Kapitel 27...Heimlichkeiten
Nachdem sich alle wieder von diesem ereignisreichen Schrecken erholt hatten, trat der normale Alltag wieder ein. Nur war es so, dass Myles jedes Mal eine große Runde um Tyler lief und Nancy, das Zimmermädchen, Abstand von Lara nahm. Ihr war es im Nachhinein doch etwas peinlich gewesen. Sie hatte es nur mit Coolness herunter gespielt.
Wenn Lara ihr über den Weg lief, senkte Nancy den Kopf und sah zu, dass sie aus dem Blickfeld von Miss Stanwyck verschwand. Bekam Lara das Zimmermädchen aber mit, huschte Stanwyck ein kleines Lächeln übers Gesicht. Lara saß in der Küche des Manor und genoss ihr Frühstück, als Tyler sich zu ihr gesellte und sie nicht mehr aus den Augen ließ. Sein Blick ruhte auf ihr und ihrem Körper, den sie heute in ein hauchdünnes Sommerkleid gezwängt hatte.
Lara hörte auf zu kauen und legte ihr belegtes Brötchen beiseite. "Ist...etwas...nicht in Ordnung mit dir?", fragte sie ihn vorsichtig. Tyler stand ohne eine Antwort von seinem Platz auf und stellte sich hinter sie an ihren Rücken und begann sie etwas zu massieren. Lara lehnte sich an ihn und schloss die Augen dabei, um es zu genießen. Dann fragte sie ihn im Flüsterton: "Wieso hast du das nicht gestern Abend schon mit mir gemacht?"
Tyler beugte sich über sie und küsste sie auf die Stirn. "Weil ich dir beim Schlafen zugesehen habe."
"Hast du nicht!", empörte sich Lara darüber.
"Hab ich doch! Und du schnarchst echt wohl gemerkt!", erwähnte Tyler nebenbei und massierte weiter.
Lara nahm seine Hände von ihren Schultern und drehte sich zu ihm um. "Ich schnarche nicht!...Das habe ich nie!", verteidigte sie sich leicht gereizt.
Tyler grinste und holte sein Handy heraus und spielte etwas Merkwürdiges ab.
Lara schwang ihren Körper auf, heraus aus ihrem Platz am Tisch und drehte sich Tyler zu. "Was...war...das, Tyler Castello?", fragte sie ihn grimmig.
"Hast du es nicht erkannt?", fragte er sie grinsend und sah auf sein Handy und spielte es immer wieder vor.
Lara holte empört Luft. "Hast du etwa...?...Ich fasse es nicht!...Du hast mein...Das ist Eingriff in die Privatsphäre, Mister Castello! Gib das sofort her!", und sie sprang auf ihn zu.
"Einen Teufel werd ich tun Miss Stanwyck! Das ist mein Beweis, dass ich dich nicht anlüge! Sieh her und hör zu!", und er spielte es noch einmal ab.
Lara knirschte mit ihren Zähnen und fauchte. "Würdest du das bitte löschen?"
"Niemals!", lächelte Tyler.
Lara begann ihn durch die Küche zu jagen. "Du bist so ein Arsch, weißt du das, Castello? Wenn ich dein Handy habe, dann mach dich auf was gefasst."
"Zum Beispiel?"
"Das wirst du dann schon sehen, Tyler! Ich habe dann kein Erbarmen mehr mit dir!", fluchte sie ihm nach. "Wirst du wohl etwas langsamer abhauen?", rief sie ihm hinterher.
Er blieb stehen und sie bremste an seinem Oberkörper ab. Er legte seine Arme um sie und hielt sie fest.
Sie himmelte ihn an und wollte ihn küssen. "Nein! Nein! Nicht so schnell Stanwyck!", stoppte er die ab.
"Was?", und sie konnte ihre Augen nicht mehr von ihm abwenden.
"Du hörst dich wie früher an...kleine Drohungen aussprechen konntest du schon immer! Bist du es nicht leid, dich stets und ständig zu wiederholen, Lara? Wirst du denn überhaupt nicht erwachsen?", und er stupste ihre Nase mit seiner an.
"Ich bin erwachsen, Castello! Sieh mich doch an! Ich bin kein kleines Kind mehr! Ich bin jetzt eine Frau..."
"...Was für eine Tatsache Stanwyck! Und was für eine schöne Frau!", belächelte Tyler ihre kindische Aussage.
Sie legte ihre Arme um seinen Nacken und wiederholte ihre Worte. "Ich bin eine erwachsene Frau und..."
Tyler unterbrach sie. "...Und?..."
Lara lehnte sich an seinen Oberkörper und sah ihm tief in seine Augen. Dann beendete sie ihren Satz. "...Und du liebst mich.", schmeichelte sie ihm.
"Ach ja?...Wer sagt das?", grinste er.
Sie begann ihn zu küssen und hauchte. "...Du...!", und küsste ihn weiter.
"...Das war gelogen!", log er sie an und grinste sie frech an.
Lara stupste ihn an seiner Schulter mit ihrem rechten Zeigefinger an und forderte ihn auf. "Das nimmst du zurück, Tyler Castello! Das war eine so schlechte Lüge!"
Tyler lehnte sie an den Kühlschrank und kümmerte sich um seine Freundin und küsste sie so leidenschaftlich wie nicht nie.
Eine sich räuspernde männliche Stimme war zu hören, die gerade vom Eingang zum Garten kam. "Wollt ihr auch den Kühlschrank plündern?", grinste Isaak frech die Beiden an, die ihn verstohlen ansahen.
Lara schob Tyler von sich und glättete ihr hauchdünnes Sommerkleid. "Ehm...Nein Isaak!...Wir...Ich...hab schon gefrühstückt.", stotterte sie drauf los.
Isaak schmunzelte. "So! So! Frühstück nennt man das heutzutage!"
Tyler nahm ihre rechte Hand und zog sie mit an den Tisch und setzten sich zu Isaak, der sich einen Kaffee aus der Thermoskanne nahm, um sein verspätetes Frühstück zu beginnen.
Tyler wollte gerade etwas zu Isaak sagen, als Myles in die Küche gestürmt kam. Er hielt inne und blieb stehen. Er sah die Drei an dem Tisch sitzen und sie reckten ihre Hälse in seine Richtung. Sein Mund öffnete sich und wollte etwas sagen. Doch es kam nur Stille heraus. Myles bekam einen hochroten Kopf. Er ging langsam rückwärts wieder zur Küche hinaus und verschwand.
Die Drei am Tisch begannen zu lachen und vergruben ihre Gesichter in ihren Händen. "Was war denn das gerade?", grunzte Isaak.
"Was war was?", kam die Frage von der zweiten Hintertür zum Hof, die zu den Garagen führte. Adele kam mit grossen, vollen Einkaufstüten herein. "Isaak! Hilfst du mir mal bitte?", forderte sie ihn höflich und bittend auf. "Natürlich Schatz!" Isaak stand auf und kam ihr entgegen, drückte ihr einen Kuss auf die rechte Wange und nahm ihr eine Tüte ab. Er brachte sie zum Tisch und stellte sie dort ab.
"Ist noch etwas im Auto, Adele?", fragte er nach.
"Ja, zwei Tüten!", und Isaak verschwand durch die Hintertür nach draußen.
"Moment noch!" Lara rückte die Tassen und die Thermoskanne beiseite, um Platz zu schaffen.
Tyler brachte mit Isaak die letzten beiden Tüten aus dem Auto herein und machte die Tür hinter Adele zu, stellte seine Papiertüte auf dem Tisch neben der anderen Tüte ab und setzte sich zurück an den Tisch.
Isaak nahm seiner Freundin die andere Tüte ab und stellte die auch noch neben den anderen drei Taschen ab.
Adele bedankte sich bei den Herren der Schöpfung und begann auszupacken. Alles wurde nach und nach aus ein Tüten heraus geholt und auf dem Tisch abgestellt.
"Gibt es irgendetwas zu feiern?", fragte Lara neugierig.
Adele sah Isaak freudestrahlend an.
Isaak setzte sich ordentlich an den Tisch. "Wir wollten es eigentlich geheim halten, aber..."
Doch er brauchte nicht weiter zu erzählen. Lara sah es an Adeles Hand glitzern. "Oooooh...mein...Gott!...Ihr...habt....Ihr habt...Wieso...
Warum habt ihr...es...heimlich getan? Wir hätten euch eine gebürtige Feier gegeben, wie es sich gehört für...", Lara stand von ihrem Platz auf. Sie hatte Tränen in den Augen und lief auf Adele zu. Sie nahm sie in ihre Arme und beglückwünschte sie.
Tyler war zu Isaak auf die andere Tischseite gegangen und klopfte ihm auf die Schulter. "Gut gemacht alter Freund! Zur Strafe kochst du heute für deine angetraute Ehefrau.", befürwortete Tyler ihm.
"Kein Problem! Das werde ich. Aber nicht nur für uns zwei werde ich das bewerkstelligen. Sondern auch für euch werde ich kochen. Pascal muss jeden Moment hier aufschlagen. Er hilft mir beim Kochen.", gab Isaak Tyler zu verstehen.
Und eine weitere Person betrat soeben die Küche in Stanwyck Manor. "Ich bin da! Wo ist das heimliche Brautpaar?"
Es war Pascal und er hatte seine Stiefmutter Mirren und seinen Vater Eduardo im Schlepptau.
Mirren ging auf Adele zu und sah sie an. "Ich konnte nicht daheim bleiben. Ich musste hierher und dir und Isaak meine Glückwünsche aussprechen...Und...ich wollte mich entschuldigen! Es tut mir so leid, wie wir auseinander gegangen sind. Es sollte nicht so sein."
Adele stemmt ihre Arme in ihre Hüften. "Das möchte wohl so sein, dass es dir leid tut, Mirren!", rollte es in einem etwas finsterem Ton aus ihr heraus.
"Das tut es, ganz sicher!", bestätigte Mirren ihr.
"Das will ich auch hoffen! Nicht jeder erhält eine weitere Chance! So zusagen eine Dritte, Mirren! Nutze sie! Eine weitere werde ich dir nicht zugestehen.", verriet Adele ihr.
Pascals Stimme unterbrach das Versöhnungs - Gespräch der beiden Frauen und fragte: "Ich dachte, wir wollen heute alle zusammen kochen Ladies and Gentleman?...Wo sind Glen und Mason abgeblieben?", wollte er noch schnell wissen.
Lara klatschte vor Freude in ihre Hände und rief in die kleine Menge hinein: "Ich hole sie!", und verschwand aufgeregt aus der Küche.
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