Am späten Nachmittag des nächsten Tages wollten Glen und Mason aus den Flitterwochen zurückkommen.
Adele hatte Masons Leibgericht gekocht...Truthahn.
Während der Vogel in der Röhre brutzelte, deckte sie den Tisch im Esszimmer. Isaak holte einen bunten Strauss aus dem Garten des Stanwyck - Anwesens und stellte ihn in eine Vase, die in der Mitte des Tisches ihren Platz bekam.

"Ich bin froh, wenn die Beiden wieder zu Hause sind! Zwei Wochen nur Wasser unter den Füßen, das hält ja kein Mensch aus. Den ganzen Tag nur Geschaukel...und das vierundzwanzig Stunden am Tag und das mal sieben und mal zwei. Da würde ich den ganzen Tag nur über der Reeling hängen und kübeln.", sprach Adele, während sie das Besteck neben den Tellern anordnete.

"Ich finde, wenn Mason zurück ist, kann sich Miss Lara wieder zu einhundert Prozent auf ihren Job konzentrieren. Dass sie jeden Abend erst so spät nach Hause kam, war für uns alle ein grosses Desaster. Ab heute Abend können wir wieder das Abendbrot pünktlich wie immer genießen. Keine Aufschiebungen mehr.", freute sich Isaak.

"Wann werden sie da sein?", fragte Adele im Hetz - Modus.

"Harvey müsste gleich am Hafen sein...", und die Stille wurde durch lautes Geschrei unterbrochen. Es hörte sich nach Lara an. Was ging da vor sich? Isaak sah Adele entsetzt an und rannte aus dem Esszimmer. Adele ließ das restliche Besteck in ihren Händen auf den Tisch fallen und eilte ihm nach.

Im Foyer der Stanwycks kapitelte sich Lara mit Matt herum. Er hatte sie an die Wand gedrückt, seine linke Hand lag im Würgegriff an ihrem Hals und er versuchte ihr die Jacke aufzuknöpfen und auszuziehen. Lara versuchte sich mit aller Kraft von ihm zu befreien. "Nehmen Sie ihre dreckigen Hände von mir, Sie Wüstling!", keifte sie ihn an, so gut es ihr möglich war.

"Bei meinem Boss sind Sie auch nicht so zimperlich, also halten Sie die Klappe und...!", und Matt verstummte.

Isaak hatte ihn hinten am Kragen genommen und zog ihn von Lara weg, die leicht nach vorn kippte und nach Luft schnappte. "Isaak?...Wie...?", fragte sie mit kratzender Stimme und begann zu husten.

"Wir waren im Esszimmer und haben Sie gehört, Miss Lara!", antwortete Isaak ihr.

"Lassen sie mich los, Sie perverser Butler!", bellte Matt Isaak an. Doch der holte gezielt aus und gab Matt eins aufs linke Auge, das sofort blau, blutunterlaufen und dick anschwoll. "Jetzt bin ich kein perverser Butler mehr, was?", grinste Isaak ihn lachend an. "Ich bin ein Schlägertyp! Wenn es mir in den Fingern kribbelt, muss ich das leider tun! Also! Lass dir gesagt sein: Zappelst du nochmal so herum, kann ich für nichts mehr garantieren und schieße dir deine Juwelen weg!", knurrte Isaak Matt triumphierend an und Adele kam aufgeschreckt um die Ecke gerannt und schrie auf.

"Was ist denn hier los?...Isaak! Was tust du denn da? Lass den jungen Mann sofort los!", befahl Adele ihm.

"Einen Teufel werde ich tun! Er wollte sich an Miss Lara vergreifen, dieses nichtsnutzige Schwein! Ruf die Polizei, Adele! Er soll für seine Missetat bestraft werden!", brummte Isaak enttäuscht und sehr aufgebracht.

Erst jetzt entdeckte Adele ihre junge Herrin knieend auf dem Fußboden und sie rang immer noch nach Luft. "Miss Lara! Geht es Ihnen gut?", fragte sie besorgt, als sie neben ihr zum Stehen gekommen war und sich zu ihr herab kniete.

Sie half Lara beim Aufstehen und giftete Matt herzlos an. "Dafür sollte man Sie bestrafen oder hängen! Aber für solche Menschen wie Sie es sind, ist eine Strafe keine Genugtuung! Gehen Sie mir aus dem Weg, sonst werde ich das übernehmen! Das schwöre ich Ihnen...M.I.S.T.E.R. S.T.O.N.E.!" Adele war geladen und ihre Wut kannte keine Grenzen, während sie ihn anschrie.

Lara hatte sich wieder geordnet und strafte Matt mit ihrem tödlichen Blick. "In mein Büro!...SOFORT!", schrie sie ihn an.