Kapitel 51

Harry P.o.v

Die ganze Woche über blieb Louis bei mir. Ich genoss es so sehr, ihn die ganze Zeit in meiner Nähe zu haben. Irgendwie war ich auch viel ausgeschlafener, wenn er neben mir im Bett lag. Daher waren wir am Wochenende kurz bei ihm zu Hause. Er fuhr mit seinem Auto, damit er es gleich da lassen konnte, ich fuhr ihm hinterher, um ihn danach wieder mit zu nehmen. Er hatte einen kleinen Koffer mit einigen Sachen gepackt, die er bei mir lassen würde. Ein paar Anzüge für die nächste Woche, frische Wäsche, Hygieneartikel. Dann waren wir auch schon wieder zu mir gefahren. Normalerweise verbrachte ich das Wochenende damit, Arbeit nachzuholen, die ich unter der Woche nicht geschafft hatte. Doch jetzt war das gar nicht nötig. Louis war so ein guter Assistent, dass wir alles im Büro erledigen konnten. Somit konnte ich zum ersten Mal seit Jahren tatsächlich mein Wochenende geniessen. Es war so schnell vorbei, dass ich es kaum fassen konnte, als am Montagmorgen der Wecker wieder klingelte. Seufzend drehte ich mich meinem Nachttisch entgegen und schaltete den nervigen Ton aus, ehe ich mich wieder zu Louis drehte und ihn eng an mich heranzog. Er schien immer noch zu schlafen, oder zumindest tat er so, damit ich ihn noch ein paar Minuten in Ruhe liess. Doch so leid es mir auch tat und so gerne ich auch noch stundenlang mit ihm hier liegen würde, wir mussten zur Arbeit.

„Lou", flüsterte ich und fing an sanfte küsse in seinem Nacken zu verteilen. Ein leises Summen kam von dem kleineren und ich konnte nicht anders als zu lächeln. Ich hatte für ihn so starke Gefühle entwickelt wie noch nie zuvor. Es fühlte sich gut an. Ich mochte diese Schmetterlinge im Bauch, das Kribbeln unter meiner Haut, wenn wir uns berührten und dieses Glücksgefühl das mich überkam, wenn wir uns küssten. Louis drehte sich in meinen Armen, kuschelte sich enger an meine Brust und schlang die Arme um meinen Bauch.

„Will nicht aufstehen.", murmelte er verschlafen. Lachend rollte ich mich über ihn und stützte mich neben seinem Kopf in den Kissen ab. Aus müden Augen sah er zu mir hoch, was wirklich niedlich aussah. Doch wir mussten wirklich aufstehen.

„Musst du aber.", seufzte ich, hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippe, ehe ich aufstehen wollte, doch Louis hatte seine Arme um meinen Nacken gelegt. Sein fester Griff war viel zu stark, dafür, dass er gerade erst aufgewacht war.

„Können wir nicht einfach hier bleiben und kuscheln? Lass uns auf krank machen..." Lachend löste ich seine Arme um meinen Nacken und richtete mich auf.

„Der Boss macht nicht krank.", erwiderte ich. Ich kämpfte mich aus dem Bett und lief rüber zum Stuhl, auf dem ich gestern noch den Anzug für heute bereit gelegt hatte. Auch Louis' Zeug lag hier, weshalb ich sein Hemd nahm und es ihm zuwarf. „Und sein Assistent auch nicht. Anziehen." Mit diesen Worten lief ich ins Bad und machte mich erstmal etwas frisch, bevor ich mich anzog. Mittlerweile hatte sich auch Louis aus dem Bett gequält und somit befanden wir uns wenig Später auf dem Weg zur Arbeit. Wie jeden Morgen machte ich Halt bei der Bäckerei und holte uns Frühstück für später. Ich hatte richtig gute Laune, was wohl auch damit zu tun hatte, dass auch heute wieder wunderschönes Wetter war. Es war keine einzige Wolke am Himmel zu sehen und die Sonne schien schon kräftig hinunter. Daher brachte ich auch dieses Dauergrinsen nicht von meinem Gesicht, als ich vor dem Büro parkte und mich zu Louis rüber beugte, um mir einen Kuss zu stehlen. Grinsend sah Louis mich an, als wir uns wieder lösten.

„Du hast ja gute Laune. Du hast mich noch nie hier draussen geküsst, uns könnte ja jemand sehen.", meinte er und sah aus dem Fenster, um sicher zu stellen, dass keiner vorbei lief.

„Das Risiko gehe ich gerne ein, wenn ich dafür diese süssen Lippen schmecken darf.", raunte ich und zog ihn gleich nochmal zu einem Kuss heran. Schliesslich löste ich mich dann aber doch widerwillig von ihm, denn wir mussten ja arbeiten gehen. Summend betrat ich das Gebäude, begrüsste die Angestellten, die an mir vorbei gingen und fuhr mit Louis zusammen in den obersten Stock. Wie jeden Morgen lüftete er erstmal mein Büro, womit er nächstens aufhören musste, denn ich spürte schon langsam dieses Kribbeln in der Nase. Die Pollensaison begann. Seit einer Stunde waren wir nun schon hier. Ich war meiner Arbeit nachgegangen, während Louis mein Meeting mit Mr. Horan vorbereitete. Einmal pro Quartal hatte ich eine Besprechung mit ihm, in welcher wir alles Aktuelle besprachen, was das Personal anging. Meistens nichts spezielles, heute würde es vermutlich hauptsächlich nochmal um die Kündigung von Mr. Harrison gehen.

Pünktlich um halb Neun stand der Leiter der Personalabteilung in der Tür. Ich deutete auf einen der Sessel und nahm ihm gegenüber Platz. Louis machte in der Zeit Kaffee für uns beide und stellte uns die Tassen schliesslich hin.

„Danke Louis.", lächelte ich und widmete mich dann Mr. Horan, welcher kurz zwischen Louis und mir hin und her sah, ehe er sein Tablet zur Hand nahm. Die Versprechung verlief wie immer und wie erwartet war nichts Spezielles dabei. Die Kündigung wurde nochmal kurz durchgesprochen, das war es dann aber auch. Wir waren schon fast fertig, als es an der Tür klopfte und Louis herein kam.

„Mr. Styles, ich habe einen Mr. Clark am Telefon. Er sagt es sei sehr dringend und dass er sie umgehend sprechen möchte. Ich hab ihm gesagt, dass Sie in einem Meeting sind, aber er hat darauf bestanden, dass ich Sie ans Telefon hole.", erklärte er und sah etwas verzweifelt aus. Das wunderte mich ehrlichgesagt nicht. Ich kannte Mr. Clark bereits sehr gut und wusste daher, dass er schnell mal laut wurde. Vermutlich hatte es ihm nicht gepasst, dass er nicht sofort mit mir sprechen konnte und hatte Louis daher angeschrien. Seufzend stand ich auf und sah kurz zu Mr. Horan.

„Tut mir leid, ich kümmere mich nur ganz kurz darum.", seufzte ich und er nickte verstehend. Schnellen Schrittes folgte ich Louis und nahm sein Telefon entgegen.

„Mr. Clark?", wollte ich anfangen, da fing dieser bereits an auf mich einzureden und mir sein Problem zu schildern. Die Augen verdrehend hörte ich ihm einen Moment zu, ehe ich merkte, dass es gar nicht so dringend war, wie er sagte. „Mr. Clark, ich unterbreche Sie an dieser Stelle gleich. Wie Ihnen mein Assistent bereits mitgeteilt hat, bin ich eigentlich gerade in einem Meeting, das ich extra unterbrochen habe, um mit Ihnen zu reden. Ich stelle aber fest, dass Ihr Problem definitiv noch warten kann. Ich rufe Sie zurück, wenn mein Meeting vorbei ist und dann können wir das Ganze in Ruhe besprechen.", seine Antwort wartete ich gar nicht erst ab, sondern legte einfach auf und reichte Louis sein Telefon wieder. Dieser sah mich verdutzt an, weshalb ich ihm grinsend in die Wangen kniff, ehe ich wieder in mein Büro zurückkehrte.

„So, tut mir wirklich leid. Mr. Clark kann sehr anstrengend sein. Wo waren wir?", fragte ich, als ich mich wieder auf meinen Sessel fallen liess.

„Kein Problem, Sir. Eigentlich waren wir fast am Ende. Da ist nur noch eine Sache, die ich ansprechen muss. Und zwar geht es dabei um die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Assistenten."


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