Kapitel 13

In dieser Nacht konnte ich gut schlafen! Anton hatte uns keines Blickes gewürdigt und war sofort in sein Bett verschwunden! Das war mir auch ganz recht so! Bryan hatte diese Nacht nicht geschrien und ich träumte auch wieder ganz normal. Ich dachte darüber nach, ob es nicht vielleicht doch noch eine schöne Zeit werden würde, bis ich das Neueste erfuhr! Bryan hatte mich wieder geweckt und wir verließen gemeinsam das Zimmer. Im Gang war es seltsam überfüllt! Eine Menge Eltern waren da, mit Koffern! Sie steuerten mit ihren Kindern alle auf den Ausgang zu! ,,Was sein denn hier los?“, fragte ich irritiert. Ben kam auf uns zu. Sein Gesicht war rot vor Wut. ,,Wie konntet ihr nur?“, schrie er. Ich sah ihn völlig verwirrt an. ,,Erst killt ihr meinen Schwarm und jetzt meinen besten Freund oder was? Wenn ihr euch an mir rächen wollt, dann tötet doch gleich mich!“ ,,Von was reden du?“, fragte ich unwissend. ,,Von eurem Mord an Julian heute Nacht!“, schrie er immer noch. ,,Das wären doch voll dumm von uns! Wieso sollen wir töten nochmal, wenn uns schon alle verdächtigen?“, fragte ich ihn, in der Hoffnung, das würde helfen. ,,Das würde ich an eurer Stelle auch sagen! Ich weiß, wieso ihr das tun würdet! Weil ihr verrückt seid!“, rief er, diesmal noch lauter, als zuvor. Jetzt lief Bryan rot an: ,,Jetzt hör mir mal zu! Du weißt nichts über mich, oder ihn! Du kannst nicht einfach blind über uns urteilen! Wir würden nie jemanden töten!“, schrie er Ben an. Diesmal antwortete Ben sehr leise: ,,Das braucht ihr auch nicht, ihr habt schon getötet!“ Er drehte sich um und verschwand. Bryan sah ihm wütend nach, seine Hände waren zu Fäusten geballt. ,,Dieser Typ bringt mich noch dazu wirklich zu morden!“, brummte Bryan. ,,Bryan, er sein es nicht wert, um sich über ihn aufzuregen!“, beruhigte ich ihn. Auf einmal begann er zu grinsen. ,,Den Spruch hast du von mir geklaut!“, lachte er. Ich wandte mich grinsend zu ihm um. ,,Stimmt! Und er funktionieren jedes Mal aufs neue!“ Bryan lachte. ,,Los lass uns zum Frühstück gehen! Lucy wartet sicher schon auf uns!“, schlug Bryan vor. ,,In Ordnung! Und nach der Unterricht finden wir mal mehr über diesen Diego heraus!“, entschied ich. ,,Na dann mal los!“

Als wir den Essensaal betraten, saß Lucy umzingelt von ein paar Mädchen am Tisch. Sie sah uns an, machte aber keine Anstalten dazu, irgendwie auf uns zuzugehen! Im Gegenteil! Neben ihr saß sogar Anton, mit dem sie jetzt angeregt redete! Was sollte denn das jetzt? Bryan stand wie angewurzelt da und starrte die beiden an. ,,Komm schon! Wir reden im Unterricht mit ihr! Da muss sie ja neben uns sitzen!“, drängelte ich und schon ihn Richtung Essensschlange, die an diesem morgen viel kürzer war, als am gestrigen Abend. Bryans Körper fühlte sich wie aufgeheizt an, dennoch ließ er es sich gefallen, dass ich ihn wegschob. Er rührte kein bisschen seines Brötchens an. Er starrte nur die ganze Zeit auf seinen Teller und spielte nervös mit seinem Brotmesser. Es sah ein bisschen beängstigend aus. Schließlich knallte er es so laut auf den Tisch, dass sich ein paar zu uns umdrehten. Dann fing er an das auszusprechen, was ihn die ganze Zeit bedrückt hatte: ,,Was ist, wenn sie mit mir Schluss macht?“, fragte er mich verzweifelt. Ich wusste nicht so recht, was ich darauf antworten sollte. ,,Das wird sie bestimmt nicht! Wir werden ihr schon zeigen, dass wir sein unschuldig. Ich meine du sehen ja auch nicht aus, als können du jemanden töten!“, meinte ich und sah wieder auf seine Hand, die sich das Messer wieder gekrallt hatte und es fest umklammert hielt. ,,Jedenfalls…“ Ich nahm ihm das Messer aus der Hand. ,,Jetzt nicht mehr!“ Er grinste leicht. ,,Tut mir leid, ich hab einfach ein bisschen angst", sagte er wieder etwas ruhiger. In dem Moment klingelte die Schulglocke. Wir brachten unsere Teller zum Abgabeplatz und Bryan schmiss sein Essen weg. Auf einmal stand hinter uns ein etwas älterer Mann, der aber relativ sportlich aussah. Er sah uns so kalt an, dass mir sofort eine Gänsehaut über den Rücken lief. ,,Wieso holst du dir überhaupt Essen, wenn du es sowieso nicht isst?“, schrie er Bryan an. Der zuckte nur gleichgültig mit den Schultern und antwortete: ,,Tut mir leid, mir ist plötzlich schlecht geworden!“ Der Mann zeigte keinerlei Einsicht. ,,Ja klar! Wer's glaubt, wird Seelig!“, schrie er. ,,Ey sorry, ich sage nur die Wahrheit! Uspokoysya! Lass uns gehen!“, sagte er wütend und zog mich am Arm nach draußen. Der Mann sah uns noch lange mit einem gruseligen Blick hinterher. ,,Wer war das?“, fragte ich Bryan. ,,Der Mensa Chef! Er heißt Herr Fred. Seitdem er alleine lebt, ist er richtig garstig geworden! Ich hab ihn nie wieder fröhlich gesehen! Ich glaube er hasst alles um sich herum!“, antwortete Bryan.

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