Kirschen zum Abend- Cherry

Noah:

Ich liebte den Urlaub jetzt schon. Alle hatten gute Laune, es war tolles Wetter und die Ferienwohnung war hübsch und liebevoll eingerichtet. Die Aussicht war ebenfalls ein Traum.

Liam hatte noch kein einziges Mal geweint und man sah, das es Zoe und Liam genau so gefiel, wie mir.

Gerade hatten wir unser Strandzeug zusammen gepackt und den Weg durch die Dünen, für einen Abendspaziergang angetreten, bellte es hinter uns. Ein sandiger, etwas älterer Labrador stand dort und bellte.

Liam wollte auf den Hund zulaufen, aber ich fing ihn ab und hob ihn mit Schwung auf meinen Arm. Dies brachte ihn zum Lachen. Ich hatte sogar das Gefühl das Liam den Hund schon vergessen hatte.

Zoe ging vorsichtig auf den Hund zu. Er blieb stehen. Er ließ sich sogar streicheln. "Hier scheint kein Mensch mehr zu kommen." Sagte sie nachdenklich. "Also ein Streuner?" Fragte ich nun. "Sieht so aus. Vielleicht sollten wir ihn mit zu den Strandwächtern nehmen. " Sagte ich und klopfte dem herrenlosen Hund den Sand vom Körper.

Also waren wir nun auch noch mit einem Hund bewaffnet. Ich, Liam auf dem Arm und die Tasche in der Hand und Zoe, die genug zutun hatte, Mayla und sich sicher durch den Sand zu bringen und ein Hund, der uns ohne große Mühe durch die Dünen folgte. Eigentlich eine perfekte Familie. Wir sollten uns auch ein Haustier anschaffen. Ein Hund oder vielleicht auch eine Katze....

Ich entdeckte die kleine Hütte, in der meistens irgendwelche Leute warten bis etwas passiert. Es war ein kleines Licht zu sehen, also langweilte sich noch irgendjemand dort.

Ich stellte die Tasche ab und klopfte an der Tür. Liam lief mittlerweile auch längst im Sand herum. "Wie kann ich helfen?" Fragte die Frau. "Wir haben einen Hund gefunden. Dort unten am Strand." Erzählte ich. Die Frau nickte und verschwand in der Hütte. "Es sind im Moment keine Vermisstenanzeigen bekannt. Hat der Hund eine Marke oder ein Halsband?" Fragte die Frau von drinnen. "Nee, leider nicht." Rief Zoe, die das wohl gerade gecheckt hatte.

Die Frau kam wieder heraus. "Dann muss sich wohl einer von uns um den kleinen Racker kümmern. Ich habe aber leider gerade eine kranke Tochter und einen Verletzten Ehemann zu pflegen." Gab sie Preis. Was wohl heißt, dass wir uns um ihn kümmern müssten. "Wenn sie der Straße dort weiter folgen, kommt auf der linken Seite ein Tierarzt!" Erzählte sie und schloss die Hütte zu. "Ich muss jetzt leider los!"  Rief sie noch und verschwand in der Dunkelheit.

"Wir haben nichts für einen Hund!" Sagte Zoe nun. "Aber ins Tierheim kommt er nicht!" Sagte ich.

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Mittlerweile waren wir im Ferienhaus angekommen. Beim Tierarzt waren wir auch. Es stellte sich heraus, dass der Hund dem Tierarzt selbst gehörte. Somit blieb Cherry, so hieß der Hund, bei seinem Herrchen. Wir bekamen als Dankeschön einen Hamster geschenkt... Ja. Einen Hamster. Er beziehungsweise sie hieß Candy und wurde nach einer OP nie wieder abgeholt. Doktor Fliess leitete neben der Praxis ein Tierheim, indem Candy schon drei Wochen lebte. Sie sollte eigentlich nur einen Tag länger bleiben, aber der Besitzer kam nie zurück...

Sogar einen Käfig und alles was ein Hamster noch so brauchte, schenkte uns der Tierarzt. Liam freute sich über Candy. Auch Zoe fand ihn total süß.

Somit war die Planung, einen Hund oder eine Katze zu kaufen,  erstmal für circa 2 oder 3 Jahre auf Eis gelegt. Egal. Wir können uns ja dann immer noch ein Haustier zulegen. Jetzt genießen wir erstmal den Urlaub.

Aber Moment mal! Wie sollten wir den kleinen grau-weißen Hamster unfallfrei nach Hause kriegen? Hatte er nicht Angst? Würde er so lange ohne wirkliche frische Luft aushalten?

Die Fahrt dauert ungefähr eineinhalb bis zwei Stunden. Das ist für die kleine Candy doch viel zu lang!

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