Im Büro bot Lara Matt einen Platz am Schreibtisch an. Sie selbst lief um den Tisch herum und blieb vor dem Ordnerregal stehen und zog Matts Bewerbung aus einem Ordner heraus. Sie setze sich an den Tisch und öffnete in ihrem Laptop eine Datei und begann etwas zu schreiben. Als sie fertig war, druckte sie es aus, entnahm es dem Drucker und stempelte es ab und unterschrieb es. Dann gab sie es Matt.

"Eine Kündigung? Wofür?", fragte er sie überrascht, als er vom Blatt aufsah.

"Sie können gehen, Mister Stone! Der Job als Leibwächter hat sich für Sie hier erledigt und ist ab heute für Sie beendet!"

"Was werfen Sie mir vor?", fragte er hysterisch und erhob sich ruppig von seinem Platz, sodass der Stuhl nach hinten wegflog.

"Tätiger Angriff und sexuelle Belästigung auf ihre Vorgesetzte! Anschuldigung genug, Mister Stone? Wie ich aus ihrer Akte entnehme, war dies nicht das erste Mal, dass Sie vorlaut, handgreiflich und respektlos ihren Arbeitgebern gegenüber gewesen sind.", wies Lara ihn auf seine Vergehen hin.

"Das lasse ich nicht auf mir sitzen!", hämmerte er dabei mit der Faust auf den Tisch.

"Gut Mister Stone! Dann wird es eine Anzeige bei der Polizei geben!", und sie zog das Telefon zu sich und nahm den Hörer ab.

"Lassen Sie das, Miss Stanwyck!...Ich akzeptiere ihre Kündigung!", brummte Matt vor sich hin. "Wieso hat mich ihr Castello nicht gekündigt?", fragte er sie frech und großspurig.

"Weil er Sie hier und jetzt erschossen hätte, Mister Stone!", gab sie ihm zu verstehen.

"Für was?"

"Das Geschehen im Foyer, Matt!"

Matt lachte laut auf. "Das war doch gar nichts!", redete er sich heraus.

"Nun gut! Dann werde ich es tun!", entgegnete sie ihm.

Er lachte laut auf. "Sie und auf mich schießen? Sie haben doch keine Ahnung, wie man mit einer Waffe umgeht, Frau!", machte er sich über Lara lustig.

"Ach wirklich Mister Stone? Wenn Sie meinen?", und Lara zückte ihre Waffe, die sie hinter ihrem Rücken im Hosenbund versteckt hielt, entsicherte sie und hielt sie auf Matt gerichtet. "Wiederholen Sie das, Matt und ich drücke ab!", hielt sie ihre Waffe auf seinen Brustkorb, um darauf zu zielen.

Matt hob ruckartig seine Arme nach oben und ging langsam rückwärts zur Bürotür. "Schon gut! Schon gut! Ich glaube es Ihnen ja!", rief Matt noch nicht ganz überzeugt.

"Nein! Sie glauben es mir nicht! Sie wollen Beweise, Stone! Die kann ich Ihnen gerne geben!" Und Lara drückte ab. Die Kugel pfiff an seinem linken Ohr haarscharf und knapp daran vorbei und schlug in die Wand links neben der Tür ein.

Matt zuckte zusammen und verfolgte die Kugel. Und er atmete offensichtlich erleichtert auf.

"Das nächste Mal, wenn wir uns begegnen sollten, Mister Stone, ziele ich genau! Das war nur zur Abschreckung! Eine Warnung um genauer zu sein!...Nehmen Sie ihre Kündigung und gehen Sie!...Na los! Ehe ich es mir noch anders überlege! Aber dieses Mal werde ich auf Sie zielen!...Und nun raus hier!", schrie sie ihn an.

Matt nahm seine Papiere und seine Kündigung vom Schreibtisch und sah zu, dass er verschwand.

Die Tür zum Büro wurde heftig aufgeschlagen und Isaak kam im Eilschritt herein. "Ich habe Schüsse gehört! Ist hier alles in Ordnung, Lara?", und er folgte ihren Augen und blieb an dem Loch und dem herunter gefallen Putz haften.

"Sind Sie lebensmüde geworden oder was?", schrie er Lara an und nahm ihr die Waffe weg. "Wie soll ich das bloß ihrem Vater erklären?"

Lara wollte sich gerade verteidigen, doch Isaak verbot ihr zu sprechen. "Nein! Sagen Sie es mir lieber nicht! Ich will es gar nicht wissen!" Er nahm ihr die Waffe ab und steckte sie ein. "Ich werde sie reinigen und wieder wegschließen!", knurrte er sie an und ging Türen knallend aus dem Büro.