Kapitel 17

P.o.V. Annabeth

Nachdem dieser unverschämte Hut einfach in meinen Erinnerungen herumgekramt hatte und mich erneut durch alles durchleben ließ, saß ich mich zu meinen Freunden. Ich war noch aufgewühlt wegen... dem Platz sehr, sehr weit unten und war froh, dass Nico mich beruhigen konnte, solange Jacob noch nicht hier war. Wir wussten beide wie es da unten gewesen war und alles nochmal zu durchleben... es kostet einfach Kraft. Sobald Jacob jedoch da war, nahm er mich beschützend in seine Arme und flüsterte mir beruhigend zu. Ich entspannte mich augenblicklich, er war einfach immer da für mich, nicht mal mein, seit zweieinhalb Monaten verschwundener, Ex-Freund Percy hatte mich so schnell beruhigen können. Als meine Gedanken zu Percy flogen, machte sich Sorge in mir breit. Eigentlich wollte ich nie, dass er weggeht. Mein Plan war gewesen, ihm die Sache schonend beizubringen und zu erreichen, dass wir noch immer Freunde bleiben konnten. Um Rivalen zu werden, dafür hatten wir zu viel gemeinsam durchgestanden. Auch Jacob, oder sogar Poseidon, hatten nicht die wirkliche Absicht, ihm wirklich wehzutun und mein Freund bereute es, seinen Bruder nicht näher kennengelernt zu haben. Doch mein Plan war gescheitert und ich machte mir noch jetzt Sorgen, was aus ihm geworden war. Nico hatte zwar bestätigt, dass er nicht gestorben war, doch selbst die Götter hatten ihn nicht finden können. Als jedoch alle fertig eingeteilt waren, wir waren zum Glück alle in Gryffindor gelandet, erschien das Essen. Wortwörtlich. Auf dem Tisch standen überall Frühstücksspeisen, wovon wir uns alle ausgiebig nahmen. Während wir aßen, unterhielt ich mich mit einem Mädchen namens Luna. Sie war sehr verträumt und, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt sagen, dass sie ein Kind des Hypnos wäre. Sie erzählte mir über den Krieg, der hier noch vor den Sommerferien gewütet hatte, über die bösen, die guten, die Helden, die Verluste, einfach über alles. Sie schien mir wie eine gute Freundin.

Die Tage darauf waren sehr interessant. Der Unterricht machte, trotz unserer ADHS-Probleme, viel Spaß und war auch sehr spannend. Jedoch hatten wir keine wirkliche Möglichkeit unser Training ungestört auszuführen. Immer kamen irgendwelche Schüler und schauten zu, was uns natürlich auch eingrenzte. Also beschlossen wir, dem verbotenem Wald mal einen Besuch abzustatten. Es war zwar verboten ihn zu betreten, aber wir hofften, dass genau aus dem Grund uns keiner folgen würde. Wir machten uns also, an einem frühen Samstag auf zum Wald. Nur wenige Schüler waren wach, ignorierten aber größtenteils, was mir machten. Im Wald suchten wir uns schließlich eine gute Lichtung zum trainieren, holten unsere Waffen raus und begannen uns in zweier-Teams zu unterteilen. Will gegen Piper, Jason gegen Jacob und Nico gegen mich. Ich behielt im Hinterkopf, dass, auch wenn Nico klein oder sogar schwach erschien, man ihn nicht unterschätzen sollte. Er griff zuerst mit seinem Schwert aus stygischem Eisen an, was ich schnell mit meinem Dolch abwehrte. Athene hatte mir einen neuen geschenkt, nachdem meiner bei der Schlacht gegen Gaia zerbrochen war. Er glänzte silbern und konnte, im absolutem Notfall, mich unsichtbar machen, auch wenn es mich selber eine Menge Kraft kostete. Ich versuchte ihn zu überlisten, indem ich zuerst einen Angriff rechts antäuschte, nach links ausholte, dan aber doch nach rechts schlug. Er schwang sein Schwert nach links, duckte sich aber, als er meinen Plan durchschaute. Ich versuchte, seine Verwirrung auszunutzen, doch er benutzte seine neue Fähigkeit. Er beschwörte schwarze Knochen, die meinen Schlag blockten und mich kurz zurücktaumeln ließ. Wir kämpften lange, doch irgendwann konnte ich ihn sein Schwert aus der Hand schlagen. Er könnte sich zwar mit seinen Kräften wehren, aber wir hatten als Duel-Regel ausgemacht, dass man aufgab, wenn man sein Schwert verloren hatte. In einer echten Kampfsituation würden wir das natürlich nicht machen. Ich atmete schwer und setzte mich auf den, von Ästen übersähten Boden und ruhte mich aus. Die anderen zwei Paare kämpften noch, doch man konnte sehen, wie erschöpft sie waren. Jason flog in der Luft und griff von oben an, was mein Freund jedoch gut abwehrte. Piper schien es zwischendurch mit Charmesprache zu versuchen, was Will natürlich Konzentration brauchte, um nicht auf die Kommandos zu hören. Der Wind wehte mittlerweile so stark, dass ich Jason fragen wollte, ob er sich nicht etwas zurückhalten wolle. Doch als ich sah, dass Jason überhaupt keine Kräfte anwandte, bekam ich ein mulmiges Gefühl. ,,Leute?", fragte ich meine Freunde. Die Baumspitzen begannen sich zu biegen und der Wind pfiff durch die kahlen Äste. Staub wurde aufgewirbelt. Beunruhigt stellte ich mich hin und hielt meinen Dolch bereit. Auch der Rest von meinen Freunden hatte es mittlerweile bemerkt. ,,Bevor jemand fragt, das bin ich nicht.", sagte Jason. ,,Wer dann?", fragte Jacob. Keiner konnte die Frage beantworten. Wir standen Schulter an Schulter, in einem Kreis, die Waffen gezückt. Aufmerksam, darauf bedacht keinen Laut von sich zu geben, schauten wir nach einer Gefahr. Stumm gab Piper uns ein Zeichen, etwas entdeckt zu haben. Da sie genau auf der anderen Seite stand, musste ich mich um 180° drehen. Ich konnte noch etwas schwarzes sehen, was sich hinter einem Busch versteckte. Fokusiert darauf, achtete ich nicht auf die Geschehnisse hinter mir. Von irgendwo ertönte plötzlich ein Ruf ,,Annabeth, pass auf!" Ich wirbelte herum und sah eine schwarze, fliegende Gestalt mit rot leuchtenden Augen auf mich zufliegen. Ich riss verzweifelt meinen Dolch hoch. Im Augenwinkel, sah ich noch, wie eine andere Gestalt aus den Büschen kam, dann krachte die Gestalt in mich und mein Blickfeld wurde in Finsternis getaucht.

P.o.V. Harry

Neben den Geheimnissen um Blaze, gab es jetzt noch die sechs neuen Schüler. Sie verbargen definitiv etwas. Manchmal sah ich sie von meinem Schlafplatz aus mit Waffen trainieren. Man hatte doch einen Zauberstab, um sich zu verteidigen. Ich hatte aber auch noch nie gesehen, dass einer der sechs seinen Zauberstab benutzt hat und ich begann mich zu fragen, ob sie überhaupt einen besaßen. Eigentlich müssten sie, andererseits waren sie aber auch von einem speziellen Camp, vielleicht zauberten sie da nicht. An einem Samstag, ich war durch einen Traum geweckt worden, auch wenn ich nicht mehr wusste, worum er ging, bemerkte ich, wie sie zusammen in den verbotenen Wald gingen. Ich war neugierig was sie dort machten, also schlich ich mit etwas Abstand hinterher, auch wenn der Wald gute als auch böse Erinnerungen hervorrief. Die Begegnung mit den Spinnen war zum Beispiel eine schlechte gewesen. Mir lief es kalt den Rücken herunter, nein, mit Spinnen wollte ich definitiv nichts mehr zu tun haben. Als sie eine kleine Lichtung gefunden hatten, holten sie ihre Waffen wieder raus und begannen sich zu duellieren. Doch ich konnte meinen Augen nicht trauen, als der blonde Junge, ich glaube er hieß Jason, anfing zu fliegen. Ich wusste nicht, wie viel Zeit verging, aber irgendwann besiegte Annabeth Nico. Sie stzte sich hin und ruhte sich aus. Ich schaute noch den anderen beim kämpfen zu, bis ich einen starken Wind bemerkte, unter dem sich sogar die Baumspitzen biegten. Beunruhigt stand auch Annabeth auf und ihre Freunde hörten auf zu kämpfen. Sie stellten sich in einem Kreis auf, die Waffen gezückt und aufmerksam. Das andere Mädchen namens Piper schien etwas entdeckt zu haben, auch wenn ich es nicht sehen konnte. Doch ich bemerkte geschockt, wie eine schwarze, fliegende Gestalt hinter Annabeth war und sich zuerst langsam anschlich, dann jedoch immer schneller wurde. Ich riss mich aus meiner Schockstarre und rief so laut ich konnte ,,Annabeth, pass auf!" und stolperte aus dem Gebüsch, meinen Zauberstab gezückt. Das blonde Mädchen wirbelte herum, riss ihren Dolch hoch, doch es war bereits zu spät, als die dunkle Gestalt in sie hinein flog. Annabeth stand kurz da, panische Angst ins Gesicht geschrieben, dann verdrehten sich ihre Augen und sie fiel nach bewusstlos nach hinten um. Ich war nah genug, also fing ich sie auf und legte sie langsam auf dem Boden ab, wobei ich mir direkt bewusst machte, dass sie noch atmete. Will setzte sich auf die andere Seite und kramte eine Feldflasche aus seinem Rucksack hervor. Jemand riss mich zurück und ich schaute in zwei hellblaue, elektrisierte, wütende Augen.

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