3
Man kann keinen Menschen auf Schritt und tritt bewachen - und wenn Monika nun mal zu Oliver fahren wollte musste ich das so hinnehmen. Ich konnte trotzdem einfach nicht aufhören von 19:00 Uhr ausgehend wo sie sich mit ihm in der Bar treffen wollte permanent an sie zu denken, was sie jetzt wohl tat und wie es ihr ging. Mir wäre es lieber gewesen sie hätte mir die Adresse von Oliver gegeben damit ich sie für den Notfall hatte, auch wenn ich von hier aus ohnehin nicht viel hätte ausrichten können. Das mulmige ungute Gefühl in meiner magengegend blieb, es war ein Gefühl wie zu fliegen, unsicher und schwankend. Ich sah immer wieder auf die Uhr - versuchend mir vorzustellen wo Monika wohl gerade war und was Oliver mit ihr machte. Es war eine seltsame unheilvolle Unruhe die sich in mir breit machte, grundlos aber unaufhaltsam. Ich tigerte durch die ganze Wohnung, versuchte meinen Körper mit Bewegung zu beruhigen was mir auch einigermaßen gelang. Immer wieder sah ich auf mein iPhone ob ich auch Ja keine WhatsApp-Nachricht oder einen Anruf von Monika verpasst hatte, vielleicht brauchte sie meine Hilfe und wollte mir was mitteilen. Doch mein Handy blieb stumm - kein vibrieren, kein Lebenszeichen von Monika. Ich wollte sie ja eigentlich davon überzeugen dass sie mir immer wieder zwischendurch ein Update gab wie es lief aber sie meinte dass es Oliver nicht gefallen würde wenn sie alle Details ihres Treffens gleich mit mir am Telefon teilte. Mir würde allerdings schon eine WhatsApp-Nachricht dass es ihr gut Gänge reichen, ich brauchte keinen Roman von ihr, zumindest vorerst nicht. Es hätte meinen Nerven etwas Beruhigung gebracht und das flaue Gefühl in meiner magengegend abnehmen lassen. Doch so war ich allein in der Stille meiner Wohnung - mein einziger Partner war meine unaufhaltsame Sorge um Monika. Wie gerne wäre ich ihr unauffällig gefolgt nur damit ich beobachten konnte dass eh alles mit rechten Dingen zugeht und er ihr nichts antut. Und auf einmal kommt mir der ungute und abstruse Gedanke dass Monika und ich uns wie immer voneinander verabschiedet haben, nicht mehr und nicht länger, als wüssten wir dass es kein Abschied für immer wäre. Als hätten wir die Schlüssel für die Zukunft in unseren Händen, als könnte ihr nichts passieren, als begäbe sie sich nicht in die Höhle des Löwen. Sie riskierte in meinen Augen Ihr Leben - aber sie meinte immer sie kenne Oliver besser als ich und er wolle wirklich nur die Spuren der Vergangenheit in einem klärenden Gespräch beseitigen, er wolle sich nur bei ihr entschuldigen für die Dinge die er ihr Angetan hatte und in die er sie hinein gezogen hatte. Er war ein verbrecher und Psychopath und doch hatte ich ihm meine Freundin anvertraut. Mir war kalt und das frösteln kam von tief in meinem Körper. Wenn ich nach draußen blickte war die Nacht in dunkelblaue Finsternis getunkt - undurchdringlich und schweigend. Es war eine Nacht in der schlimme Sachen geschahen, es war eine Nacht die Leben verändern konnte, es war eine Nacht die man nicht so schnell wieder vergessen würde.
Glaubt ihr Oliver will wirklich nur mit Monika reden?
Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top