Kapitel 3

Ich lag eine Ewigkeit wach in meinem Bett. Ich konnte die Anspannung im Raum spüren. Die Augen hatte ich die ganze Zeit geöffnet, obwohl es dunkel war, als würde ich Angst haben etwas zu übersehen, wenn ich sie schließen würde. An Bryans unregelmäßigen Atemzügen konnte ich hören, dass er auch wach war. Ich traute mich jedoch nicht ihn anzusprechen.
Nach einer weiteren Ewigkeit überfiel mich jedoch die Müdigkeit und ich fiel in einen kurzen unruhigen Schlaf.

Ich wurde von einem Mann verfolgt, der einen Schwarzen Overall trug. Er rannte mir die ganze Zeit hinterher. Ich wurde mit der Zeit immer langsamer, bis ich mich gar nicht mehr bewegen konnte. Als er mich erreichte zückte er ein Messer und sagte: ,,Hey! Aufwachen!“ Warte was?

Es war Bryans Stimme! Ich schlug die Augen auf und wurde von hellem Licht geblendet. ,,Es gibt gleich Essen, du Langschläfer!“, sagte er. Ich musste in meinem Kopf erst alles wieder in die richtige Reihenfolge bringen, dann versuchte ich mich langsam aufzurichten. Ich fühlte mich total ausgelaugt! ,,Los beeil dich!“
Ich sah mich kurz im Zimmer um. ,,Wo sein Anton?“, fragte ich dann. ,,Der ist schon runter! Er ist immer überpünktlich!“, erklärte Bryan während dem er sein Bett machte. ,,Na ja, er ist ja auch der Sohn vom Direktor.“ Ich war überrascht. ,,Really? Arbeiten seine Mutter auch hier?“, fragte ich schließlich. ,,Nein, keine Ahnung wo die ist. Aber jetzt beeil dich, Lucy wartet schon!“ Ich zog mich schnell um und richtete mein Bett so gut ich konnte. Dann verließen Bryan und ich das Zimmer. Lucy stand schon vor der Tür. Sie hatte sich die Haare kunstvoll zusammengebunden.
,,Hey!“, sagte sie und lächelte uns an.
,,Wisst ihr was hier los ist? Die Sturmwind ist gerade an mir vorbeigerannt! Sah aus als hätte sie irgendeinen Brief in der Hand!“
Bryan zog eine Augenbraue hoch. ,,Woher kam sie?“, fragte er nun. ,,Von dahinten!“, sagte Lucy und zeigte auf den Korridor aus dem sie gestern den Schrei gehört hatten. Bryan und ich sahen uns kurz an. ,,Sollen wir nachgucken?“, fragte ich schließlich. Bryan schien einen Augenblick zu überlegen, dann nickte er. ,,Wo wollt ihr hin?“, fragte auf einmal jemand hinter uns. Wir zuckten zusammen. Es war Herr Schwarz, der Direktor. Er sah nicht mehr so freundlich wie am vorherigen Tag aus. ,,Mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr euch gestern Nacht hier draußen herumgetrieben habt! Wie es scheint, wisst ihr schon was von dem Mord! Und ihr seid im Moment unsere einzigen Verdächtigen! Unglaublich!“, sagte er streng. ,,Mord?“, fragte Lucy irritiert. Bryan antwortete nicht. Er sah richtig wütend aus. ,,Sie glauben doch nicht im Ernst, dass wir sie umgebracht haben!“, rief er aus. ,,Zuzutrauen wäre es dir Bryan, nach allem was du schon angestellt hast! Außerdem habe ich meine Zeugen!“, sagte Herr Schwarz wütend. ,,Wer?“, schrie Bryan und seine Augen funkelten. Herr Schwarz blieb still. ,,Anton, oder? War ja wieder klar, dieses Vatersöhnchen!“ Jetzt wurde Herr Schwarz richtig wütend. ,,Unerhört! Erst so etwas unglaublich widerwärtiges tun, es dann abstreiten und dann auch noch meinen Sohn beleidigen? Die Tatsachen sprechen für sich! Bryan auf mein Büro, zu dir komm ich nachher noch Ethan!“, schrie er und packte Bryan am Arm. ,,Aber er hat wirklich nichts gemacht!“, rief ich. ,,Ruhe! Ich will kein Wort mehr von euch hören!“, schrie Herr Schwarz jetzt so laut, dass ich zusammenzuckte. Dann zerrte er Bryan hinter sich her.
Ich stand völlig hilflos da und sah ihnen hinterher. ,,Kannst du mir mal erklären was hier los ist?", fragte Lucy. Ich erzählte ihr alles, was geschehen war. Das fing ja schon mal gut an!

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