Aus der Sicht des Mörders:
Ich schlich mich so leise ich konnte die Treppen nach unten. Ich hatte Übung darin leise die Treppe hoch und runter zu schleichen, dennoch klopfte mir mein schon längst kaputtes Herz bis zum Hals. Ich fühlte mich wie damals, als ich noch ein kleiner Junge gewesen war und mir nachts heimlich Süßigkeiten aus dem Schrank geholt hatte. Ja die Morde waren für mich wie Süßigkeiten! Eine Bereicherung! Man konnte nicht mehr damit aufhören, wenn man einmal davon gekostet hatte. Psychisch krank? Ja, das bin ich definitiv. Aber nur, weil die Leute mich so gemacht haben! Sie verdienen es zu leiden, so wie ich gelitten habe, als sie meine wundervolle Frau kaltblütig ermordet hatten! Als ich die Mensa betrat, brannte dort noch Licht! Herr Fred war also noch wach! Er saß pfeifend an seinem Tisch im Büro und malte Herzen. Herzen! Ich stellte mich hinter ihn und richtete sie Waffe auf seinen Kopf. ,,Hast du mich dafür sitzen lassen?“, fragte ich ihn ruhig. Er erstarrte. ,,Und ich dachte an dir wäre was dran!“, spottete ich. ,,Bitte, ich…“ Weiter kam er nicht, denn ich hatte abgedrückt! Er schrie laut auf, bevor er schlaff zu Boden sank. Ich sog seinen Schrei wie Sauerstoff tief in mich ein. ,,Das passiert mit Leuten, die sich mit mir anlegen!“, murmelte ich. Es fühlte sich jedes Mal aufs neue an als würde ein Stück meines Herzens dabei wieder zusammen wachsen. Aber es war nicht wirklich so! Ich konnte töten so viel ich wollte, wirklich helfen tat es nie! Es war nur ein kurzes Gefühl. Wie eine Droge, von der man denkt sie würde einem helfen, dabei tut sie das Gegenteil! Ich wandte mich ab und entdeckte sie auf dem Gang. Sie hatte sich in ihren rosafarbenen Bademantel gehüllt und sah mich traurig an. Ihre Haare lagen verwuschelt über ihren Schultern. Ich steckte die Waffe weg. ,,Du hast doch versprochen, dass du damit aufhörst!", schalt sie mich. Ich trat vor sie und senkte den Kopf. ,,Ich weiß, es tut nur so weh!“, klagte ich. Sie hob vorsichtig meinen Kopf an. ,,Sie hätte nicht gewollt, dass du dich dafür rächst!“, murmelte sie. Ich nickte. Sie hatte recht! Sie sah mir lange in die Augen bevor sie auf einmal ihre Lippen auf meine legte. Es fühlte sich an als würde ein wärmender Strahl durch mich hindurch fließen, der mein gesamtes Herz wieder zusammenzuflicken versuchte! Dieses Gefühl hatte ich, seit Jahren nicht mehr gespürt!
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