Kapitel 84

Louis P.o.v

Die Woche verging recht schnell, da zum Glück ab da alles rund lief. Harrys Laune verbesserte sich somit recht schnell und wir kamen mit der Arbeit sehr gut hinterher. Somit konnten wir am Freitag sogar um 16 Uhr bereits Feierabend machen und bei Harry zu Hause schon mal etwas Platz machen für meine Sachen. Naja, viel hatte ich ja eigentlich nicht, denn die Möbel gehörten ja Lottie. Ich hatte nur meine Klamotten und ein paar elektronische Geräte. Viel war da also nicht. Wir mussten nur im Schrank etwas Platz machen.

Heute Morgen weckte Harry mich mit Frühstück am Bett. Wenn das von nun an immer so laufen würde, konnte ich mich echt ans Zusammenleben gewöhnen. Das Frühstück dauerte somit etwas länger als sonst, da wir uns eng aneinander kuschelten und uns gegenseitig fütterten. Zwischendurch tauschten wir immer wieder kleine Küsse aus. Mein Bauch kribbelte wie wild, als Harry nach einigen Stunden dann das Geschirr nach unten brachte und ich mich in der Zeit anzog. Ich hatte nur meinen Anzug von gestern, aber ab heute Abend würde ich ja dann alle meine Klamotten hier haben. Meine geliebte Jogginghose würde also endlich wieder gebraucht werden. Es war schon Nachmittag, als wir zur Wohnung meiner Schwester fuhren. Ich hatte ihr letzte Woche mal geschrieben, dass Harry und ich zusammenziehen wollen, daher sollte es für sie keine grosse Überraschung mehr sein, dass ich heute meine Sachen holte. Vielleicht war sie ja noch nicht mal zu Hause. Vor ihrem Block angekommen, holte ich die Schlüssel aus meiner Hosentasche und schloss die Tür auf. Wir fuhren mit dem Aufzug hoch und irgendwie konnte ich nicht anders, als mich vor Harry auf die Zehenspitzen zu stellen und mir einen Kuss zu stehlen. Sofort schlangen seine Arme sich um meine Hüfte und er zog mich enger an sich heran. Der Kuss wurde recht schnell wilder und leidenschaftlicher, doch als wir oben ankamen, mussten wir uns schweren Herzens trennen.

«Zu schade, dass wir nie in der Wohnung deiner Schwester gevögelt haben.», raunte Harry, als er mich rückwärts aus dem Aufzug schob. Grinsend spielte ich mit seinen Haaren.

«Wer weiss, vielleicht ist sie ja nicht da.», gab ich zurück und wackelte mit den Augenbrauen. Mit dem Rücken drückte er mich gegen die Wohnungstür und presste seine Lippen wieder auf meine. Seine Hände griffen an meinen Hintern und hoben mich hoch, so dass ich direkt meine Beine um seine Hüfte schlang. Er rieb sich an mir und am liebsten hätte ich ihm direkt hier und jetzt die Klamotten vom Leib gerissen, wären wir nicht von einem Räuspern unterbrochen worden. Sofort schreckten wir auseinander und konnten nur noch sehen, wie jemand kopfschüttelnd in den Aufzug stieg. Kichernd sah ich zurück zu Harry, welcher sich das Lachen ebenfalls verkneifen musste. Einen letzten Kuss stahl er sich noch, dann liess er mich runter und ich schloss die Tür auf. Ich zog ihn hinter mir her ins Gästezimmer, welches vorübergehend mein Zimmer war. Die Wohnung schien leer zu sein, weshalb Harry sich grinsend auf meinem Bett ausbreitete und mich zwinkernd ansah. Ich war schon dabei, aufs Bett zu krabbeln als durch die Wand ein lautes Stöhnen drang. Sowohl Harry wie auch ich hielten in unseren Bewegungen inne und starrten uns bloss an.

«Ich glaub deine Schwester ist da.», stellte Harry fest. Ein weiteres Stöhnen erklang und ich konnte nicht anders als zu lachen.

«Ich glaub dein inoffizieller Stellvertreter auch.», lachte ich. Es sollte mich doch eigentlich verstören, da es sich dabei um meine Schwester handelte, doch irgendwie fand ich es im Moment einfach nur witzig. Immerhin musste ich sie diesmal nicht mehr halbnackt auf dem Sofa liegen sehen.

«Okay, packen wir deine Sachen.», schlug Harry vor. Ich nickte und holte meinen Koffer hervor. Hätte ich vor einigen Wochen gewusst, dass ich so schnell eine neue Bleibe finden würde, hätte ich mir gar nicht erst die Mühe gemacht, den Koffer auszupacken. Meine normalen Kleider legte ich dort hinein, die Anzüge kamen zurück in den Stoffbeutel, in denen Zayn sie mir verkauft hatte. Kurz ging ich noch ins Bad und holte da die wenigen Sachen, die noch nicht bei Harry waren. Das Gestöhne wurde gegen Ende hin immer lauter und verstummte gerade als ich meinen Koffer schloss.

«So, lass uns gehen.», meinte ich und nahm meinen Koffer an die Hand.

«Ach, lass uns doch noch was trinken, wir können es uns doch auf dem Balkon bequem machen.», schlug Harry stattdessen vor. Ich hob eine Augenbraue.

«Es regnet.»

«Dann eben im Wohnzimmer.», meinte er schulterzuckend und zog mich hinter sich her. Wir nahmen uns beide eine Cola aus dem Kühlschrank und setzten uns dann aufs Sofa im Wohnzimmer. Ich brauchte auch gar nicht lange, bis ich checkte, warum Harry noch bleiben wollte. War ja klar. Irgendwann würden die Beiden aus ihrem Zimmer kommen und merken, dass sie nicht allein waren. Harry konnte es sich doch nicht entgehen lassen, ihre Gesichtsausdrücke zu sehen. Einen Moment lang unterhielten wir uns etwas, dann ging endlich die Schlafzimmertür auf und Liam trat aus Lotties Zimmer. Nackt. Da er aber rückwärts herauskam und noch mit Lottie sprach, merkte er gar nicht, dass wir hier waren.

«Ich bin sofort wieder da, Baby.», sagte er, ehe er sich umdrehte und Richtung Küche loslaufen wollte, als er uns dann endlich bemerkte. Mit einem nicht sehr männlichen Schrei und einem kleinen Hüpfer starrte er in unsere Richtung und bedeckte sein bestes Stück mit den Händen. Während ich mich kaum mehr halten konnte vor Lachen, blieb Harry erstaunlich ruhig.

«Wow Liam, hast du trainiert?», grinste er. Der angesprochene war bereits tiefrot angelaufen, als Harry ihm lachend ein Kissen entgegenwarf, womit Liam sich bedeckte. Genau rechtzeitig kam nun auch meine Schwester aus dem Zimmer, zum Glück aber im Bademantel.

«Was ist- Oh Gott! Wie lange seid ihr schon da?», fragte sie schockiert, als sie uns entdeckte und strich sich durch die zerzausten Haare.»

«Lange genug.», grinste Harry. Auch Lottie lief knallrot an und lief in die Küche, um der Situation zu entkommen. Somit lagen unsere Blicke wieder auf Liam, welcher ihr folgte. Jedoch seitlich, damit das Kissen weiterhin alles wichtige bedeckte.


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