Kapitel 18
Als ich am nächsten Morgen erwachte, hatte ich furchtbare Nackenschmerzen! Ich war tatsächlich im Sitzen eingeschlafen! Lucy war schon wach und lief im Raum auf und ab. Hatte sie überhaupt geschlafen? ,,Na endlich!“, rief sie, als sie entdeckte, wie ich mir mit Schmerz-verzogenem Gesicht den Nacken rieb. ,,Ich hab schon gedacht, du wachst nie auf!“, meinte sie. Ich lachte verlegen. ,,Lass uns zum Frühstück gehen und dann gehen wir los, zu dem Treffpunkt!“, beschloss Lucy. Ich nickte: ,,Okay!“ Wir packten unsere Sachen zusammen und stellten sie neben ihr Bett. Dann machten wir uns auf den Weg zur Mensa. Herr Fred war außergewöhnlich gut gelaunt! Er gab uns gleich eine Extraportion von Spiegelei und Speck auf unseren Teller. Er grinste uns breit an und meinte nur: ,,Für das junge Paar!“ Lucy hatte nicht mal Zeit irgendwas einzuwenden, da er gleich bei den nächsten war. Wir setzten uns schweigend an einen freien Platz und begannen zu essen. Ich weiß nicht, ob ich hier jemals gut gelaunt gegessen hatte, aber das war mir eigentlich ziemlich egal. Ich war extrem aufgeregt darüber, dass wir heute wahrscheinlich den Mörder zu Gesicht kriegen würden! Wahrscheinlich hätte der Direktor dieses Internat schon längst geschlossen, wenn es nicht noch Schüler gegeben hätte, die nicht zu ihren Eltern zurückkonnten. Wie Bryan, oder auch mich… Herr Schwarz hatte überall Security Beamte im Internat beauftragt die Stellung zu übernehmen. Trotzdem schaffte der Mörder es irgendwie immer, eine weitere Person zu töten! Jede Nacht! Eine Person! Niemals zwei! Immer nur eine!
Jetzt wo ich so darüber nach gedacht hatte, fiel mir auf, dass ich gerne wissen würde, warum Lucy eigentlich nicht von ihren Eltern abgeholt wurde! ,,Lucy?“, begann ich meine Frage. Sie sah auf und antwortete mir mit einem ,,Hm?“ Da sie den Mund voll hatte. ,,Wieso holen deine Eltern eigentlich nicht ab dich, wenn sie hören, dass hier eine Mörder herumlaufen?“, fragte ich sie. Sie schluckte ein paar mal, da sie noch so viel Essen im Mund hatte, bevor sie antworten konnte. ,,Keine besondere Geschichte..", meinte sie mit einer abwerfenden Handbewegung. ,,Mich interessieren das aber trotzdem!“, beteuerte ich. Sie seufzte und ließ langsam ihre Gabel sinken. ,,Also gut… ich erzähle dir den wahren Grund! Aber du darfst es wirklich niemandem erzählen!“, sagte sie geheimnisvoll. Ich nickte gespannt. ,,Meine Eltern haben mich dazu beauftragt unserem Direktor das Leben schwer zu machen! Ich soll seine Schüler töten, damit er kein Geld mehr verdient! Ich bin die wahre Mörderin, es tut mir leid… aber sag es bitte Bryan nicht!“, meinte sie traurig. ,,Was?“, rief ich etwas zu laut und hätte fast meinen gesamten Teller auf den Boden geschmissen, in dem ich mich etwas zu stark auf den Tellerrand stützte. ,,Ist ja gut, ist ja gut!“, flüsterte Lucy beschwichtigend. ,,War nur ein Witz!“ Mein Gesicht musste gerade wirklich komisch aussehen, denn sie fing an zu glucksen. ,,Haha! Dass sein gar nicht witzig! Und ich haben dir das auch nicht abgekauft!“, meinte ich immer noch leichenblass. ,,Oh komm schon… ein bisschen lustig war es doch! Auf jeden Fall dein Käse Gesicht!“, gluckste sie weiter. ,,Jaja, total und jetzt erzählen endlich die wahren Grund!“, drängte ich mit einem Blick auf die Mensa-Uhr. ,,Meine Eltern sind echt reich! Sie lieben mich in irgendeiner Weise, aber sie wollten mich trotzdem loswerden. Sie dachten, sie könnten mir ihre Liebe durch teure Geschenke und so zeigen, aber sie haben sich nie wirklich für mein Leben interessiert! Ich habe sie als ich diese Sommerferien bei ihnen war reden gehört! Sie haben gemeint, dass ich ihnen eine Last wäre und sie froh wären, wenn ich wieder im Internat wäre. Ich muss sagen, ich habe gehofft sie würden kommen und mich holen wollen, weil dann würde ich wissen, dass sie sich für mich interessieren, aber nein…“, sie senkte den Kopf. ,,Das tun mir wirklich leid! Das haben du nicht verdient!“, meinte ich. Sie hob den Kopf wieder und lächelte ein wenig. ,,Und wieso holen dich deine Eltern nicht ab?“, fragte sie mich plötzlich. Ich fuhr mir etwas nervös durch meine braunen Haare und lächelte gespielt. ,,Ähm, ich glauben nicht, dass die Zeit noch dafür reichen tut!“, versuchte ich abzulenken. ,,Oh doch! Die Zeit reicht noch! Ich hab meine Geschichte erzählt, also erzähl du auch deine!“, sagte Lucy bestimmt. Ich blies gefühlt alle Luft aus meiner Lunge aus dem Mund aus, als könnte ich damit meine Angst wegblasen und es funktionierte! Irgendwie… ,,Meine Eltern… also… sie haben mich wirklich geliebt! Sie haben sich gekümmert um mich immer und waren liebevoll. Aber sie waren aggressiv auch und wenn ich sie haben genervt, sie haben mich angeschrien und oft auch geschlagen! Und das nicht gerade leicht! Und ich waren nicht der einzige den sie haben verprügelt! Und irgendwann haben die Polizei mitbekommen davon! Sie haben sie genommen fest und ich sollten weiter leben bei meine Tante! Meine Tante war eine wirklich nette Frau und sie liebte mich mit die vollen Herzen! Aber weil ich von meine Eltern mit Gewalt erzogen worden war, prügelten ich mich oft in die Schule! Meinte Tante war sehr überfordert mit mir und sie haben gesagt zu mir, dass sie es nicht schaffen würde, mich alleine weiter aufzuziehen! Aber sie weiß, dass ich wollte schon immer nach Deutschland und sie haben angemeldet mich in die Internat in Bremen! Ich war sehr geschockt, als sie mir erzählen das und auch sehr traurig. Sie nahm mich in die Arm und sagen zu mir, dass das nichts zu tun haben damit, ob sie mich lieben habe. Ich verstand es irgendwie und versprach ihr, zu versuchen mich zu kontrollieren in die neuen Schule! Und dass ich sagen sollte Bescheid, wenn etwas sein. Sie weißen nichts von die Mörder an der Schule, weil ich ihr nicht schon wieder fallen will zur Last!“, beendete ich meine lange Rede. Lucy sah wirklich gerührt aus. ,,Wow! Du kommst mir gar nicht so vor, als ob du schon so richtig Leute verprügelt hättest! Du siehst immer nur aus wie so ein glücklicher Ethan!“, meinte Lucy leise. Ich zuckte mit den Schultern. ,,Das sein nur eine Maske…“ Sie nickte. ,,Ich kenne sowas, wenn man seine Gefühle verbergen will! Aber das ist nicht gesund! Ich finde es gut, dass du es mir erzählt hast! Und jetzt komm! Wir machen deine Tante stolz! Bald steht in der Zeitung in den Schlagzeilen, Ethan Brown besiegt den unbezwingbaren Mörder!“ Ich lachte. Hoffentlich würde das gut gehen! Wir stellten unsere leeren Teller auf den Stapel und verließen die Mensa. ,,Na dann mal los! Auf zur Verbrecherjagd!“, rief Lucy aus, als wir im Zimmer waren.
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