6. Das Wolfsgen
Niemand wusste was er sagen sollte, alle waren geschockt über die Tatsache, das Katherine meine Mutter war und auch ich konnte und wollte es nicht glauben. "Wer ist er? Wer ist mein Vater und was hat das alles mit mir und dem Mondstein zutun?", mein Blick wich nicht einmal von Katherines Gesicht, denn ich wollte das sie mich ansah und mir erzählte was damals vorgefallen war und wieso sie mich einfach abgegeben hatte, aber vor allem wieso sie mich bei fremden Leuten vor die Tür gelegt hatte und einfach abgehauen war. "Wieso? Wieso hast du mich einfach weggegeben Katherine?", fragte ich, während meine Stimme leicht zitterte, da ich mir die Tränen versuchte so gut es nunmal ging, zurück zuhalten. "Okay, setz dich und ich erkläre es dir", meinte Katherine, doch ich weigerte mich mich zu setzen. "Rede einfach!", fuhr ich sie nun an, ehe sie von mir absah und einmal tief Luft holte und schließlich anfing zu erzählen. Anfang 1491 traf ich auf einen dieser Urvampire, er war sehr nett und stellte mich seinem Bruder Klaus kurz darauf vor. Sie waren nett man konnte gut mit ihnen reden und auch Spaß haben. Irgendwann jedoch hat Klaus mich nach wenigen Wochen einem Mann vorgestellt, der mir auf den ersten Blick mehr als nur sympathisch war. Er sah gut aus und hatte so ziemlich alles was man sich eigentlich hätte an einem perfekten Mann wünschen können. Wir haben uns sofort gut verstanden und hatten uns auch ineinander verliebt, bis er mir irgendwann sagte das er ein Werwolf sei, aber da war es schon zu spät, denn da war ich bereits schwanger von ihm", begann Katherine zu erzählen.
"Klar ich war jung, gerade mal 18, aber er war schon etwas älter und hat sich wirklich auf dich gefreut, doch dann habe ich ein Gespräch zwischen Klaus und seinem Bruder mitbekommen und habe gehört dass sie über einen Mondstein geredet haben. Klaus war im Besitz von dem Mondstein, er wollte diesen Fluch der auf ihm lag brechen, dazu musste er jedoch ein Ritual durchführen. Dafür brauchte er jedoch eine sehr mächtige Hexe, einen Werwolf, einen Vampir und jemanden der von der Petrova Blutlinie abstammt. Klaus hatte schon alles vorbereitet und obwohl ich hochschwanger mit dir war, war es ihm egal, er wollte diesen Fluch einfach nur brechen. Er wollte mich für dieses Ritual töten und deinen Vater hat er für dieses Ritual ebenfalls einfach genommen, schließlich brauchte er einen Werwolf, aber dein Vater hat uns gerettet, er hat Klaus abgelenkt, er hat mir zugerufen das ich rennen soll und das tat ich, doch als ich zurück zu ihm gesehen habe, hat Klaus ihn vor meinen Augen brutal getötet da er wusste das ich zurück gucken würde, doch ich bin weiter geflüchtet, so gut und so lange ich konnte. Meine Familie wusste nicht wo ich steckte, also bin ich nach Monaten zu ihnen zurück gegangen. Ich wollte sehen ob es ihnen gut ging, auch wenn ich mit dir hochschwanger war. Natürlich hätten sie mich vor die Tür gesetzt, oder dich mir weggenommen, aber ich wollte einfach nach ihnen sehen. Klaus war aber vor mir da, das einzige was ich vorfand war meine Familie, abgeschlachtet in unserem Haus. Es war das reinste Massaker, also bin ich weiter geflüchtet, bis ich mir eine Hütte suchen musste, wo ich dich alleine zur Welt gebracht habe. Ich wusste nicht was ich tun sollte, aber ich wusste dass sobald Klaus erfahren würde, dass du auf der Welt bist, hätte er dich geopfert, also habe ich dich noch am selben Tag vor die Tür dieser Leute abgelegt, in der Hoffnung dass du ein normales und ruhiges Leben führen kannst, während ich Jahrhunderte auf der Flucht war und meinen Namen in Katherine Pierce geändert habe, in der Hoffnung das er mich nicht findet. Ich habe dich abgegeben und damit war diese Sache für mich dann auch erledigt okay!?", Katherines Stimme wurde zum Ende hin deutlich gereizter, aber auch kälter. Klar tat es weh so etwas zuhören, auch wenn ich Katherine nicht eine Sekunde lang als meine Mutter ansah! "Damon hatte recht, du bist ein Miststück!", war das letzte was ich sagte und ja ich hatte zum ersten mal solch eine Beleidigung in den Mund genommen, aber so wie Katherine am Ende geredet hatte, konnte ich einfach nicht anders. Irgendein Werwolf sollte mein Vater sein? Was war ich dann bitte? Würde er mich jetzt suchen und umbringen wollen? Ich hatte so viele Fragen in meinem Kopf, doch wie sollte ich all das beantwortet bekommen? Alle Blicke richteten sich auf mich, was ich deutlich spüren konnte, da es sich so anfühlte, als würden diese mich durchbohren. "Und jetzt? Was soll dieser Mondstein jetzt bitte mit Serina zutun haben?", hakte Damon nach, der die Arme vor der Brust verschränkte und Katherine eindringlich ansah. "Serina hat das Wolfsgen in sich, dieses Wolfsgen wird erst ausgelöst, sobald sie jemanden umgebracht hat und so wie sie aussieht, hat sie anscheind noch niemanden umgebracht!", Katherines Blick glitt zu mir rüber, während ich den Kopf leicht schief legte. "Nein! Denn ich töte nicht wahllos irgendwelche Menschen, so wie du es vielleicht tust!", konterte ich direkt, doch eine Frage blieb mir nun offen, was genau war ich? "Und wie soll das ablaufen? Mal angenommen ich töte aus versehen jemanden, was dann? Bin ich dann ein Vampir und ein Wolf, oder bin ich dann nur noch ein Wolf und sterblich?", stellte ich direkt meine Frage, doch das einzige was von Katherine kam war ein. "Woher soll ich das bitte wissen? Woher soll ich wissen was dann passiert? Frag den tollen Urvampire doch selbst, schließlich weiß Klaus deutlich mehr als ich und kennt sich mit dem Wolfskram besser aus, als jeder andere von uns, aber vielleicht solltest du warten bis ich aus der Nähe bin..." "Achja!? Und wieso sollte ich solange warten? Nur damit du wieder flüchten kannst, um wieder irgendwelche anderen Menschen zu verletzen? Welche zu töten, oder einfach nur um sie zu manipulieren, damit sie machen was du von ihnen verlangst? Ich werde ganz sicher niemanden suchen und es ist mir auch egal ob du abhaust oder nicht, oder ob du stirbst, lebst, oder sonst was", mir selbst fiel gar nicht auf das ich diese Ausdrucksweise mittlerweile doch wirklich gut beherrschte, zumindest wenn die Wut in mir Aufstieg. "Wenn ich ehrlich bin, dann will ich dich gar nicht mehr sehen, also verschwinde aus meinen Augen und tu uns allen einen gefallen und komm nie wieder zurück!", mit diesen Worten sah ich Katherine direkt in die Augen, denn ich meinte es Todernst. "Serina hat recht, du solltest uns allen aus den Augen treten, wir werden auch ohne dich, oder diesen Klaus herausfinden was passiert, wenn sie jemanden tötet.. aber du! Du wirst die letzte sein, die etwas darüber erfahren wird!", Damons Stimme klang ernst und entschlossen und wenn ich ehrlich war, wusste ich nicht was ich ohne diese Menschen um mich rum tun sollte!? Katherine schien nicht zu wissen was sie nun sagen sollte, denn sie schien langsam zu merken, wie unerwünscht sie hier war.
Katherine erhob sich von dem Sofa und sah kurz in die Runde, bevor sie die Arme vor der Brust verschränkte und ein selbstsicheres Grinsen auf den Lippen hatte. "Wir werden noch sehen, was und wann ich irgendwas erfahren werden!", sagte Katherine und wollte gerade gehen, jedoch hielt ich sie auf, als sie mit dem Rücken zu mir gedreht war. "Warte!", sagte ich, während Katherine weiterhin mit dem Rücken zu mir gedreht blieb. "Wie war sein Name?", fragte ich schließlich. Klar sagte ich nicht wessen Namen ich wollte, doch Katherine Verstand sofort das ich den Namen meines Vaters wissen wollte, denn anscheind war er der einzige gewesen von den beiden, der mich wirklich gewollt hatte. Katherine schwieg einen Augenblick, bevor sie schließlich mit dem Namen meines leiblichen Vaters raus rückte.
"Dano Petkov",
Katherine hatte mich nicht angesehen, als sie den Namen meines Vaters ausgesprochen hatte, da sie weiterhin mit dem Rücken zu mir stand und anschließend in Vampir Geschwindigkeit das Salvatore Anwesen verließ. Katherine ließ mich also mit nichts weiter, als einem Namen stehen und die Tatsache, das mein Vater seit Jahrhunderten Tod war, durch irgendeinen Klaus, der dieses Ritual wegen Katherines Flucht niemals durchführen konnte. "Okay, nur damit ich das jetzt richtig verstehe!? Serina steht jetzt auf der Abschlussliste von diesem Urvampir?", fragte Damon, was mich etwas unsicher nicken ließ. "Sobald er erfährt das ich lebe vermutlich ja und sobald er von Elena erfährt und die Tatsache das sie Katherines Doppelgängerin ist, wird er uns beide für dieses Ritual töten, aber dieser Urvampire weiß rein gar nichts über Elenas und meine Existenz. Ich bin über 500 Jahre alt und bin noch niemals diesem Klaus, oder seinem Bruder über den weg gelaufen, also sollten wir uns keine Gedanken darüber machen", sagte ich in die Runde und meinte es auch genau so, wieso sollte ausgerechnet jetzt dieser Urvampir auftauchen und Probleme machen? Ich war ihm noch nie begegnet und vermutlich würde ich das auch nie, denn sonst wäre es doch schon längst passiert oder etwa nicht?
"Okay.. trotzdem würde ich vorschlagen, dass wir uns so gut es geht schlau machen über diesen Klaus! Ich will vorbereitet sein ... nur für den Fall dass er hier irgendwann einfach mal so hereinspaziert", meinte Damon, doch ich nahm seine Worte nur ganz dumpf wahr, da meine Gedanken sich einfach komplett überschlugen und so viele Fragen in mir aufkamen, die ich mir selbst schließlich nicht beantworten konnte. Wie war mein Vater so? Stimmt es das er sich wirklich auf mich gefreut hat? Hatte er Katherine und mich so sehr geliebt, dass er wirklich den Tod in kauf genommen hatte, nur damit Kathrine und mir nichts passierte? Wie wäre er mit mir umgegangen, wenn ich ihn kennengelernt hätte und er noch am Leben gewesen wäre? Wäre er stolz auf mich gewesen? Hätte Katherine mich dann vielleicht doch behalten? Wäre ich jemals ein Vampir geworden, oder hätte ich vielleicht ein normales und sterbliches Leben gehabt, bis ich alt geworden wäre und diese Welt als Mensch verlassen hätte? Diese Fragen schossen mir nur so durch den Kopf, während mein Brustkorb sich etwas schneller auf und ab bewegte.
"Serina? Hallo?", hörte ich plötzlich Damons Stimme wieder völlig klar, während er mit seinen Fingern vor meiner Nase herum schnippte und mich somit völlig aus den Gedanken riss. "Hmm.. was?", fragte ich nach und sah Damon schließlich dabei an, da ich ihm ehrlich gesagt nicht zugehört hatte. "Wir werden jetzt versuchen etwas über diese Urvampire heraus zufinden, wir verstehen das das alles gerade wirklich verdammt viel ist für dich, aber.." "Ich will wissen wie er war, ich will einfach alles wissen", unterbrach ich Damon plötzlich, der sofort Verstand was ich meinte. "Natürlich willst du das, aber wie möchtest du jetzt bitte etwas über deinen Vater herausbekommen? Er und seine Familie und alle anderen die ihn persönlich kannten sind seit Jahrhunderten Tod Serina, wo willst du jetzt bitte irgendwas über ihn herausfinden?", fragte Damon, was mich leicht die Schulter zucken ließ. "Vielleicht finde ich in Bulgarien etwas über ihn heraus!?" "Du willst doch jetzt nicht wirklich zurück nach Bulgarien, nur um hinter einem Toten herum zu forschen", man konnte deutlich heraus hören, das Damon nicht begeistert von dieser Idee war, aber was sollte ich bitte tun? Es interessierte mich nunmal woher ich abstammte, oder wer er wirklich gewesen war. "Ja.. vielleicht hast du recht. Wir sollten etwas über diese Urvampire heraus bekommen und dann sehen wir weiter", stimmte ich schließlich zu, schließlich sollten wir auf alles vorbereitet sein, falls mal jemand von ihnen auftauchen würde.
Natürlich würde ich diesem Klaus gerne mal gegenüberstehen, alleine schon weil er meinen Vater getötet hatte. Ich wollte das er mir in die Augen sieht und mir sagte wie man nur so eiskalt und egoistisch sein konnte! Doch suchen würde ich diesen Mann nicht, denn das würde uns allen nur Probleme bescheren und darauf konnten wir alle wirklich verzichten! Entweder würde er mir durch zufall irgendwann begegnen, oder eben nicht.
Damon und Stefan suchten einige Bücher heraus, die schon Jahrhunderte alt waren, sogar älter als ich es war und setzten sich schließlich mit uns zusammen während wir Stundenlange diese Bücher durchstöberten, um etwas über diese Urvampire und vielleicht auch dieses Ritual zu erfahren, doch das ganze war nicht so leicht zu finden.
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