32. Kapitel
Kapitel 32
Tw: Drogennahme
"Jinnie..?", haucht Minho in den Hörer seines Handys, weint stumm.
"Was ist los? Was rufst du mitten in der Nacht...scheiße weinst du? Minho, wo bist du?", fragt Hyunjin, ist sofort hellwach, verlässt sein Bett.
Möchte Jeongin nicht wecken.
Daher verlässt er sein Zimmer, geht ins Wohnzimmer um dort in Ruhe telefonieren zu können.
"E-Es tut m-mir so l-leid.", schluchzt Minho, weshalb Hyunjin sich auf die Innenwange beißt.
"Was ist los, Min, mhm? Was ist passiert?", fragt er sanft, hasst es nicht mehr neben ihm zu wohnen.
Am liebsten würde er sofort zu Minho und diesen fest umarmen.
Etwas was Minho dringend braucht.
"I-Ich..."
Minho bricht ab, weiß nicht was er tun soll.
Weiß nicht was er sagen soll.
"Es tut mir so leid..", weint Minho, weshalb Hyunjin seine Alarmglocken läuten.
Er ist nicht bescheuert, nicht blöd und vor allem kennt er seinen besten Freund..
"Min...wo bist du? Sag mir das Jisung in deiner Nähe ist."
"Sungie ist Zuhause..", murmelt Minho. "..und ich weiß nicht wo ich bin. Ich bin vorhin einfach nur los gelaufen, weil ich an die frische Luft musste und dann..."
"Hyung..", murmelt Hyunjin, hört richtig heraus wie betrunken der ältere ist.
Dabei wollte Minho nie wieder Alkohol anrühren...aber dies ist jetzt komplett nach hinten gegangen.
Alles nur wegen dem Schmerz, den sein Vater, bei ihm hinterlassen hatte.
"Kannst du nicht her kommen?", fragt Minho weinend, schaut auf die Tüte mit dem Gras in seiner Hand.
Er hat es nicht genommen.
So sehr er dies auch wollte...er konnte es nicht.
Ja, er hat es sich gekauft.
Aber kaufen und nehmen sind zwei verschiedene Dinge.
"Du weißt das es mich vier Stunden zu dir kostet und dazu ist Schule..Min, ich kann nicht einfach wieder zu dir fahren.", haucht Hyunjin, während seine Mom von der Arbeit nach Hause kommt, ihn überrascht mustert.
Allerdings hat Hyunjin die Falte auf seiner Stirn, was heißt, das etwas mit Minho sein muss.
"Minho?", fragt sie leise, bekommt ein nicken als Antwort von ihrem Sohn.
"Er braucht mich.", formt er mit seinen Lippen, weshalb sie etwas nickt.
"Wie lange denkst du benötigst du Zeit?"
"Ich weiß es nicht...", haucht Hyunjin, widmet sich wieder dem Telefonat.
Nur das Minho absolut ruhig geworden ist.
Nie ein gutes Zeichen.
"Hyung? Bist du noch dran? Kannst du Jisung anrufen?"
"Aber...aber er soll mich nicht so sehen. Nicht...nicht so schwach und kaputt.."
"Hyung...dafür ist er mit dir zusammen. Nicht nur für deine Glanzseite und das weißt du genauso sehr wie ich. Okay, hör zu...ich komme zu dir, ja? Aber du musst in der Zeit bitte zu Jisung. Ich möchte nicht das du allein bist. Wenn du ihn nicht anrufst, tue ich dies.", sagt Hyunjin, während er seine Mom anschaut.
Diese nickt nur verstehend, lächelt ihn sanft an.
"Nimm Jeongin mit.", sagt sie leise. "Ich denke das es etwas mehr helfen würde."
Hyunjin nickt nur, redet weiterhin auf Minho ein.
"Ich habe mir Gras gekauft.", haucht Minho, welcher immer noch auf die Tüte schaut.
"Naja... wenigstens etwas harmloses.", murmelt der rothaarige, atmet tief durch.
Er muss wirklich zu seinem besten Freund.
"Hast du es genommen?"
"Nein."
Hyunjin seufzt erleichtert auf. "Gut, Min. Das ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Jetzt bleib einfach ruhig, okay? Ich komme zu dir, aber du musst Jisung anrufen und ihm sagen, dass er zu dir kommen soll. Ich will nicht, dass du allein bleibst."
Minho nickt schwach, auch wenn Hyunjin dies nicht sieht.
Daher sagt er leise "okay".
Hyunjin lächelt durch den Hörer hindurch. "Alles wird gut, Min. Ich bin bald bei dir. Pass auf dich auf, okay?"
Minho schluckt schwer und nickt nur, bevor er das Gespräch mit Hyunjin beendet und Jisung anruft, um ihm zu sagen, dass er zu ihm kommt...oder besser gesagt:
Jisung muss ihn -von wo auch immer- abholen.
"Wo bist du?", fragt Jisung verschlafen in den Hörer, lässt Minho etwas lächeln.
Sein zuckersüßer Freund...
"Ich weiß es nicht.."
"Schick mir deinen Standort, MinMin...ich komme dich holen...oder mein Dad holt dich ab..", sagt Jisung verschlafen, setzt sich auf und steht auf.
"Ich bin nicht nüchtern, Ji.."
"Das ist mir scheiß egal. Du bist nicht okay...und ich möchte nicht das du so mitten in der Nacht auf der Straße bist. Was ist wenn dir etwas passiert, mhm? Das würde ich ja gar nicht erfahren! Also schick mir deinen Standort und dann komme ich zu dir."
"Mach ich.."
Minho folgt Jisungs Anweisungen und sendet ihm seinen Standort. Er fühlt sich erleichtert, dass Jisung so besorgt um ihn ist.
"Ich hab's, Ji... Danke...", sagt Minho leise, seine Stimme bricht leicht.
Jisung seufzt am anderen Ende der Leitung. "Bleib dort, Minnie. Ich bin gleich da, okay? Pass auf dich auf."
Minho nickt, obwohl Jisung es nicht sehen kann. "Okay... Danke, Ji.", murmelt er dann.
Nachdem er das Gespräch beendet hat, lehnt sich Minho gegen die nächstgelegene Wand und wartet darauf, dass Jisung ihn abholt. Sein Herz schlägt schnell vor Angst und Scham, aber er weiß, dass er in Sicherheit sein wird, sobald Jisung bei ihm ist.
Ist er echt so ein Schwächling?
War er schon immer so schwach?
Zitternd blickt er wieder auf die Tüte.
Von Sekunde zu Sekunde wird der Drang immer stärker...und es ist ja nur Gras.
Heißt...es kann ja gar nicht so schlimm sein, wenn er davon etwas nimmt...nicht wahr?
Er beißt sich auf die Lippe, weiß nicht weiter.
Dann wandert sein Blick wieder zur Gasse wo der das Gras gekauft hatte.
Ob sie auch etwas anderes haben?
Zum Beispiel LSD?
Irgendwas pillenartiges was er einfach nehmen kann?
Er schluckt, steht auf und läuft wieder zur Gasse, absolut wackelig, aber was interessiert es ihn schon?
Er erreicht die Gasse und betritt diese mit einem nervösen Kloß im Hals.
Die Atmosphäre ist düster und die Luft riecht nach einer Mischung aus verschiedenen Drogen.
Sein Herz rast, als er sich umsieht, auf der Suche nach etwas, das seine Gedanken betäuben könnte. Eine unsichtbare Hand drückt auf seine Brust, als er sich unsicher fühlt und nicht weiß, ob er wirklich das tun sollte, was er gerade plant.
"Du schon wieder? Was willst du denn jetzt?", wird er gefragt, weshalb er etwas zusammen zuckt, zu dem Dealer schaut.
"H-Habt ihr etwas stärkeres? LSD oder so?"
Der Dealer mustert ihn von oben bis unten, eh er nur zu schmunzeln beginnt.
"So verzweifelt, mhm? Du siehst mir gar nicht aus wie jemand der Drogen nimmt."
"Bin auch eigentlich Clean...seid zwei Jahren.", murmelt Minho, weiß auch nicht warum er dies erzählt.
"Und jetzt willst du wieder rückfällig werden? Ich an deiner Stelle würde das Zeug nie wieder anrühren."
"Hör auf zu reden. Hast du jetzt was stärkeres, ja oder nein?"
"Ja. Kokain, Heroin, LSD..."
Minho spürt einen Stich der Enttäuschung, aber auch eine seltsame Erleichterung, als der Dealer die verschiedenen Optionen aufzählt.
Sein Verlangen nach einem Rausch überwiegt seine Bedenken...es überwiegt gerade absolut alles.
"LSD", flüstert er, fast schon bereuend, aber auch entschlossen.
Der Dealer nickt und öffnet eine Kiste, aus der er eine kleine, mit bunten Pillen gefüllte Dose hervorholt. "Hier", sagt er und reicht dies dem verzweifelten jungen Mann vor sich. "Aber sei vorsichtig. Das Zeug ist nicht zu unterschätzen."
Minho zögert einen Moment, bevor er das Geld aus seiner Tasche nimmt, dem Dealer reicht und die Dose nimmt.
Seine Hand zittert leicht, als er sie in die Tasche steckt. "Danke", murmelt er und verlässt die Gasse -zum zweiten Mal die Nacht- seine Gedanken schon auf den bevorstehenden Trip gerichtet.
Minhos Schritte sind unsicher.
Er fühlt sich, als ob er auf dünnem Eis wandert, bereit, jeden Moment einzubrechen.
Die Dose in seiner Tasche fühlt sich schwer an, als er durch die Straßen schlurft, auf der Suche nach einem Ort, an dem er allein sein kann.
Das er eigentlich auf Jisung warten soll hat er absolut vergessen...
Für ihn zählt nur noch der Rausch.
An etwas anderes kann er gar nicht denken...es ist Schrecklich.
Mehr als nur Schrecklich.
So lange war er Clean geblieben...nur um es jetzt zu zerstören.
Er würde damit alles zerstören, aber vor allem sich selbst.
Als er endlich eine ruhige Ecke findet, setzt er sich auf eine Bank und holt die Dose heraus.
Die bunten Pillen funkeln im Mondlicht, verlockend und gefährlich zugleich.
Ein Kampf tobt in seinem Inneren, zwischen der Versuchung, sich zu berauschen, und der Angst vor den Konsequenzen.
Schließlich gibt Minho nach und nimmt eine Pille. Sie fühlt sich bitter auf seiner Zunge an, bevor sie langsam ihren Weg in seinen Körper findet. Die Welt um ihn herum beginnt sich zu verändern, verzerrt und verworren, während der Trip ihn gefangen nimmt. In diesem Moment vergisst er alles: seine Ängste, seine Zweifel, sein Verlangen nach einem Ausweg aus der Realität. Es gibt nur noch ihn und die Droge, die ihm eine vorübergehende Flucht bietet.
Die Zeit verschwimmt, während Minho in den Farben und Formen seiner eigenen Realität gefangen ist. Die Stadt um ihn herum wird zu einem surrealen Gemälde, und seine Gedanken tanzen wild im Rhythmus des Drogenrausches. Doch unter der Oberfläche des vermeintlichen Glücks nagt ein Gefühl der Leere, das sich langsam ausbreitet.
In einem Moment der Klarheit erinnert er sich an Jisung und das Versprechen, auf ihn zu warten. Ein Stich der Reue durchzuckt Minho, als er sich bewusst wird, dass er nicht nur sich selbst, sondern auch die Verantwortung gegenüber seinem Freund vernachlässigt hat. Der Trip, der ein Fluchtpfad sein sollte, wird zu einer Falle, aus der es kein Entkommen gibt.
Zwischen den Bruchstücken seiner Gedanken versucht Minho, sich zu erinnern, warum er clean bleiben wollte. Doch die Drogen haben ihren Griff fest um ihn geschlungen, und die Realität verschwimmt weiter zu einem chaotischen Kaleidoskop seiner eigenen Entscheidungen.
Er schaut auf seine Hände die zittern, während er versucht sein Handy zu entsperren.
Jisung zu erreichen.
Doch möchte er dies?
Möchte er das sein Eichhörnchen ihn so sieht?
Nein...
Dieser würde es nur Hyunjin erzählen...
Er möchte nicht das es Hyunjin erfährt.
Dieser wird ihn nur umbringen...
Daher lässt er sein Handy einfach auf dem Boden fallen, schließt die Augen und versucht seinen Trip zu genießen.
Auch wenn dies nicht wirklich der Fall ist.
Früher hat es sich besser angefühlt gehabt...alle waren so wundervoll, außer der letzte Trip.
Was hat sich geändert?
Minhos Gedanken kreisen wie wild im Nebel seines Rausches. Er versucht verzweifelt, sich an die Gefühle und Empfindungen früherer Trips zu erinnern, an die Euphorie und das Gefühl der Freiheit, das er damals empfand. Doch jetzt ist alles anders. Die Leere in ihm scheint tiefer zu sein, als er je für möglich gehalten hätte.
Er erinnert sich an die Menschen, die ihm nahestanden, an die Enttäuschung in ihren Augen, als sie früher von seinen Rückfallen erfahren haben. Ein Schatten der Scham legt sich über ihn, während er sich fragt, wie weit er schon gefallen ist.
Die Gedanken an Jisung und Hyunjin durchdringen seinen Nebel, und er spürt einen Stich des Bedauerns. Er wollte nicht, dass sie ihn so sehen, wollte nicht, dass sie enttäuscht von ihm sind. Aber der Sog der Drogen war stärker als sein Wille, und nun ist er gefangen in einem Strudel aus Selbstzweifeln und Reue.
Mit geschlossenen Augen versucht er, den Moment zu ertragen, die Realität zu verdrängen und sich auf den Rausch zu konzentrieren. Doch selbst das gelingt ihm nicht mehr. Die Drogen haben ihren Glanz verloren, und alles, was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, dass er sich selbst und die Menschen um ihn herum verraten hat.
Wütend auf sich, auf alles, schleudert er die Dose von sich weg.
Bereut es allerdings sofort wieder.
Der scheiß war Teuer gewesen...und er wirft sie durch die Gegend?
Fuck.
Was ist wenn Kinder oder Hunde dies essen?
Nein..
Er muss sie aufsammeln...
Er muss sich wieder zusammen reißen...
Das sein Handy klingelt interessiert ihn am allerwenigsten. Es wird nur Jisung sein.
Es kann nur Jisung sein...
Wie sehr er doch jetzt in dem Arm seines Eichhörnchen liegen möchte...wie sehr er ihn doch küssen und halten möchte.
Nur bei Jisung ist alles in Ordnung...
Nur dann ist alles gut für Minho...
Wann er das wohl endlich kapiert?
Drogen machen doch alles kaputt...
"Minho!", ruft Jisung, rennt zu seinem Freund, welcher immer noch auf dem Boden sitzt, die Dose in der Hand hält.
"Endlich hab ich dich gefunden.", haucht Jisung, ist den Tränen ganz nahe.
Etwas was man auch aus seiner Stimme entnimmt.
Sie zittert und bricht ab.
"Ich dachte du wärst weg.", haucht er, während Minho die Arme um ihn legt und stumm weint.
Der Rausch war vorbei.
Absolut vorbei...
Alles war vorbei.
Alles was Minho spürt ist Scham, Müdigkeit und Übelkeit.
Er hasst sich...
Hasst sich so unendlich sehr...
"Ich...ich bin rückfällig geworden.", haucht er, weshalb Jisung auf die Dose schaut.
"Was ist darin?", fragt er sanft, kann seine Enttäuschung aber nicht verstecken.
So sehr er dies auch möchte...er kann es nicht.
Jisungs Worte dringen wie ein Lichtstrahl durch Minhos Dunkelheit. Die Umarmung seines Freundes fühlt sich an wie ein rettender Anker in einem tobenden Sturm. Die Tränen vermischen sich auf ihren Wangen, ein stummes Zeugnis ihrer gemeinsamen Verzweiflung und Hoffnung.
Minho kann die Enttäuschung in Jisungs Stimme spüren, das gebrochene Vertrauen und die ungesagten Fragen. Er möchte antworten, möchte erklären, wie er hier gelandet ist, wie er sich hat mitreißen lassen von der Versuchung und der Leere in seinem Inneren. Aber die Worte bleiben ihm im Hals stecken, erstickt von der Scham und Selbstverachtung, die sein Herz erfüllen.
Der Rausch ist vorbei, aber die Wunden, die er hinterlassen hat, sind tief und schmerzhaft. Minho fühlt sich leer, ausgelaugt von den Drogen und den endlosen Kämpfen in seinem eigenen Kopf. Er weiß, dass er sich selbst und die Menschen um ihn herum enttäuscht hat, und der Gedanke daran bringt ihm mehr Schmerz als alles andere.
In diesem Moment der Dunkelheit und Verzweiflung kann Minho nur hoffen, dass sein Freund ihn nicht aufgeben wird, dass sie gemeinsam einen Weg finden können, aus diesem Abgrund herauszuklettern und sich an das Licht der Hoffnung zu klammern.
Jisung drückt den älteren fester an sich, atmet tief durch.
"Hyunjin ist bald da...ich denke er kann das besser als ich."
"Verlass mich nicht.", haucht Minho, so gebrochen, das es Jisung sein Herz bricht.
Wortwörtlich.
Jisung spürt das Gewicht von Minhos gebrochenen Worten, als ob sie ihm physisch auf die Brust drücken würden. Die Last der Verzweiflung und der Bitte um Beistand lastet schwer auf seinen Schultern. Er möchte nicht weggehen, nicht seinen Freund in diesem dunklen Moment allein lassen, aber er weiß auch, dass er nicht die richtigen Worte oder die Kraft hat, um ihm zu helfen.
"Ich werde nicht gehen", flüstert Jisung mit zitternder Stimme. "Ich werde bei dir bleiben, egal was passiert."
Die Ankündigung von Hyunjins baldiger Ankunft lässt einen Schauer über Minhos Rücken laufen. Er weiß, dass Hyunjin nicht so leicht zu durchschauen ist wie er selbst, dass seine Reaktion unvorhersehbar sein könnte. Aber im Moment kann er sich nur darauf konzentrieren, für Minho da zu sein, ihm einen Hauch von Trost in dieser düsteren Nacht zu bieten.
"Ich bin hier", wiederholt Jisung leise, als ob er es sich selbst versichert. "Wir werden das gemeinsam durchstehen, okay? Versprich mir, dass du nicht aufgeben wirst."
Minho drückt sich enger an Jisung, als ob er sich an ihm festhalten würde, um nicht im Strudel seiner eigenen Gedanken zu versinken. "Ich verspreche es", flüstert er, seine Stimme gebrochen, aber fest. "Ich werde kämpfen, für uns beide."
"Ich weiß.", haucht Jisung, drückt ihm einen sanften Kuss auf die Stirn.
"Aber jetzt lass uns erstmal zu mir kommen, ja? Eine kalte Dusche, etwas essen und Schlaf wird dir gut tun.", sagt er, weshalb Minho nur nickt.
Zusammen mit Jisung aufsteht und diesem dann stumm folgt.
Alles was er kann ist es sich selbst zu schämen...
Sich von Sekunde zu Sekunde immer mehr zu hassen.
"Bist du nicht böse?", fragt er gebrochen, weshalb Jisung zu ihm blickt, den Kopf schüttelt.
"Wie könnte ich denn sauer sein, mhm?"
Minho zuckt nur mit den Schultern, schaut nicht vom Boden auf.
Er kann seinem Freund einfach nicht ins Gesicht sehen aber kann er die Wahrheit hinter den Worten fühlen.
Er weiß, dass er seinem Freund wehgetan hat, dass er sein Vertrauen gebrochen hat, und es zerreißt ihm das Herz...wenn es ihm bei Jisung schon so das Herz zerreißt..wie wird es nur sein, wenn Hyunjin vor ihm steht.
Absolut verzweifelt, wütend, traurig und überfordert...
Jisung zieht Minho an sich, wieder in eine feste Umarmung und atmet tief durch.
"Ich liebe dich, Lee Minho. Ganz gleich ob du down bist, high, traurig, glücklich, wütend...es ist mir egal..am Ende liebe ich dich trotzdem...So sehr du dich in diesem Moment hasst...doppelt so sehr liebe ich dich im Moment, okay? Ich liebe dich, Lee Minho...so unendlich sehr das es schmerzt dich so zu sehen. Ich möchte dir am liebsten den ganzen Schmerz nehmen und mir selbst überlassen..."
Minho schüttelt nur den Kopf, drückt sich mehr an Jisung, gerührt von seinen Worten.
Minhos Herz wird schwer, als er die Worte seines Freundes hört. Die bedingungslose Liebe, die Jisung ihm entgegenbringt, ist wie ein Lichtstrahl in seiner düsteren Nacht der Selbstverachtung. Trotz seiner eigenen inneren Kämpfe kann er nicht anders, als von der Güte und Zuneigung seines Freundes berührt zu sein.
Die Umarmung von Jisung fühlt sich an wie ein sicherer Hafen inmitten eines tobenden Sturms. Die Tränen, die Minho bisher zurückgehalten hat, brechen nun ungehindert hervor, und er schluchzt leise in Jisungs Umarmung.
"Ich liebe dich auch, Jisung", flüstert Minho mit zitternder Stimme. "Danke, dass du bei mir bist, auch wenn ich es nicht verdient habe."
Jisung streicht sanft über Minhos Rücken, ein tröstender Gestus in ihrer engen Umarmung. "Du verdienst Liebe und Unterstützung, Minho. Du bist nicht allein in diesem Kampf. Wir werden gemeinsam durchstehen, was auch immer kommen mag."
Minho schluckt schwer, während er sich an Jisung klammert, die Worte seines Freundes wie ein Versprechen in der Dunkelheit. Trotz der unermesslichen Selbstzweifel, die ihn quälen, fühlt er einen Funken Hoffnung in seinem Herzen aufkeimen - die Hoffnung auf Heilung und Vergebung, die nur durch die Liebe und das Verständnis seiner Freunde möglich ist...
"Hyunjin wird mich umbringen..."
"Ohja. Er ist unglaublich wütend...aber das werde ich nicht zulassen, versprochen..", sagt Jisung, schiebt Minho sanft von sich und wischt ihm die Tränen aus dem Gesicht. "..ohne dich kann ich doch gar nicht leben, Lee Minho."
Minho versucht zu lächeln, doch alles was er schafft ist weinend zusammen zu brechen.
Inmitten auf der Straße, genau vor seinem Freund.
Wie erbärmlich er doch nur ist...
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