Kapitel 4

Lucy und ich warteten eine ganze Weile, ob Bryan zurückkommen würde, doch er kam nicht. ,,Meinst du, sie haben die Polizei gerufen?“, überlegte Lucy schließlich. ,,Ich nicht hoffen das!“, antwortete ich. Nach einiger Zeit schlug Lucy schließlich vor, dass wir zum Essenssaal gehen sollten, bevor die Schule beginnt. Ich folgte ihr abwesend. Ich hoffte, dass Bryan nicht festgenommen wurde!
Ich war echt wütend auf Anton, er hatte doch selbst gesehen wie ängstlich wir ins Zimmer gerannt waren! Er wusste genau, dass wir es nicht gewesen waren! Wieso erzählte er sowas? Ich hatte keinen Hunger, dennoch legte ich eine Scheibe Brot und Käse auf meinen Teller und setzte mich neben Lucy. Sie aß genauso langsam wie ich. Als wir fast das ganze Brot in uns rein gezwängt hatten, öffnete sich die Tür mit einem lauten Geräusch! Alle Blicke wanderten zur Tür. Bryan kam herein. Sein ganzer Körper war angespannt und seine Augen sahen aus als könnten sie töten. Ich bemerkte wie die Mädchen anfingen zu quieken, als sie ihn sahen. Er schien wohl sehr beliebt bei ihnen zu sein! Kein Wunder… Die Jungs sahen ihn respektvoll an! Keiner sah aus, als hätte er große Lust sich mit ihm anzulegen. Alle außer Anton, der aß genüsslich sein Essen weiter. Dieser Junge machte mich ernsthaft aggressiv! Bryan sah sich im Raum um bis er uns erblickte. Er steuerte geradewegs auf uns zu. Er stellte sich zu Lucy und der Junge, der bis eben noch neben ihr gesessen hatte, rutschte ehrfürchtig beiseite, damit Bryan sich neben sie setzen könnte. Wir mussten ihn nicht mal fragen wie es gelaufen war, er redete von selbst: ,,Ich bring diesen Anton noch um! Das sag ich euch!“ ,,Hey beruhig dich erstmal! Was hat Herr Schwarz gesagt?“, fragte Lucy ruhig. ,,Ich stehe unter “Beobachtung“ hat er gesagt! Der glaubt mir kein Wort, ey!“, antwortete Bryan. ,,Na gut… Wenn er dir nicht glauben will, dann werden wir eben beweisen, dass du es nicht warst! Das verspreche ich dir!“, sagte Lucy schließlich entschlossen. ,,Ich auch!“, stimmte ich ihr zu. ,,Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist..", überlegte Bryan. ,,Why?“, fragte ich. ,,Naja ich will euch da nicht mit reinreißen! Ich konnte Herrn Schwarz wenigstens davon überzeugen, dass du nicht Schuld bist und wenn ihr euch jetzt da mit einmischt…“, er zuckte mit den Schultern. ,,Ist doch unwichtig! Wenn einer leidet, leiden wir alle, oder nicht!“, prophezeite Lucy. Ich nickte beipflichtend. Bryans wütendes Gesicht veränderte sich ein wenig zu einem Lächeln. ,,Wie ihr wollt, ich zwing euch zu nichts!“ Lucy war sofort voller Eifer dabei. ,,Also, wisst ihr wer gestorben ist? Und wer hätte ein Motiv? Die Sturmwind war doch echt verdächtig, oder?“, überhäufte sie uns mit Fragen. ,,Wer ist überhaupt die Sturmwind?“, fragte ich schließlich. Diese Frage hatte ich mir schon vorher gestellt. ,,Unsere Klassenlehrerin, die lernst du gleich kennen", erklärte mir Lucy. Wie aufs Stichwort klingelte die Schulglocke. Alle Schüler standen auf und stapelten ihre Teller auf einem Wägelchen aufeinander. Bryan sprach weiter: ,,Wobei ich mir nicht wirklich vorstellen kann, dass sie es war, sie ist doch viel zu ängstlich!“ Lucy zuckte mit den Schultern. ,,Vielleicht Tarnung?“ Ich überlegte eine Weile bis mir etwas Erschreckendes einfiel: ,,Und wenn es keine Mord war, das auf jemanden Bestimmten gehen sollten? Was wenn hier ein Verrückte rumläuft und nachts die umbringen tut, die ihm gerade in die Arm laufen?“ Lucy schien zu überlegen. ,,Es war bestimmt eine geplante Mord! Wieso sonst sollte der Mörder extra mit schwarze Overall herumlaufen?“, bemerkte ich. Lucy stimmte mir zu. ,,Lasst uns nachher weiter darüber reden, aber jetzt müssen wir erstmal in die Klasse!“, sagte Bryan.
Die anderen nickten und gingen kurzerhand zu den Spinden. ,,Wartet kurz, ich hab meine Sachen noch nicht in die Spind getan! Ich muss nochmal hoch in die Zimmer!“, sagte ich. Bryan nickte mir zu: ,,Okay, beeil dich! Wir warten hier!“ Ich rannte die Treppen hinauf und öffnete die Zimmertür, als ich Anton erblickte…

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