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Mein Wecker riss mich aus meinem Schlaf und ich brauchte eine Weile um richtig wach zu werden. Ich stand auf und drehte an dem Rädchen an meinem Fenster. Das Fenster erhellte sich und die Sonnenstrahlen der aufgehenden Sonne schienen auf mein Gesicht. Tamaki kam in mein Zimmer getrottet und ich streichelte ihm übers Fell.
„Guten Morgen Miss Stark. Haben sie gut geschlafen?“, meldete sich Liv.
„Ich habe sehr gut geschlafen, danke Liv.“
„Das ist schön zu hören. Kann ich ihnen sonst noch etwas Gutes tun?“
„Danke, Liv. Ich brauche nichts weiter.“
„Einen angenehmen Morgen dann noch Miss Stark.“, antwortete sie nur, bevor sie ganz verstummte.
Lächelnd ging ich zum Kleiderschrank und suchte mir eine hellblaue Jeans und ein bauchfreies Star Wars-T-Shirt heraus.
Ich lief ins Bad und ging in die Dusche bevor ich mir die Zähne putzte und ein bisschen Mascara auftrug.
Auf dem Weg zurück in mein Schlafzimmer nahm ich mir schnell noch eine dünne Jacke aus dem Kleiderschrank.
Ich packte meine Tasche nur mit zwei Blöcken und meiner Federtasche. In der Küche aß ich noch schnell einen Apfel und packte mir noch ein wenig Obst und einen Toast in die Schultasche.
Auf dem Weg zum Aufzug meldete sich Liv wieder:
„Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag, Miss Stark.“
„Danke Liv. Wir hören uns dann später wieder.“
Ich verschwand im Aufzug und drückte den Knopf zur Tiefgarage. Ich kann mit meinem eigenen Auto zur Schule fahren, wie cool ist das denn.
Ich stieg mit einem breiten Lächeln aus, lief zu meinem pechschwarzen Chevi und machte gerade die Tür auf um einzusteigen, als Dad um die Ecke kam und mich mit einem Kuss auf die Schläfe begrüßte.
„Na, Kleines. Schon aufgeregt?“
„Ja, schon ein bisschen.“, gab ich mit leicht erröteten Wangen zu.
„Das wird schon.“, versuchte mein Dad mich aufzumuntern.
„Ich weiß…“
„Na dann, viel Spaß in der Schule, Schatz!“, rief er mir noch zu bevor er wieder um die Ecke verschwand.
Ich saß im Auto und bestaunte die Inneneinrichtung als mich Friday begrüßte.
„Guten Morgen, Emily. Wie geht es ihnen an diesem herrlichen Morgen.“
„Guten Morgen Friday. Bei mir ist alles bestens. Danke der Nachfrage.“
„Soll ich ihnen auf der Fahrt die Musik ihres Vaters abspielen?“
„Ja, danke.“
Ich schaltete den Motor ein und hörte den fetten Sound des Wagens. Ich schloß kurz die Augen, mit einem Lächeln auf dem Gesicht, um dann aus der Tiefgarage zu fahren. Die Musik meines Dads klang in meinen Ohren und ich drehte automatisch lauter. Ich wippte zur Musik und kam wenig später an der Schule an. Ich stellte mich auf einen Parkplatz direkt vor dem Eingang.
Zu spät merkte ich wie laut meine Musik noch war und drehte sie schnell leiser. Ich schaltete den Motor aus und stieg etwas verunsichert aus. Alle Blicke waren auf mich gerichtet und ich lief mit eingezogenen Kopf ins Schulgebäude.
Ich richtete mich wieder auf. Ich atmete einmal tief ein und entspannte mich ein wenig.
Ich wusste nicht wo das Sekretariat war, also ging ich auf den nächstbesten Schüler zu.
Er sah sportlich aus und hatte kurze braune Haare. Ich tippte ihm auf die Schulter und er drehte sich erschrocken zu mir um.
„Hey.“, begrüßte ich ihn.
Er machte große Augen bevor er sich vorstellte.
„Hi, ich bin Peter.“, er schenkte mir ein kleines Lächeln.
Ich guckte ihm in seine strahlend braunen Augen und wunderte mich gleichzeitig warum er die Augen so aufgerissen hatte.
„Habe ich irgendetwas im Gesicht?“, entgegnete ich ihm.
Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln bevor er mir antwortete.
„Oh, sorry. D-du kommst mir nur so bekannt vor, k-kennen wir uns irgendwo her?“, stotterte er zurück.
Ich musste lachen und unterbrach in.
„Hey, Alles gut, ich hab nur Spaß gemacht.“, beruhigte ich ihn.
Er entspannte sich sichtlich und ich redete weiter.
„Kannst du mir verraten wo ich das Sekretariat finde?“, fragte ich ihn ein wenig nervös.
„Klar, komm mit.“, sagte er wieder lächelnd.
Auf dem Weg zum Sekretariat redeten wir noch ein bisschen miteinander.
„Bist du neu in der Stadt,…?“, er sah aus als wollte er noch was hinzufügen und guckte mich fragend an.
„Oh, ja. Ähm, ich bin Emily.“, antwortete ich.
„Schön dich kennen zu lernen Emily.“
„Ganz meiner seits Peter. Ach, und um auf deine Frage zurückzukommen. Ich bin erst vor ein paar Tagen hierher gezogen und kenne mich hier in Manhattan auch gar nicht wirklich aus.“, gab ich nur zurück.
„Vielleicht hättest du ja Lust mit mir eine kleine Stadtführung zu unternehmen. Ich lebe hier schon mein ganzen Leben und kenne echt gute Cafés hier in der Stadt, also…?“
„Klar, gerne.“ ,unterbrach ich ihn mit einem breiten Lächeln.
„Ok, dann sag einfach Bescheid wenn du Zeit hast, dann kann ich dir alles zeigen.“, ich konnte erkennen wie seine Wangen bei meiner Zusage einen leichten Rosaton annahmen.
„So da wären wir.“, sagte er mit einem enttäuschten Blick.
„Oh, danke. Wenn wir dann die Stadttour machen gebe ich dir was aus.“
„Danke, aber das ist nicht nötig. Ich habe dir gern geholfen.“
„Ich bestehe aber darauf.“, grinste ich ihn an.
„Na gut, dann sehen wir uns, Emily. Hat mich sehr gefreut.“
„Mich auch.“, ich schaute ihm noch kurz hinterher bevor er in der Menschenmasse unterging. ‘Er ist schon echt süß‘, dachte ich mir.
Jetzt aber Konzentration auf die wichtigen Sachen. Ich machte die Tür zum Sekretariat auf und wurde auch gleich herzlich empfangen.
„Oh, guten Morgen, sie müssen die neue Schülerin sein?“, begrüßte mich eine etwas ältere Frau.
„Ja, Emily Stark.“, antwortete ich ihr knapp.
„Na dann. Hier hast du schonmal deine Schließfachnummer und den Code dazu, sowie deinen Stundenplan für dieses Schuljahr und deine Bücher. Fehlt noch was?“, sie hielt kurz inne, „Nein, das müsste alles gewesen sein. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag, Ms. Stark.
„Vielen Dank, das wünsche ich ihnen auch.“, ich lächelte sie an und sie lächelte zurück.
Ich verließ den Raum und versuchte mich im Schulgebäude zurecht zu finden. Ich sah auf meinen Stundenplan, der mir verriet, dass ich jetzt Biologie bei Mr. Harrington hatte. Ich suchte den Raum und bin einfach nur froh noch bevor es klingelt angekommen zu sein.
Ich ging in die Klasse und stellte mich mit einem Händedruck bei meinem Lehrer vor.
„Ah, sie müssen Emily Stark sein.“, begrüßte mich der Lehrer.
„Ja, genau.“, antwortete ich.
„Dann setzen sie sich auf einen freien Platz. Ich werde sie gleich nochmal aufrufen, dann können sie sich der Klasse vorstellen.“
Ich nicke Mr. Harrington zu und setzte mich auf den einzig freien Platz. Neben Peter.
Peters Sicht
Ich redete gerade mit meinem besten Freund Ned, als mir auf einmal jemand auf die Schulter tippte. Ich drehe mich um und sah ein Mädchen, dass ich definitiv noch nie an dieser Schule gesehen hatte, aber dennoch kam sie mir so bekannt vor und ich riss die Augen weit auf.
„Habe ich irgendetwas im Gesicht?“, fragte sie lächelnd.
„Oh, sorry…“ ich stotterte etwas unbeholfen herum aber sie lachte nur. Sie fragte mich ob ich weiß wo das Sekretariat ist und ich beschloss kurzerhand, sie einfach dahin zu begleiten.
Wir quatschten auf dem Weg dorthin und mir kam die brillante Idee sie auf eine Stadttour einzuladen da sie erst vor kurzem hierher gezogen ist. Sie willigte ein, was mir ein Lächeln aufs Gesicht zauberte und ich spürte wie sich Hitze in meinen Wangen staute.
„Na gut, dann sehen wir uns, Emily. Hat mich sehr gefreut.“, verabschiedete ich mich bei ihr und ging schnurstracks zu meinem Unterricht.
Ich grübelte den ganzen Weg dahin wieso sie mir so bekannt vorkam und wieso mir ihr Name so vertraut war. Ich bekam gar nicht mit wie sich meine Beine selbstständig machten und ich in den Unterrichtsraum von Mr. Harrington lief.
Ich setzte mich hin und grübelte weiter über Emily nach. Als ich auf einmal wahrnahm wie sich jemand neben mich setzte.
Emilys Sicht
Peter schien voll in Gedanken versunken zu sein, denn als ich mich neben ihn setzte blickte er überrascht auf.
„So sieht man sich wieder.“, begrüßte ich ihm.
„Hey.“, antwortet er nur knapp. Ich wollte ihn gerade fragen was denn los ist, als die Schulglocke klingelte.
Ich setzte mich ruhig auf den Stuhl und bekam Gänsehaut wenn ich daran dachte, dass gleich jeder weiß wer ich bin.
Der Unterricht begann.
„Guten Morgen liebe Schüler. Manche von euch haben vielleicht schon mitgekriegt das wir eine neue Schülerin begrüßen dürfen, Ms. Stark.“, Mr. Harrington zeigte auf mich und ich stand reflexartig auf. Vielleicht ein bisschen zu schnell.
„Hey.“, sagte ich leicht nervös und guckte automatisch zu Peter, der sich abrupt wegdrehte, „Ich bin Emily.“
Ich setzte mich wieder hin und blickte irritiert auf meinen Block. ‘Warum hat Peter gerade so reagiert? Ob er mich jetzt aus einem anderen Blickwinkel sieht?‘.
Ich starrte weiter auf meinen Block und mein Blick schweifte auf Peters Mitschriften. Ich sah ihn, wie er in Gedanken versunken war und gar nicht mitkriegte wie der Lehrer mit ihm sprach.
„Peter?!“, rief Mr. Harrington nun schon zum dritten Mal.
Als er immer noch nicht reagierte, stieß ich ihn leicht mit dem Ellenbogen an.
„Hm?“, schreckte er hoch und sah mich kurz fragend an bevor er sich zum Lehrer wendete.
„Peter, du sollst Emily helfen sich hier bei uns zurecht zu finden, ok?“
Peter nickte nur mit einem kleinen ‘Ja‘ und wand sich dann wieder seinen eigenen Gedanken zu.
Nach dem Klingelzeichen leerte sich schnell der Klassenraum und nur noch Peter und ich waren da. Er packte seine Sachen und würdigte mich keines Blickes. Ich wollte ihn direkt darauf ansprechen, doch bevor ich auch nur etwas sagen konnte, wendete er sich ab und lief aus dem Zimmer.
Langsam ging ich ihm hinterher, nicht wissend in welche Richtung. Peter bog in den nächsten Gang und war verschwunden.
„Ey, Süße.“, hörte ich eine leicht raue Stimme hinter mir. Angerannt stand die Person schon neben mir, bevor ich mich umdrehen konnte um zu sehen wer es war.
Mit runden frechen Augen musterte er mich von oben bis unten. Mit den schwarzen Haaren, schlecht nach hinten gegelt sollte ich ihn eigentlich so mustern. ‘Einfach weiterlaufen, sowas kann ich mir jetzt nicht antun.‘ Als ich abbiegen wollte versperrte er mir den Weg.
„Warum denn so eilig?“, fragte er mit einem Zwinkern.
„Ich muss zum nächsten Unterricht.“, sagte ich und versuchte an ihm vorbei zu kommen.
Bevor er etwas erwidern konnte sprach eine Stimme mit genervtem Unterton: „Zisch ab, Flash! Ich sag es nicht noch mal!“
Er sah die Person hinter mir mit einem abwertenden Blick an und sagte augenrollend:
„Cube, sei nicht so, das war doch nur Spaß. Ich wollte doch nur unseren Neuling begrüßen!“
„Ne Begrüßung sieht aber anders aus.“, erwiderte sie und kam mit ihren Büchern im Arm neben mich gelaufen.
Flash warf ihr einen bösen Blick zu und ging weg.
„Danke... Cube? Richtig?“
„Jap, genau. Kein Problem, das hat er auch schon mit mir gemacht als ich neu war. Nur leider hat er mich leicht unterschätzt und ich gab ihm damals einen Tritt zwischen die Beine. Seitdem bin ich auf seiner schwarzen Liste.“, sagte sie mit einem verschmitzten Grinsen, „Du bist Emily, richtig?“
Ich nickte nur und erwiderte ihr freundliches Lächeln.
Sie hat große dunkelbraune Augen und ihr Gesicht hat eine schöne Form. Sie trug einen langen, dünnen, schwarzen Rock mit einer hellen Bluse und ein hellblaues Kopftuch.
Sie war nicht viel größer als ich, aber man hatte schon von Weitem Respekt vor ihr.
„Na los, komm.“, sagte sie zu mir und wir gingen zum nächsten Unterricht.
Sorry das wieder so lange nichts kam. Ich hatte trotz Ferien, ein wenig Stress.😬
Das nächste Kapitel werde ich am Samstag hochladen.
Wie findet ihr die Geschichte bis jetzt und was haltet ihr von Cube?
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