Kapitel 12
Bryan und ich gingen noch zusammen in den Essensraum und und stellten uns hinten an der Essensschlange an. Wir sprachen kein Wort miteinander, aber ich konnte eine gewisse Spannung spüren. Da es keine große Auswahl von Gerichten gab, bestellten wir uns Nudeln. Wir setzten uns an einen freien Tisch und begannen schweigend zu essen. Bryan starrte die ganze Zeit an mir vorbei. Er wirkte abwesend. ,,Sein alles okay bei dir?", fragte ich vorsichtig. Er sah mich an, als wäre er gerade aus einem tiefen Traum erwacht. ,,Was? Äh ja.", meinte er nur. Ich sah ihn prüfend an. Er ließ sich breit schlagen und begann zu sprechen: ,,Es ist wegen Lucy! Ich glaube, sie fängt langsam an daran zu zweifeln, dass wir es nicht waren!", sagte Bryan traurig. Ich schüttelte den Kopf. ,,Wieso sollte sie?", fragte ich irritiert. ,,Nach der Aussage von Ben, dass er uns nach dem Mord wegrennen sehen hat. Hast du gesehen wie sie mich angesehen hat? Außerdem war sie total blass! Als wäre ihr was echt schlimmes passiert!", meinte Bryan nachdenklich. Ich überlegte: ,,Wie lange seid ihr jetzt zusammen?" ,,Seit anderthalb Jahren, wieso?", fragte er. ,,Schau mal, sie kennt dich schon so lange Zeit! Sie weiß doch, wie du sein und dass du niemals töten würdest irgendwen!", versuchte ich ihn zu beruhigen. Er lächelte leicht. ,,Weißt du, ich glaube weil sie mich so gut kennt, ist sie so misstrauisch!", wiedersprach er mir. Ich zog eine Augenbraue nach oben. Was meinte er damit? Er seufzte einmal und begann dann zu reden. ,,Weißt du, meine Eltern sind keine Deutschen. Mein Vater kommt aus Russland. Er hatte in Russland ein paar Prbleme mit einer Straßengang und so kam es, dass er nach Amerika flüchtete. In Amerika hat er meine Mutter kennengelernt! Deswegen hab ich auch einen englischen Namen! Leider hat die Gang ihn in Amerika gefunden und sie sind nach Deutschland gezogen, um sich zu retten! In Bremen wurde ich dann geboren. Die Gang hat aber nicht locker gelassen und als sie ihn schließlich gefunden hatten, brachten sie ihn und meine Mutter um! Da ich keine Verwandten in der Nähe hatte, wurde ich auf dieses Internat gebracht", erzählte er und seine Miene verfinsterte sich. Ich musste erstmal alle diese Informationen verarbeiten. ,,Dein Vater muss echt was verbrochen haben, dass sie ihn so lange suchen!", überlegte ich schließlich. Bryan schwieg eine Weile dann sagte er: ,,Ehrlich gesagt, hab ich keine Ahnung, was er überhaupt gemacht hatte!" Ich dachte wieder eine Weile nach. ,,Und was haben das jetzt mit dir und dem Mord zu tun?", fragte ich irritiert. ,,Ich war nach ihrem Tot nicht mehr derselbe! Ich wurde aggressiv und unberechenbar! Ich habe viele Leute verletzt und so! Lucy war die, die mir geholfen hat ruhiger zu werden!", erklärte er. So langsam verstand ich. ,,Und du denkst jetzt, dass Lucy glaubt, dass du dich nicht kontrollieren konntest?", fragte ich vorsichtig. Bryan nickte. ,,Dann werden wir das stellen klar morgen!", meinte ich. Bryan schüttelte den Kopf. ,,Lass mal, immerhin warst du auch dabei! Dich kennt sie nicht! Und bei Anton hattest du dich wohl auch nicht so unter Kontrolle! Nachher reiß ich dich da mit rein!", stellte Bryan klar. Ich schwieg. Er hatte recht! Ich konnte mich genauso wenig kontrollieren wie er! Lucy würde mir kein Wort glauben! ,,Also gut, dann beweisen wir eben, dass wir nicht waren das!", beschloss ich. Bryan lachte verschmitzt. ,,Na gut! Aber erst lernen wir mal deutsch zusammen!" Ich schnaubte. ,,Müssen das sein?" Bryan nickte dann amüsiert. ,,Oh yes! Das müssen sein!", ahmte er mir nach.
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