Kapitel 14
Wir betraten das Klassenzimmer und sahen sogleich Lucy, die wieder auf ihrem Platz saß. Bryan sah nicht besonders so aus, als würde er gerade mit ihr reden wollen, also beschloss ich mit ihr zu reden. Ich setzte mich kurzerhand neben sie, auf die eine Seite und Bryan auf die andere. Ich beugte mich ein wenig rüber zu ihr und sprach sie an: ,,Was sollte das denn?» Sie sah mich an. ,,Wovon redest du?“, flüsterte sie zurück. ,,Warum haben du uns ignorieren?“, fragte ich. Sie schüttelte den Kopf. ,,Hab ich nicht! Ich wollte nur gucken, ob ich aus Anton noch ein bisschen mehr rauskriege! Bryan hat ja gestern nicht besonders viel erzählt!“, meinte sie. ,,Wirklich? Bryan haben nämlich angst, dass du machen Schluss mit ihm!“, antwortete ich misstrauisch. Sie sah mich überrascht an. ,,Was? Wieso sollte ich? Ich liebe ihn doch!“, flüsterte sie mir zurück. Auf einmal sprang Bryan auf und lief Richtung Ausgang. Lucy und ich sagen uns fragend an. Frau Sturmwind begann sofort streng zu fragen: ,,Wo willst du hin mein lieber?“ ,,Aufs Klo, wenns ihnen recht ist!“, murmelte er und verschwand dann aus der Tür. Mist! Was wenn er sich nicht kontrollieren kann? Ich muss ihm nach! ,,Entschuldigen sie! Dürfen ich bitte auch auf die Toilette?“, fragte ich bittend. ,,Die zwei Mörder hecken sich wieder nen Plan aus, was?“, rief Ben verachtend. Ich sah ihn wütend an. Frau Sturmwind sah misstrauisch zu mir. ,,Bitte! Ich müssen dringend!“, versuchte ich mein Glück. ,,Also gut! Aber beeilt euch! Sonst schick ich jemanden hinterher!“, meinte sie. Ich nickte und verschwand ebenfalls aus der Tür. Wo war denn hier nochmal das Jungsklo? Ich war völlig überfordert. Ich sah mich um, bis ich irgendwo das WC Schild entdeckte. Ich folgte ihm bis ich endlich die Toiletten erreicht hatte. Ich lauschte erst an der Tür, konnte aber keine Geräusch hören. Vorsichtig betrat ich das Bad und entdeckte Bryan sofort. Er stand schwer atmend vor einem zerschlagenen Spiegel und stützte sich auf das Waschbecken. ,,Was machst du hier?“, murmelte Bryan wütend. ,,Ich wollten nach dir sehen!“, antwortete ich, so ruhig wie möglich. ,,Mir geht es gut! Du kannst wieder gehen!“, grummelte er, diesmal etwas lauter. Ich sah auf seine Hand. Sie war etwas blutig! Es gab keinen Zweifel daran, dass Bryan diesen Spiegel nicht mit seiner bloßen Faust eingeschlagen haben musste! ,,Bryan, lass uns gehen! Dich selbst zu verletzen bringen niemandem was!“, versuchte ich ihn zu beruhigen. Sein Blick wurde etwas milder und er hob seine Hand. Er sah sie sich eine Weile lang an und dann wieder mich. Dann nickte er. Wir wollten gerade die Toilette verlassen, als uns Lucy entgegenkam. Sie sah sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie rannte auf Bryan zu. ,,Was ist passiert?“, fragte sie beunruhigt. ,,Er haben mit seinen Faust den Spiegel eingeschlagen!“, klärte ich sie auf. Bryan sah mit gesenktem Kopf auf den Boden. Lucy schoss an mir vorbei auf Bryan zu. ,,Was soll denn das?“, fragte sie ängstlich. Er zuckte nur mit den Schultern.,,Bryan hör mir zu!“, begann Lucy. Bryan hob langsam den Kopf. Sie nahm seine Hände in ihre und begann zu sprechen: ,,Ich würde nie, wirklich niemals mit dir Schluss machen! Ich liebe dich doch! Selbst wenn du der Mörder wärst, was ich nicht glaube, würde ich mich nicht von dir trennen!“, sagte sie zärtlich. Bryan nahm sie plötzlich in die Arme. ,,Danke!“, flüsterte er. Ich musste zugeben, dass meine Augen ein wenig feucht wurden! Lucy löste sich langsam wieder von Bryan und wuschelte ihm durch die Haare. ,,Kommt! Die Sturmwind hat mich schon los geschickt euch zu suchen!“, meinte Lucy. Als wir das Klassenzimmer betraten, sahen uns alle misstrauisch an. ,,Was habt ihr denn so lange gemacht?“, fragte Frau Sturmwind. Bryan und Lucy sahen sich hilflos an. Was sollten wir jetzt sagen? Da kam mir eine Idee! ,,Ich haben nicht gefunden die Toilette! Sie haben gesucht mich und mir gezeigt, wo die Toilette sein!“, erklärte ich. Frau Sturmwind nickte. ,,Tut mir leid Ethan! Ich hab total vergessen, dass du ja neu hier bist!“, sagte Frau Sturmwind entschuldigend. Ich nickte lächelnd und wir setzten uns wieder. Über den ganzen restlichen Unterricht konnte ich Bens Blick auf mir spüren. Er wusste, dass ich gelogen hatte!
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