Prolog
15.11.2025
Es war tiefste Nacht, als ich aus der Bar austrat und den Weg ins Internat einschlug. Ich würde eine halbe Stunde brauchen, wenn ich den beleuchteten Weg gehen würde. Also entschied ich mich für den dunkleren Weg, durch die engen Gassen Bremens. Ich bin diesen Weg nicht besonders oft gegangen, aber ich würde bis dorthin finden. Nach einiger Zeit hörte ich aus einer Seitengasse, irgendwo vor mir, einen vermutlich betrunken Mann singen. Ich konnte nicht definieren welches Lied er sang, aber schlecht klang es nicht. Es war nicht das erste Mal, dass ich jemanden nachts, betrunken singen hörte, aber heute war es anders. Ich hatte den Mann fast erreicht, als ich einen Knall hörte und sein Gesang verstummte. Ich drückte mich an die Wand eines Hauses und sah vorsichtig in die Seitengasse hinein. Ich kniff meine Augen zusammen, um besser in der Dunkelheit erkennen zu können und in diesem Moment wünschte ich mir, ich wäre einfach weiter gerannt. Ich konnte nicht erkennen, ob es ein Mann oder eine Frau war. Die Person hatte einen Ganzkörperanzug in Schwarz an. Sie hatte die Waffe auf eine am Boden liegende Person gerichtet. Sie sagte etwas was ich nicht verstand, holte etwas aus ihrer Tasche, was aussah wie ein Zettel und legte es in die leblose Hand des Mannes. Immer noch an die Wand gedrückt, lehnte ich mich weiter vor um noch besser sehen zu können. Meine Bewegung löste einen Kiesel aus der Mauer, der mit einem leisen Geräusch zu Boden fiel. Sofort drehte sich die schwarz gekleidete Person in meine Richtung und ich spürte ihren Blick wie ein Messer in mich eindringen. Wieso? Wieso musste mir das passieren? Es war nur eine Frage der Zeit bis sie mich umbringen würde so wie diesen Mann. Ohne, dass ich es bemerkt hatte stand sie neben mir die Waffe auf meinen Kopf gerichtet. ,,Bitte!", zwängte ich aus mir heraus. ,, Ich tue alles, was sie von mir verlangen aber bitte..." Die Personen antwortete und an der Stimme konnte ich erkennen, dass es ein Mann war: ,,Du wirst dir noch wünschen ich hätte dich umgebracht!", lachte er. Ich wusste nicht was ich denken sollte. ,,Da du so gerne anderen Leuten hinterher spionierst bist du jetzt mein Spion und Helfer!" Ich wollte etwas erwidern doch er hob die Hand, um mir zu signalisieren, dass ich leise sein sollte. ,,Wenn du dich weigerst oder irgendjemand einen Verdacht bekommt, dass du zu mir gehörst, bist du tot! Ich finde dich egal wo du bist...", sagte er drohend. Bevor ich mich versah, war er in der Dunkelheit verschwunden. Die letzten Worte, die ich von ihm hörte, waren: ,,Halte dich von Spiegeln fern!" Nachdem er verschwunden war, begann ich zu rennen. Ich rannte schneller, als ich zu träumen gewagt hätte. Was sollte ich jetzt tun? Ich hörte noch seine Stimme in meinem Kopf nachhallen: ,,Du bist mein Spion...ich finde dich ..." Ich wollte gerade die Tür meines Zimmers öffnen als ich einen Brief entdeckte. Ich wagte ihn fast nicht zu öffnen. Als ich den Satz las, welcher auf dem Brief stand, stockte ich: ,,Morgen um null Uhr im verlassenen Kloster der schwarzen Gräfin."
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