Kapitel 33...Neuanfang
Myles sass in seinem Zimmer auf seinem Bett. Wie lange, wusste er nicht. Die Müdigkeit muss ihn wohl irgendwann eingeholt haben. Ein Klopfen riss ihn irgendwann aus seinen Gedanken, aus dem Schlaf und aus seiner Einsamkeit. "Kommst du zum Essen?", fragte ihn Tyler.
"Wie spät ist es?", fragte Myles ihn müde.
"Es ist Kaffeezeit! Hast du etwa geschlafen?"
Myles sah aus dem Fenster von seinem Bett aus. "Ich weiß es nicht!"
"Na komm schon! Adele hat gebacken. Wir sitzen auf der Terrasse draußen. Laras Arbeitskollegin ist vorbei gekommen. Gesell dich zu uns!", versuchte Tyler aufzumuntern und für etwas Gesellschaft zu begeistern.
Myles erhob sich von der Bettmatratze und holte sich ein frisches Shirt aus dem Schrank. Er zog es sich über und folgte Tyler aus dem Zimmer. "Ach...Ehm...Tyler! Es tut mir leid, wie ich mich dir gegenüber verhalten habe! Ich war ein Idiot und betrunken..."
"Myles!...Stopp!...Lass es gut sein!...Es hat sich erledigt...!...Vergessen und Vergeben!...Ach übrigens! Nancy hat ihre restlichen Sachen abgeholt und ist für immer gegangen!...Habt ihr nochmal miteinander geredet?"
Myles hob die Augenbrauen. "Nein! Haben wir nicht!...Ich war der Meinung sie gehen zu lassen!...Wenn ich ihr verziehen hätte, hätte ich immer damit rechnen müssen, dass sie zu ihm zurückgeht...Sie ist gegangen!...Um so besser!", murrte er in sich hinein.
"Woher dieser Sinneswandel Myles? Gestern wolltest du mich noch umbringen wegen ihr!"
"Was soll ich mit einer verheirateten Frau, Tyler?...Nichts!...Lara hat recht! Eine Beziehung auf Lügen und Geheimnissen aufzubauen, bringt nur Ärger!", und Myles schlängelte sich an Castello vorbei. "Ich hasse es, wenn meine kleine Schwester recht behält!", grinste er etwas leicht übers Gesicht und marschierte davon.
Tyler sah ihm nach und zuckte mit seinen Schulter. "Wenigstens ein Anfang!", sagte er zu sich selbst und ging Myles nach zur Terrasse, wo der lange Tisch stand und alle daran saßen und auf die beiden Männer warteten.
Lara ging auf Myles zu und nahm ihn in ihre Umarmung. "Setz dich zu uns! Ich möchte dir jemanden vorstellen.", und sie zog Myles an ihrer rechten Hand an den Tisch und blieb vor ihrer Freundin und Kollegin Claudia stehen.
"Das ist mein Bruder Myles!...Und das hier ist die reizende Claudia!", und sie gab ihrem Bruder einen kleinen Schubs und tätschelte ihm liebevoll auf seine Schultern. Ihren Platz nahm sie zwischen ihrem Vater und Tyler ein. Ihr Vater beugte sich zu ihr hinüber und fragte sie im Flüsterton: "Was hast du vor?"
Lara lächelte zufrieden. "Claudia steht auf Myles!...Vielleicht kommt er auf andere Gedanken!", flüsterte sie ihrem Vater zu. "Gut gemacht Lara Stanwyck!..Ehm, woher weißt du das, dass sie auf ihn steht?"
"Wir reden!...Mädchengetuschel!...Kommunikation Vater!... Frauengespräche!...Du weißt doch, was das ist."
"Na sicher weiß ich das!...Mal sehen, wie sich das da entwickeln wird.", entgegnete ihr Vater, der hin und wieder Myles und Claudia im Auge behielt. "Wenigstens hat er Nancy wohl nicht mehr im Kopf, so angeregt, wie sich die Beiden unterhalten. Er sieht etwas fröhlicher und entspannter aus...War eine gute Idee, Miss Lara Stanwyck!", belächelte er das Geschehen, das Myles wohl doch auf andere Gedanken zu bringen schien. Lara lehnte sich an die linke Schulter ihres Vaters und atmete erleichtert aus, den Blick seufzend auf Claudia und ihren Bruder Myles gerichtet. "Das hoffe ich doch!", flüsterte sie.
Das schöne Wetter tat sein Übriges. Es tat allen gut zuzusehen, wie Myles sich auf Claudia konzentrierte und Nancy, das ehemalige Zimmermädchen der Stanwyck, aus seinen Gedanken zu löschen begann. Er begann Claudia wohl langsam anzuhimmeln. Er scherzte mit ihr, lachte mit ihr und sah sie hin und wieder verträumt an. Am späten Nachmittag schob Myles dann seinen Stuhl zurück und bot Claudia seine rechte Hand an, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Er wirkte glücklich, nahm Lara an, so, wie er sich Claudia gegenüber verhielt...ausgeglichen und Gentlemen like. Lara beobachtete ihn und sie bemerkte sein entspanntes Lächeln auf seinem Gesicht. Claudia tat ihm offensichtlich gut. Die beiden Frauen wechselten lächelnd kurz zufriedene Blicke untereinander aus. Claudia winkte ihr kurz zu und zeigte den rechten Daumen nach oben. Das bedeutete wohl, dass alles in Ordnung sei und es langsam Form anzunehmen schien. Entspannt lehnte sich Lara in ihren Polyrattan - Stuhl zurück und legte ihre Arme erleichtert auf den Lehnen ab.
Sie sah den Beiden hinterher, wie sie Hand in Hand auf Myles Auto zuliefen und er Claudia die Beifahrertür öffnete. Sie dankte ihm mit einem Kopfnicken und einem amüsanten Lachen und stieg ein. Myles drückte die Tür ran und schaute nochmal zu seiner Schwester auf die Terrasse. Lara winkte ihm nochmal zu und lächelte dabei.
Myles setzte seine Sonnenbrille auf und lief um seinen Wagen herum, klopfte entspannt zweimal auf seine Motorhaube, stieg ein und startete. Reifen durchdrehend und hupend fuhr er vom Stanwyck - Gelände.
Lara setzte ebenfalls ihre Sonnenbrille am Tisch auf und flüsterte leise: "Alles, so wie es sein soll!", und sie ließ ihre Augen über den langen Tisch schweifen, an dem der Rest der Familie Stanwyck saß und sich entspannt unterhielten. Hier und da kam ein lautes, beherztes Lachen über den Tisch. Lara genoss diese friedliche Atmosphäre dieses herannahenden Abends und legte ihre rechte Hand auf ihren Bauch und streichelte ihn sanft.
Ende
- Fortsetzung folgt -
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