2. 1864 Der Tanz in die Hölle / Teil 2
Stefan und Katherine trafen wenige Minuten nach Damon und mir bei den Lockwoods ein und gesellten sich zu uns. Man Blick schwelgte durch den Raum, immer wieder hin und her, während ich die Leute genau musterte. Eine Frau fiel mir jedoch auf, die eher wie eine Hausdame auf mich wirkte, sie jedoch ihren Blick durchgehend auf, Damon, Stefan, Katherine und mich gerichtet hatte. Ich dachte mir nicht wirklich etwas dabei, also unterhielt ich mich schließlich weiter mit Katherine. " Darf ich fragen wann du geboren bist?", flüsterte Katherine mir zu und mir direkt klar war, dass sie sicher das richtige Jahrhundert meiner Geburt erfahren wollte. Ich zögerte einen Moment, ehe ich mich etwas dichter zu Katherine stellte und ihr mein Geburtsdatum verriet. "Es war der 23 Juli 1492", sagte ich leise, während ich deutlich sah das sich Katherines Gesichtsausdruck veränderte. Mir war nicht bewusst was dieser Blick zu bedeuten hatte, da sie mir auch sehr tiefgründig in die Augen sah. Sie sagte nichts mehr, sondern sah mir einfach nur schweigend in die Augen, während ihre Augen leicht gläserig schimmerten, was vermutlich aber auch durch das Licht kommen konnte. Gerade wollte ich Katherine fragen ob alles in Ordnung sei, als Damon mir seine Hand hin hielt und mich charmant zu einem Tanz aufforderte.
Ich legte meine Hand in Damons und ließ mich von ihm mit einem Lächeln auf den Lippen, auf die Tanzfläche führen. Die Musik begann ein modernes lied zu spielen, was bedeutete dass Damon und ich sehr dicht beieinander standen und unsere Oberkörper sich leicht berührten, während er mich über die Tanzfläche führte. Noch immer spürte ich den Blick der vermeintlichen Hausdame auf mir, doch auch Katherines fesselnder Blick, der auf mich gerichtet war entging mir keinesfalls. Diese Blicke verunsicherten mich, da sich mir die Frage stellte, ob ich etwas falsches gesagt oder getan hatte?
Doch da mich diese Blicke ziemlich unruhig machten, entschloss ich mich dazu diese zu ignorieren und ich meine gesamte Aufmerksamkeit, nur Damon und diesem Tanz schenkte. "Ist alles in Ordnung? Du wirkst ein wenig angespannt", Damon war natürlich nicht entgangen, dass ich mich etwas unwohl fühlte, denn er war jemand der die Reaktionen der Menschen genauestens beobachten konnte. "Ist dir diese Lage mit mir vielleicht doch unangenehm? Das du meine Begleitung bist und jetzt dieser Tanz..", setzte Damon an, den ich jedoch unterbrechen musste, denn an ihm lag es keineswegs. "Es ist mir nichts unangenehm mit dir Damon, es liegt gewiss nicht an dir, es sind die Blicke die Katherine mir gegenüber auf einmal zu wirft und diese Hausdame links von uns, beobachtete mich genauso. Mir stellt sich nur die Frage, ob ich etwas falsches gesagt, oder vielleicht getan habe?", gab ich ehrlich zu und ließ mich von Damon weiter über die Tanzfläche führen, so als hätten wir beide nie etwas anderes getan. "Das wird sich sicher klären, mach dir keine Gedanken und genieß den Tanz.", entgegnete Damon mir mit einem beruhigenden lächeln, was mich leicht nicken und ebenfalls lächeln ließ, schließlich hatte er recht.
Als das Lied beendet wurde, blieben Damon und ich stehen, ehe er mir seinen Arm hin hielt und wir zurück zu Katherine und Stefan gingen. Mein Blick fiel auf Katherine, die mich ansah und dieses mal lächelte. Dieses mal jedoch war es ein anderes Lächeln, es wirkte nicht wirklich echt, aber wieso sollte Katherine mir bitte ein falsches lächeln schenken? Die Brünette reichte mir ein Glas Sekt, welches ich dankend entgegen nahm und sie leicht anlächelte, bevor ich meine Lippen an das Glas ansetzte. "Damon und du harmoniert wirklich sehr gut", entkam es Katherine, doch ihr freundlicher Ton, änderte sich schlagartig bei ihren nächsten Worten. "Für meinen geschmack sogar etwas zu gut!", als sie diese Worte ausgesprochen hatte, bereitete sich ein metallischer Geschmack in meinem Mund aus, welches ich definitiv direkt als Blut identifizieren konnte. Katherine hatte mir anscheind Blut in meinen Sekt gemischt und das Eisenkraut, welches sich ebenfalls darin befand, verbrannt mir förmlich meinen gesamten Mund. Katherine wusste genau das ich Probleme mit Menschlichem Blut hatte und durch diesen Geschmack, hörte ich deutlich jedes verdammte Blut Rauschen der Personen die sich in diesem Haus befanden. Mein Brustkorb hob sich immer schneller auf und ab, denn dieses verlangen nach Blut wuchs mit jeder Sekunde so stark, das ich spürte wie meine Eckzähne langsam in meinen Oberkiefer schossen und sich die dunklen Adern unter meinen Augen bildeten. "SIE IST EIN VAMPIR!", Ertönte Katherines laute und schadenfrohen Stimme, während ich mir die Frage stellte, wieso sie mir das antat ? "Was hast du getan Katherine!?", erklang nun Damons geschockte Stimme, der dennoch in meiner Nähe stehen blieb. Gefallen ließ ich mir das ganze jedoch nicht, sondern kippte Katherine den Rest von meinem Sektglas ins Gesicht, so dass durch das Eisenkraut auch ihr Gesicht für einen Moment anfing zu verätzen, zumindest an manchen Stellen.
Das einzige was man nur noch hörte, waren aufgebrachte Menschen von denen die meisten fluchtartig das Haus des Bürgermeisters verließen. Katherine sah mich wütend an, ebenso wie ich sie, denn über diese Situation war ich äußerst empört. Gerade als Damon mich packen und aus dem Haus schaffen wollte, zog ihr Vater Damon und Stefan von Katherine und mir weg. "Haltet euch fern von diesen Monstern!", erklang die Stimme von Mr. Salvatore, der seine Söhne regelrecht von uns weg zerrte. "Du verstehst das nicht Vater, sie tun niemandem etwas", hörte ich noch Damons Stimme, bevor Katherine und ich mit Eisenkraut bespritzt wurden. Stück für Stück gingen wir immer mehr in die Knie, bis wir auf dem Boden lagen. Uns wurde etwas vor den Mund gemacht, damit wir nicht beißen, oder etwas sagen konnten. Doch nur kurz darauf wurden wir mit Seilen gefesselt, die ebenfalls in Eisenkraut getränkt waren und höllische Schmerzen auslösten. Immer wieder entkam mir ein schmerzhaftes keuchen, das war das einzige was ich noch konnte. Ich war zwar 354 Jahre alt und stärker als ein Vampir der gerade mal ein Jahrhundert alt war, aber durch dieses ganze Eisenkraut hatten weder ich, noch Katherine die Chance uns zu befreien. Wieso hatte sie so etwas überhaupt getan? Was gab ihr den anlass dazu, mich so zu hintergehen und jedem zu erzählen, das ich ein Vampir war? "Vater bitte.. wo bringt ihr sie hin?", hörte ich Damons Stimme, während ich unter den Schmerzen des Eisenkrauts litt. "Sie werden in die Fell's Kirche gebracht, darunter befindet sich eine Gruft. Sie werden dort austrocknen Damon. Eure Frauen Wahl scheint mir nun sehr geschmacklos gewesen zu sein!", hörte ich Mr. Salvatore noch zu Damon und Stefan sagen, doch diese schienen sich ihrem Vater widersetzen zu wollen, da sie los liefen und Katherine und mich vermutlich befreien wollten, als wir unsanft in die Kutsche geschmissen wurden. Durch ein kleines Fenster der Kutsche sah ich wie Damon und Stefan angerannt kamen, doch hinter ihnen tauchte ihr Vater nur wenige Sekunden später auf und schoss auf seine eigenen Söhnen. Man konnte deutlich sehen, wie der Schuss durch den Rücken der beiden, bis vorne durch zu ihrer Brust durchdrang und die beiden Brüder augenblicklich zusammen Sackten und zu Boden fielen. Erschrocken starrte ich die beiden an, zumindest mit der letzten Kraft die ich hatte, während sich Tränen in meinen Augen bildeten, doch Katherine Schien das ganze rein gar nichts auszumachen, was zur Hölle war bitte mit ihr los? Wieso verhielt sie sich plötzlich so schrecklich? War es der Tanz mit Damon? Ging es ihr darum? War es Eifersucht gewesen? Hatte Katherine die eifersucht geleitet und mich durch den Tanz mit Damon direkt in mein unglück befördert? War dieser Tanz für mich, der Tanz in die Hölle?
Nach einer Weile spürte ich nur noch das Ruckeln, als der Kutscher los fuhr und man nur noch sehen konnte, wie wir uns von Damon und Stefan entfernten. Es tat mir weh die beiden nun Tod zu sehen, zu wissen das sie nicht mehr existierten, schließlich waren sie mir sehr ans Herz gewachsen.
Katherine und ich waren jedoch nicht die einzigen Vampire in dieser Kutsche und genau diese Tatsache ließ mich wissen, das es kein gewöhnlicher Ball war. Dieser Ball wurde sicher nur veranstaltet, damit der Rat auf Vampirjagd gehen konnte. Vermutlich hätte der Bürgermeister im Laufe des Abends, Getränke mit Eisenkraut verteilen lassen. Dieser ganze Ball war nur ein riesen Schwindel, nur um Vampire zu enttarnen, doch die Tatsache das eine angeblich gute Freundin mich verraten und hintergangen hatte, war eine der schlimmsten Dinge die einem angetan werden konnte.
Als die Kutsche ruckartig anhielt und sich die Tür öffnete, kam der Kutscher herein, löste Katherines Seile von ihren Händen und Füßen und den Mundschutz, der dazu gedient hatte, dass wir niemanden beißen konnten.
Ich konnte nicht beschreiben wie irritiert ich war, das Katherine heraus geholt wurde. Da der Kutscher die Tür geöffnet ließ, konnte ich sehen wie Katherine ihm einen hellen Stein überreichte, der ihr anscheind die Freiheit schenkte, denn kurz nachdem sie den Stein überreicht hatte, schenkte sie mir einen erneuten Blick, während ich sie bittend ansah, beinahe schon flehend, doch anstatt mich heraus zuholen, verschwand sie in Vampirgeschwindigkeit und ließ mich mit den anderen Vampire zurück.
Katherine hätte den Kutscher töten, oder manipulieren können, um uns frei zu lassen, doch sie hatte uns im Stich gelassen, was in meinen Augen hochverrat war. Normalerweise sollte unsere Spezies doch zusammen halten, anstatt seines gleichen zu verraten und Höllenqualen erleiden zulassen, oder etwa nicht?
Nachdem der Kutscher wieder auf die Kutsche gestiegen war und diese sich wieder in Bewegung setzte, wusste ich dass es das war. Wir würden immer mehr austrocknen und verdursten. Wir würden Höllenqualen erleiden, jeden Tag immer ein bisschen mehr und das sollte sich nun in die Ewigkeit ziehen? So hatte ich mir meine Unsterblichkeit gewiss nicht vorgestellt!
Die Fahrt zog sich wie eine gefühlte Ewigkeit in die Länge, während immer wieder jemand zu uns kam und uns Eisenkraut mit einer Spritze verabreichte. Niemand von uns konnte sich wehren, dieses Eisenkraut schwächte uns immer und immer mehr.
Nachdem die Kutsche erneut anhielt, wurde erneut die Tür geöffnet und zwei Männer trugen uns nach und nach in eine Gruft, an irgendeinen Platz. Sie entfesselten uns zwar nachdem sie uns abgesetzt hatten, doch jeder einzelne von uns war kraftlos um aus dieser Hölle zu entkommen.
Ich nahm wahr wie die Schritte der Männer sich immer mehr von uns entfernten und als ich nur noch dunkelheit wahrnahm, war mir klar das sie die Gruft zu gesperrt hatten und sie uns unserem grausamen Schicksal überließen...
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