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Ein paar Stunden vergehen in denen alle mit angepackt haben um uns beim Gepäck ausladen zu helfen.
Wir stellten alle Umzugskartons in den Fahrstuhl und ließen meine Eltern, Steve und Bruce im 79. Stock aussteigen, bevor Natasha, Clint und ich eine Etage höher fuhren um meine Kartons dort abzustellen.
Ich habe sie extra beschriftet und so landeten der Großteil der Kisten im Kleiderschrank und in meinem Schlafzimmer.
Clint ist gerade dabei die letzte Kiste in mein Bad zu stellen, als Natasha auch schon ankam und mich mit einem breiten Lächeln ansah.
„Wow, Emily. Die Etage ist der Hammer.", brachte sie nur heraus und Clint schließt sich ihrer Meinung an.
„Nat hat Recht. Sie ist echt schön. Ich finde den Kleiderschrank zwar ein bisschen zu groß, aber das ist wahrscheinlich so ein Mädelsding. Da mische ich mich lieber nicht ein.", er hob unschuldig die Hände nach oben und lief kopfschüttelnd aus dem Raum.
Nat und ich grinsten uns an.
„Ach Emily?"
„Ja.", antwortete ich Clint.
„Hast du Lust mit mir und Natasha zu trainieren? Schließlich müssen wir dich doch wieder fit kriegen.", entgegnete er mir mit einem Lächeln.
„Klar, lass mich nur schnell umziehen, dann komme ich!", rief ich ihm zu, schon halb im Kleiderschrank verschwunden.
„Wir warten dann im 77 Stock auf dich!", rief er mir zurück.
Ich freue mich schon so wieder mit Clint und den anderen zu trainieren. Das hat mir glaube ich am meisten gefehlt. Sie werden Augen machen, wenn sie sehen was ich alles noch kann. Dad hat mit mir in Kalifornien täglich geübt und mir neue Techniken beigebracht. Ich hoffe einfach nur, dass ich heute nicht zu viel einstecken muss.
Fertig angezogen, mit einer schwarzen Leggings, einem dunkelblauen Top unter einem bauchfreien T-Shirt und meiner Wasserflasche in der Hand, fahre ich in die 77 Etage und steige mit einem Lächeln auf dem Gesicht aus.
Ich öffne die Tür auf der ganz groß Trainingsraum steht und laufe in einen riesigen Raum. Ich schaue mich um und sehe, außer einem großen Spiegel an der Wand, nichts in diesem Zimmer. Er ist vollkommen leer.
Die Tür zum Raum geht wieder auf und ich sehe Clint und Natasha in voller Ausrüstung auf mich zukommen.
„Na, Mäuschen. Bereit?", fragte Clint mich grinsend.
„Ich mach euch beide fertig.", gab ich nur zurück.
„Das wollten wir hören.", schaltete Nat sich ein.
„Wollen wir dann anfangen?", hörte ich die Stimme von Steve im ganzen Raum wiederhallen.
Mich durchfuhr ein kurzer Schreck, doch ich konnte mich schnell wieder fassen.
„Bereit wenn ihr es seit.", sagte ich zu Clint und Natasha und stellte mich in Kampfposition. Ich habe früher schon mit den beiden trainiert und kenne so gut wie jede Kampftechnik von ihnen auswendig und weiß somit in welche Kampfposition ich mich begeben muss um dem ersten Schlag auszuweichen.
„Los!", klang es aus den versteckten Lautsprechern und ich machte mich auf alles gefasst.
Doch bevor ich überhaupt reagieren konnte kamen Clint und Nat von beiden Seiten auf mich zu.
Bevor ich wusste was überhaupt passiert war, lag ich auch schon auf dem Boden und blickte nur verdutzt zur Decke. Was war das denn? Noch immer ein kleines bisschen verdattert, richtetet ich mich schnell wieder auf. So leicht würde ich nicht aufgeben.
Ich ging in die Offensive womit beide wohl nicht gerechnet hatten. Ich sprang auf sie zu und täuschte einen Schlag an, bevor ich mich kurzerhand auf den Boden warf und mit einem Tritt Clint den Boden unter seinen Füßen wegriss. Er fiel überrascht auf seinen Rücken, rappelte sich aber schnell wieder auf.
Das kam unerwartet für ihn. Ein Schmunzeln umspielte meine Lippen, bevor ich mich zu Natasha drehte die mit erhobener Faust auf mich zugelaufen kam. Ich duckte mich unter ihrem Schlag hinweg und traf sie mit meiner Faust im Bauch.
Sie zuckte kurz zusammen und kam dann wieder auf mich zu. Ich wich ihr gekonnt aus und wollte mich gerade zu Clint umdrehen, der aber leider schon direkt neben mir stand und mir einen Schlag zwischen die Rippen setzte. Mich durchfuhr ein stechender Schmerz, doch rappelte ich mich wieder auf, um auf ihn loszugehen.
Ich landete ein paar Treffer doch Clint schien so wie ich, nicht aufgeben zu wollen. Ich sprang auf Clint zu und erinnerte mich an das was Nat mir beigebracht hatte. Ich sprang und bevor er verstand was los war, schlang ich auch schon meine Beine um seinen Hals, drehte mich wieder um und riss ihn zu Boden.
Er biss seine Zähne vor Schmerz zusammen und klopfte mir zweimal auf den Oberschenkel um mir zu signalisieren, dass er aufgibt und ich ihn loslassen soll.
Ich ließ von ihm ab und grinste in frech an. So wie die letzten paar Male habe ich wieder gewonnen. Doch meine Siegesfreude hielt nicht lange an, bevor ich auch nur ansatzweise verstand, was gerade passiert war lag ich auch schon mit dem Gesicht auf dem Boden, wo Natascha mir den Arm auf dem Rücken verdreht. Ich versuchte mich mit einem geschickten Manöver wieder zu befreien, doch scheinbar hat sie das kommen sehen und hielt mir jetzt beide Arme auf dem Rücken fest.
Leider hat sie nicht an die Füße gedacht und ich gab ihr einen heftigen Tritt gegen den Hinterkopf. Sie zuckte vor Schmerz zusammen und ich sah meine Chance mich zu befreien. Ich drehte mich auf den Rücken und winkelte meine Beine an um Natascha von mir zu stoßen.
Mit schmerzverzehrtem Gesicht lag sie nun auf dem Boden und ich setzte mich auf sie, damit sie nicht mehr wegkann.
Ich blicke triumphierend, erst zu Clint und dann zu Nat, die sich von ihren Schmerzen erholt zu haben scheint. Sie klopfte zweimal auf die Matte und gestand damit ihre Niederlage ein.
„Gut gemacht, Süße.", flüsterte sie, immer noch auf dem Boden liegend. Ich ging von ihr runter und Clint half ihr auf.
Sie hielt sich die Seite. Scheiße ich habe wohl zu hart zugeschlagen.
„Tut mir leid Nat. Soll ich dir was zum Kühlen holen?", fragte ich mitfühlend und ging auf sie zu.
„Schon okay Mäuschen, sie ist hart im Nehmen. Aber das hast du sehr gut gemacht.", Clint zwinkerte mir zu und ich lächelte zurück.
„Danke, Süße aber ich brauche nichts. Es geht auch schon wieder.", antwortete Nat mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht.
„Wow, Kleines. Das war der Hammer.", klang die Stimme meines Dads aus den Lautsprechern bevor er auch schon durch die Tür kam durch die ich anfangs reingekommen bin, und mich umarmte.
„Du hast es immer noch drauf.", flüsterte er mir ins Ohr. Sein Atem kitzelt und ich ziehe mich aus seiner Umarmung zurück.
„Danke Dad... Aber etwas lässt mich einfach nicht los.", ich drehe mich zu Natasha und Clint, „Wieso habt ihr nicht einfach eure Waffen benutzt, ich meine, wozu habt ihr sie dann überhaupt zum Training mitgenommen? Oder habt ihr etwa echte Munition gehabt?"
Beide blicken mich verdutzt an. Nat kommt auf mich zu und zeigt mir das Magazin ihrer Waffe. Gummigeschoss.
Dann kam auch Clint rüber und zeigte mir seine Pfeilspitzen. Gummipfeile.
Ich lege meine Stirn in Falten.
„Aber wieso habt ihr sie dann nicht benutzt?", fragte ich sie nur mit verwirrtem Blick.
„Ich wurde zurück gehalten.", sagte Nat mit ruhiger Stimme.
„Aber du hast Reflexe wie eine Katze, bei dir dauert es 2 Sekunden um dich zu bewaffnen, das hättest du locker zwischen meinen Angriffen geschafft."
„Du verstehst nicht, wir wollten, aber wir konnten einfach nicht. Als würde uns eine Stimme in Gedanken zurufen, dass wir uns unsere Waffen nicht nehmen sollen.", erklärt mit Clint mit verwirrtem Gesicht, Nat warf ihm einen überraschten Blick zu.
„Komisch.", sagte ich mit einem Stirnrunzeln.
„Ich habe nur die ganze Zeit gehofft, das ihr sie nicht zum Einsatz bringt, aber das ihr euch nicht einmal bewaffnen konntet, egal wie stark ihr auch daran dachtet, ist sehr merkwürdig.", ich legte meine Stirn wieder in Falten.
„Naja, was solls. Du bist immer noch so fit wie damals, das ist alles was zählt, aber glaube ja nicht, dass du uns wirklich geschlagen hast, wir haben dich nur gewinnen lassen.", grinste Clint mich an und verwuschelt mir meine Haare.
„Ja, Ja.", antwortete ich kurz.
Natascha hat sich der Weile wieder hingesetzt und hielt sich nun den Hinterkopf.
„Sicher, dass du kein Kühlakku brauchts, Nat?", fragte Steve durch die Sprechanlage.
„Danke, Steve alles gut.", antwortete sie knapp.
„Dann würde ich sagen, kannst du Kleines, schonmal ein paar Umzugskartons ausräumen wenn du willst und deine Mom und ich kommen, dann mal zu dir hoch, ok?"
„Geht klar, ich wollte jetzt eh duschen gehen, aber Kisten können bis morgen warten. Die Trainingseinheit und der kleine Jetlag sind kein guter Mix.", sprach ich, schon auf dem Weg zur Tür.
„Ok, Kleines. Du kannst ja dann nochmal runterkommen um allen Gute Nacht zu sagen!", rief mein Dad mir hinterher.
„Mach ich.", antworte ich nur knapp und nahm, als ich im Aufzug stand, einen großen Schluck aus meiner Wasserflasche.
Das Training war anstrengend und ich merke erst jetzt die Schmerzen der Faustschläge und Tritte die ich einkassieren musste. Das werden schöne blaue Flecken.
Kaum ist der Aufzug zum Stehen gekommen, laufe ich bereits los, durch mein Zimmer zum Bad. Ich öffnete einen der Kartons und kramte nach meinem Bademantel. Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich ihn gefunden und zog mich aus um in die Dusche zu gehen.
Das warme Wasser auf meiner Haut tat gut. Ich wollte die Augen schließen, aber hätte ich das getan, wäre ich wohl möglich eingeschlafen.
So ließ ich das Wasser einfach auf meinen Körper regnen um mir danach erstmal den Bademantel drüberzuziehen.
Nach reichlichem Durchwühlen meiner Umzugskisten im Kleiderschrank habe ich einen grauen Hoodie und eine schwarze Jogginghose gefunden. Ich zog mich an, ging in die Küche um vor dem Schlafengehen noch etwas zu essen. Die Trainingseinheit war so anstrengend, dass ich nicht einmal merkte wie mein Magen anfing zu grummeln, nachdem ich Clint und Nat besiegt hatte.
Ein Glück war der Kühlschrank voll und ich habe freie Auswahl was ich essen möchte. Ich entschied mich für eine Spinatpizza, welche ich kurzerhand in den Ofen unter dem Herd schob. Ich setzte mich auf die Couch und machte den Fernseher an. Bis mein Essen fertig war erinnerte ich mich an den Kampf, den ich gewonnen hatte und atmete ich erleichtert auf.
Danach setzte mich zum Essen an die Kücheninsel auf einen Barhocker. Ich drehte mich immer mal wieder um, um zu gucken, was gerade im Fernseher so lief. Interessant war aber irgendwie nichts davon.
Nachdem ich fertig gegessen habe, ging ich Richtung Fahrstuhl und drückte den 40. Stock, vielleicht sind sie ja dort.
Die Fahrstuhltür öffnete sich und ich stieg aus. Ich geh wieder den dunklen Flur entlang, in Richtung Bar.
Schon von weitem kann ich die Stimmen aller Avengers hören und es zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht. Jedoch, als ich gerade den Raum betrat, konnte ich niemanden finden.
Ich suchte die ganze Etage ab, aber niemand war zusehen obwohl die ganze Zeit, die Stimmen in meinem Ohr klingen.
„Das kann ja wohl nicht so schwer sein.", kam es von einer männlichen Stimme.
Steve?
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