08 | smoking cigarettes in parks
ich glaube ich nehme für die titel der Kapitel jetzt immer englische. Finde, dass das besser passt🙈
„Hey, was machst du denn hier?", frage ich Darren erstaunt, dessen Wagen direkt vor der Schule geparkt ist. Er lehnt lässig an seinem Auto und raucht eine Zigarette. Bei genauerem Hinsehen fallen mir seine tiefen Augenringe auf und ich will gar nicht wissen, wo er sich wieder herumgetrieben hat.
„War gerade zufällig in der Gegend.", er zuckt mit den Schultern und meidet meinen Blick. Wenn er so drauf ist, hat er sich bestimmt wieder mit jemandem gestritten. Denn dann taucht er immer bei mir auf um Ablenkung zu bekommen.
Gerade als ich etwas erwidern will, höre ich Brads Stimme hinter mir. „Avery, hast du Lust noch mit Essen zu gehen? Dean, Nolan und die anderen kommen - Oh.", er verstummt plötzlich, als er sieht mit wem ich mich gerade unterhalte.
„Sorry, Kleiner, aber ich muss mir deine Freundin für heute leider ausleihen.", nimmt Darren mir die Antwort ab und stößt sich dann von seinem Truck ab, um sich neben mich zu stellen. Die Zigarette nimmt er in eine Hand und zieht mich mit der anderen an sich.
„Also hast du dich entschieden?", Brad würdigt Darren keines Blickes und sieht unentwegt mich an. Kurz wandert mein Blick zwischen den beiden Jungs hin und her, dann beiße ich mir auf die Unterlippe.
Darrens Hand findet derweil einen Weg zu meiner Hüfte und er zieht mich noch näher zu ihm. Sofort weht mir der Geruch von Zigaretten, Alkohol und Gras entgegen und ich unterdrücke ein Seufzen.
„Danke für das Angebot, Brad, aber ich glaube Darren braucht mich jetzt dringender.", der Griff um meine Hüfte wird fester und ich ringe mir ein halbherziges Lächeln ab.
„Okay, schade, wir sehen uns dann morgen?", ich weiche Brads Blick aus und nicke. Zum Abschied umarme ich ihn noch kurz und lasse mich dann von Darren zu seinem Auto ziehen.
Wenn ich ehrlich bin, hätte ich mehr Lust auf das Mittagessen mit meinen Kumpels gehabt, als auf einen Absturztripp mit Darren. Aber da dieser eh schon so gereizt ist, wollte ich ihn nicht noch zusätzlich verärgern.
„Wer ist dieser kleine Pisser nochmal?", ertönt Darrens Stimme neben mir, während er den Motor anschaltet. Die angefangene Zigarette klemmt zwischen seiner Ober-und Unterlippe und ich will gar nicht wissen, seine wievielte Kippe das schon ist. „Brad - ein Freund von mir.", antworte ich ihm knapp und schaue aus dem Fenster. Brad und Dean, ein weiterer Freund von mir, stehen zusammen und unterhalten sich angeregt.
„Was willst du von ihm? Hast du was mit ihm?", fragt er mich mit scharfem Unterton, da er meinen Blick zu den beiden bemerkt hat.
Ich verdrehe kaum merklich die Augen, als er mit solchen Dingen schon wieder anfängt. Ständig fragt er mich, wie es mit anderen Typen bei mir aussieht. Und jedes Mal sage ich ihm, dass ich nichts ernstes will.
„Wir sind nur Freunde. Komm mal runter, Darren.", fahre ich ihn launisch an und sehe ihm dann in die Augen. Seine Hände haben sich um das Lenkrad verkrampft und seine Miene ist hart und kalt und sofort schwirren mir Brads Worte von vorhin im Kopf herum. "Dieser Typ hat ein verdammtes Aggressionsproblem" Langsam glaube ich, dass er recht haben könnte.
„Du nennst mich auch nur einen Freund. Ich will nur sicher gehen, dass du dich an unsere kleine Abmachung hälst.", mein Magen zieht sich augenblicklich zusammen, als Darren auf unsere "Abmachung" zusprechen kommt. Wann lässt er mich endlich damit in Ruhe? Ich habe ihm doch schon so oft geschworen, dass ich bei ihm bleiben werde.
„Bin ich jetzt hier bei dir oder nicht?!", murmle ich und kühle meinen Kopf an der Scheibe.
„Du hast Recht.", aus seinem kühlen Ausdruck wird ein zufriedenes Lächeln. „Braves Mädchen.", fügt er hinzu und seine Hand findet wie selbstverständlich mein rechtes Knie.
Ich wage es schon gar nicht mehr seine Hände von meinem Körper zu heben, denn er tut eh das, was er will. Egal ob ich es will oder nicht.
Sein Daumen malt sanfte Kreise auf meinen Oberschenkel und ich merke wie er von Minute zu Minute ruhiger wird.
Bald schon fährt sie zwischen meine Oberschenkel und er kommt meiner Mitte gefährlich nahe. Ich stütze meinen Kopf an meiner Hand ab. Hoffentlich sind wir bald da. Wenn er erstmal richtig in den Genuss kommt, werde ich ihn nicht mehr aufhalten können.
Er wirft mir vereinzelte Seitenblicke zu und immer mal wieder verlassen tiefe Seufzer seine Kehle. Ich krame unterdessen aus meiner Tasche mein Handy heraus und schreibe meiner Mutter, dass ich nicht zum Mittagessen erscheinen werde. Wo und mit wem ich mich stattdessen herumtreibe verschweige ich in der Nachricht. Es wird eh schon genug Ärger geben.
Als Darren fünf Minuten später seinen Wagen in eine freie Parklücke parkt, fast einen Passanten umfährt, sich anschließend eine hitzige Diskussion mit diesem liefert und ich auf ihn schließlich einreden muss, dass er sich beruhigen soll, stelle ich fest, dass ich den Nachmittag nicht nüchtern überlebe. Eine gute halbe Stunde war ich in Darrens Gesellschaft und er hätte fast einen Unfall gebaut und eine Anzeige kassiert - wenn das nicht mal eine top Bilanz ist.
Jetzt sitzen wir in irgendeinem Park auf irgendeiner Parkbank mit einem Bier in der einen und einer Zigarette in der anderen Hand. Die verabscheuenden Blicke, die uns die anderen, die an uns vorbeigehen, zuwerfen, sprechen für sich. Doch sie kümmern mich herzlich wenig. Diese ganze Stadt denkt eh schon miserabel von mir, da muss ich meine schlechten Seiten wenigstens nicht mehr verstecken.
Darrens Arm ist um meine Schultern gelegt, seine Lippen wandern abwechselnd von der Flasche, der Zigarette zu meinem Hals und wieder zurück. Er ist schon ziemlich betrunken. Keine Ahnung wie ich wieder zurück kommen soll, es ist bereits nach siebzehn Uhr, und ob er in dem Zustand fahren kann, ist fragwürdig.
Ich schließe meine Augen und atme ein paar mal tief durch. Oft frage ich mich, wie ich zu dem geworden bin, was ich jetzt bin. Jemand, der sich am helligten Tag betrinken muss, um die Gesellschaft einer Person, der man sich verschrieben hat, ertragen zu können.
Erbärmlich. Das ist das Wort, mit dem mich die meisen beschreiben würden. Vielleicht bin ich es, vielleicht ist meine Existenz, mein ganzes Wesen erbärmlich.
Ich drifte in diese Gedankenrichtung ab, jedes Mal, wenn ich ein bisschen getrunken habe und noch nicht so viel um alles zu vergessen und mich besser zu fühlen. Wieder nehme ich einen kräftigen Zug von meiner Kippe und blase blind den Rauch aus.
Dann zwinge ich mich wieder meine Augenlider zu öffnen. Meine Augen schweifen durch den Park, scannen einzelne Gesichter und beobachten die Menschen, die an uns vorbeigehen, bevor sie an einer bestimmten Person hängenbleiben. Geschockt weiten sich meine Augen, als ich in die dunkelgrünen Augen blicke, die mich eingehend mustern.
„Tyler!", mein Mund funktioniert ganz von allein, ohne, dass ihm mein Gehirn einen Befehl erteilt hat. Darren, dessen Kopf in meiner Halsbeuge liegt, schreckt hoch und schaut sich verwirrt um, während ich mich aufrichte und meinem sichtlich überforderten Nachhilfelehrer zuwinke.
Ich sehe kurz wie er einen innerlichen Konflikt mit sich führt, ehe er sich in Bewegung setzt und auf uns zukommt.
„Du rauchst?!", ist das erste, das er hervorbringt, als er vor mir steht. „Warum wundert mich das bei dir nicht einmal?", murmelt er im Anschluss mehr zu sich selbst und schüttelt den Kopf, während sein Blick auf meine Zigarette, die Bierflasche und dann den ziemlich mitgenommenen Darren fällt.
„Was machst du hier?", frage ich ihn interessiert. Der Park ist normalerweise kein hipper Ort für junge Erwachsene - zumindest dachte ich das immer.
„Ich gehe joggen?", er sagt es, wie eine Frage und da hellt sich schlagartig meine Miene auf. Erst jetzt, wo er vor mir steht, fällt mir sein nassgeschwitztes Sportshirt, das an seinem Oberkörper klebt, und die Jogginghose auf. Auf seiner Stirn haben sich ein paar Schweißperlen gebildet und ich schwöre mir öfter in den Park zu gehen, nur damit ich ihm beim Joggen zusehen kann.
„Und du besaufst dich am helligten Tag?", fragt er mich fassungslos und nimmt mir die Bierflasche aus der Hand, um diese in den Mülleimer neben der Bank zu werfen, während ich halbherzig dagegen protestiere. Schulterzuckend nicke ich und bringe ihn dazu, sich - wahrscheinlich vor Verzweiflung- die Hand an die Stirn zu halten.
„Außerdem ist Rauchen extrem schädlich für deine Lungen.", redet er weiter und nimmt mir meine Zigarette aus der Hand, die er anschließend mit seinen Schuhen ausdrückt.
„Und wer ist das?", er deutet mit einem Nicken auf Darren, der Tyler verstört ansieht, sich aber noch nicht aus seiner Starre gelöst hat. „Ich schwöre dir, Avery, wenn das jetzt dein Drogendealer oder ähnliches ist, bin ich komplett raus, das-"
„Keine Sorge, er ist nur ein Freund.", falle ich ihm ins Wort und Darren grummelt etwas unverständliches.
„Wie viel hat er getrunken?", fragt Tyler mich, sein Blick liegt dabei unentwegt auf Darren, der ihn mindestens genauso verstört ansieht.
„Zu viel.", seufze ich. „Tyler?", frage ich ihn dann vorsichtig und beiße mir schüchtern auf die Unterlippe. „Was?", kommt es ein wenig genervt von meinem Gegenüber, der wohl schon ahnt, dass ich ihn um einen Gefallen bitten will.
„Ich bin mit Darren hier, der kann jetzt aber in dem Zustand nicht mehr fahren, also könntest du mich vielleicht nach Hause bringen?", frage ich vorsichtig und Tyler seufzt leise. Sein Blick fährt von mir zu Darren und wieder zurück. Dann nickt er. „Ich kann dich ja schlecht hier zurück lassen. Also komm!", er reicht mir seine Hand hin, die ich mit einem Lächeln ergreife und lasse mich von ihm hochziehen. Meine Beine fühlen sich ein wenig wackelig an, doch geradeaus gehen kann ich gerade noch.
Ich zucke zusammen, als ich Darrens Hand an meiner spüre und drehe mich wieder zu ihm um. „Tyler, können wir Darren auch noch heimfahren?"
„Meinetwegen.", gibt er nach und sieht mich mit einem intensiven Blick an. „Aber wenn er in mein Auto kotzt, putzt du mir meinen ganzen Wagen!", weist er mich an und ich nicke brav. Wir müssen ein komisches Bild abgegeben haben. Tyler, der in der Mitte geht, und Darren und ich, wie wir uns links und rechts von ihm, auf seine Schultern abstützen. Viele Leute haben uns komisch angeschaut. Tyler war es peinlich, doch Darren und ich waren solche Blicke ja schon gewohnt. Trotzdem bin ich froh, dass Tylers Wagen nur ein paar Meter vom Eingang des Parkes geparkt ist.
Tyler und ich atmen beide erleichtert aus, als wir das Auto erreicht und Darren auf die Rückbank verfrachtet haben. Ich nehme auf dem Beifahrersitz Platz und beobachte Darren im Rückspiegel wie er vergeblich versucht den Gurt richtig anzulegen. Tyler seufzt auf, da er das Szenario ebenfalls beobachtet hat, steigt nochmals aus und schnallt Darren richtig an.
„Sorry, dass ich dir so einen Ärger mache.", sage ich und meine es auch so. Tyler sollte mich nicht in diesem Zustand zu sehen bekommen.
„Ach wenigstens habe ich jetzt eine Ausrede, warum ich nicht joggen gegangen bin. Hatte eh nicht wirklich Lust dazu.", gibt er zu und lacht und ich lächle ebenfalls.
Einerseits bin ich froh, dass Darren gerade so dicht ist, dass er nicht mehr weiß, wo unten und oben ist, sonst könnte ich jetzt nicht so ungestört mit Tyler reden. Andererseits könnte er - wie Tyler schon befürchtet hat - jederzeit seinen Mageninhalt in dessen Auto befördern und Bock das wegzuwischen, habe ich auch nicht wirklich.
„Wir haben heute einen Biologie Test geschrieben und ich wusste um was es geht.", berichte ich ihm stolz von meinem Tag wie ich es früher immer meiner Mom erzählt habe. „Das ist schon mal ein Anfang." Tyler wirft mir einen amüsierten Blick zu und konzentriert sich wieder auf die Straße, während ich ihm den Testhergang haargenau beschreibe.
Ich weiß nicht ob es ihn wirklich interessiert, aber ich habe das Gefühl, dass er mir zuhört, denn ab und zu nickt er oder wirft Worte ein und es fühlt sich gut an, jemandem von so etwas banalem wie dieser Biologiearbeit erzählen zu können, ohne sofort genervte Reaktionen zu ernten.
Nachdem wir Darren aus dem Auto befördert haben, sitzen wir zu zweit im Auto und eine angenehme Stille breitet sich aus. Tyler ist ein guter Fahrer, fällt mir auf, als ich ihm zuschaue. Vielleicht ist er auch nur durchschnittlich, denn ich bin schon bei vielen wirklich schlechten Autofahrern ins Auto gestiegen, aber er fährt ruhig und sicher.
Als er sein Auto in unserer Einfahrt parkt, ist meine Mom diejenige, die nach fünf Sekunden die Tür aufreißt und mit verschränkten Armen an der Tür auf mich wartet.
„Danke für's Mitnehmen. Ohne dich wäre ich wohl immer noch auf dieser Bank.", bedanke ich mich und Tyler lächelt nur ehe er „Keine Ursache." sagt.
Ich atme nochmal tief durch, bevor ich die Autotür öffne und keine Sekunde später die Stimme meiner Mutter durch das Grundstück rufen höre.
„Avery Harper Devany, wo warst du? Was denkst du dir eigentlich dabei, so lange wegzubleiben und nicht zu sagen wo du-", sie stoppt ihren Redefluss abrupt, als die Fahrertür aufgemacht wird und Tyler aus dem Auto steigt.
„Tyler?", meine Mutter klingt plötzlich nicht mehr halb so wütend wie noch vor ein paar Sekunden, man könnte sie eher mit erstaunt beschreiben.
„Tut mir leid, Emma.", Tyler kommt auf mich zu und stellt sich neben mich, fast so als wolle er mich vor meiner eigenen Mutter schützen, die er - verstörenderweise - mit ihrem Vornamen anspricht. Nicht, dass ich es nicht nötig hätte, aber trotzdem fühle ich mich im Moment mehr als unwohl. „Ich habe Avery gefragt, ob wir nicht ein wenig lernen wollen, da meine Joggingroute an ihrer Schule vorbeigeht und ich gerade in der Gegend war."
„Aber warum hast du nicht Bescheid gesagt?", der fragende Blick meiner Mom trifft mich unvorbereitet und während ich noch nach einer passenden Ausrede suche, hilft mir Tyler. „Sie war die ganze Zeit am Handy, also habe ich es ihr abgenommen. Ich wusste nicht, dass sie dir noch nicht Bescheid gegeben hat. Das war meine Schuld."
Mit großen Augen sehe ich Tyler an, der mir kaum merklich in die Seite stößt und mir signalisiert nicht so überrascht zu tun und stattdessen mitzuspielen.
„Ach Tyler, das ist doch nicht so schlimm. Nächstes Mal sagt ihr einfach Bescheid.", meine Mutter winkt ab und mir klappt der Mund auf. Sie kauft ihm jede seiner Lügen ab und akzeptiert alles was er sagt und bei mir ist sofort die Hölle los?!
„So jetzt kommt rein, ich habe Nudeln gekocht.", gerade als Tyler freundlich ablehnen will, unterbricht ihn meine Mom und zwingt ihn sozusagen mit uns zu Abend zu essen. Kaum ist sie im Haus verschwunden, drehe ich mich zu ihm.
„Danke echt. Das wäre sonst Hausarrest für die nächsten zwei Jahre geworden.", bedanke ich mich bei ihm und er lacht leise. „Geschadet hätte der dir aber nicht.", und mit diesen Worten geht er an mir vorbei und lässt mich sprachlos in unserer Einfahrt stehen.
Was haltet ihr von Averys und Darrens "Verhältnis" oder von Darren allgemein?
Was meint Avery damit, dass sie sich "ihm verschrieben" hat?🤔
Und wohin soll sich die Sache zwischen Avery und Tyler entwickeln?😌
Würde mich freuen ein paar Kommentare und Vermutungen von euch zu lesen, habe mich bemüht ein langes Kapitel zu veröffentlichen❤️
Mögt ihr lieber längere oder kürzere Kapitel?
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