Kapitel 5:

Nach dem Event mit dem Jungen, der Ann weggeschleudert hat, sagt Chuck den beiden, dass er Gally heißt. Und sie haben mit ihm offenbar keinen guten Start.

Den Rest des Nachmittags verbringen sie mit Alby, der sie weiterhin über die ganze Lichtung führt und ihnen alles zeigt. Wo das Bluthaus ist, wo einige Jungen die Tiere abschlachten, wo der Friedhof ist, welcher im Wald ist. Dabei fragen sich die Mädchen, wieso es bei ihnen einen Friedhof gibt, da sie so jung sind. Aber näher ins Detail gehen oder Alby fragen wollen sie nicht. Sie wissen, dass ihnen die Antwort nicht gefallen würde. Und wenn sie es herausfinden, hoffen sie, dass sie nicht das gleiche Schicksal erwartet.

Am Abend gibt es eine Feier, wo die Jungen aus Ästen und dem Schädel einer Kuh eine Statue bauen, die einige Jungen, unter ihnen Alby und Newt, mit einer Fackel in der Hand umrunden und diese entflammen. Sie schreien und singen vor Freude, andere spielen auf selbst gemachten Trommeln, die von den Häuten der Tiere gemacht wurden, andere sitzen nur da und betrinken sich. Und andere wiederum kämpfen gegeneinander aus Spaß. Und die beiden Mädchen sind mittendrin, stehen etwas weiter hinten und bestaunen die Jungen, wie sie das alles machen und dabei nur so normal bleiben können.

Nach mehreren Minuten trennen sich ihre Wege: währenddem Ann mit Alby und anderen Jungen zusammensitzt und isst, (Ann versucht einige Freundschaften aufzubauen), drückt sich die Brünette von der ganzen Feier und setzt sich gegen einen Baumstamm, der außerhalb der Feier liegt. Ihre Aussicht führt sie über das lange weite Gras, das zu dem jetzigen geschlossenen Tor zum Labyrinth führt. Sie will alleine sein, damit sie scharf nachdenken kann, wie sie heißt, denn es bringt sie noch um den Verstand. Sie hat ab und zu den Gedanken sich einen Namen einfach zu erfinden, damit niemand sie wieder ‚Frischling' nennt, aber das will sie auch nicht.

„Hey, kann ich?", fragt Newt und hält eine Flasche mit irgendeinem Getränk in der Hand.

Sie sieht kurz zu ihm hoch, will am liebsten nein sagen, aber auch nicht unhöflich wirken, also nickt sie. Er setzt sich neben sie, so nah, dass seine dünnen Schultern ihre berühren. Und dann kommt die Stille auf, die sie ziemlich peinlich findet und jetzt darüber nachdenkt, wie sie diese brechen kann.

„Heftiger erster Tag, Frischling.", murmelt Newt und kaut an seinem Brot, währenddem er zu ihr schaut und bemerkt, dass etwas sie bedrückt. „Hier..." Er reicht ihr die Flasche hin. „Das hilft gegen Nervosität."

Als sie zögernd einen Schluck nimmt und den widerwärtigen Geschmack im Mund schmeckt, spuckt sie ihn sofort wieder aus und muss stark husten. Newt muss bei diesem Anblick lachen.

„Oh mein Gott... Was ist das?"

Diesen ekelhaften Geschmack hat sie noch nie im Mund und will auch nichts daran ändern, dass er wieder über ihre Zunge läuft. Newt lacht weiter, nimmt die Flasche aus ihrer Hand und guckt sie mit einem lachenden Kopfschütteln an.

„Weiß ich gar nicht genau. Hat Gally gebraut, ist ein Geschäftsgeheimnis."

Beide sehen zu Gally zurück, welcher gerade mit jemanden aus Spaß kämpft.

„Ja, aber er ist trotzdem ein Arschloch." Sie zupft das Gras neben ihr raus und macht es in ihren Händen klein.

„Er hat Ann heute das Leben gerettet." Newt lässt nicht die Augen von ihr und beobachtet jede kleinste Mimik, die sie in ihr Gesicht zeichnet. „Glaub mir, das Labyrinth ist wirklich sehr gefährlich."

Er nimmt einen Schluck von der Flasche mit diesem seltsamen Getränk und sie runzelt die Stirn bei der Frage, wie er so was nur trinken kann. Aber sie will das Thema nicht wechseln, denn sie wird wieder neugierig auf das Labyrinth.

„Wir sind hier gefangen, nicht wahr?"

„Für den Moment... Aber..." Er stellt die Flasche auf den Baumstamm und dreht seinen ganzen Körper zu ihr herum, damit er ihr was zeigen kann. „Siehst du die Jungen da? Da beim Feuer."

Die Brünette dreht sich um und erblickt den Asiaten, den Blonden und noch weitere Jungen, die alle eine seltsame Uniform tragen und in der Gruppe essen.

„Das sind die Läufer und der Typ in der Mitte, das ist Minho. Er ist der Hüter der Läufer. Und jeden Morgen, wenn sich die Tore öffnen, rennen sie durch das Labyrinth, machen einen Plan, prägen sich alles ein, versuchen einen Weg herauszufinden."

„Wie lange machen die das schon?"

„Drei Jahre."

Bei dieser langen Zeit, die Newt ihr als Antwort gibt, hebt sie die Augenbrauen in die Höhe. „Und sie haben bis jetzt noch nichts gefunden?"

Newt grinst wieder. „Das ist leichter gesagt, als getan, man."

Er nimmt die Flasche wieder in seine Hand, dreht sich wieder um und lehnt sich gegen den Baumstamm.

„Hörst du?", sagt er und hält seinen Zeigefinger nach oben, wobei sie den Geräuschen nachlauscht, das das Labyrinth von sich gibt. „Hörst du das?" Er sieht sie an, wie sie konzentriert das Grollen des Labyrinthes wahrnimmt. „Das Labyrinth verändert sich. Es verändert sich jede Nacht."

„Wie ist das alles möglich?"

„Das kannst du die Ärsche fragen, die uns hier reingesteckt haben, falls du sie triffst."

Er lächelt und will damit einen Witz machen, aber sie lacht weder, noch schmunzelt sie etwas. Als er dies bemerkt, wird er wieder ernst.

„Hör zu, die Wahrheit ist... die Läufer sind die Einzigen, die wirklich wissen, was da draußen ist. Sie sind die Stärksten und Schnellsten von uns allen und das ist auch gut so. Wenn sie nämlich nicht zurück sind, bevor sich die Tore schließen, sitzen sie die ganze Nacht da draußen fest und bisher hat keiner 'ne Nacht im Labyrinth überlebt."

Sie sieht ihn wieder stirnrunzelnd an, denn wieso haben sie nicht überlebt? Was ist dort draußen, das einigen Jungen bereits das Leben genommen hat? Irgendetwas muss Newt doch wissen, wieso niemand eine Nacht dort überleben könnte.

„Was passiert mit ihnen?"

„Wir nennen sie die Griewer..." Newt macht ein ernstes Gesicht bei dem Gedanken. „Natürlich hat noch keiner, der einen gesehen hat, überlebt und konnte uns davon erzählen. Aber sie sind da draußen."

Beide starren zu den Mauern, die sie alle umrunden. Sie will sich wieder auf ihren Vornamen konzentrieren, der ihr immer noch nicht einfällt und dies bringt sie wirklich in sehr schlechte Laune bei dem Gedanken, dass es einen Namen gibt, der zu ihr gehört, aber sie nicht weiß, welcher es ist.

„Warum bist du keiner?"

„Was?"

„Ein Läufer."

Mit einem Ruck blickt Newt zurück zu ihr. „War ich... bis ich mich vor 'n paar Monaten am Fuß verletzt habe. Läuft sich nicht mehr so gut seitdem."

Geistesabwesend reibt er sich den rechten Fußknöchel, wobei sich sein Gesicht kurz vor Schmerz verzerrt. Das Mädchen hat den Eindruck, dass es nicht mehr unbedingt die eigentlichen körperlichen Schmerzen sind, sondern eher die Erinnerung daran.

„Und was ist passiert?", fragt sie, weil sie Newt unbedingt zum Reden bringen will.

„Beim Wegrennen von den Arschgriewern natürlich, wie sonst? Hätten mich um ein Haar gekriegt." Er macht eine Pause. „Gut, okay. Das waren genug Fragen für eine Nacht." Newt legt eine Hand auf ihren Rücken. „Hör zu, du und Ann seit heute doch unsere Ehrengäste, vor allem, weil wir seit Jahren kein Mädchen mehr vor die Augen bekommen haben."

„Oh, nein, nein. Ich bleibe..."

Newt unterbricht sie. „Nein, nein, nein, komm."

Sein Atem riecht nach diesem selbstgebrauten Getränk von Gally und es stinkt fürchterlich. Sie weiß, dass Newt etwas angetrunken ist und will, dass er sich am besten hinlegt, aber er steht auf, wackelt etwas auf seinen Füßen und hilft ihr hoch.

„Ich führe dich 'n bisschen herum."

„Komm schon, ich will nicht.", brummt sie, aber er ignoriert es einfach und zieht sie hoch, bis sie ebenfalls auf ihren zwei Füßen steht und sie durch die Mengen gehen.

Newt geht ohne Worte zu einer etwas größeren Hütte und sie ist gezwungen ihm zu folgen. Vor der Hütte stehen Jungen, die entweder Mais oder Suppe aus einem Teller essen.

„Bratpfanne.", lächelt Newt und ein dunkelhäutiger Junge kommt aus der Hütte.

Er ist etwas dicklich, aber auch groß gebaut. Seine Wangen sind pummelig und die weiße dreckige Schürze, die er trägt, lässt ihn etwas dicker wirken.

„Erinnere sie daran, wie Speck schmeckt."

Bratpfanne schmeißt ihr plötzlich ein Stück gebratenes Fleisch entgegen, das noch etwas heiß ist. Aber, als sie nur einen Bissen nimmt, verschlingt sie das ganze Stück, wobei Bratpfanne breit auflächelt.

„Iss auf, Frischling. Morgen brauchst du deine Kraft für die Feldarbeit."

Sie steht mit vollem Mund vor ihm, schaut ihn verwirrend an und Newt legt eine Hand auf ihren Nacken, damit sie weitergeht.

„Sie mag das Schwein!", hört sie Bratpfanne noch zu einem Typen sagen.

„Die hat keine Ahnung, was wahres Essen ist!"

„Mann, mein Schwein ist immer zart!"

Sie reden oder streiten weiter, was sie aber nicht mehr hören kann, da sich immer mehr entfernen. Newt und sie gehen die vielen Hütten entlang und dabei macht sie selbst sich Gedanken über die Worte von Bratpfanne.

„Ich... ich weiß nichts über Gartenarbeit."

„Schon gut. Mach dir keine Sorgen. Wir lassen die Neulinge alles ausprobieren, bis wir wissen, was sie am besten können." Newt deutet mit der Flasche in der Hand auf einige Typen, die sie noch nicht zu Augen bekommen hat. „Da haben wir die Baumeister. Können sehr gut mit den Händen arbeiten, aber oben ist nicht viel los." Dann dreht er sich zu einer anderen Bande von Jungen um. „Und dann haben wir da Winston, er ist der Hüter der Schlitzer." Und als gerade zwei Jungen an ihnen vorbeigehen, grinst Newt sie an. „Das sind unsere zwei Sanis, Clint und Jeff. Sie verbringen die meiste Zeit damit die Schlitzer zu verbinden."

„Und wie wird man ein Läufer?" Newt schaut die Brünette ausdruckslos an und will ihr gerade wieder die Meinung dazu sagen, doch sie kann sich noch heraus retten. „Nicht, dass ich einer werden will, ich will nur wissen, wie man zu einem wird oder wie Minho zu einem wurde."

Newt entspannt sein Gesicht, als sie dies sagt, denn er weiß bereits, dass aus ihr nie einer werden wird, so gern sie es auch will, aber sie hat wenig Interesse ein Läufer zu werden. Nicht so wie Ann, welche sich mit Alby und Ben angefreundet hat. Ben ist der blonde Junge, der heute mit Minho aus dem Labyrinth kam und er erzählt ihr alles über das Läufer Dasein und Ann ist so fasziniert davon, dass sie ab heute Abend ein Läufer werden will.

„Keiner von den Jungen will ein Läufer sein und man muss dafür auserwählt werden.", erklärt Newt und geht einen Schritt zurück.

Plötzlich wird die Brünette während des Gesprächs von einem Jungen geschubst, der von Gally aus einem Kreis geschleudert wurde. Und da steht sie schon in der Mitte des Kampfes und alle Augen sind auf sie gerichtet.

„Wie sieht's aus, Frischling? Willst du mal zeigen, was du draufhast?"

„Gally, nicht heute, man. Sie ist doch...", murmelt Newt hinter ihr her.

„Sie ist doch ein Mädchen, ja ich weiß, Newt.", lächelt dieser. „Das sehe ich auch selbst." Die Jungen rund um sie beginnen an zu lachen. „Das heißt aber noch lange nicht, dass ich sie nicht schlagen darf."

„Ach, du willst wirklich ein Mädchen verprügeln?"

Die Brünette fängt an Newt wirklich zu mögen, da er sie verteidigt, aber bei dem Gedanken, dass er sie aus der Situation herausbringen will, nur, weil sie ein Mädchen ist, ermutigt sie nur noch mehr. Als hätten sich alle hier eingeredet, dass Jungen besser sind als Mädchen, nur, weil sie noch nie eins bei ihnen hatte.

„Nein, nein. Ist schon gut, Newt.", sagt sie und nähert sich dem Kreis.

„Siehst du, sie hat gar kein Problem damit, dass ich ihr die Fresse poliere."

Und wieder lacht jeder auf und Gally muss dabei blöd grinsen.

„Oh Mann...", seufzt Newt und hält sich endgültig zurück.

„Frisch-ling! Frisch-ling! Frisch-ling!"

Mehr als zehn Jungen feuern sie an, aber das macht sie nur noch nervöser. Andere Jungen gesellen sich sofort zu ihnen, darunter auch Alby, Ben und Ann, welche denkt, dass dies keine so gute Idee ist, dass sie an einem Kampf mit Gally teilnimmt. Die Jungen jubeln, klatschen und haben diesmal etwas Anderes zu sehen, als nur Männer, die sich gegenseitig verprügeln, auch wenn nur aus Spaß. Auch andere außerhalb des Festes kommen, um dieses Ereignis mit zusehen. Das darf niemand von ihnen verpassen und wenn, dann würden sie es bereuen.

„Okay, na schön. Die Regeln sind einfach, Frischling." Gally geht hin und her. „Ich versuch dich aus dem Kreis zu stoßen, du versuchst durchzuhalten."

„Nicht zu grob mit dem Mädchen, Gally!", schreit jemand aus der Menge.

„Fertig?"

Keine Sekunde ist vergangen, da schubst Gally die Brünette auch schon voller Wucht aus dem Kreis, wobei zwei Jungen sie auffangen und sie wieder in den Kreis schubsen und Gally sie schnappt und sie zu Boden schleudert, wo ihr Gesicht auf den Sand aufkommt und sie ihn aus dem Mund spuckt.

„Komm schon, Frischling. Wir sind noch nicht fertig."

Sie steht sofort wieder auf, seht sich um und erblickt, wie wenig die Jungen eigentlich von ihr erwarten. Als würden sie bereits voraussehen, dass Gally gewinnen würde.

„Hör auf mich Frischling zu nennen.", knurrt sie sauer.

„Ich soll dich nicht so nennen? Wie soll ich dich denn nennen? Strunk?" Die Menge lacht laut. „Was glaubt ihr, Jungs? Sieht sie wie ein Strunk aus?"

Das bringt sie zum Ausbruch ihrer Wut, denn Gally provozierte sie, sodass sie ihm einen Tritt zwischen die Beine geben würde. Sie rennt auf ihn zu, versucht ihn aus dem Kreis zu stoßen, als er sie herumwirbelt und sie wieder zu Boden wirft.

„Weißt du was? Ich habe mich für Strunk entschieden."

Gally lacht und jeder lacht mit ihm. Aber ihr fliegt etwas Anderes durch den Kopf. Einen Namen. Und sie weiß von selbst, dass er zu ihr gehört. Anstatt wütend auf Gally zu sein, platze sie fast vor Freude.

„Kate...", brummt sie und steht sofort wieder auf. „Kate!", sagt sie lauter und die Jungen schauen sie verwirrt an. „Ich heiße Kate!"

Jeder jubelt laut auf und wollen in den Kreis, als Gally sie davon abhält.

„Wir sind noch nicht fertig!" Es wird still und Gally schaut sie grimmig an. „Also gut. Du heißt zwar Kate, aber für mich bist und bleibst du noch immer ein Strunk."

So langsam weiß Kate nicht, ob sie mit ihm oder über ihn lachen, aber ihr wird klar, dass alle sie auslachen, außer Ann, welche glücklich ist, dass sie endlich den Namen des andern Mädchens weiß.

Kate knurrt kurz. Gally will bloß nicht von ihr die Show gestohlen bekommen, also lässt sie sich etwas einfallen und läuft wieder auf ihn zu, sodass er sie wieder an ihrem Körper zu fassen bekommt und er wieder versucht, sie aus dem Kreis zu stoßen. Doch dann lehnt Kate sich auf die Seite, sodass Gally hinfällt und die Jungen laut aufschreien, denn das haben sie nicht erwartet. Gally bleibt für wenige Sekunden auf dem Boden liegen und Kate entfernt sich von ihm und muss lächeln bei dem Gedanken, was sie alles kann. Sie spürt irgendwie, dass sie das Zeug dazu hat richtig gut zu kämpfen und dies will sie jetzt an Gally auslassen. Als sie Ann erblickt, lächeln sich die beiden Mädchen kurz an, als würde Ann damit sagen, dass sie immer zu Kate hält und nicht zu Gally. Als dieser wieder auf den Beinen steht, wird er kleinlaut und rennt wütend (was Kate daran entdeckt, dass er laut knurrt und sein Kopf knallrot anläuft) auf sie zu, diesmal mit geballter Faust, doch diese bekommt Kate zu fassen, verdreht seine Hand, sodass er auf die Knie fällt und schubst ihn weg. Gally liegt wieder auf dem Boden und diesmal ist es Mucksmäuschenstill. Niemand, aber auch niemand sagt ein Wort über das, was sie gerade gesehen haben. Kate schnappt nach Luft, sieht sich um und erblickt die schockierenden Gesichter der Jungen und Ann. Dann wird Gally richtig wütend, als hätte Kate eine schwere Straftat begangen. Als er zum letzten Mal auf sie zu rennt, erblickt Kate, dass er beide Fäuste geballt hält und so schnappt sie sich beide Arme, die sie nach oben zieht und dann wieder verdreht, sodass Gally kurz vor Schmerz aufschreit und ihn dann gegen den Bauch schlägt, sodass er zu Boden fällt. Niemand glaubt so richtig, dass sie Gally besiegen kann. Dieser steht auf, versucht von einer Sekunde zur anderen seine Wut zu verstecken und wird von den anderen nach hinten gedrängt, die alle auf Kate zulaufen, ihr auf die Schulter klopfen, sie beglückwünschen und sie bei ihrem Namen nennen. Alby und Newt stehen neben ihr, halten sie um den Kragen und lachen mit ihr, obwohl Kate kaum lachen kann. Als Gally zwischen den Jungen hervorkommt, schnappt er sich ihre Hand und schüttelt diese.

„Gut gemacht... Kate.", murmelt er und lächelt kurz.

Plötzlich hören alle einen Schrei. Er hört sich an wie der Schrei eines Dinosauriers. Und alle wissen sofort, woher er stammt. Vom Labyrinth. Es wird von einer Sekunde zur anderen still. Jeder starrt in diese Richtung, hält den Atem an und Kate spürt, wie ihr das Herz bis zum Hals steht.

„Was zur Hölle war das?", fragt Ann, die sich neben Kate gesellt.

„Das... war ein Griewer.", antwortet Gally. „Aber keine Angst, hier seid ihr sicher. Nichts kommt durch diese Mauern.

Kate und Ann beginnen ihn wieder etwas zu mögen, obwohl er beide Mädchen verprügelt hat und der erste Tag nicht mal um ist. Er geht an ihnen vorbei, einige Jungen folgen ihm und der Kreis um Kate wird immer dünner.

„Also dann Leute, machen wir Schluss für heute.", sagt Alby durch die Runde. „War cool."

Newt kommt auf Kate zu, klopft gegen ihren Rücken und lächelt sie an. Dann geht er an ihr vorbei. Einige schütteln den beiden Mädchen die Hand und gehen zu ihren Schlafplätzen, aber Kate und Ann stehen immer noch da und hören den Schrein aus dem Labyrinth zu. Und in ihren Köpfen hallt immer noch dieses Geräusch des Griewer, der irgendwie immer lauter wird, als scheint es so, als würde es direkt hinter einer der Mauern auf sie lauern; als würde es ihnen folgen und niemals richtig verschwinden.

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