Kapitel 5

Er war gerade dabei etwas unter Bryans Kopfkissen zu schieben, als ich hereinkam. Schnell zog er seine Hand wieder hervor und ich konnte erkennen, dass er einen Zettel in der Hand hatte. ,,Was haben du da gerade gemacht?“, fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. Er zögerte kurz, dann sagte er: ,,Ich wollte ihm einen Brief geben, in dem steht, dass er sich selbst anzeigen soll, für den Mord, bevor ich es tue!“ Ich war überrascht wie ehrlich er war. ,,Du glauben also wirklich, dass er das war?“, fragte ich fassungslos. ,,Natürlich! Wer denn sonst?“ Ich spürte die Wut in mir aufsteigen. Er schien davon nichts mit zubekommen, sondern redete einfach weiter: ,,Ich meine sieh ihn dir doch mal an! Aggressiv, stark und wer weiß was er sich im Schlaf so alles ausdenkt, wenn er als Nächstes tötet!“ Ich war inzwischen so wütend geworden, dass mein Gesicht mit Sicherheit schon komplett rot angelaufen war. Er sah mich fragend an und das gab mir den Rest. Ich packte ihn am T-Shirt und drückte ihn gegen die Wand. Er war total überrascht und schaffte es sich nicht aus meinem Griff zu befreien. ,,Jetzt hören mir mal zu du dumbass! Du können nicht einfach irgendwelchen Leute beschuldigen, nur weil du nicht mögen sie! Ich würden dir raten, dass du Bryan in Frieden lassen tust, sonst sein du der nächste tote hier!“, schrie ich. Ich hatte das Gefühl, das mein Akzent lächerlich klingen könnte, doch Anton hatte sichtlich angst. ,,Ethan?", hörte ich auf einmal aus der Richtung der Tür. ,,Bryan?“ Ich ließ Anton los, der sofort aus dem Zimmer rannte. ,,Gehen ruhig petzen zu deinen Papi!“, schrie ich ihm noch hinterher. Bryan kam auf mich zu. Ich bemerkte erst jetzt, dass ich gerade wahrscheinlich meinen Verweis von der Schule unterzeichnet hatte. ,,Was war das denn gerade eben?“, fragte Bryan mich irritiert und zog eine Augenbraue hoch. ,,So kenn ich dich ja gar nicht!“ Ich ließ den Kopf sinken. ,,Ich nicht weiß… er haben beleidigt dich!“ Bryan legte einen Arm um meine Schulter. ,,Komm, er ist es nicht wert! Hol dein Zeug und dann ab in die Klasse! Wir sind komplett zu spät!“, sagte er aufmunternd. Ich nickte kurz und holte meine Schreibsachen. Dann folgte ich ihm nach draußen. Was hatte ich nur wieder angerichtet? Ich dachte, ich könnte mich kontrollieren. Es fängt schon wieder an! Dabei wollte ich mein Leben ändern!

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