Kapitel 3
Einen ganzen Monat dauerte es schließlich, bis ich an den Grenzen von meinem Camp stand. Unterwegs hatte ich bemerkt, dass ein Armband in meinem Boot erschienen war. Es sah so schön aus, dass ich ihn Annabeth schenken wollte. Es war golden mit silbernen Eingravierungen und kleinen Edelsteinen, die in der Sonne funkelten und es war ca. zwei Zentimeter breit und passte sich automatisch an ein Handgelenk an. Ich hatte es ausprobiert. Innen war der Buchstabe 'C' geschrieben, von dem ich annahm, dass es Chaos heißen sollte. Ein weiteres Geschenk von den Schlangen, was ich erfreulich fande. Es war noch sehr früh morgens, sanfter Nebel hing über den Erdbeerfeldern und machte das Gras feucht. Ich ging zuerst zu meiner Hütte und stellte den Rucksack ab, dann lief ich zum Pavillion, um mir etwas zu essen zu holen. Meinen Proviant musste ich auf der Reise einschränken, was mir verdammt schwerfiel. Als ich also ankam, nahm ich Stimmen wahr. Ich konnte sie nicht verstehen, aber sie klangen auch nicht vertraut. Also schlich ich mich leise an, zog aber Springflut nicht. Als ich jedoch nah genug war, um um die Ecke zu schauen, stockte mir der Atem. Dort standen drei Personen, eine war Annabeth, die andere mein Dad und den dritten kannte ich nicht. Annabeth und der andere hielten Händchen, was mich leicht wütend werden ließ, aber vielleicht war es nur ein Missverständnis. Anscheinend waren sie mitten in einer Konversation gewesen. ,,...kommt bald. Am besten fangen wir jetzt schon an, dann ist die Überraschung größer.", sagte mein Vater und schaute beide liebevoll an. Moment, liebevoll? Bei Annabeth verstand ich es ja, aber er...? ,,Gut, das wird meinem Bruder wahrlich nicht gefallen, aber er hat es verdient." Ich war verwirrt. Von wem sprachen die? ,,Meint ihr nicht, es ist ein bisschen hart? Ich meine, Percy hat mich zwar verlassen und das soll er büßen, aber wir sollten ihm zumindestens eine Chance zum Überleben mitgeben." ,,Nein, er hat dir zu sehr wehgetan. Er verdient es." ,,Das sehe ich genau so. Ihr beide passt sowieso besser zusammen und deswegen mache ich es jetzt offiziel. Jacob Valenski, du sollst ab sofort mein einziger Sohn sein und somit Springflut und die Wassermächte von Perseus Jackson bekommen." Entsetzt und vorallem traurig spürte ich, wie Springflut aus meiner Tasche verschwand und ein Ziehen in meinem Bauch. Es war normalerweise das Gefühl, wenn ich Wasser kontrollierte, doch nun wurde es mir weggenommen. Komischerweise verspürte ich keine Wut, nur unendliche Trauer und Liebeskummer. Genau dieser wurde noch verstärkt, als sich Annabeth und dieser Jacob küssten. Es war wie ein Messer in meinem Herzen und mir kamen die Tränen. Leise, um nicht aufzufallen, schlich ich mich davon und lief dann schluchzend zu meiner Hütte. Ich weinte nicht oft, doch jetzt, wo ich das gesehen hatte, konnte ich sie nicht zurück halten. Am liebsten würde ich hier und jetzt zusammenbrechen, einfach alles vergessen, mich zusammenrollen, irgendetwas, um den Schmerz zu vergessen. Bei meiner Hütte angekommen, ließ ich mich zuerst auf mein Bett sinken. Mein Körper zitterte und ein weiterer Schluchzen entwich mir. Und jetzt entschied ich mich. Ich packte erneut meinen Rucksack, nahm jedoch jetzt alles mit, was ich besaß. Ich schrieb einen Abschiedsbrief, während meine salzigen Tränen auf das Papier tropften. Als ich fertig war, lag ich den Brief, das Armband sowie einen der goldenen Apfel auf meinen Nachttisch. Traurig schaute ich mich um, betrachtete das Zimmer, in welchem ich nun solange gelebt hatte, vermutlich für das letzte mal. Dann öffnete ich leise die Tür und schaute mich um, ob jemand mich sehen konnte. Ich sah niemanden, also lief ich zuerst zur Waffenkammer, nahm mir irgendein Schwert, ging dann zur Grenze und schaute traurig zurück. Dieses Camp bedeutete mir so viel, all diese spannenden, lustigen, herzerwärmenden Momente die ich gehabt hatte. Doch nun... Nun verband ich das Camp nur noch mit Schmerz. Ich würde nicht zu meiner Mutter gehen, ich hatte Angst erneut verletzt zu werden und auch von ihr abgestoßen zu werden. Auf meine Freunde zählte ich jetzt auch nicht mehr, sie schienen hinter dieser Aktion zu stehen. Ich rannte einfach weg, so weit ich konnte, während weitere, ungewollte Tränen meine Augen verließen.
P.o.V. Annabeth
Ich war einfach nur glücklich, als Jacob mich küsste. Er löste etwas in mir aus, was nicht mal Percy hatte. Ich fühlte mich nicht wirklich schuldig ihm gegenüber, doch ich wollte nicht wissen, was er tun würde, wenn er das rausfand. Wir blieben noch ein bisschen im Pavillion sitzen, nachdem Posiedon verschwunden war. Plötzlich überkam mich Müdigkeit. ,,Wollen wir zu deiner Hütte gehen und uns nochmal schlafen legen? Ich bin etwas müde." ,,Natürlich." Er schaute mir in die Augen und das einzige Gefühl was ich sah, war Liebe. Erneut küssten wir uns und liefen dann Hand in Hand zur Poseidon Hütte. Als wir ankamen, fiel mir sofort etwas auf. Percy's Sachen waren weg, selbst das Minotaurus Horn, was sonst immer an der Wand hing. Ich runzelte die Stirn und wand mich an Jacob. ,,Hast du Percy's Sachen schon weggeräumt?" Er schaute mich verwirrt an und sah dann aber auch, dass die Sache von seinem Ex-Bruder fehlten. ,,Nein..?" Es war eher eine Frage. Ich schaute zu seinem ehemaligem Nachttisch und sah einen goldenen Apfel, einen wunderschönen Armreif und ein Blatt Papier. Ich ahnte etwas, doch wollte es nicht wahrhaben. Ich löste mich von meiner Liebe, hob den Brief auf und begann laut vorzulesen. ,,Liebes Camp, liebe Annabeth, Ich weiß nicht, was ich falsch getan habe. Ich weiß, dass ich für alle diese Tode verantwortlich bin, doch ist das ein Grund, mich zu verraten? Ich bin nicht wütend, nur enttäuscht und traurig. Ich dachte wirklich unsere Freundschaft bedeutet euch etwas. Ich werde nun weggehen, so wie ihr es euch vermutlich wünscht. An Poseidon: Du warst ein guter Vater, aber anscheinend bin ich für dich nicht gut genug, zumindestens nicht als dein Sohn. Ich habe dich geliebt. Annabeth, ich frage mich nur warum. Wie gesagt, ich bin nicht wütend, sondern traurig. So unendlich traurig. Wie oft habe ich mein Leben riskiert, um deines zu retten? Wie oft habe ich dir bewiesen, dass ich dich liebe? Erinnerst du dich an unseren ersten Kuss, unter Wasser im See, hier im Camp? Ich habe mich für dich in den Tatarus gestürzt, habe in der Schlacht gegen Gaia Schwerter für dich abgefangen, damit wir zusammen glücklich werden können. Zwei jahre waren wir nun glücklich. Hat dir das nicht bedeutet? Habe ich dir nichts bedeutet? Du warst mein Leben, meine zweite Hälfte. Ich habe dich jeden Tag auf dieser Reise vermisst, der Armreif war für dich gedacht. Ich hatte sogar schon einen Hochzeitsantrag überlegt, doch nun frage ich mich, ob du tatsächlich Ja gesagt hättest. Doch nun hoffe ich das du glücklich wirst. Ich werde keine andere als dich lieben, dass weiß ich. Ich habe in eurer Konversation gehört, dass ich nun keine Kräfte mehr habe. Ich habe ein beliebiges Schwert genommen, damit ich zumindestens eine Chance habe zu überleben. Umbringen werde ich mich nicht, diese Genugtuung werde ich euch nicht geben. Der goldene Apfel ist für Zeus, ich hoffe jedoch, er weiß, was für eine Gefahr mit diesem Apfel verbunden ist. Auf Wiedersehen, ich werde euch vermissen, obwohl ihr es vermutlich nicht tun werdet." Als ich endete, merkte ich, wie meine Augen leicht feucht waren. Reue stieg in mir auf, doch als Jacob mich umarmte, verschwand sie fast. Ich bemerkte, wie das Papier an manchen Stellen feucht war und mir ging auf, dass Percy geweint haben muss.
Als wir später beim Frühstück von Percy erzählten, erschien Zeus und nahm den Apfel an sich, runzelte jedoch die Stirn, als ich Percy's Worte zitierte. Das Camp war bewegt von Percy's Worten, vor allem Hazel, Frank, Leo, Jason und Piper strahlten Reue aus, aber niemand wollte nach dem alten Ex-Sohn von Poseidon suchen.
Noch wirkungsvoller ist es, den Brief mit trauriger Musik zu hören. Ich wollte auch noch sagen, dass ich demnächst jede Woche einen Test habe und wir auch noch viele Exen schreiben werden. Es kann sein, dass ein kapitel mal am Sonntag rauskommen wird, jedoch versuche ich, es pünktlich zu veröffentlichen. habt noch ein schönes Wochenende, Kosi out.
Überarbeitet 3.2.2021
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