„Entschuldigung.“, brachte ich schnell hervor, bevor ich mich auf meinen Platz setzte. Neben mir saß Cube und guckte mich fragend an.

„Was ist passiert?“, flüsterte sie. Mir gefiel es nicht sie anzulügen aber ich konnte ihr nicht einfach sagen, dass ich gerade eine Schlägerei hinter mir hatte.

„Hab nur verschlafen.“, log ich sie an.
Sie musterte mich skeptisch, beließ es aber dabei. Ich packte meine Sachen aus und widmete mich dem Unterricht.

So langsam verließ das Adrenalin meinen Körper und ich spürte die Schmerzen des Kampfes. Ich versuchte mir nichts anmerken zulassen und meine Gesichtszüge so neutral wie möglich zu halten, dennoch hielt ich mir so unauffällig wie möglich den Bauch.

Ich war so froh als der Unterricht vorbei war und ich versuchte schnell, aber immer noch vor Schmerz humpelnd aus dem Raum zu rennen, als die Schulklingen läutete, mit meinen Sachen in den Armen. Ich musste sofort in die nächste Mädchentoilette.

Ich klatschte mir gerade kaltes Wasser ins Gesicht, als die Tür zur Toilette wieder auf ging und ich Cube im Spiegel hinter mir stehen sah.

„Warum bist du wirklich zu spät gekommen?“, fragte sie mich mit verschränkten Armen.
„Hab ich dir doch schon gesagt.“, brachte ich so überzeugend wie es nur ging heraus.
Cube stellte sich vor mich hin.
„Emmy, du kannst mir ruhig die Wahrheit sagen.“, sie guckte mich mit einem flehenden Blick an.

Ich seufzte und drehte mich zu ihr.
„Ok, ok. Es gab eine kleine Schlägerei…“, untertrieb ich es mit einem gezwungenen Lächeln.
„Und….?“, fragte sie mit großen Augen.

„Die Typen machten eine Frau blöd an und wollten sie nicht gehen lassen. Das konnte ich mir einfach nicht länger ansehen. Und nachdem ich mich bemerkbar gemacht hatte, sind sie auf mich los. Ich habe mich nur verteidigt.“, tat ich es so gut wie möglich ab.

„Was!? DU hast dich mit den Typen geprügelt!?“, Cube schrie leicht auf.
„Schrei doch noch lauter, drüben in Queens haben sie dich noch nicht gehört.“, mahnte ich sie.

„Du hast dich mit den Typen geprügelt?“, wiederholte sie ihre Frage flüsternd.
„Ja…“, gab ich kleinlaut zu.
„Bist du verletzt?“
„Nein, nur eine kleine Wunde am Oberschenkel und ne geprellte Rippe glaube ich.“
„Ok, wir bringen dich zur Krankenschwester.“, Cube wollte schon loslaufen aber ich hielt sie am Arm fest.

„Nein, wenn die meine Verletzungen sehen, rufen sie Dad an und ich will nicht, dass er es so erfährt.“, versuchte ich sie umzustimmen.
„Ok, dann lass mich wenigsten mal sehen.“
„Gut.“, brachte ich nur heraus, bevor ich ihr meine Wunde zeigte.
 
Peters Sicht
„Peter?! Komm du Schlafmütze, aufstehen. Ich muss jetzt auch los, vergiss dein Frühstück nicht. Steht im Kühlschrank.“, hörte ich Tante May aus dem Flur schreien. Wenige Sekunden später fiel die Tür ins Schloss.

Ich raffte mich aus dem Bett und schaute auf meinen Wecker: Es war 7:50 Uhr. Erschrocken riss ich die Augen auf und schnappte mir meinen Rucksack. Ich bin zu spät, verdammt.
Schnell zog ich mir meinen Anzug an und stopfte meine normalen Klamotten in die Tasche. Um keine Zeit zu verschwenden, sprang ich einfach aus meinem Zimmerfenster. Wenn ich Glück habe schaffe ich es noch rechtzeitig.

So schnell wie möglich schwang ich mich durch Manhattan. Noch wenige Minuten bis zum Unterrichtsbeginn. Schnell versteckte ich mich hinter den Müllkontainern der Schule und zog mich um. Ich vergewisserte mich, dass mich niemand sehen konnte und sprang über den Zaun.

Wie der Blitz lief ich durchs Schulgebäude. Schnell rannte ich die Treppen hoch und wollte gerade nach rechts abbiegen, als ich im Augenwinkel jemanden stehen sah.

Ich wendete mich der Gestalt zu, um erkennen zu können wer es war. Sie stand mit dem Rücken zu mir und ich konnte nur sehen wie sie ihre Kleidung zurechtrückte. Kurz bevor ich mich abwendete, konnte ich sie humpelnd zum Klassenraum rennen sehen. Leider konnte ich sie nicht erkennen da es in dem Moment klingelte und ich ließ von ihr ab, um noch halbwegs pünktlich zur ersten Stunde zu kommen.  

Sorry für die Verspätung des Kapitels, ich hoffe es gefällt euch bis jetzt 🥰😍😍