Kapitel 8

Vaughn

„Das war fantastisch." Ihre Augen schimmerten vor Lust. Die goldenen Sprenkel glühten und der Ring um ihre Iris loderte lichterloh wie ein Feuer, schön wie der Staub der Sterne. In meinem Lendenbereich dehnte sich ein lustvolles Ziehen aus. Dieses Bild von ihr, sie über meinen Arm nach hinten gebeugt. Das Messer, wie es den Stoff ihres Kleides teilte. Ihr Blick, über den ein Schleier der Lust gelegt war. Ihr Körper der vor Verlangen bebte.

„Vaughn." Magie knisterte um uns herum, als ich den Schild um den Raum verstärkte, damit keiner ihrer Laute nach außen drang. Sie lachte leise und verdrehte die Augen, während sie sich auf die Unterarme aufrichtete, um mich besser ansehen zu können. Ihr Blick lichtete sich und das strahlende Blau ihrer Augen, eine Schattierung, die alle in sich zu vereinen schien, blitzendes Kobalt, schimmernde Emaille und flimmerndes Indigo, sah mir entgegen.

Das Band, das unsere Herzen, unsere Seelen, miteinander verband, pulsierte vor Macht. Belle streckte ihre Hand aus, fuhr die Muskeln meines Körpers nach und ich legte den Kopf in den Nacken. Sie war so umwerfend. So schön. So klug, dass ich jederzeit vor Ehrfurcht vor ihr auf die Knie sinken könnte.

Ihre Finger wanderten tiefer und ich versuchte ihrem Necken standzuhalten. Ich spürte ihr diabolisches Grinsen und meine Magie stoppte ihre Hand just in dem Moment, in dem sie sich um mich schließen wollten. Sie gab einen unzufriedenen Laut von sich und schüttelte meine Magie ab, als wäre es ein lästiges, überflüssiges Kleidungsstück. Als ihr Blick meinen traf, funkelte sie mich herausfordernd an. Meine Magie reagierte instinktiv, drückte sie auf den Tisch, wie sie die Alhambrier gegen die Wand. Prüfend musterte ich ihre Miene, noch immer herausfordern. Ihr Grinsen wurde breiter.

Weißglühende Flammen meiner Magie schlängelte sich um ihre Handgelenke, leckten am Zeichen unserer Verbindung, das genau wie unser Band vor Hunger vibrierte. Belles Atem wurde hektisch, sie wandte sich ungeduldig, wartete darauf, was ich als nächstes tun würde. Meine Hand legte sich um ihren Hals, strich über den Punkt, an dem ihr Herzschlag donnerte, folgte einer der blutroten Linien, die sich über ihren Körper zogen.

Belle schlang ihre Beine um meine Hüfte und zog mich näher. Ihre Haare schimmerten im hereinfallenden Licht der Abendsonne und über ihre Haut legte sich ein nahezu magischer Glanz. Und die Kontrolle, die ich angestrengt versuchte aufrecht zu erhalten, glitt mir davon. Sie hob mir ihre Mitte entgegen und meine Magie rieselte wie seidene Fäden, geschmückt mit flimmernden Lichtpunkten, durch meine Finger.

Verlangen durchströmte meinen gesamten Körper. Verlangen nach dieser Frau, danach sie zu berühren, zu küssen, zu streicheln, zu reizen, bis sie wieder dieses süße Stöhnen von sich gab. Sie überwältigte mich.

Ich zog sie näher, beugte mich über sie und sie hob ihren Kopf, reckte sich mir entgegen. Sie war eine einzige Verlockung, ihre Hände, die über meinen Rücken strichen, ihre Hüfte, die sich an mich schmiegte. Eine Versuchung, der ich, selbst wenn ich wollte, nicht widerstehen könnte.

Ich brachte meinen Schwanz in Position und ihre Finger krallten sich in freudiger Erwartung in meinen Rücken. Der Kuss wurde drängender, intensiver und unser Herzschlag fand denselben wilden Rhythmus.

Da waren keine Worte mehr, um sie zu reizen. Keine Worte, um zu beschreiben, was ich empfand. Keine Worte, für irgendetwas, was sich hier abspielte.

Doch, die brauchten wir auch nicht. Ich sah alles, was ich spürte in ihren Augen. Alles, was sie fühlte, durch ihre Berührung und alles, was ich immer mir immer gewünscht hatte, in der Frau vor mir.

Als ich in sie eindrang und ihre warme Hitze mich umschloss, verlor ich die Kontrolle. Wir trieben uns gegenseitig zum Rand der höchsten Klippe, hielten die Luft an, als wir sprangen, genossen diesen besonderen Moment, kurz vor dem Fall, fühlten die alles verzerrende Anspannung und die darauffolgende schönste Entspannung, als wir eng umschlungen in die Wärme des Meeres eintauchten.

Als wir uns endlich wieder rühren konnten, sah sie mich atemlos und mit geschwollenen Lippen an. Und es war einer dieser Momente, in denen ich mein Glück kaum fassen konnte. Mein Glück darüber, dass diese wunderschöne, willensstarke Fae tatsächlich zu mir gehörte. Dass ich es war, dem ihr Lächeln galt. Ich erwischte mich immer wieder, und zu meinem Leidwesen muss ich gestehen, dass selbst Rouven und Oraziel bemerkt hatten, wie ich innehielt, in dem was ich tat, nur um sie anzusehen. Beim Lesen, beim Training oder wenn sie mit Coilin herumalberte.

Rouven klopfte an mein Schild und Belle richtete sich besorgt auf. Ich ließ seine Gedanken ein, die sogleich eintrafen. „Wir haben Besuch." Ich erschauderte, denn ich erkannte den Ton, den seine Stimme angenommen hatte, sofort. Kühl, distanziert. Nur eine Person löste derartige Gefühle in Rouven aus. Und in mir.

Es dauerte nur Bruchteile eines Augenblicks, bis Belle und ich vollständig angezogen waren. Belle hatte durch unsere Verbindung Rouvens Nachricht mitgehört und sofort begriffen, um wen es sich handeln musste. Rouven hatte ihr ein neues Kleid gebracht und er sowie Coilin, Oraziel und meine Schwestern warteten vor den Türen des Ratssaals. Sie sahen mich besorgt an, abwartend. Dann wanderten ihre Blicke zu Belle und ihre Mienen wurden noch besorgter.

Sie steckte sich gerade ihre Haare mit einer Klammer hoch und beachtete die Blicke der anderen nicht. Sie sah stoisch geradeaus, als würde sie ihre Anwesenheit bereits spüren und sich ausmalen, wie sie sie umbringen würde. Zwischen ihren hellen Brauen bildete sich eine steile Falte, dann legte sie den Kopf schief und grinste.

Noch bevor ich fragen konnte, verdunkelte sich der Himmel und einen Moment lang fiel kein Licht durch die Fenster. Ein ohrenbetäubendes Brüllen dröhnte über das Land und dann schossen fünf riesige Silhouetten vorbei und begannen über der Burg Kreise zu ziehen.

„Dann lasst uns doch mal herausfinden, wieso diese Hexe nicht in deinen Flammen verbrannt ist." Rouven sah meine Seelengefährtin grimmig an und diese nickte entschlossen. Einen Moment später war jegliche Emotion von den Gesichtern der beiden verschwunden. Ich sah von Rouven zu Oraziel, beide hatten bereits ein Schild um Belle gelegt, als wir uns auf den Weg zur Freitreppe machten. Bestenfalls würde das ein schneller Mord und schlimmstenfalls ein riesiges Blutbad werden.

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Ihr wisst, wer es ist, oder?

Und wie fandet ihr das Kapitel aus seiner Sicht?💛

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