Kapitel 94

Louis P.o.v

Ich war froh, dass Harry mir die Wahrheit über seinen gesundheitlichen Zustand gesagt hatte. Die letzten paar Wochen waren immer mal wieder hart für ihn und ich merkte, dass es ihn belastet hatte. Jedes Mal, wenn er gestresst war, und damit meinte ich nicht den alltäglichen Stress, wurde er ganz anders. Ich konnte es nicht beschreiben, aber ich sah, dass ihn dann mehr belastete als nur das Problem, das er zu lösen hatte. Da war mir sofort klar, dass ihm sein Körper sagte, er solle einen Gang runter schalten. Dass es jedoch ein Druck auf der Brust war, das hatte ich nicht erwartet und ehrlichgesagt machte es mir Angst. Klar, Harry hatte gesagt, es wäre jetzt weg und es wäre auch immer direkt weggegangen, wenn die Probleme gelöst waren. Doch was, wenn es eben doch etwas Ernstes war? Wenn es was mit seinem Herzen zu tun hatte? Sowas durfte man ja wohl nicht einfach so auf die leichte Schulter nehmen. Auf der einen Seite wollte ich Harry daher dazu bringen, sich mal beim Arzt durchchecken zu lassen. Andererseits vertraute ich ihm doch, dass er auf die Signale seines Körpers hörte und einschreiten würde, wenn es zu viel wurde... Ich war im Zwiespalt. Vielleicht sollte ich ihn zu nichts drängen, das würde nämlich bestimmt auf eine Diskussion herauslaufen, da er offensichtlich nicht zum Arzt wollte. Und das wiederum würde bei ihm zu Stress führen und genau das wollte ich verhindern. Machte ich mir zu viele Gedanken? Es lief doch im Moment eh alles gut. Die Firma wuchs und wuchs, es lief alles wie am Schnürchen, die Angestellten waren zufrieden, Liam arbeitete sich gut in seine Rolle als Stellvertretender Geschäftsführer ein und seine Assistentin machte ihren Job anscheinend auch sehr gut. Selbst mit Niall hatte ich mich nun angefreundet. Was machte ich mir also Sorgen? Es schien jetzt alles bergauf zu gehen.

Das Geräusch des Fahrstuhls holte mich aus meinen Gedanken. Sofort nahm ich den Stift aus dem Mund, auf welchem ich die letzten Minuten herumgeknabbert hatte und sah zur Tür, die sich gerade öffnete. Liam trat mit einem selbstbewussten Lächeln auf den Lippen heraus und kam zu meinem Tresen rüber, um sich darauf abzustützen. Es war schön, zu sehen, wie glücklich er in seiner neuen Position war. Es war ja nicht so, als wäre er nicht vorher schon happy gewesen, doch jetzt schien er wirklich vollkommen zufrieden zu sein.

«Hey Boss», grinste ich und brachte Liam damit zum Lachen.

«Ich bin nicht dein Boss. Dein Boss sitzt da drin und wartet darauf, dass ihr Feierabend habt, damit er dich nageln kann.», grinste er. Ich lehnte mich im Stuhl zurück und verschränkte die Arme.

«Als ob er damit bis zum Feierabend warten würde.», gab ich zurück, woraufhin Liam bloss den Kopf schüttelte.

«Hat er gute Laune?», wechselte er das Thema und ich sah ihn verwirrt an. So eine Frage hörte ich nicht gerne, denn darauf folgten meistens schlechte Nachrichten. Gott, bitte sag mir, dass es nicht schon vorbei war mit der guten Zeit. Ich wollte nicht schon wieder ein Problem ums andere lösen und Harry so kaputt sehen!

«Ich glaub schon, wieso?», fragte ich skeptisch und lehnte mich wieder nach vorne.

«Ich wollte ihn um ein paar Wochen Urlaub bitten... Ich hab seit über einem Jahr keine Ferien mehr gemacht und Lottie hört nicht auf, mich anzuflehen, mit ihr irgendwohin zu fliegen.», erklärte er. Ach Gott, wenn es nur das war. Erleichtert seufzte ich auf und liess mich wieder gegen die Rückenlehne sinken.

«Jag mir bloss nicht nochmal so einen Schrecken ein.», murmelte ich, ehe ich mich von meinem Stuhl erhob und zu Harrys Tür lief, um anzuklopfen. Ich öffnete die Tür und lächelte breit, als ich Harry entspannt in seinem Stuhl sitzen sah, während er eine Mail verfasste.

«Harry, hast du kurz Zeit für Liam?», fragte ich und er nickte leicht, während er weitertippte. Langsam drehte er seinen Kopf in meine Richtung, bis er schliesslich fertig geschrieben hatte und seine Augen ebenfalls auf mir lagen.

«Klar.», lächelte er. Er sah zurück auf seinen Bildschirm und schickte die E-Mail ab, als ich die Tür ganz aufmachte und Liam an mir vorbei liess. Ich verliess das Büro wieder, um den Beiden ihre Ruhe zu geben und meiner Arbeit nachzugehen. Schliesslich hatte ich vorhin mindestens zehn Minuten einfach nur mit Tagträumen verbracht. Da hatte ich schon was aufzuholen. Es dauerte nur wenige Minuten, bis Liam wieder aus Harrys Büro trat. Auf seinen Lippen lag ein breites Strahlen, weshalb ich davon ausging, dass er seinen Urlaub bewilligt bekommen hatte.

«Ich krieg gleich drei Wochen am Stück!», grinste Liam und führte ein kleines Tänzchen auf. Lachend sah ich ihm dabei zu, wie er tanzend zum Aufzug rüber ging.

«Dann hoff ich mal, dass Lottie auch so lange weg von der Arbeit kann.», meinte ich noch, dann verschwand er bereits tänzelnd im Aufzug. Lachend schüttelte ich den Kopf und sah auf mein Handy, wo in dem Moment eine Erinnerung aufleuchtete. Es war einer von Harrys Terminen, der in einer halben Stunde stattfinden würde. Also erhob ich mich von meinem Stuhl und ging einmal mehr in Harrys Büro. Er arbeitete ungestört weiter, während ich alles für sein Meeting bereitlegte.

«Gott, Babe... Wenn ich in fünfzehn Minuten keinen Termin hätte, würde ich dich direkt so durchficken.», raunte Harry mit tiefer Stimme, als ich mich über den Glastisch beugte. Mir auf die Lippe beissend duckte ich mich noch etwas tiefer runter und wackelte leicht mit meinem Arsch. Ich hörte, wie er tief einatmete. Ehrlichgesagt wäre ich von einem Quickie gar nicht so abgeneigt. Der Nervenkitzel, dass wir fertig sein mussten, bevor sein Partner kam, machte mich verdammt geil. Meine Hand legte sich auf meinen Hintern und ich strich leicht darüber, ehe ich mir selbst einen Klaps verpasste. Ich hörte, wie er seinen Stuhl zurückschob und kurz darauf seine Schritte näher kamen, bis er mein Handgelenk packte und mich herumwirbelte. Aus dunklen Augen sah er auf mich hinab und sah mich ermahnend an.

«Hose aus. Sofort.», befahl er. Grinsend befreite ich mein Handgelenk aus seinem Griff und entledigte mich meiner Kleider. Im nächsten Moment hatte er mich über die Armlehne des nächsten Sessels gedrückt und ich spürte seine Hand mit etwas mehr Schwung als meine zuvor auf meinem Hintern landen. Stöhnend krallte ich mich in ein Kissen, als Harry über meinen Eingang leckte. Er machte allerdings gar nicht lange, da wir ja eh nicht viel Zeit hatten, und drang nur kurz darauf mit einem kräftigen Stoss in mich ein. Ich stöhnte laut auf und sackte über der Armlehne zusammen, während Harry gnadenlos in mich stiess. Mein Penis rieb gegen das Polster, was es mir beinahe unmöglich machte, nicht direkt zu kommen. Harry beugte sich über mich, ich spürte seinen Atem an meinem Hals, als er immer schneller in mich stiess. Seine Lippen legten sich in meinen Nacken, verpassten mir einen Knutschfleck, als seine Stösse immer unregelmässiger wurden. Keuchend stiess er noch einige Male fest in mich, ehe er mit meinem Namen au den Lippen kam. Für einen Moment blieb er so auf mir liegen, bevor er sich aus mir rauszog und mich umdrehte, um mich auf dem Sessel abzusetzen. Er kniete sich vor mir auf den Boden und umschloss meinen Penis mit den Lippen. Stöhnend krallte ich mich in sein Hemd, auch wenn ich meine Finger lieber in seinen Haaren vergraben würde, doch ich wollte seine Frisur nicht zerstören. Ich brauchte nicht lange, bis auch ich kam und in seinen Mund abspritzte. Dreckig grinsend löste Harry sich von mir und wischte sich mit dem Daumen über den Mundwinkel. Unsere Lippen trafen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss, ehe Harry auf stand und seine Hose wieder hochzog. Auch ich zog mich wieder an und stellte mit Schrecken fest, dass es nur noch drei Minuten bis zu Harrys Termin waren. Bestimmt war sein Partner bereits da. Hastig öffnete ich die Tür von Harrys Büro und kam gerade rechtzeitig, denn die Türen des Aufzugs öffneten sich und ein Mann im Anzug trat heraus. Ich drehte mich zurück in Harrys Richtung, welcher sich gerade zurück auf seinen Stuhl gesetzt hatte.

«Mr. O'Brien ist hier, Sir.», meldete ich seinen Partner an.

«Gib mir noch fünf Minuten.»

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