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Monika hatte seltsamerweise immer noch keine Angst vor Oliver - auch nach allem was er ihr angetan hatte, er war irgendwie noch immer ihr betörender und verbotener side-Kick. Sie zog sich so sexy und lässig an wie immer als sie zu ihm fuhr, trägertop und hautenge Jeans. Sie war nicht schlecht gelaunt deswegen sondern tat als wäre es keine große Sache, ich vertraute ihr dass sie mich nicht anlog und trotzdem hatte ich Angst dass er das anders sah, dass er sie in nullkommanichts wieder an sich binden würde. Sie würde seinem Charme wieder verfallen, er würde sie wieder enttäuschen und dann wie ein Phönix aus der Asche steigen. Am liebsten wäre ich mitgefahren als neutrale Schiedsrichterin aber Monika hatte gemeint dass Oliver das auf keinen Fall wollte - und sie tat wie von ihm geheißen, so war es schon immer. Doch diesmal hatten ihre Augen nicht vor Spannung und Verlockung geglitzert als sie von ihm sprach, sie war tatsächlich von ihm los gekommen wie von einer süchtig machenden Droge. Ich hoffte so sehr dass ich sie nach diesem Treffen wohlbehalten wiedersehen werde. Sonst würde ich mir nie verzeihen dass ich sie habe gehen lassen obwohl ich von seiner Gefährlichkeit gewusst habe. Sie würde sich mit ihm in einer Bar treffen und dann zu ihm nachhause gehen um gemeinsam über ihre Vergangenheit reden und versuchen die alten missverständnisse aus der Welt zu schaffen. Mir wäre es lieber gewesen sie hätten an einem belebteren Ort als seinem Haus miteinander geredet - ich kannte sein Haus nicht aber ich stellte es mir so düster und unübersichtlich wie alle seine Sachen vor. Er lebte dort allein seit er aus der Haft entlassen wurde, es war weit weg von der Stadt wo sich einst sein Start-up befand und wo Monika lebte. Es war der Abstand den auch Monika brauchte um von ihm los zu kommen, der Abstand den schon die Haftanstalt geschaffen hatte. Aus den Augen, aus dem Sinn. Schon bald für alle Zeit, nach diesem 1 letzten Wiedersehen, ich hoffte so sehr dass es damit wirklich getan war. Was wenn Monika sich dazu entschied doch bei Oliver zu bleiben? Was wenn sie wieder von seinem dunklen Glanz geblendet wurde? Was wenn sie wieder seiner Dunkelheit verfiel? Doch Monika war stark und klug - ich vertraute ihr dass sie die richtigen Entscheidungen traf. Sie würde sich nicht mehr behandeln lassen wie seine Leibeigene und nicht mehr seine Sklavin sein. Sie würde die Wahrheit in seinem insgeheim desolaten und wahnhaften Leben sehen und sich angeekelt abwenden. Doch er war ein Meister der falschen Worte, er log und verbog die Tatsachen so sehr dass man die Orientierung verlor. Seine Worte waren wie eisenringe die sich um einen legten und einen fesselten sodass man nicht mehr von seinem Platz weg kam. Seine Mund züngelte wie der einer Schlange, falsch und beeinflussend. Er schuf mit seinen Worten eine magische Fantasie die jedoch schon bald in seiner kriminellen und gewalttätigen Realität klirrend zerschellte. Seine Worte waren fast genauso gefährlich wie seine Taten - denn auch sie konnten töten.

Wie findet ihr meine neue Story?

Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen

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