Kapitel 11... Emilia
Emilia erhob sich von ihrem Stuhl, als ihre Tochter mit Carmen an die Anmeldung zurückkam. Emilia ging auf ihre Tochter zu.
Sie standen sich sprachlos gegenüber. "Es ist lange her, Lara!", begann Emilia schließlich die Unterhaltung von oben herab.
"Hallo Mutter!...Was willst du hier?", fragte Lara sie barsch.
Emilia sah sich im Salon um und räusperte sich. "Können...Können wir uns unter vier Augen irgendwo unterhalten?"
Lara sah sie an. "Ich habe eigentlich keine Zeit, Mutter für irgendein Pläuschchen! Wir haben heute viele Kunden hier und jede Hand wird gebraucht..."
"Nur fünf Minuten, Lara!", bat Emilia ihre Tochter.
"Wir können uns im Konferenzraum unterhalten..." Lara ging voraus und Emilia folgte ihr. Auf dem Weg dorthin bekam Emilia nur böse Blicke von den Angestellten zugeworfen und das Getuschel im Schönheitssalon nahm seinen Lauf.
Lara öffnete die Tür zum Konferenzraum und ließ ihre Mutter eintreten. Sie schloss hinter sich die Tür und setzte sich an den langen Tisch. "Fasse dich kurz."
Carmen meldete sich über die Telefon - Sprechanlage und fragte Lara: "Soll ich Kaffee bringen lassen?"
Lara sah ihre Mutter stumm fragend an und wartete auf ihre Antwort. Emilia nickte höflich bittend. "Zwei Kaffee bitte, Carmen und danke schön!", und Lara beendete das Gespräch.
"Was ist so dringend?", fragte Lara ihre Mutter.
"Ich...Ehm...Es ist schön dich zu sehen. Seit...Seit dein Vater und ich geschieden sind, haben wir nicht mehr miteinander geredet, Lara."
Lara inspizierte ihre Mutter. "Das wird wohl seine Gründe haben!...Bist du nur deswegen gekommen oder geht es um etwas anderes? Wenn nichts weiter zu besprechen ist, da ist die Tür. ich habe zu arbeiten!"
Emilia lehnte sich zurück und ließ ihre Augen im Konferenzraum herum schweifen. "Du hast renoviert...Das hast du wohl von deinem Vater geerbt...Und die Möbel hast du auch ausgetauscht...", stellte Emilia zu ihrem Entsetzen fest. "Wie läuft der Salon?", kam es trocken von ihr.
Lara stand auf, denn an der Tür hatte es geklopft. Sie öffnete und Carmen brachte ein Tablett mit Kaffee, Milch und Zucker herein. "Vielen Dank Carmen!", sagte Lara höflich zu ihr.
"Gern!", kam es von Carmen, die Emilia skeptisch von der Seite ansah und danach den Raum verließ.
Lara goss Kaffee in die Tassen und schob ihrer Mutter eine hinüber.
"Du wolltest reden, also reden wir...Du bist sicherlich nicht hier, um die Renovierungsarbeiten und die neuen Möbel zu bestaunen und tust so, als würde es dir nicht gefallen...Also fasse dich kurz!."
Emilia zog ihre Tasse zu sich. "Wie geht's deinem Vater? Ich habe gehört, dass er mit der Yacht unterwegs ist.", und Emilia gab zwei Stück Zucker in ihren Kaffee hinein.
"Er hat wieder geheiratet. Er ist gerade in den Flitterwochen!", erzählte Lara ihr bewusst.
Emilia wurde blass im Gesicht. "Er...Er...hat...gehei...?"
"...Glen James...Die Mutter von Myles!...Sag mir nicht, dass dich das überrascht, Mutter....Du hast Vater hintergangen, gegen den Ehevertrag verstoßen...Also spricht für Vater nichts dagegen, dass er versucht, wieder glücklich zu sein."
Emilia sah bestürzt auf den langen Tisch. Sie wollte mit ihm eigentlich nochmal ein Gespräch suchen und über alles reden...und vielleicht einen Neuanfang. Doch mit dieser Nachricht hatte sich das wohl erledigt.
"Er hat sie geheiratet?...", zeigte sie sich verletzt und darüber entsetzt.
"Ja! Das hat er! Sie ist seine Jugendliebe! Was erwartest du? Soll er ewig darauf warten, dass alles ein Geheimnis bleibt? Myles hat es verdient, seine Mutter kennenzulernen, an die er sich kaum vage erinnert und Vater hat es verdient, sie an seiner Seite zu wissen..."
Emilia versuchte es auf eine andere Art und Weise, das durchzusetzen, weswegen sie überhaupt gekommen war. "...Hank hat mich verlassen!...", warf Emilia mit zitternder Stimme ein. "...neulich, bei diesem schweren Autounfall. Er hat es nicht geschafft.", erzählte sie ihrer Tochter mit Tränen in den Augen.
Lara hatte von diesem schweren Unfall in den Medien gehört und gelesen, aber nicht, dass der Verunglückte ein Bekannter war.
"Er soll bis zur Unkenntlichkeit verbrannt gewesen sein, sagte die Polizei, als sie bei mir waren, um mir seine restlichen Wertsachen zu übergeben, die ihnen der neue Chef von Hank mitgegeben hatte...Hank hatte einen neuen Job als Bodyquard. Er war in eine Verfolgungsjagd verwickelt...auf dem Highway....Er war allein unterwegs...Er sollte Besorgungen erledigen und unterwegs wurde er von einem Fahrzeug, dass ihn rasant überholt hatte, von der Fahrbahn gedrängelt. Hanks Fahrzeug nahm bei der Drängelei großen Schaden davon. Hank ließ sich das nicht gefallen und folgte dem anderen....Er war zu schnell. Er überschlug sich ein paar Mal und dann...", und Emilia verstummte.
Lara verhielt sich ruhig. Sie hatte von dem Unfall gehört, aber nicht, dass es sich dabei um Hank handelte. "Das tut mir leid!", sagte sie darauf.
Emilia hob ihre Stimme und fragte: "Könnten wir nicht mit unseren Salons zusammenarbeiten? Du und ich...?", schluchzte sie.
Lara wusste nichts darauf zu antworten.
"Du fehlst mir, Kind!", hörte sie aus dem Mund ihrer Mutter das erste Mal in ihrem Leben.
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