lange nicht von dem Restaurant weg bleiben. Ich habe Hunger auf Lachs und Bandnudeln und die hole ich mir jetzt...Entweder kommst du mit oder bleibst hier!...Und denk nicht mal daran, mich zu fragen, ob ich dir etwas mitbringe, klar?", brachte sie es mal wieder voller Sturheit auf den Punkt...
Tyler ging ein paar Schritte zurück und schaute sie etwas trübsinnig an. "Kann es sein, dass du etwas Streit suchst?", fragte er sie interessiert.
"Hmm...Schon möglich!"
"Du streitest dich jetzt ernsthaft mit mir wegen Lachs und Bandnudeln?", war er etwas entrüstet.
"Wer sagt denn, dass ich Streit ausgerechnet mit dir haben will?", fragte sie zurück.
"Keine Ahnung! Das hörte sich jetzt gerade so an, als wüsstest du die Antwort schon."
"Fein!...Dann fahre ich eben alleine!", trotzte sie ihm. "Ich weiß, du bist kein Mann, der Regeln bricht...Du folgst ihnen...Doch sie ist nicht dort. Sie wird überhaupt nicht merken, dass wir da waren. Also sei keine Memme!", zeterte sie. Denn wenn er weiter versuchte, mit ihr herum zu diskutieren, ist es draußen bereits dunkel und sie brauchen sich nicht mehr ins Auto setzen, um los zu fahren.
"Warum bist du so?", stellte er eine berechtigte Frage.
"Wie bin ich denn?", erwiderte sie genervt.
"Na so! Dickköpfig...Stur...Nervig und zickig...Überheblich...Immer musst du deinen Kopf durchsetzen und dich über Regeln hinweg setzen. Wird dir das denn nicht mal langweilig?"
"Du müsstest es eigentlich gewohnt sein! Du kennst mich...wie lange? Und sag jetzt nicht, du willst dich jetzt mit mir darüber streiten, Tyler Castello?", motzte sie ihn an.
"Ja wieso denn nicht? Ich habe Zeit!", entgegnete er schroff ihr gegenüber.
"Aber ich habe keine Zeit, Tyler! Entweder, du kommst jetzt mit oder du bleibst hier!...Ich könnte ja Matt oder Harvey fragen, ob sie mich fahren!"", begann sie ordentlich zu schreien.
Tyler kam langsam auf sie zu und sie versuchte ihm auszuweichen. "Bleib stehen oder ich lege dich über's Knie, Stanwyck!"
"Du erteilst mir Befehle? Wer von uns Beiden ist hier denn die Herrin im Haus?...Du? Oder ich?", und sie versuchte an ihm auf der linken Seite vorbei zu kommen.
"Nichts da! Hier geblieben!", und er schnappte sie sich und hob sie über seine rechte Schulter und drehte sich zur Zimmertür.
"Lass mich sofort runter, Castello!", begann sie zornig zu argumentieren.
Und kaum versah sie es sich, da hatte er ausgeholt und gab ihr mit seiner Handinnenfläche eins auf ihr Hinterteil drauf.
"Au!...Tyler!...Das hat weh getan!", und sie strampelte weiter und der nächste Hieb kam auf ihrem Hinterteil zu liegen.
"Wird das jetzt neue Mode bei dir mich zu verdreschen, Castello?", beschwerte sie sich bei ihm und trommelte mit ihren Fäusten auf seinen Rücken ein.
Tyler störte es nicht, denn er war muskelbepackt. Nur mit ihren Beinen hatte er ein paar Probleme. Er musste sich vorsehen, dass er die Absätze nicht ins Gesicht bekam, während Lara sich auf seiner Schulter ausstrampelte. Lara dachte nicht daran, sich einfach so zu ergeben und strampelte, was das Zeug hielt. Doch sie konnte sich wehren, wie sie wollte. Tyler war stärker und ließ sich ihre Laune nicht gefallen. Lieber teilte er noch ein paar kleine Schläge auf ihr Hinterteil aus. Ob sie damit dann morgen sitzen konnte, war ihm egal. So hatte sie mit ihm nicht mehr herum zu springen. Diese Zeiten waren vorbei.
"Wo bringst du mich hin, Tyler Castello?", fragte sie und hatte kurz aufgehört auf ihn einzudreschen.
"Das geht dich überhaupt nichts an! Ruhe hier oben!", und sie bekam noch eins mit der Handinnenfläche.
"Autsch!" Schließlich ergab sie sich und Tyler war in der Küche bei Adele angekommen. Er ließ sie endlich auf den Fußboden herunter und drehte sie zu dem gedeckten Tisch um.
Sie sah dort Adele stehen und den Sohn von Eduardo. Er trug eine weiße Kochschürze und eine Kochmütze, Adele ebenfalls.
"Was...?", fragte Lara alle Anwesenden überwältigt.
"Ich habe den Italiener hergeholt. Uns hat es auch alle nach italienischem Essen gelüstet.", machte Tyler ihr klar und lächelte wieder.
Isaak grinste Adele an und sagte: "Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch!", und alle stimmten ihm zu.
"Lasst uns endlich essen! Ich habe einen Bärenhunger auf Lachs und Nudeln.", begann Tyler zu schmatzen. Sein kleiner Bruder Myles klopfte ihm auf seine linke Schulter und sagte zu ihm: "Ich glaube nicht, dass deine Mutter dir so das Essen beigebracht hat. Das ist ja widerlich, Castello!", und Myles setzte sich rechts von Lara an den Tisch.
"Dafür hast du dich gerade mit mir angelegt?", fragte Lara ihren Tyler mit spitzer Zunge.
"Warum denn nicht? Hätte ich gesagt, dass wir italienisch hier haben, wäre es keine Überraschung geworden. Und außerdem habe ich unseren kleinen Streit gerade sehr genossen, Miss Stanwyck!...Herrin des Hauses!", antwortete Castello ihr und gab ihr einen Kuss auf ihre zarten Lippen.
"Ich hasse Überraschungen!", knurrte sie darauf. "Dann hätte ich mir auch das Kleid sparen können."
"Du siehst damit bezaubernd aus. Stanwyck! Ich freue mich schon zu später Stunde darauf, es dir auszuziehen.", und sie küsste ihn.
Harvey und Matt saßen ganz außen und Adele setzte sich links von Lara hin. Isaak und Tyler setzten sich ihren Frauen gegenüber, damit sie sie im Auge hatten und der Sohn von Eduardo setzte sich an das andere Kopfende vom Tisch und alle ließen es sich schmecken.
Pascal wurde für diesen Abend eingeweiht. Er war lieber hier als im Hause seiner neuen Stiefmutter. Aber für das Restaurant war er ihr unendlich dankbar.
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