Kapitel 9

Ich lief den Gang wieder zurück, bis ich an die Treppe im Hausflur gelangte. Ich war diese Treppe schon öfter hinunter gelaufen um zum Essensaal, oder zu den Klassenräumen zu gelangen. Dieses Mal schlug ich den Weg aufwärts ein. Die Treppe war ein älteres Gestell, welches gut zu dem Gesamtgebäude passte. Die Treppe harmonierte gut mit der Burg und den gesamten Fluren und Zimmern. Unter anderem wäre diese Burg wunderschön, aber ich fand sie einfach nur beängstigend seit dieser Nacht! Die Flure und die gesamte Treppe waren mit einem roten Samt Teppich überzogen, welcher am Rand goldenen Fransen hatte. Der Nachteil an der Treppe war, dass sie bei fast jeder Stufe quietschte. Ich verzog das Gesicht bei jedem Schritt als hätte ich etwas Verbotenes vor. Ich gab zu, dass ich mich nicht besonders freute diesem Diego zu begegnen. Je mehr ich nachdachte, desto langsamer ging ich. Ich erwischte mich sogar bei dem Gedanken einfach umzukehren. Nein, Ethan! Du ziehst das jetzt durch! Für Bryan! Für Lucy! Für Hanna! Und für alle anderen! Ich bemerkte gerade wie ein ziemlich stark gebautes Mädchen an mir vorbeilief welches mich kurz seltsam musterte. Hätte ich ihre langen Haare nicht gesehen und die Gesichtsform, hätte ich denken können, dass sie ein Mann gewesen wäre. Ich dachte nich weiter über sie, oder den seltsamen Blick von ihr nach und erreichte schließlich die letzten Stufen. Ich atmete einmal stark aus. Okay… Auf zu Zimmer 89!

Ich klopfte an Diegos Tür und mir öffnete ein ziemlich kräftiger Junge. Er sah tatsächlich aus, wie ein klischeehafter Italiener aus der Mafia! Er trug eine schwarze Lederjacke und hatte schwarze zurück gegelte Haare. Er sah mich grimmig an. ,,Was ist?“, fragte er genervt. ,,Ich wollten dir fragen ein paar Sachen!“ Er antwortete nicht. Stattdessen lehnte er sich mit verschränkten Armen und einem fragenden Blick an den Türrahmen. Ich beschloss einfach loszulegen.
,,Ich hab gehört, dass du nicht magst Helena! Stimmt das?“ Er verzog das Gesicht. ,,Hör mir auf mit dieser traditore! Ich bin froh, dass sie tot ist!
È una stupida sveltina! La odio!», schrie er aufgebracht. Ich versuchte mir den Satz zu merken, unmöglich! ,,Du haben irgendetwas von dem Mord mitbekommen?“, fragte ich weiter. ,,Was soll das hier werden? Ein Verhör? Esci! Devo andare!“, rief er. Ich wusste nicht, was er sagte, aber ich war mir ziemlich sicher, dass es sowas wie “verschwinde“ heißen musste! Ich tat so als, ob ich gehen würde und beobachtete, wie er die Treppen nach unten ging. Ich versuchte ihm im sicheren Abstand zu folgen, was sich, dank der quietschenden Treppen, als ziemlich kompliziert herausstellte. Ich lief ganz nah an der Wand, da dass quietschen dadurch verringert wurde! Diego ging geradewegs auf die Gemeinschaftstoilette zu! Er sah sich ein paar mal um, dann ging er hinein. Ich wartete einige Zeit, dann kam er mit einem Papier in der Hand wieder raus!

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top