Kapitel 2

Eintrag 1: Es ist nun einen Tag her, seitdem ich in See gestochen bin. Ich bin gut vorangekommen, trotzdem fehlt mir noch sehr viel Weg. Ich vermisse Annabeth und meine Freunde.

Eintrag 2: Ein paar Monster sind gekommen, haben mich aber ignoriert. Es war ein sehr Seltsames Verhalten, dennoch bin ich froh nicht kämpfen zu müssen, da ich wenige Wechselklamotten dabei habe. Ich unterhalte mich größtenteils mit Fischen oder Hippocampi, die teilweise mit Blackjack sprachen, der diesen Botschaften von Annabeth überbrachte. Ihr geht es gut, nur vermisst sie mich schrecklich. Genauso wie ich sie vermisse.

Eintrag 3: Die letzten Tage ist nichts spannendes passiert, nur bin ich heute an der Zyklopeninsel vorbei gefahren, als wir damals das goldene Vlies hohlen sollten. Es bringt schöne Erinnerungen zurück. Allerdings macht es mir auch bewusst, wie weit ich von Annabeth entfernt bin. Ich vermisse sie so schrecklich.

Eintrag 4: Die Hippocampi kommen nicht mehr zu mir, ich bin zu weit weg. Ich wollte es mit einer Iris-Botschaft versuchen, doch ich habe vergessen, mir Drachmen einzupacken. Ich bin wirklich ein Algenhirn. Ich bin den ganzen Tag über erschöpft und komme nicht so schnell voran, wie am Anfang. Ich habe ca. die Hälfte geschafft, ein bischen mehr vielleicht. Das hat mich schon eine Woche gekostet und meine einzigen Gespräche sind mit Fischen, Schildkröten und manchmal Delfinen oder Orkas. Ich vermisse Annabeth.

Eintrag 5: Weitere zwei Wochen sind vergangen und die Monster, denen ich begegne, meiden mich seltsamerweise. Zuerst wollen sie angreifen, dann jedoch scheinen sie wie einen Befehl zu kommen und gehen weg. Was ist da los?

Gerade als ich den sechsten Eintrag, eine Woche später, schreiben wollte, spürte ich etwas. Es war seltsam. Es war Magie, ganz klar, aber nicht die Art von Magie, wie sie die Götter benutzten. Es war Reiner und Alt, sehr Alt. Irgendwie... Origineller.  Als ich mich umschaute, sah ich eine Insel und ich wusste, nach vier Wochen war ich endlich angekommen.

Munter hopste ich aus dem Boot und kam auf dem Sand auf. Es führte ein kleiner Pfad den Hügel hinauf, wobei auf der einen Seite ein Geländer war, was wohl dabei helfen sollte, den steilen Weg hinauf zu gehen. Das Gras war saftig und unglaublich grün, auch die Steine, die teilweise aus der Erde schauten sahen wie frisch poliert. Es war alles sehr freundlich. Zu freundlich. Ich hatte schon den Verdacht, dass das hier nicht einfach werden würde, deswegen achtete ich auf jede Kleinigkeit und wenn man genauer hinschaute, sah man die kleinen Glassplitter im Sand und die winzigen Dornen auf dem Hölzernen Geländer. Auch die Erde war mit spitzen Steinen versehen. All das würde kleine Verletzungen geben, die nicht wirklich angenehm waren und beim Halten eines Schwertes wehtun würden. Es war eine clevere Taktik, keine Frage. Da ich aber einen dieser goldenen Äpfel holen musste, bestieg ich den Hügel und versuchte mich ohne Hände fortzubewegen. Es war schwieriger, als ich gedacht hatte und oftmals musste ich Springflut in den Boden rammen, um nicht abzurutschen. Nach einiger Zeit kam ich auf einer geraden Fläche an. Vor mir lag der Eingang zu einer offenen Höhle, in deren Mitte ein Baum stand. Er trug goldene Äpfel, die selbst ohne Sonne funkelten als wären sie Sterne. Trotz der Erleichterung, dass ich endlich angekommen war, blieb ich wachsam. Ich lief langsam auf den Baum zu und wollte gerade einer der Äpfel pflücken, als ich eine Bewegung wahrnahm. Sofort schnellte meine Hand zurück und ich zückte mein Schwert. Die Bewegung stellte sich als eine Schlange raus, die sich um die Äste wand und mich aus schwarzen, glänzenden Augen anstarrte. Ihre Schuppen waren schwarz, nur mit winzigen weißen und gelben Punkten versehen. Willkommen. Erschrocken drehte ich mich um, als ich eine alte und raue Stimme in meinem Kopf wahrnahm. Keine Sorge, wir wollen dich nicht angreifen. Ich verstand erst jetzt, dass es die Schlange war, die zu mir sprach. Du bist hier wegen der Äpfel, oder? Du darfst sie ruhig pflücken, aber sei gewarnt, junger Held Perseus. ,,Woher kennt ihr meinen Namen?", fragte ich leicht feindselig. Normalerweise kannte nur Freunde diesen Namen. Oder Feinde. Wir wissen sehr viel. Auch deine Heldentaten sind uns bekannt. Doch dir soll die Gefahr dieser Äpfel bewusst werden, bevor du wieder gehst. Aufmerksam, versucht mich nicht von meinem ADHS ablenken zu lassen, hörte ich der Schlange zu. Meine Kampfhaltung gab ich trotzdem nicht auf, es könnte sich um eine Falle handeln. Die Äpfel wurden von Chaos erschaffen, wir sind sicher, du kennst ihn. Jeder der diese Äpfel isst und kein wahrlich reines Herz besitzt wird komplett vernichtet und ausgelöscht. Sollte ein Gott mit falschen Absichten diese Äpfel essen, so wird er vernichtet und seine Kräfte an Chaos übertragen. Doch, wer ein reines Herz besitzt, dem wird die Ehre zugeteilt den Palast des Chaos zu besuchen und seine Kräfte um ein vielfaches zu erweitern. Sobald dieser schwindet, geht er in den Dienst bei Chaos ein, was eine große Ehre ist. Erstaunt verarbeitete ich die Information. Natürlich hatte ich schon von Chaos dem Urgott gehört. Er war das mächtigste und älteste Lebewesen im Universum. Und die tatsache, dass diese Äpfel einen zu Chaos bringen können, war wahrlich faszinierend. Ich wollte etwas sagen, doch die Schlange hatte noch nicht geendet. Außerdem gibt es eine Person, die als Nachfolger von Chaos bestimmt ist. Sollte diese Person einen der Äpfel essen, so werden die wichtigsten Kräfte freigesetzt, doch nur Chaos alleine kann die volle Kraft seines Nachfolgers freilassen. Viele warten auf den Nachfolger, den Prinzen des Universen, da Chaos selber vor vielen Jahrtausenden verschwunden ist. Er ist nicht tot oder verblasst, dass hätte jeder gespürt, nein, er ist wahrlich nur verschwunden. Sobald der Nachfolger bekannt ist, soll er sich auf die Suche nach seinem Herrscher machen, um zum einen Ordnung in das Universum bringen und zum anderen seine vollen Kräfte zu erhalten. Auch diese Information musste ich erst verarbeiten. Chaos war also verschwunden? Kein Wunder, dass so viel auf der Erde passierte. Da du nun über die Kräfte und Gefahren der äpfel bescheid weißt, darfst du fortfahren und zwei der Äpfel pflücken. Zwar brauchte ich nur einen, aber einer mehr konnte nicht schaden. Also nahm ich zwei der Äpfel und begab mich wieder zum Berg. Der Abstieg war erstaunlich leichter, als der Aufstieg und so konnte ich schon nach zehn Minuten wieder im Boot sitzen und die salzige Gischt des meeres genießen, als das Boot losfuhr. Annabeth, ich komme nach Hause.



Überarbeitet 3.2.2021

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top