Kapitel 32...Fatale Folgen
Am nächsten Tag zitierte Lara ihren Bruder in ihr Büro auf Stanwyck Manor.
Er wusste, um was es ging. Die letzten Stunden war er durchgedreht und hatte böse Worte ausgeschrien. Er hatte seine Halbschwester beleidigt und ihr böse Dinge unterstellt.
Das würde sie ihm nie verzeihen.
"Was ist in dich gefahren, Myles? Das alles nur wegen einer Frau? Wegen ihr?"
"Es...tut...tut mir so unendlich leid, Lara! Ich wollte dich nicht angreifen...dich nicht verletzen...Ich habe dich als deinen Bruder enttäuscht..."
Lara war hinter ihrem Schreibtisch hervor gekommen. "Ich war enttäuscht und ja...ich bin verletzt. Ich kann deinen Schmerz nachvollziehen Myles, aber es ist nicht an dir, uns für ihre Fehler zu verurteilen.
Sie hat dich angelogen, sie hatte Geheimnisse vor dir...Ganz ehrlich Myles? So geht man keine Beziehung ein! Mit Geheimnissen fängt man keine Beziehung an, die auf Lebensdauer ausgelegt werden soll. Und sie hat dich verführt, weil du noch unerfahren warst und das nutzt man gerne aus...
Und ich habe sie geholt, damit ihr miteinander reden könnt. Ich werde es nicht zulassen, dass unsere Familie dadurch entzweit wird, nur weil du blind warst und mir vorwirfst, ich hätte sie gekündigt. Es war ihre Entscheidung klar? Hast du mich verstanden, Myles?"
"Was?...Ich wollte nicht, dass...", versuchte er sich zu verteidigen.
"Du wirst dich endlich zusammenreißen und dich verhalten wie einer von uns...den Stanwycks. Oder willst du dich weiterhin so lächerlich benehmen? DU bist einer von uns, meines Vaters Sohn und du bist mein Bruder. Und dich soll ich zum Onkel meines Kindes machen? Es in die Hände eines Verrückten legen, der sich hier aufführt, als würde er in eine Zwangsjacke gehören, der den Vater meines Kindes umbringen wollte, nur weil er nicht mit seinem Verstand denkt, sondern mit dem, was in der Hose steckt?...Abschneiden sollte man den Männern dieses erbärmliche Gemächt. Wenn es darauf...", und Lara musste sich setzen. Ihr war etwas schwindlig.
Myles sprang von seinem Stuhl auf und lief um den Tisch herum zu ihr. "Was ist los? Geht es dir nicht gut Lara?"
Lara atmete schwer. "Es ist nichts!...Es geht mir gut Myles...Ich hab zu viel gearbeitet...", antwortete sie vor Erschöpfung.
"Ich hole dir etwas zu Trinken. Bin gleich wieder da.", und er rannte aus dem Büro.
In der Küche wäre er beinahe Tyler in die Arme gerannt.
"Langsam, langsam mit den jungen Pferden!", gab er Myles zu verstehen. "Wieso bist du nicht im Büro und holst dir deine Abreibung von Lara ab, was dir zusteht?", zog Adele ihn auf, die am Tisch stand und den Brotteig knetete.
"Ich wollte Lara etwas zu Trinken holen. Es geht ihr nicht gut. Kann ich ein Glas Wasser für sie haben?"
Tyler holte eines aus der Küchenvitrine und öffnete eine Wasserflasche.
"Was hat sie denn? Heute morgen ging es ihr doch noch gut?", fragte Isaak Myles.
"Hat sich die Wunde entzündet?", fragte Adele Tyler.
"Wir waren heute morgen zum Verbandswechsel in der Klinik. Es ist alles gut verheilt. Beim nächsten Mal kann sie ohne nach Hause.", und Tyler atmete erleichtert auf.
"Sie hat nochmal großes Glück gehabt, wenn ihr mich fragt!", entgegnete Adele. "Dieser Nichtsnutz! Und diese Emilia ist auch nicht besser! Zerstören die Zukunft und den Erfolg des Mädchens, weil sie neidisch sind und ihre Fehler nicht einsehen wollen. Lara sorgt sich um alle, die ihrem Herzen sehr nahe stehen und was tun wir? Was hast du ihr angetan?", und sie richtete ihr Augenmerk auf Myles.
"Ich hab mich bei ihr entschuldigt! Was soll ich denn noch tun?", redete Myles auf alle Anwesenden in der Küche ein. "Schicke diese erbärmliche Frau zur Hölle Myles! Dann bist du wieder der Alte!", forderte Adele ihn grimmig auf.
Sie hörten Schritte in die Küche kommen. Alle sahen Lara in der Tür stehen. Tyler war zuerst bei ihr und gab ihr das Glas.
"Danke!", sagte sie und nahm einen kräftigen Schluck.
Adele kam auf sie zu und nahm sie an ihrer rechten Hand. "Setz dich! Ruh dich aus!", ermutigte sie die junge Frau.
Lara nahm Platz an dem langen Esstisch. "Geht es dir gut?", fragte Adele sie.
Lara nickte.
"Na schön! Nun, da wir hier versammelt sind, können wir das Mittagessen anrichten. Myles? Du holst die Herrschaften zum Essen."
"Aber ich...", widersprach Myles.
"Herrgott Junge! Zu was bist du eigentlich zu gebrauchen, wenn schon nicht für die einfachen Aufträge?", stauchte Adele Myles zusammen.
Mit gesenktem Kopf verließ er die Küche und machte sich auf die Suche nach Mason und Glen.
"Und nun zu dir Kleines! Wie lange schon?", fragte Adele Lara besorgt.
"Wie lange was?", stellte Lara die Gegenfrage.
"Was ist mit ihr?", wollte jetzt auch Tyler wissen und setzte sich zu seiner Lara.
"Was machst du denn für Sachen, Liebes?", flüsterte er Lara besorgt zu, strich ihr sanft über ihren Schopf und küsste sie auf ihre Lippen.
"Was wollt ihr von mir? Mir geht es gut! Hört auf mir solche Angst einzujagen, dass etwas nicht mit mir stimmt."
"Na schön Stanwyck! Dann behalte dein Geheimnis für dich! Und denk ja nicht, ich kenne dich nicht in und auswendig, Kindchen!", stammelte Adele barsch und ging an den Herd, um den leckeren Eintopf umzurühren.
"Was denn für ein Geheimnis? Wovon redet ihr hier? Dreht ihr jetzt alle durch? Hat Myles euch mit seiner Verrücktheit etwa schon angesteckt?", ließ Lara alle Anwesenden in der Küche wissen. Es nervte sie, dass man sie manchmal immer noch behandelte, als wäre sie noch ein Kind.
Tyler nahm Lara in seine Arme und drückte sie an sich. "Dir geht es wirklich gut?", fragte er sie ganz leise.
Sie nickte lächelnd. Sie hatte keine Ahnung, um was es hier ging. Oder doch?
"Es ist nur der ganze Stress. Mach dir keine Gedanken Tyler. Geh'n wir etwas an die frische Luft."
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